Trier-Pfalzel
Pfalzel Stadt Trier | |
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49.78256.6913888888889131Koordinaten: 49° 46′ 57″ N, 6° 41′ 29″ O | |
Höhe: | 131 m ü. NHN |
Fläche: | 2,38 km² |
Einwohner: | 3585 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 1.503 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 |
Postleitzahl: | 54293 |
Vorwahl: | 0651 |
Lage in der Stadt Trier |
Pfalzel ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Räumliche Lage
1.2 Benachbarte Stadtbezirke
2 Geschichte
3 Sehenswürdigkeiten
4 Politik
5 Infrastruktur und Wirtschaft
5.1 Verkehr
5.2 Wirtschaft
5.3 Schulen und Kindergärten
6 Persönlichkeiten des Ortes
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geographie |
Räumliche Lage |
Pfalzel liegt im Nordosten der Stadt westlich der Mosel. Es zählt etwa 3500 Einwohner.
Ähnlich wie der gegenüberliegende Ortsbezirk Ruwer liegt Pfalzel im Hochwassergebiet der Mosel. Seit einigen Jahren schützt ein teilweise mobiler Hochwasserschutz zur schnellen Installation die Häuser an der Mosel bis zu einem Pegel von über elf Metern. Die massiven Schutztore am Moselradweg sind nicht zu übersehen.
Benachbarte Stadtbezirke |
- Biewer
- Ehrang/Quint
- Ruwer/Eitelsbach
Geschichte |
Kaum einer der früher eigenständigen Trierer Stadtteile kann auf eine ähnlich vielfältige Geschichte zurückblicken wie Pfalzel. Der Name geht auf das lateinische Wort „palatiolum“ (= kleine Pfalz) zurück und war ursprünglich die Bezeichnung für eine palastartige Burganlage aus dem 4. Jahrhundert, die sehr wahrscheinlich in engem Bezug zum kaiserlichen Hof in Trier stand. Die bis heute erhaltenen Mauern der Anlage reichen zum Teil bis ins zweite Obergeschoss.
Im 7. Jahrhundert wurde in dem Gebäude ein Nonnenkloster gegründet, das 1027 in ein Kanonikerstift umgewandelt wurde. Der Stiftsbering wurde mit Torhaus, Kreuzgang, Kapellen und Wirtschaftsgebäuden ergänzt. Burg und Stift wurden bis zum 16. Jahrhundert mit einer eindrucksvollen, bis heute erhaltenen Wallmauer umgrenzt und um Zehntscheune, ein kurtrierisches Amtshaus sowie Münzstätte und Mühle ergänzt.
Unter Erzbischof Albero von Montreuil (1131–1152) wurde mit der Errichtung einer Burganlage im Westteil des Palatiolums begonnen. Ein vorheriger Burgenbau ist durch die Schriftquellen nicht fassbar. Die Pfalzeler Burg diente den Trierer Erzbischöfen wiederholt als Ausweich- und „Gegenresidenz“, wenn es mit der Stadtgemeinde Triers zu Auseinandersetzungen kam.
Im Umfeld der Burg entwickelte sich eine zivile bäuerliche Ansiedlung, die, mit eigener Wehrmauer gesichert, im Jahr 1346 Stadtrecht erlangte. Während der Kriegszüge Ludwigs XIV., der 1673 Trier besetzte, wurden die Wehranlagen Pfalzels jedoch nach und nach geschleift.
In der preußischen Zeit ab 1815 gehörten unter anderem Biewer und Ehrang zur Bürgermeisterei Pfalzel. Biewer wurde 1930 abgetrennt und nach Trier eingemeindet, Pfalzel blieb jedoch zunächst selbständig.
Am 1. März 1968 kam es zur Vereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden Ehrang und Pfalzel zu einer Großgemeinde. Nur ein Jahr später jedoch, am 7. Juni 1969, wurde die Gemeinde Ehrang-Pfalzel in die Stadt Trier eingegliedert.[1] Pfalzel und Ehrang/Quint sind seitdem Bezirke der Stadt Trier.
Das Amt Pfalzel umfasste in kurtrierischer Zeit 54 Ortschaften rund um Trier.
Sehenswürdigkeiten |
Der Stadtteil hat zahlreiche historische Bauwerke:
- die Ringmauer (weitgehend erhaltene Stadtbefestigung), besonders der in den 1530er Jahren angelegte Artilleriewall mit sechs Rondellen
- die Stiftskirche über der Südostecke des Palatoliums
- das angeblich älteste bewohnte Steinhaus Deutschlands
- Reste der bischöflichen Burg (Torturm im westlichen Mauerzug der Befestigung)
- ehemaliges kurtrierisches Amtshaus (16. Jh.)
- ehemaliges Nonnenkloster, um 710 gegründet (später im 12. Jh. Kanonikerstift)
Das angeblich älteste bewohnte Steinhaus Deutschlands
Stiftskirche
Kirche Sankt Martin
Pieta in der Marienkapelle in der Pfalzeler Straße
Wallmauer
Ausblick von der Wallmauer mit Ruwer im Hintergrund
Weiterhin ist auf dem Spielesplatz das technische Wunderwerk einer Heißluft-Wasserpumpe zu besichtigen.
