Duncan D. Hunter
Duncan Duane Hunter (* 7. Dezember 1976 in San Diego, Kalifornien) ist ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit 2009 vertritt er den Großteil des San Diego County des Bundesstaats Kalifornien im US-Repräsentantenhaus. Er ist wegen mutmaßlicher Veruntreuung von Wahlkampfspenden angeklagt.
Inhaltsverzeichnis
1 Familie, Ausbildung und Beruf
2 Politische Laufbahn
3 Anklage wegen Veruntreuung
4 Positionen
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Familie, Ausbildung und Beruf |
Duncan Hunter ist der Sohn des langjährigen Kongressabgeordneten Duncan Lee Hunter. Er besuchte die Granite Hills High School in El Cajon und studierte danach bis 2001 an der San Diego State University Betriebswirtschaft. Anschließend gründete er eine Webdesignfirma und arbeitete in der IT-Branche als Analytiker. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gab er diese Tätigkeit auf und meldete sich zum United States Marine Corps. Zwischen 2002 und 2005 war er als aktiver Soldat dieser Einheit sowohl im Irakkrieg als auch in Afghanistan eingesetzt. Bis heute gehört er der Reserve des Marine Corps an. Nach 2005 arbeitete er zeitweise in der Immobilienbranche.
Hunter ist verheiratet und hat seinen Privatwohnsitz in Lakeside.
Politische Laufbahn |
Bei der Wahl 2008 wurde Hunter im 52. Kongresswahlbezirk Kaliforniens in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2009 die Nachfolge seines Vaters antrat. Dieser war in der Vorwahl der Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2008 angetreten und hatte sich nach einem enttäuschendem Ergebnis beim Caucus in Nevada im Januar 2008 entschieden, nicht wieder für den Kongress anzutreten.[1] Duncan D. Hunter wurde viermal wiedergewählt; sein Mandat läuft bis zum 3. Januar 2019. Nachdem die Wahlbezirke 2012 neu zugeschnitten worden sind, vertritt Hunter seit dem 3. Januar 2013 den 50. Wahlbezirk Kaliforniens, der jedoch weitgehend Hunters früherem Bezirk entspricht und im San Diego County unter anderem die Stadt El Cajon umfasst. Hunter saß im Streitkräfteausschuss, im Ausschuss für Bildung und Arbeit und im Ausschuss für Transport und Infrastruktur. Er gehörte mehreren Unterausschüssen an.
Anklage wegen Veruntreuung |
Am 21. August 2018 klagte eine Grand Jury Hunter und seine Frau an, etwa 250.000 US-Dollar an Wahlkampfspenden für private Zwecke wie Urlaubsreisen veruntreut und die Verwendung durch die Angabe vermeintlich wohltätiger Zwecke verschleiert zu haben. Hunter kandidiert bei der Wahl im November 2018 für eine Wiederwahl und kann nicht mehr vom Wahlzettel entfernt werden.[2] Die Demokratische Partei hat als Gegenkandidat Ammar Campa-Najjar aufgestellt, der für die Regierung Obama gearbeitet hatte, politisch als relativ links gilt und Hunter im zweiten Quartal 2018 an Spendeneinnahmen überflügelt hatte. Der Cook Political Report änderte seine Prognose von solid zu lean für Hunter (sicher zu geneigt).[3] Der Demokrat wird von Barack Obama, Elizabeth Warren und Alexandria Ocasio-Cortez unterstützt.[4] Der Sprecher Paul Ryan bezeichnete die Vorwürfe als sehr ernst und kündigte an, Hunter aus den Ausschüssen, denen er bisher angehört hatte, zu entfernen.[5] Dem kam Hunter durch zeitweiligen Rückzug zuvor.[6] Hunter und seine Frau erklärten vor Gericht ihre Unschuld; Hunter behauptete, seine Frau habe sämtliche Finanzen verwaltet, sodass er keine Kenntnis gehabt habe.[7]
