Jünkerath
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
50.3413888888896.5858333333333430Koordinaten: 50° 20′ N, 6° 35′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Obere Kyll | |
Höhe: | 430 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,09 km2 | |
Einwohner: | 1813 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 180 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54584 | |
Vorwahl: | 06597 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 035 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 1 54584 Jünkerath | |
Webpräsenz: | ||
Ortsbürgermeister: | Rainer Helfen (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Jünkerath im Landkreis Vulkaneifel | ||
Jünkerath ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Obere Kyll, der sie auch angehört. Jünkerath ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
3 Politik
3.1 Gemeinderat
3.2 Wappen
4 Religion
5 Verkehr
6 Museen
7 Töchter und Söhne der Gemeinde
8 Siehe auch
9 Literatur
10 Weblinks
11 Einzelnachweise
Geographie |
Jünkerath mit dem Ortsteil Glaadt liegt im Kylltal in der Eifel. Geologisch gehört Jünkerath zur Kalkeifel.
Geschichte |
Der Name leitet sich von Icorigium ab, einer Station an der Römerstraße Trier–Köln, die bereits auf der Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jahrhundert verzeichnet ist.
Das heutige Gemeindegebiet gehörte zur reichsunmittelbaren Herrschaft Jünkerath die seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Grafen zu Manderscheid-Blankenheim war.
Im Jahre 1687 gründete Graf Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenheim eine Eisenhütte in Jünkerath, aus der sich später die Jünkerather Gewerkschaft entwickelte.
Als Folge des Friedens von Lunéville fiel Jünkerath wie das gesamte Linke Rheinufer 1801 an Frankreich und gelangte 1815 aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress an Preußen. Graf Sternberg-Manderscheid als Landesherr erhielt im Reichsdeputationshauptschluss 1803 für den Verlust von Blankenheim, Jünkerath, Gerolstein und Dollendorf als Entschädigung u. a. die Güter der vormaligen Klöster Weissenau und Schussenried in Oberschwaben zugesprochen.
Am 9. Oktober 1918 stießen bei Jünkerath ein Militärzug und ein Personenzug zusammen. Dabei starben 16 Menschen, 28 weitere wurden verletzt.[3]
- Landgemeinde Jünkerath
Die Gemeinde Jünkerath wurde am 27. Februar 1930 auf gesetzlicher Grundlage neu gebildet. Im „Gesetz betreffend die Bildung der Landgemeinde Jünkerath (Kreis Daun)“ wurde festgelegt:
- „Die Landgemeinde Glaadt des Kreises Daun wird nach Maßgabe der diesem Gesetz als Anlage beigefügten Grenzbeschreibung mit Teilen der Landgemeinden Feusdorf und Gönnersdorf des Kreises Daun und mit Teilen der Landgemeinde Schüller des Kreises Prüm zu einer Landgemeinde Jünkerath im Kreise Daun zusammengeschlossen.“
Politik |
Gemeinderat |
Der Gemeinderat in Jünkerath besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei den vorhergehenden Wahlen fanden personalisierte Verhältniswahlen statt.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | Gesamt |
---|---|---|---|
2014 | per Mehrheitswahl | 12 Sitze | |
2009 | 6 | 10 | 16 Sitze |
2004 | 5 | 11 | 16 Sitze |
Wappen |
Die Blasonierung des Wappens von Jünkerath lautet: „Im blauen Feld ein silberner goldgekrönter Löwe, umgeben von fünf goldenen Lilien und bedeckt mit einem fünflätzigen roten Turnierkragen.“
Das Jünkerather Wappen geht auf das Wappen der Herren von Junkeroide als ortsansässiges Adelsgeschlecht und die ursprüngliche Zugehörigkeit zur Herrschaft Schleiden zurück. Der rote Turnierkragen ist dem Wappen der Grafen von Manderscheid-Blankenheim entlehnt die vom 15. Jahrhundert an die reichsunmittelbare Herrschaft Jünkerath besaßen. Das Wappen der Gemeinde Jünkerath wurde am 28. März 1935 genehmigt.[5]
Religion |
- Katholische Pfarrkirche St. Antonius von Padua
- Evangelische Kirche
Verkehr |
Der Bahnhof Jünkerath liegt an der Eifelstrecke (Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier), auf der im Personennahverkehr
- der RE 12 „Eifel-Mosel-Express“ Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier
- der RE 22 „Eifel-Express“ Köln–Euskirchen–Gerolstein mit Durchbindung nach Trier (RB 22)[6] und
- die RB 24 „Eifel-Bahn“ Köln–Euskirchen–Kall, in der Hauptverkehrszeit bis Gerolstein verkehren.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) und der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
In Jünkerath zweigte zudem die stillgelegte und mittlerweile demontierte Vennquerbahn über Losheim/belgische Grenze nach Malmedy ab.
