Johann Baptist Enderle






Enderle-Denkmal in Donauwörth


Johann Baptist Enderle (* 15. Juni 1725 in Söflingen (heute zu Ulm); † 15. Februar 1798 in Donauwörth) war ein deutscher Barockmaler.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Werk


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks





Leben |


Lehrmeister von Johann Baptist Enderle war sein Onkel, der Maler Anton Enderle aus Günzburg (1700–1761), der unter anderem um 1750 die Fresken für die Pfarrkirche St. Peter in Tapfheim geschaffen hat.
Durch Heirat der Witwe des Malers Johann Reismiller, Maria Theresia Reismiller, kam Enderle 1755 nach Donauwörth und erwarb dort das Bürgerrecht. 1796 heiratete er zum zweiten Mal, und zwar Ursula Schiffelholz aus Wörnitzstein, welches heute ein Ortsteil von Donauwörth ist. Zwei Jahre später starb er in Donauwörth.



Werk |




Deckengemälde in der Augustinerkirche (Mainz). Blick nach Osten in den Chor.


Enderle war bekannt durch die bei ihm immer wieder thematisierte christliche Weihnachtsgeschichte. Seine Darstellung war genreprägend, ein Einfluss auf spätere Darstellungen dieses Themas in Malerei und Krippenbau sind nachweisbar.


Sein künstlerisches Wirkungsfeld war die Rokokomalerei, mit der er die Innenräume der Kirchen durch farbenfrohe Freskobilder virtuos bereicherte und gestaltete. Das Kolorit seiner Arbeiten war fröhlich und von zarter Zurückhaltung, durch die er die Raumwirkung der Architektur kunstvoll unterstützte und steigerte. Zu seiner Zeit war er einer der meistbeschäftigten Künstler.


Zu seinem Frühwerk gehören die Deckenfresken in der Kirche St. Stephan in Kirchdorf, einem Stadtteil von Bad Wörishofen (1753) und die Ausmalung der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Genderkingen (1755).


Zu seinen berühmtesten Arbeiten zählen der Engelsturz im Chor der Pfarrkirche St. Magnus von Unterrammingen bei Mindelheim in Schwaben, die Anbetung der Weisen in Oberrammingen, der Besuch Mariens bei Elisabeth und die Flucht nach Ägypten in Oberrammingen sowie die Rückkehr aus Ägypten in Allerheiligen, einer Wallfahrtskirche bei Jettingen-Scheppach, Landkreis Günzburg an der Donau. Dem Themenkreis der Geschichten der Hl. Familie entstammen die Bilder von Josef, der Jesus das Schreiben lehrt, die Heilige Familie und der zwölfjährige Jesus im Tempel, alle ebenfalls in der Kirche Allerheiligen. In der Hallenkirche St. Ignaz in Mainz schuf er von 1773 bis 1776 die Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben des Namenspatrons der Kirche, des hl. Ignatius. Eines seiner späten Werke war das Deckenfresko in der Lauinger Augustinerkirche.


Zahlreiche Arbeiten schuf er auch in Südwestdeutschland, so malte er zum Beispiel 1757 das Altarbild in der Antoniuskapelle der Klosterkirche St. Luzen in Hechingen oder Deckenfresken im Augustinerkloster in Oberndorf am Neckar.



Literatur |



  • Karl Batz u. a.: Der Donauwörther Rokokomaler Johann Baptist Enderle (1725–1798). Höhepunkte schwäbisch-bayerischer Freskenmalerei. Ausstellung zum 200. Todestag. Städtische Kunstgalerie, Donauwörth 1998, ISBN 3-00-003026-3.

  • Bruno Bushart: Enderle, Johann Baptist. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 493 (Digitalisat).

  • Karl Ludwig Dasser: Johann Baptist Enderle 1725-1798. Dissertation, Würzburg 1965


  • Georg Paula: Anmerkungen und Ergänzungen zum Werk von Johann Baptist Enderle (1725-1798). In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. 36. Jg. 2002, S. 466–482.

  • Jennifer Verhoeven u. a. (Red.): Johann Baptist Enderle in Hochheim am Main. Zur Restaurierung der Fresken in der Pfarrkirche St. Peter und Paul. (Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen; 13). Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2225-8.



Weblinks |



 Commons: Johann Baptist Enderle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Literatur von und über Johann Baptist Enderle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Literatur über Johann Baptist Enderle in der Bayerischen Staatsbibliothek


  • Seite über Johann Baptist Enderle von Theodor Frey


  • Kurzbiografie bei Schwabemedia
































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