In einer ersten Umfrage nach Bekanntwerden der Anklage führte Hunter gegen Campa-Najjar mit 47 zu 39 Prozent der Stimmen; dabei unterschieden sich die Zahlen nicht danach, ob die Befragten von der Anklage wussten.[8] Eine vom Campa-Najjar in Auftrag gegebene interne Umfrage Ende August sah beide bei 46 Prozent und Hunter bei deutlich verschlechterten Zufriedenheitswerten, während eine weitere Umfrage Ende September Hunter weiterhin einen Vorsprung von acht Prozentpunkten unter allen Wählern und einen noch größeren unter denjenigen, die wahrscheinlich wählen gehen, gab. Unter 40 Prozent der Wähler hielten die Vorwürfe für wahr, seine Beliebtheit lag bei 33 zu 35 Prozent.[9] Hunter konzentrierte seine Kampagne gegen Campa-Najjar auf seine palästinensische Herkunft väterlicherseits, was viele Beobachter als antimuslimisch bezeichnet haben. So ließ Hunter in Werbespots erklären, Campa-Najjar wolle mit Hilfe der Muslimbrüderschaft den Kongress infiltrieren und sei ein nationales Sicherheitsrisiko. Campa-Najjars Großvater war Drahtzieher des Münchner Olympia-Attentats gewesen, Campa-Najjar hatte sich aber immer wieder davon distanziert, war ohne Einfluss seines Vaters bei seiner mexikanisch-amerikanischen Mutter aufgewachsen und hatte bei seiner Arbeit im Weißen Haus die Sicherheitsüberprüfung bestanden.[10]
Positionen |
Hunter gilt als entschieden konservativer Abgeordneter und steht der Tea-Party-Bewegung nahe. Ferner ist er Mitglied des konservativen Republican Study Committee. Hunter sprach sich im Jahr 2010 gegen die Gesundheitsreform Obamacare aus. Er setzt sich für die Ausweisung von Menschen ein, die als Kinder illegal eingewandert sind (siehe Deferred Action for Childhood Arrivals) und stellt sich gegen die rechtliche Angleichung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Er fiel durch kontroverse Äußerungen auf; etwa seine Behauptung, im Jahr 2014 seien zehn Kämpfer des Islamischen Staates über die Grenze von Mexiko in die Vereinigten Staaten gelangt, hat keine faktische Grundlage.[11]
Ende Februar 2016 war Hunter nach Chris Collins der zweite Kongressabgeordnete, der Donald Trump im Vorwahlkampf der Republikaner unterstützte.[12]
Weblinks |
Webpräsenz beim Kongress (englisch)
Duncan D. Hunter im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
Duncan D. Hunter in der Notable Names Database (englisch)
Einzelnachweise |
↑ Duncan Hunter. In: Encyclopaedia Britannica, 13. August 2007 (englisch, mehrfach aktualisiert).
↑ GOP Rep. Duncan Hunter and wife indicted on charges of misusing campaign funds. In: Politico, 21. August 2018; Brett Samuels: California secretary of State: GOP lawmaker can’t be removed from ballot after getting indicted. In: The Hill, 21. August 2018; Chris Cilliza: The 30 most astounding moments in Rep. Duncan Hunter’s 47-page indictment. In: CNN.com, 23. August 2018.
↑ David Wasserman: CA-50: Hunter Indictment Moves Race from Solid to Lean Republican. In: Cook Political Report,21. August 2018.
↑ Ryan Grim, Zaid Jilani: Ammar Campa-Najjar, a Working-Class Progressive, Gets a Boost From Indictment of Duncan Hunter. In: The Intercept, 22. August 2018.
↑ Lindsey McPherson: Paul Ryan Strips Duncan Hunter of Committee Assignments. In: Roll Call, 21. August 2018.
↑ Bridget Bowman: Hunter Indictment Shakes Up Race in GOP District. In: Roll Call, 21. August 2018.
↑ Kate Sullivan: Indicted Rep. Duncan Hunter: My wife handled my finances. In: CNN.com, 24. August 2018.
↑ In CA-50, Republicans Stick By GOP’s Duncan Hunter. In: SurveyUSA.com, 26. August 2018.
↑ Griffin Connolly: Duncan Hunter’s ‘Personal Relationships’ Get New Attention in Indictment. In: Roll Call, 5. September 2018 Elena Schneider: Poll: Hunter leads reelection race despite indictment. In: Politico, 27. September 2018.
↑ McKay Coppins: Duncan Hunter Is Running the Most Anti-Muslim Campaign in the Country. In: The Atlantic, 5. November 2018.
↑ Pants on Fire: Duncan Hunter makes unconfirmed claim Border Patrol caught at least 10 ISIS fighters. In: Politifact, 10. Oktober 2014.
↑ Nick Gass: Trump lands his first congressional endorsements. In: Politico, 24. Februar 2016.
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Personendaten | |
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NAME | Hunter, Duncan D. |
ALTERNATIVNAMEN | Hunter, Duncan Duane (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1976 |
GEBURTSORT | San Diego, Kalifornien |