Rehlinger (Patrizier)









Die Artikel Rehlingen (Adelsgeschlecht) und Rehlinger (Patrizier) überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zusammenzuführen (→ Anleitung). Beteilige dich dazu an der betreffenden Redundanzdiskussion. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz und vergiss nicht, den betreffenden Eintrag auf der Redundanzdiskussionsseite mit {{Erledigt|1=~~~~}} zu markieren. Gruß DORADO 00:12, 11. Sep. 2018 (CEST)



Stammwappen der Rehlinger – Augsburger Chronik, 1457–1487




Stammwappen der Rehlinger – Siebmacher, 1605




Linie 1 der Rehlinger




Linie 2 der Rehlinger




Die Fußketten des Raymund Rehlinger in der Pfarrkirche Mariä Verkündigung in Leeder


Die Rehlinger (auch Relinger, von Rehlingen oder Röhlinger[1]) waren eine Patrizierfamilie der Reichsstadt Augsburg. Schon frühzeitig gehörten die Herren von Rehlingen, nach ihrer Stellung in Zeugenreihen, zu den einflussreichsten Geschlechtern des bayerischen Adels. Zweige der Familie bestehen bis heute.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Wappen


  • 3 Bekannte Familienmitglieder


  • 4 Literatur


  • 5 Siehe auch


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Geschichte |


Einer alten Überlieferung nach stammen die Rehlinger ursprünglich aus Rehling oder "Stainhauß" nördlich von Augsburg, Quellen sehen darin einen Bezug auf die Burg Scherneck (siehe Schloss Scherneck)[2]. Andere Quellen nennen eine Burg Rehlingen im Lechrain als ursprünglichen Stammsitz des Geschlechts[3]*.


Als Ministerialen der Wittelsbacher gehörten sie zu den bedeutendsten Dienstadelsgeschlechtern der bayerischen Herzöge, die sie „ihre lieben, getreuen Diener“ nannten und bei allen wichtigen Verhandlungen zu Rate zogen. Berthold von Rehlingen war mehrmals Schiedsmann, unter anderen 1305 in den Verhandlungen mit dem Hochstift Eichstätt wegen des Erbes der Grafen von Hirschberg und 1310 bei der Teilung zwischen den Herzögen Ludwig, dem späteren deutschen Kaiser, und Herzog Rudolf. [4]*.


Ihre Burgen zu Rehlingen und Scherneck waren mit den dazugehörigen Kirchensätzen, Dörfern, Vogteien, edler und unedler Mannschaft ihr freies Eigentum. Von den bayerischen Herzögen erhielten sie außerdem die zugehörigen Hofmarken und Gerichte, insbesondere das Hochgericht, als Lehen.


Im Jahre 1302 erscheint Ulrich von Rochelingen erstmals als Bürger der Stadt Augsburg[5]*. Schon 1300 gelobte Grimwald von Rehlingen der Stadt Augsburg, mit seinem Leib, seinen Leuten und seiner Burg zwei Jahre dienen zu wollen[6]*. Später hat er, nach der Chronik von Werlich, durch Heirat seines Sohnes Hans mit Patriziergeschlechtern der Stadt, seine Linie in Augsburg dauerhaft angesiedelt. Belegt ist, dass Ulrich und Conrad Roehlinger/Roechlinger 1396 zu den 20 reichsten Augsburgern gehörten [7]. Bis etwa 1550 waren die Mitglieder der weit verzweigten Familie vorwiegend als Unternehmer, Kaufleute und Bankiers tätig, während die folgenden Generationen zunehmend von den Erträgen der bis dahin angehäuften Besitztümer überwiegend im weiteren Umkreis von Augsburg lebten. Lange Zeit gehörte ihnen das dortige Schloss Hainhofen. 1564 errichteten sie in Kleinkitzighofen eine dauernde Herrschaft; ihre Burg, die über einen Gang mit der Kirche verbunden war, existiert seit Ende des 18. Jahrhunderts nicht mehr.


Bereits 1322 verkaufte ein weiterer Hans von Rehlingen seine Burgen und Besitzungen zu Rehlingen, Griesstetten und Scherneck mit allen Zugehörungen an den Ritter Heinrich von Gumppenberg. Ein Jahrhundert später erloschen die landgesessenen Rehlinger, die für kurze Zeit die Herrschaft Au bei Landshut besaßen.