Pfalzel bewahrt in seinem Ortsgrundriss und im Baubestand alle Elemente, die die kontinuierliche Besiedlung seit der Spätantike und das Wachstum durch die Jahrhunderte erkennen lassen. Rund um die römische Palastanlage, die Stiftskirche und die bischöfliche Burg sind die Straßen und Gassen von Häusern gesäumt, die die Vielfalt der Baustile von der Renaissancezeit bis heute zeigen. Von den einst sechs mächtigen Bastionen der Wallmauer ist heute vor allem die Moselbastion noch sehr gut erhalten.
Politik |
Ortsvorsteherin von Pfalzel ist seit dem 15. Juli 2014 Margret Pfeiffer-Erdel (FWG). Bei der Ortsbeiratswahl 2014 gingen die Freien Wähler mit 5 Mandaten als stärkste Kraft hervor, SPD und CDU halten jeweils 4 Sitze. Pfalzel ist auch die Heimat des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster.
Infrastruktur und Wirtschaft |
Verkehr |
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT). Im Nahverkehr in Trier verbindet montags bis freitags die Linie 7 im 30-Minuten-Takt Pfalzel mit Trier, von wo man alle Haltepunkte und Ortschaften erreichen kann. In der Nacht und am Wochenende fährt auf gleicher Relation die Linie 87, ebenfalls im 30-Minuten-Takt.
Autobahnanschlüsse zu den Bundesautobahnen A602, A64 sowie A1 befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Innenstadt von Trier ist mit dem Auto in etwa 15 Minuten zu erreichen. Seit April 2007 existiert mit der Eröffnung eines Neuabschnitts der Bundesstraße 53 eine Ortsumgehung der Stadtteile Biewer und Ehrang.
Der Bahnhof Pfalzel liegt an der Eifelbahn Richtung Gerolstein und der Moselstrecke nach Wittlich–Koblenz. Es verkehren folgende Linien des Schienenpersonennahverkehrs:
Linie | Bezeichnung | Linienverlauf | Taktfrequenz |
---|---|---|---|
RB 22 | Eifel-Express | Köln Messe/Deutz – Köln – Euskirchen – Jünkerath – Gerolstein – Bitburg-Erdorf – Ehrang – Pfalzel – Trier (Köln Messe/Deutz – Gerolstein als RE 22) | 60 min (in der HVZ Verstärkerzüge bis Gerolstein/Jünkerath) |
RB 81 | Moseltal-Bahn | Koblenz – Cochem – Bullay(DB) – Wittlich – Pfalzel – Trier | 60 min |
RB 82 | Elbling-Express | Wittlich – Pfalzel – Trier – Konz Mitte – Perl | 60 min (Wiitlich – Trier nur Mo–Fr) |
Die Pfalzeler Eisenbahnbrücke über die Mosel ist verkehrstechnisch von großer Bedeutung, da über sie der gesamte Bahnverkehr zwischen Köln/Koblenz und Trier durchgeführt wird.
Wirtschaft |
- Pfalzel liegt in unmittelbarer Nähe zum Hafen der Stadt Trier, wo sich zahlreiche Unternehmen und die Industrie angesiedelt haben.
- Am Ortsrand von Pfalzel steht ein großes Werk der Firma Michelin.
Schulen und Kindergärten |
Gregor-von-Pfalzel Grundschule Trier (Pfalzgrafenstraße)- Schulzentrum Mäusheckerweg (G8-Gymnasium, Realschule+ und auslaufende Hauptschule)
- Kindergarten St. Adula (Stiftstraße)
Persönlichkeiten des Ortes |
Adula von Pfalzel (um 660–735), Klostergründerin
Johannes von Paltz (um 1445–1511), Theologe und Prediger, geboren in Pfalzel
Heinrich Oberhoffer (1824–1885), Komponist, Musikwissenschaftler, Instrumentalpädagoge, Kathedralorganist in Luxemburg, geboren in Pfalzel
Wilhelm Backes (1921–1991), Landtagsabgeordneter der SPD, geboren in Pfalzel
Günther Steines (1928–1982), Leichtathlet, geboren in Pfalzel
Bert Steines (1929–1998), Leichtathlet, geboren in Pfalzel
Bernhard Kaster (* 1957), Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Literatur |
- Ulrike Weber (Bearb.): Stadt Trier. Stadterweiterung und Stadtteile. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.2). 1. Auflage. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-275-9, S. 348 ff.
- Andrea Bidinger (Hrsg.): Pfalzel. Geschichte und Gegenwart. Arbeitsgemeinschaft Pfalzeler Chronik, Pfalzel 1989.
- Dr. Heinz Cüppers, Kustos, Landesmuseum Trier: Vom römischen Palast zur Pfarrkirche in Neues Trierisches Jahrbuch 1964, Seite 9 ff.
Weblinks |
Commons: Trier-Pfalzel – Sammlung von Bildern
- Trier-Pfalzel bei www.trier.de
- Historische Ansichtskartensammlung von Pfalzel
- Pfalzelarchiv.de: Magazin zur Geschichte des Trierer Stadtteils Pfalzel
- Homepage der Initiative Pro Pfalzel e. V.
- Private Internetseite über den Stadtbezirk
Einzelnachweise |
↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, S. 198 (PDF; 2,6 MB) (Internetarchiv)
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