Die Bahntrasse der ehemaligen Vennquerbahn wurde bis zum Frühjahr 2015 zu einem Wander- und Radverkehrsweg ausgebaut (RAVeL-Netz-Linie 45a Waimes-Jünkerath)[7], mit Anschluss sowohl in Weywertz an die Vennbahnstrecke als auch in Jünkerath an das deutsche Radwegenetz.[8]
Museen |
- Das Eisenmuseum in Jünkerath dokumentiert die Geschichte der Eifeler Eisenindustrie seit dem 15. Jahrhundert. Ausgestellt werden u. a. Gussformen, dekorative Öfen, Herdgussplatten und vieles mehr.
- Im Eisenbahn-Museum Jünkerath werden eine Reihe interessanter Exponate aus über 140 Jahren Jünkerather Eisenbahngeschichte gezeigt, so zum Beispiel eine im Eifeler Raum einmalige Sammlung von Eisenbahnerdienstmützen.
Töchter und Söhne der Gemeinde |
Salentin Ernst Eugen Cohausen (1703–1779), deutscher Mediziner und kurtrierischer Leibarzt
Karl Daniel (1905–1977), Unternehmer
Reiner Keller (1921–1995), Geograph und Hydrologe an der Universität Freiburg im Breisgau
Therese Schlundt (1922–2014), Hebamme
Joachim-Felix Leonhard (* 1946), Bibliothekar und ehemaliger Staatssekretär
Siehe auch |
- Icorigium - Jünkerath zur Römerzeit
- Liste der Kulturdenkmäler in Jünkerath
- Liste der Naturdenkmale in Jünkerath
Literatur |
- Josef Jakob, Wolfgang Kreckler: Jünkerath-Glaadt. Bildband einer Gemeinde. Hrsg.: Ortsgemeinde Jünkerath. Paulinus, Trier 1995.
- Hubert Pitzen: Jünkerath und seine Geschichte. Ein Überblick. In: Die Eifel. 1994, S. 261–265.
- Wolfgang Kreckler: Eisenbahngeschichte des Ortes Jünkerath. Eine Dokumentation über 125 Jahre wechselvolle Geschichte. Aufgang, Blütezeit und Niedergang einer prägenden Institution des Eifelortes Jünkerath. Jünkerath 1995.
Weblinks |
Commons: Jünkerath – Sammlung von Bildern
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Jünkerath
- Darstellung der Ortsgemeinde Jünkerath auf der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Obere Kyll
- Einträge zu allen Kulturgütern der Ortsgemeinde Jünkerath in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier
Einzelnachweise |
↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2017, Gemeindeebene (Hilfe dazu).
↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
↑ Martin Weltner: Bahn-Katastrophen. Folgenschwere Zugunfälle und ihre Ursachen. München 2008. ISBN 978-3-7654-7096-7, S. 14.
↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
↑ Wappenbeschreibung auf der Internetpräsenz der Ortsgemeinde Jünkerath
↑ Fahrplan der DB AG für die Eifelstrecke 2016. Deutsche Bahn AG, "vareo"-Netz, 13. Dezember 2015, archiviert vom Original am 24. April 2016; abgerufen am 24. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vareo.de
↑ Ganz locker über 28 Brücken radeln, Kölnische Rundschau, abgerufen am 6. Juni 2011
↑ „Grenzenloser“ Tourismus in der Eifel. Kölnische Rundschau vom 3. Mai 2015, abgerufen am 25. Mai 2015.
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