Im Vorzeichen der Pfarrkirche von Leeder hängen die Fußketten, die Raymund Rehlinger nach seiner Rückkehr aus türkischer Gefangenschaft 1595 dort zusammen mit einer Gedenktafel anbringen ließ.


Die Herren von Rehlingen gehörten während des 18. Jahrhunderts zur Reichsritterschaft im schwäbischen Ritterkreis. Prinzregent Luitpold von Bayern verlieh am 10. Mai 1909 zu Berchtesgaden den Brüdern Richard und Rudolf von Rehlingen und Haltenberg den erblichen Freiherrenstand des Königreichs Bayern „in Anerkennung des glaubwürdig nachgewiesenen bayerischen Uradels, der Zugehörigkeit ihrer Familie zur ehemaligen Reichsritterschaft und des schon früher längere Zeit geführten freiherrlichen Titels“[8]*.



Wappen |


Das Stammwappen zeigt in Blau zwei silberne Spitzen, die oben mit je einer gold-besamten fünfblättrigen silbernen Rose besteckt sind. Auf dem bekrönten Helm zwei blaue Büffelhörner, belegt mit je einer rosenbesteckten silbernen Spitze. Die Helmdecken sind blau-silbern.


Elemente und Farben aus dem Wappen der Familie Rehlingen erscheinen noch heute in einigen schwäbischen Orts- und Gemeindewappen.





Dionysius von Rehlingen (1610−1692), Propst des Reichsstiftes Wettenhausen



Bekannte Familienmitglieder |




  • Konrad Rehlinger (1330–1380), Stadtpfleger in Augsburg


  • Konrad Rehlinger (1470–1556), Kaufmann und zweiter Ehemann von Sibylla Fugger, geb. Artzt


  • Ulrich Rehlinger der Ältere (1477–1547), Bürgermeister in Augsburg


  • Anna Fugger, geb. Rehlinger (1505–1548), Gattin Anton Fuggers


  • Hieronymus Rehlinger (1511–1581), Kaufmann


  • Konrad Marx Rehlinger (1575–1642), Kaufmann


  • Dionysius von Rehlingen (1610–1692), reichsfreier Propst von Kloster Wettenhausen


  • Alexandra von Rehlingen (* 1959), deutsche PR-Managerin



Literatur |



  • Mark Häberlein: Rehlinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 281 f. (Digitalisat).

  • Reinhard Hildebrandt (Hrsg.): Quellen und Regesten zu den Augsburger Handelshäusern Paler und Rehlinger. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06736-1. [14]


  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1914. Verlagsanstalt München/Regensburg 1914



Siehe auch |



  • Liste deutscher Adelsgeschlechter

  • Rehlingen (Adelsfamilie)



Weblinks |



 Commons: Rehlinger (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Eintrag über Rehlingen in Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon


Einzelnachweise |




  1. Hilde de Ridder-Symoens: Les livres des procurateurs de la nation germanique de l'ancienne Université d'Orléans 1444-1602. Brill Archive, 1971, ISBN 90-04-05728-5 (google.de [abgerufen am 13. August 2018]). 


  2. Die Rehlinger von Augsburg, F.J. Schöningh, Paderborn, 1927


  3. Otto Hupp: Münchener Kalender 1914. Verlagsanstalt München/Regensburg 1914


  4. Otto Hupp: Münchener Kalender 1914. Verlagsanstalt München/Regensburg 1914


  5. Mark Häberlein: Rehlinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 281 f. (Digitalisat).


  6. Otto Hupp: Münchener Kalender 1914. Verlagsanstalt München/Regensburg 1914


  7. Zur Genesis des modernen Kapitalismus, J.Strieder, München/Leipzig, 1935


  8. Otto Hupp: Münchener Kalender 1914. Verlagsanstalt München/Regensburg 1914


  9. Eintrag in Haus der Bayerischen Geschichte


  10. Eintrag in Haus der Bayerischen Geschichte


  11. Eintrag in Haus der Bayerischen Geschichte


  12. Eintrag in Haus der Bayerischen Geschichte


  13. Eintrag in Haus der Bayerischen Geschichte


  14. Auszüge in www.books.google.de









Popular posts from this blog

Schultheiß

Verwaltungsgliederung Dänemarks

Liste der Kulturdenkmale in Wilsdruff