Schildbogen
Ein Schildbogen ist die Linie oder Innenkante, die beim Aufeinandertreffen einer Laibung der Gewölbekappe eines Tonnengewölbes oder Kreuzgewölbes auf die Schild- oder Stirnmauer entsteht.
Inhaltsverzeichnis
1 Bezeichnung
2 Verwendung
3 Literatur
4 Weblinks
Bezeichnung |
Die halbkreisförmige Flächen an den senkrechten Enden von Tonnengewölben werden Schilde genannt (sie gleichen um 180 Grad gedrehten Wappenschilden), dementsprechend heißt der Bogen des Schildes: Schildbogen. Die Bezeichnung kann auch für spitzbogige Gewölbe angewendet werden. Schildbogenrippen, Wandrippen oder Wandgurte sind profilierte, vor die Gewölbelaibung und die Schildmauer vortretende Schildbögen.
Verwendung |
Häufig trifft man Schildbögen bei Kreuzrippengewölben und Kreuzgratgewölben mittelalterlicher Kirchen oberhalb der Fenster der Obergadenzone an, aber auch über den Fenstern der Seitenschiffe.
Bei einem Kreuzgewölbe, aus zwei sich durchdringenden Tonnengewölben, entstehen vier Schilde, also auch vier Schildbögen. Kirchenschiffe bestehen häufig aus mehreren Jochen mit je einem Kreuzgewölbe. In diesem Fall bezeichnet man die Gewölbebögen an den Seitenwänden, in der Längsrichtung des Kirchenschiffs, als Scheidbögen, die jochteilenden Bögen quer zur Richtung des Kirchenschiffs dagegen als Gurtbögen.
Notre-Dame de La Souterraine, Kreuzrippengewölbe, 2 Scheidbögen und 2 Gurtbögen.
Ste-Trinité d’Anzy-le-Duc, Mittelschiff, Kreuzgratgewolbe mit Schildbögen und Gurtbögen
Sts-Pierre et Paul de Montceaux-l'Etoile, Tonnengewölbe mit Schildbogen
Literatur |
- Lueger: Lexikon der gesamten Technik. Bd. 7. Stuttgart 1909, Schildbogen.
Weblinks |
Commons: Schildbögen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien