Siemens
Siemens Aktiengesellschaft
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0007236101 |
Gründung | 1. Oktober 1847 in Berlin |
Sitz | Berlin und München, Deutschland Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 372.000[3] |
Umsatz | 83 Mrd. Euro[3] |
Branche | Mischkonzern |
Website | www.siemens.com |
Stand: 1. Februar 2018 |
Die Siemens Aktiengesellschaft ist ein integrierter, börsennotierter Technologiekonzern. Als Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske 1847 in Berlin von Werner Siemens (ab 1888 nobilitiert: „von Siemens“) und Johann Georg Halske gegründet, ist der heutige Siemens-Konzern 1966 aus den Vorgängerfirmen Siemens & Halske AG, Siemens-Schuckertwerke AG und Siemens-Reiniger-Werke AG entstanden.
Der Konzern ist in 190 Ländern vertreten und zählt weltweit zu den größten Unternehmen der Elektrotechnik und Elektronik. Das Unternehmen mit Doppelsitz in Berlin und München unterhält 125 Standorte in Deutschland und ist im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
In den Forbes Global 2000 der weltgrößten Unternehmen belegt Siemens Platz 51 (Stand: GJ 2017). Siemens kam Anfang 2018 auf einen Börsenwert von ca. 113 Mrd. USD.[4]
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Inhaltsverzeichnis
1 Unternehmensstruktur, Hauptgeschäftsfelder
2 Produkte
3 Geschichte
3.1 Geschichte bis zum Ersten Weltkrieg
3.2 Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg
3.3 Entwicklung nach dem Ende des Krieges bis 2000
3.4 Historie seit 2000
3.4.1 Arbeitsgebiete bis 2009
3.4.2 Unternehmensstruktur 2008 bis 2011
3.4.3 Unternehmensstruktur 2011 bis 2014
3.4.4 Korruptionsaffäre
3.4.5 Neue Geschäftsfelder und Verkäufe
3.4.5.1 Halbleitergeschäft
3.4.5.2 Elektronische Bauelemente
3.4.5.3 Bereich COM
3.4.5.4 Telekommunikationssparte
3.4.5.5 Nokia Siemens Networks
3.4.5.6 Suchmaschine Quaero / Theseus-Projekt
3.4.5.7 Einstieg in die Windkraft
3.4.5.8 Verkauf von VDO, Kauf von Dade Behring
3.4.5.9 Stellenabbau bei SEN
3.4.5.10 Ausstieg aus FSC
3.4.5.11 Trennung von Siemens Home and Office Communication Devices (SHC)
3.4.5.12 Siemens IT Solutions and Services / SIS
3.4.5.13 Kernkrafttechnik
3.4.5.14 Kraftwerkssparte
3.4.5.15 Lichttechnik
3.4.5.16 Hausgeräte
3.4.5.17 Mobility – Siemens Alstom
4 Organisation und Beteiligungen
4.1 Beteiligungen
4.2 Vorstand
4.3 Aufsichtsrat
4.4 Mitgliedschaften
4.5 Wesentliche Anteilseigner
5 Standorte
5.1 Niederlassungen in Deutschland
5.2 Verwaltungs-, Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland
6 Kritik an der Siemens AG
6.1 Schwarzbuch Markenfirmen
6.2 Gehaltspolitik
6.3 Geschäfte mit dem Iran
6.4 Russlandgeschäft
7 Lobbyisten
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Unternehmensstruktur, Hauptgeschäftsfelder |
Aufsichtsrat | |||||||||
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Vorstand | |||||||||
Power and Gas | Financial | Power Generation | Energy | Building | Mobility (*3) | Digital Factory | Process Industries | Siemens Healthineers (*1) | Siemens Gamesa (*2) |
