Schwanthalerhöhe
Schwanthalerhöhe Landeshauptstadt München 48.13888888888911.541666666667Koordinaten: 48° 8′ 20″ N, 11° 32′ 30″ O | |
---|---|
Fläche: | 2,07 km² |
Einwohner: | 30.282 (31. Dez. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 14.628 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 80335, 80339 |
Vorwahl: | 089 |
Lage des Stadtbezirks 8 Schwanthalerhöhe in München |
Die Schwanthalerhöhe (auch Westend genannt) ist der Stadtbezirk 8 der bayerischen Landeshauptstadt München.
Der Stadtbezirk gehört mit einer Fläche von 2,07 Quadratkilometern und einer Wohnbevölkerung von knapp 30.000 zu den am dichtesten besiedelten Stadtbezirken Münchens. Die Schwanthalerhöhe wurde im Rahmen der Neuansiedelung von Industrie im Münchner Westen als Arbeiterwohngebiet geplant, so dass sich hier viel genossenschaftlicher Wohnungsbau findet und der Arbeiteranteil bis heute überdurchschnittlich hoch ist.
Inhaltsverzeichnis
1 Lage
2 Geschichte und Beschreibung
3 Bildung und Kultur
4 Baudenkmäler
5 Politik
5.1 Bezirksausschuss
5.2 Weitere Wahlen
6 Statistik
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Lage |
Die Schwanthalerhöhe liegt am westlichen Rand der Innenstadt auf der Isarniederterrasse, begrenzt von den Bahnlinien Hauptbahnhof–Pasing und Hauptbahnhof–Ostbahnhof. Der innenstadtnahe und leicht abschüssige östliche Teil des Bezirks (Theresienhöhe) bildet einen Übergang zum Bahnhofsviertel, südlich davon oberhalb der Theresienwiese liegt das frühere Messegelände.
Nachbarbezirke sind Neuhausen-Nymphenburg und die Maxvorstadt im Norden, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt im Osten, Sendling im Süden sowie Sendling-Westpark und Laim im Westen.
Geschichte und Beschreibung |
Der Stadtteil hat seinen Namen von dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler, dem Schöpfer der Bavaria; er hieß früher Sendlinger Höhe. Seine Entstehung hängt mit der um 1840 beginnenden Industrialisierung zusammen, die die Errichtung gründerzeitlicher Arbeiterviertel mit verdichteter Blockbebauung zur Folge hatte. Bis heute stammt knapp die Hälfte des Baubestands der Schwanthalerhöhe aus der Zeit vor 1919. Die teilweise schlechte Bausubstanz mit unzureichenden Wohnstandards machten ab Anfang der 1970er Jahre weitreichende Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Auf dem Fabrikgelände der ehemaligen Metzeler Gummiwerke wurden in den 1980er Jahren der Gewerbehof Westend und das Münchner Technologiezentrum errichtet. In der Folge wandelte sich auch die Wirtschaftsstruktur im Stadtteil. Inzwischen liegen etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze im Viertel im Dienstleistungssektor, im Handel und der öffentlichen Verwaltung.
Markante Orte sind der Backstein-Bau des Augustiner-Bräu (älteste Brauerei Münchens), das ehemalige Hauptzollamt mit seiner großen Glaskuppel, die Hackerbrücke, das ehemalige Einrichtungshaus XXXLutz (früher Karstadt) mit seiner monumentalen gewölbten Glasfassade, das angrenzende „Betongebirge“ (Biermösl Blosn) aus gestapelten Wohnblocks, der Bavariapark, das von Theodor Fischer erbaute Ledigenheim nahe dem Gollierplatz, sowie eine ganze Reihe kleinerer Plätze, die dem Stadtteil sein Gepräge geben. 2006 gewann der neu gestaltete Georg-Freundorfer-Platz den Preis der Stiftung Lebendige Stadt für den besten Spiel- und Freizeitplatz Deutschlands.
Drei römisch-katholische Kirchen, St. Benedikt (1881), St. Rupert (1908 Gabriel von Seidl) und Maria Heimsuchung (1934) und eine evangelisch-lutherische Kirche, die Auferstehungskirche (1931 German Bestelmeyer) prägen das Bild der Schwanthalerhöhe.
Durch die Verlagerung der Messe München in die Messestadt Riem im Februar 1998 wurde das alte Messegelände frei für eine Folgenutzung. Dort entstanden bis 2004 etwa 1.800 neue Wohnungen, außerdem Einrichtungen für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (Verwaltungsgebäude der Mannheimer Lebensversicherung) und Gemeinbedarfseinrichtungen. Bei den verbliebenen denkmalgeschützten Hallen der alten Messe handelt es sich um Bauwerke des Reformstils; dort wurde im Mai 2003 das Verkehrszentrum als Ableger des Deutschen Museums eröffnet. Im Juni 2010 wurde der neue Quartiersplatz Theresienhöhe über dem „Bahndeckel“ der Bevölkerung übergeben.
Die gute Verkehrsanbindung durch zwei U-Bahn-Linien, S-Bahn und den Mittleren Ring, die zentrale Lage und das urbane Flair machen den Stadtteil zunehmend zu einer beliebten Wohngegend.
