Ingrid Mickler-Becker




Ingrid Mickler-Becker, geb. Ingrid Becker (* 26. September 1942 in Geseke) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die - für die Bundesrepublik startend - zwei Olympiasiege errang: 1968 gewann sie die Goldmedaille im Fünfkampf. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München war sie Mitglied der siegreichen 4-mal-100-Meter-Staffel.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Ergebnisse bei internationalen Meisterschaften


  • 3 Literatur


  • 4 Einzelnachweise


  • 5 Weblinks





Leben |


Sie nahm erstmals 1960 an Olympischen Spielen teil und war in diesem Jahr jüngstes Mitglied der deutschen Mannschaft. 1971 wurde sie nach zwei Siegen bei den Europameisterschaften zur Sportlerin des Jahres gewählt. In ihrer aktiven Karriere startete sie für die LG Geseke und den USC Mainz. Sie hatte bei einer Größe von 1,78 m ein Wettkampfgewicht von 64 kg. Seit 1977 ist sie persönliches Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees. Ingrid Mickler-Becker ist Mitglied in der Leichtathletik-Gemeinschaft Geseke (LG Geseke), der vermutlich ältesten LG Deutschlands, und ist für diesen Verein auch viele Jahre als aktive Sportlerin gestartet. Auch heute noch engagiert sie sich für den Verein und ihre Heimatstadt Geseke. So leitet sie als Vorsitzende den Förderverein für Leichtathletik in Geseke.


Ingrid Mickler-Beckers Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Sie war zunächst Verkäuferin und Gemeinde-Angestellte und nahm später ein Lehrerstudium auf. 1973 erhielt sie den Preis des Kultusministers des Landes Rheinland-Pfalz für das beste Examen des Jahres an der Universität Mainz.


Bis 1987 war sie Gymnasiallehrerin für Sport und Sozialkunde in Mainz, danach ging sie in die USA, wo ihr Mann als Ingenieur tätig war. 1990 war sie für die CDU für anderthalb Jahre Staatssekretärin im Sozialministerium von Rheinland-Pfalz, verlor aber den Posten nach der nächsten Wahl wieder. Später war sie für eine deutsch-schweizerische Beratungsfirma tätig.


2005 erhielt Ingrid Mickler-Becker die Auszeichnung Goldene Sportpyramide 2005 (25.000 Euro) der Stiftung Deutsche Sporthilfe für ihr Lebenswerk als Sportlerin und bei der Förderung des Sports. 2006 folgte die damit verbundene Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports. 2009 wurde sie zur Ehrenbürgerin von Geseke ernannt.[1]


Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Ingrid Mickler-Becker lebt in Zornheim (Rheinhessen).


Am 27. November 1968 erhielt si für den Gewinn der Goldmedaille im Fünfkampf bei den Olympischen Spielen 1968 - unter ihrem damaligen Familiennamen Becker - das Silberne Lorbeerblatt.[2] -



Ergebnisse bei internationalen Meisterschaften |



  • 1960, Olympische Spiele (Start in der gemeinsamen deutschen Mannschaft):
    • Platz 9 im Hochsprung


  • 1962, Europameisterschaften:
    • Platz 4 im Fünfkampf (4663 Punkte)


  • 1964, Olympische Spiele (Start in der gemeinsamen deutschen Mannschaft)

    • Platz 4 im Weitsprung (6,40 m)

    • Platz 8 im Fünfkampf (4717 Punkte)



  • 1966, Europameisterschaften:

  • in der Weitsprung-Qualifikation ausgeschieden

  • 1968, Olympische Spiele:

    • Platz 1 im Fünfkampf (5098 Punkte: 10,9 s - 11,48 m - 1,71 m - 6,43 m - 23,5 s)

    • Platz 6 im Weitsprung (6,43 m)

    • Platz 6 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (43,6 s)



  • 1969, Europameisterschaften:
    • Platz 2 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (44,0 s, zusammen mit Bärbel Hähnle, Jutta Stöck und Rita Jahn (Wilden))


  • 1971, Europameisterschaften:

    • Platz 1 im Weitsprung (6,41 - ungültig - 6,64 - ungültig - ungültig - 6,76 m)

    • Platz 1 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (43,3 s, zusammen mit Elfgard Schittenhelm, Inge Helten und Annegret Irrgang (Richter))

    • Platz 2 im 100-Meter-Lauf (11,5 s), bezwungen von Renate Stecher



  • 1972, Olympische Spiele:

    • Platz 1 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (42,81 s, Weltrekord, zusammen mit Christiane Krause, Annegret Richter und Heide Rosendahl)

    • 100-Meter-Lauf: im Halbfinale ausgeschieden

    • Weitsprung: Qualifikation nicht erfüllt





Literatur |


  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.


Einzelnachweise |




  1. Peter Middel: Ingrid Mickler-Becker Geseker Ehrenbürgerin, www.leichtathletik.de 2. April 2009


  2. Sportbericht der Bundesregierung an den Bundestag - Drucksache 7/1040 Seite 66



Weblinks |



  • LG Geseke




  • Porträt, Daten und Biografie von Ingrid Mickler-Becker in der Hall of Fame des deutschen Sports


  • Ingrid Mickler-Becker in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)


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