Bildung und Kultur |
Unter anderem finden in der Alten Kongresshalle Veranstaltungen statt. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums wurde 2003 eröffnet. Stadtteilkultur findet unter anderem im Kulturkeller (Kultur- & Vereinskeller D’Schwanthalerhöh’ e. V.), im KulturLaden Westend, im Griechischen Haus Westend sowie im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) statt. Die Stadtteilbibliothek verfügt über einen Schwerpunkt in Literatur in verschiedenen Herkunftssprachen und Sprachenlerner.
Baudenkmäler |
- Liste der Baudenkmäler in München/Schwanthalerhöhe
Politik |
Bezirksausschuss |
(Stimmen in Prozent)[2]
Der Bezirksausschuss der Schwanthalerhöhe wurde zuletzt am 16. März 2014 gewählt. Die Sitzverteilung lautet wie folgt: SPD 7, Grüne 6, CSU 3, und FDP 1.[2] Von den 21.240 stimmberechtigten Einwohnern in Schwanthalerhöhe haben 8087 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 38,1 Prozent lag.
Weitere Wahlen |
Bei den Oberbürgermeisterwahlen 2002 wurde der SPD-Kandidat Christian Ude mit überdurchschnittlichen 71,2 Prozent gewählt.
Datum | Wahl | Wahlbeteiligung | SPD | CSU | Grüne | FDP | Linke * |
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22. September 2013 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)[3] | 70,0 | 25,4 | 25,8 | 22,9 | 6,3 | 7,8 |
27. September 2009 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)[4] | 71,3 | 18,9 | 21,7 | 27,1 | 14,9 | 9,6 |
21. September 2008 | Bayerischer Landtag (Gesamtstimmen)[4] | ? | 33,1 | 19,2 | 22,7 | 9,9 | 7,7 |
18. September 2005 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)[4] | 73,4 | 30,5 | 28,0 | 23,0 | 9,7 | 5,8 |
13. Juni 2004 | Europäisches Parlament[4] | 36,2 | 18,7 | 28,2 | 35,8 | 5,2 | 3,3 |
21. September 2003 | Bayerischer Landtag (Gesamtstimmen)[4] | 57,1 | 34,2 | 36,3 | 21,4 | 3,0 | – |
22. September 2002 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)[4] | 77,0 | 32,8 | 32,8 | 24,5 | 5,2 | ? |
* Anmerkung: Die Linke trat zuvor als Linkspartei.PDS bzw. PDS auf. |
Statistik |
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr | Einwohner | davon Ausländer | Einwohner je km² |
---|---|---|---|
2000 | 24.883 | 10.168 (40,9 %) | 12.005 |
2001 | 24.905 | 10.028 (40,3 %) | 12.016 |
2002 | 25.078 | 10.089 (40,2 %) | 12.099 |
2003 | 25.328 | 10.176 (40,2 %) | 12.219 |
2004 | 25.369 | 9.751 (38,4 %) | 12.254 |
2005 | 25.507 | 9.644 (37,8 %) | 12.319 |
2006 | 26.103 | 9.393 (36,0 %) | 12.609 |
2007 | 26.877 | 9.491 (35,3 %) | 12.983 |
2008 | 27.778 | 9.819 (35,3 %) | 13.418 |
2009 | 27.814 | 9.358 (33,6 %) | 13.435 |
2010 | 28.004 | 9.286 (33,2 %) | 13.527 |
2011 | 28.678 | 9.603 (33,5 %) | 13.853 |
2012 | 29.402 | 9.814 (33,4 %) | 14.202 |
2013 | 29.663 | 9.974 (33,6 %) | 14.329 |
2014 | 30.083 | 10.230 (34,0 %) | 14.531 |
2015 | 30.381 | 10.492 (34,5 %) | 14.675 |
2016 | 30.282 | 10.496 (34,7 %) | 14.628 |
Quelle mit weiteren Daten[5]
Literatur |
- F. Meier, S. Perouansky, J. Stintzing (Hrsg.): Das Westend. Geschichte und Geschichten eines Münchner Stadtteils. StattPlan Verlag München 2005. ISBN 3-9801647-6-4
- Monika Müller-Rieger, Günther Gerstenberg und Karin Just: Westend. Von der Sendlinger Haid' zum Münchner Stadtteil, Buchendorfer Verlag 2000, 207 Seiten, ISBN 978-3-927984-29-5
- Franz Schiermeier: Westend. Reiseführer für Münchner. Franz Schiermeier Verlag München 2014, 200 Seiten, ISBN 978-3-943866-18-6
Weblinks |
Commons: Schwanthalerhöhe – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Schwanthalerhöhe – Reiseführer
- Stadtteil Schwanthalerhöhe – Landeshauptstadt München
- Stadtbezirk und Bezirksausschuss 8 Schwanthalerhöhe – Landeshauptstadt München
Einzelnachweise |
↑ Statistisches Taschenbuch 2016 (PDF; 1,92 MB). Statistisches Amt der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 21. August 2017.
↑ abc Wahl des Bezirksausschusses – Stadtbezirk 8 – Schwanthalerhöhe. Landeshauptstadt München. Abgerufen am 16. Juni 2014.
↑ Bundestagswahl 2013 – Zweitstimmen. Landeshauptstadt München. Abgerufen am 19. Juni 2014.
↑ abcdef Statistischen Amt der Landeshauptstadt München (Hrsg.) (2013): Statistisches Taschenbuch 2013 – München und seine Stadtbezirke (PDF; 2,5 MB; S. 70). Landeshauptstadt München.
↑ Archiv Stadtteilinformationen. Landeshauptstadt München. Abgerufen am 20. Juli 2017.
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