Stand 18. Juni 2018[5] (*1) Die ehemalige Siemens-Division Healthcare ging 2018 an die Börse und ist eine eigenständige AG, an der die Siemens AG eine Mehrheit der Aktien hält.[6] (*2) Die ehemalige Siemens-Division Wind Power & Renewables fusionierte 2017 mit dem spanischen Windturbinenhersteller zu Siemens Gamesa.[7] (*3) Die Siemens AG plant die Fusion der Division Mobility mit der Zug-Sparte des französischen Konzerns Alstom. Der Zusammenschluss ist bis Ende des Jahres 2018 geplant.[8] |
Produkte |
Zur umfangreichen Produktpalette der Siemens AG zählen im Wesentlichen:
- Automatisierungs- und Antriebstechnik für Prozess- und Fertigungsindustrie (SIMATIC, Sinumerik, Sitrans)
- Energieübertragung und -verteilung (z. B. Transformatoren, Schaltanlagen, Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)
- Generatoren
- Getriebe
- Kupplungen
Kraftwerkstechnik, Postautomation, Telematik
Medizintechnik, z. B. Röntgensysteme, Computertomographen, Kernspintomographen, Positronen-Emissions-Tomographen, Hörgeräte (früher Siemens Audiology Solutions) sind seit 2015 Geschäft von Sivantos
- Niederspannungsschalttechnik: Schaltgeräte für Verbraucherabzweige, Komponenten zur Energieverteilung, Befehls- und Meldegeräte, komplette Schranksysteme (Leistungsschalter etc.)
- Rüstungsgüter[9]
Schienenfahrzeuge wie der ICE, Lokomotiven, Triebwagen für U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen, außerdem Bahn-Betriebsleittechnik, (z. B. Stellwerke) und Elektrifizierung, daneben die Magnetschwebebahn Transrapid (zusammen mit ThyssenKrupp), siehe Siemens Mobility
- Sicherheitstechnik: Brandmeldetechnik, Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Feuerlöschtechnik
- Software, insbesondere Product-Lifecycle-Management-Software (PLM) z. B. Tecnomatix Plant Simulation
- Stahlwerke
Turbinen: Windkraftanlagen, Dampf- und Gasturbinen
Verdichter (Kompressoren)
Geschichte |
Geschichte bis zum Ersten Weltkrieg |
Am 1. Oktober 1847 gründete Leutnant Werner Siemens, Ingenieuroffizier in der Berliner Artilleriewerkstatt und federführender Kopf der Preußischen Telegraphenkommission, zusammen mit dem Feinmechanikermeister Johann Georg Halske die Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske in Berlin.[10] Grundlage bildet der von Siemens konstruktiv verbesserte Zeigertelegraf. Das Berliner Unternehmen entwickelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Werkstatt, die neben Telegraphen vor allem Eisenbahnläutwerke, Drahtisolierungen und Wassermesser herstellte, zu einem der weltweit größten Elektrounternehmen. Der erste Standort der Siemens & Halske Maschinenfabrik und Telegraphenbauanstalt etablierte sich in der Berliner Friedrichstadt an der Markgrafenstraße 88–94/Charlottenstraße 6–7. 1904 wurde das sogenannte Berliner Werk geschlossen. Ab dem Jahr 1883 wurde bereits am Salzufer in Charlottenburg durch den Kauf der ehemaligen Maschinenfabrik von Freund ein zweites Werk angelegt, das bis 1903 nach Plänen von Siemens-Baudezernatsleiter Karl Janisch baulich erweitert wurde. Bereits ab 1899/1900 begann der Umzug in das dritte Werk an den Nonnenwiesen in der späteren Siemensstadt. Das Charlottenburger Werk wurde 1929 aufgegeben. Die gesamte Produktion konzentrierte sich nunmehr am Nonnendamm. Das ab 1899 gebaute Glühlampenwerk Helmholtzstraße 2–9 in Charlottenburg wurde 1919 zum Werk S (wie Siemens) von Osram.
1848 baute Siemens die erste Telegraphenlinie Europas über weite Entfernung zwischen Berlin und Frankfurt am Main. Früh war das Unternehmen auch international tätig: Werners Bruder Carl Wilhelm Siemens eröffnete 1850 eine Repräsentanz des Unternehmens in London, die später in das selbstständige Unternehmen Siemens Brothers & Co. Ltd umgewandelt wurde. Auf der ersten Weltausstellung in London 1851 erhielt Siemens & Halske eine Council Medal als Auszeichnung. Ab 1851 war das Unternehmen in Russland am Bau eines Telegraphen-Netzwerks beteiligt. 1855 eröffnete Siemens eine Zweigniederlassung in Sankt Petersburg, die von Carl Siemens (ab 1895: von Siemens), einem weiteren Bruder, geleitet wurde. Internationale Großprojekte wie der Bau der Indo-Europäischen Telegrafenlinie (1867–1870) und ein mit Siemens Brothers verlegtes Transatlantikkabel (1874) führten zu steigenden Umsätzen. Entscheidend war jedoch die Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips durch Werner Siemens im Jahr 1866, das die Voraussetzungen für die Nutzung der Elektrizität zur Kraftversorgung schuf (siehe Elektrischer Generator, Siemens baute die ersten Generatoren ohne Dauermagneten). Dadurch erschlossen sich für die Gesellschaft neue Geschäftsfelder wie zum Beispiel bei der Elektrifizierung von Eisenbahnen sowie der Produktion von Glühlampen. Eine bedeutende Rolle spielten die Erfindungen des Chefkonstrukteurs Friedrich von Hefner-Alteneck.
Nach der Vorstellung der ersten Telefonapparate vor der Reichspost durch Emil Rathenau 1880 verbesserte Siemens die amerikanische Erfindung und produzierte in großem Umfang für die Post- und Telegrafenverwaltungen in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Durch die anhaltenden Erfindungen der später in einem Großlabor konzentrierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erkämpfte sich Siemens & Halske einen technologischen Vorsprung im Telefongeschäft gegenüber seinen Konkurrenten, wie etwa der AEG. So war es Siemens, die in Hildesheim 1908 die erste elektromechanische Ortsvermittlungsstelle im Deutschen Reich übergeben konnte und 1913/14 zwischen Berlin, dem Ruhrgebiet und dem Rheinland als erstes überregionales Telefon-Fernkabel das „Rheinlandkabel“ fertigte und verlegte.
Im Jahr 1882 wurde ein elektrisch angetriebener Kutschenwagen als Elektromote benannter Oberleitungswagen gebaut und der Betrieb auf einer 540 Meter langen Versuchsstrecke in Halensee bei Berlin getestet; wegen der schlechten Straßen wurde der Versuch allerdings nach sechs Wochen beendet. Den Namen „Elektromote“ schuf Werner Siemens selbst. Der Strom wurde von der zweipoligen Oberleitung durch einen Kontaktschlitten (Trolley), der oben auf den Fahrleitungsdrähten fuhr, entnommen. Durch ein biegsames Kabel wurde der Kontaktschlitten mit seinen acht kleinen Rädern vom Fahrzeug auf der Oberleitung nachgezogen. Dieser elektrisch betriebene Kutschenwagen gilt mit seinen Merkmalen als der erste Oberleitungsbus der Welt.
Ebenfalls 1882 wurde die erste elektrische Grubenlok der Welt für den Steinkohlenbergbau in Zauckerode, (heute Freital) gebaut. Die Dorothea (griechisch: Geschenk Gottes) getaufte Lokomotive, nahm im August 1882 ihren Betrieb im Oppelschacht der Königlichen Steinkohlenwerke Zauckerode auf. Sie war dort bis 1927 in Dienst und damit die erste Elektrolokomotive im Dauerbetrieb.
1883 wurde die Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl in der Nähe von Wien eröffnet. Das Stromsystem dieser ersten Überlandstraßenbahn bestand aus einer zweipoligen Fahrleitung in Kupferrohren mit kleinem Durchmesser und einem Schlitz an der Unterseite (Schlitzrohrfahrleitung). In dieser liefen zwei Kontaktwägelchen, die von dem Triebwagen nachgezogen wurden. Das gleiche System wurde von Siemens 1884 auch für die erste kommerziell betriebene elektrische Straßenbahn in Deutschland der Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG) zwischen Offenbach am Main und Frankfurt am Main verwendet. Das Kraftwerk der FOTG wurde auch zum ersten Elektrizitätswerk für Oberrad. Letztlich war diese Verbindung wegweisend für die kombinierte Aufgabe kommunaler Energieversorgungsunternehmen, die Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung und elektrische Bahnen für den Öffentlichen Personennahverkehr betrieben.
1890[11] schied Werner von Siemens aus der Geschäftsführung aus, Inhaber waren nun Bruder Carl und die Söhne Arnold und Wilhelm. 1897 erfolgte die Umwandlung von Siemens & Halske in eine Aktiengesellschaft. Zunehmend entwickelte sich jedoch die Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft (AEG) zum Gegenspieler von Siemens auf dem deutschen Elektromarkt. Beide Unternehmen verschafften sich 1891 auf der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung grenzübergreifende Aufmerksamkeit.
1898 baute Siemens & Halske einen sogenannten Elektrischen Straßenbahn-Omnibus, der eine Mischung zwischen elektrischer Straßenbahn und Batteriebus darstellte und bis 1900 versuchsweise in Berlin eingesetzt wurde.
Als es nach der Jahrhundertwende zu einem Konzentrationsprozess in der Branche kam, entschloss sich Siemens, den eigenen Starkstrombereich 1903 zusammen mit der Nürnberger Elektrizitäts-AG, vormals Schuckert & Co. in die gemeinsamen Siemens-Schuckertwerke (SSW) einzubringen.
Im Bereich der drahtlosen Telegrafie gründete Siemens 1903 gemeinsam mit der AEG die „Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken“, um die andauernden Streitigkeiten um Patente zu beenden. Die in Berlin liegenden Siemens-Fabriken wurden ab Ende der 1890er-Jahre, angefangen mit dem Kabelwerk Westend, vor die Stadtgrenze in den nordwestlich liegenden und bis 1920 selbstständigen Stadtkreis Spandau verlegt, wo auf einem brachliegenden Areal an den „Nonnenwiesen“ ein später Siemensstadt genannter eigener Stadtteil entstand.
Der Siemens-Konzern gehörte zu den ersten multinationalen Industrieunternehmen Europas. Die Auslandsproduktion setzte 1863 mit einem Kabelwerk bei Woolwich (England) ein, 1882 folgte ein Kabelwerk in Sankt Petersburg. Die von Arnold von Siemens aufgebaute Wiener Filiale nahm 1883 ebenfalls eine eigene Produktion auf. 1892 wurde die erste Siemens-Niederlassung in Übersee, die Siemens & Halske Japan Agency in Tokio, gegründet, die 1914 durch den Siemens-Skandal für den Sturz des japanischen Kabinetts verantwortlich war. Eine von Arnold ebenfalls 1892 mit zwei amerikanischen Partnern errichtete Fabrik für Eisenbahnmotoren und Dynamomaschinen in Chicago, die General Electric Konkurrenz machen sollte, wurde im August 1894 durch Brand völlig zerstört.[12] Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestanden Produktionsstätten in Großbritannien, Russland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und Spanien. Insgesamt besaß Siemens in 49 Ländern 168 Vertretungsbüros.
Im 1906 gebauten „Blockwerk I“ (Fertigung von Blockeinrichtungen der Eisenbahn) am Nonnendamm in der Siemensstadt baute S & H ab 1912 auch luftgekühlte Flugmotoren (Sh.III, 1916) für die Fliegertruppe des Deutschen Heeres.[13]
Maschinentelegraf von Siemens Brothers & Co. Ltd, London
Dynamomaschine 1868
Kabelverlegungsschiff Faraday der Siemens Brothers & Co. Ltd, 1874
Triebwagen 8 der FOTG im Verkehrsmuseum Frankfurt am Main
Weiche einer Schlitzrohrfahrleitung der FOTG im Frankfurter Verkehrsmuseum
1879 Weltweit erste Elektrolokomotive, hergestellt von Siemens & Halske
Elektromote 1882
Gleichstromgenerator 1890
Messestand auf der Elektrotechnischen Ausstellung 1891
Oberleitungsbus in Eberswalde 1901
Elektrische Viktoria von 1905 (Nachbau 2010)
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg |
Nach den Verlusten des Ersten Weltkrieges gehörte Siemens schon Mitte der 1920er-Jahre wieder zu den fünf weltweit führenden Elektrokonzernen. Kurzfristig kooperierte Siemens nach 1920 in der Siemens-Rheinelbe-Schuckert-Union unter der Führung von Hugo Stinnes eng mit Unternehmen der Eisen-, Stahl- und Kohleindustrie. Später wurden einzelne Produktbereiche in spezialisierte Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ausgegliedert. So entstanden unter anderem die Osram G.m.b.H. KG (1920), die Siemens-Bauunion (1921), die Siemens-Reiniger-Veifa Gesellschaft für medizinische Technik mbH (1925, ab 1932 Siemens-Reiniger-Werke AG, SRW) und nach Übernahme der Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. in Braunschweig die Vereinigte Eisenbahn-Signalwerke GmbH (1929).
Siemens & Halske hatte wesentlichen Anteil an der technischen Modernisierung des Telefonsystems nach dem Ersten Weltkrieg (Automatisierung der Ortsvermittlungen, Halbautomatisierung des Regionalverkehrs in den Ballungsgebieten, Verkabelung der Fernleitungen durch Fernkabel). Für das seit 1920 reichsweit einheitliche Eisenbahnnetz der Deutschen Reichsbahn baute Siemens & Halske nach 1923 das erste halbautomatische bahninterne Telefonnetz, die Bahnselbstanschlussanlage Basa. Der in dieser Zeit erreichte technische Vorsprung wurde erfolgreich in einem intensiven Auslandsgeschäft weiterverfolgt. Ein Kennzeichen der Zwischenkriegszeit war die weitgehende Kartellierung der Lieferbeziehungen innerhalb Deutschlands zwischen den wesentlichen Konkurrenten, Siemens und dem Hauptauftraggeber, der Reichspost ebenso wie im internationalen Geschäft. Kartelle bestanden etwa für die Fertigung und Verlegung von Fernkabeln in Form der Deutschen Fernkabelgesellschaft DFKG, oder für den Bau von Ortsvermittlungen. Internationale Kartelle für Europa und Südamerika wurden im Telefongeschäft mit ITT, General Electric, AT&T und Ericsson abgeschlossen.
Der Flugmotorenbau ging 1926 in das eigenständige Siemens-Flugmotorenwerk, Berlin-Spandau über und wurde 1933 Teil der neuen Siemens Apparate und Maschinen GmbH (SAM). 1936 stieg der Konzern ganz aus dem Motorenbau aus (siehe auch Brandenburgische Motorenwerke).
Die Weltwirtschaftskrise nach 1929 führte auch bei Siemens zu erheblichen Umsatzeinbußen und Personalentlassungen, jedoch führte nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 die verstärkte Aufrüstung von Wehrmacht, Luftwaffe und Marine bald wieder zu einer Steigerung der Auftragseingänge. 1939 war Siemens mit 187.000 Beschäftigten größter Elektrokonzern der Welt. Neue Anwendungsbereiche wie die Medizintechnik, die Rundfunktechnik, elektrische Wärme- und Haushaltsgeräte oder auch das Elektronenmikroskop gewannen rasch an Bedeutung für das Unternehmen.
Auch im Ausland expandierte Siemens: 1936 gab es in Europa 16 Fertigungsstätten (u. a. in Wien, Budapest, Mailand und Barcelona). Außerhalb Europas entstanden Produktions-Joint-Ventures in Tokio und Buenos Aires. In Japan wurde hierzu gemeinsam mit dem Furukawa-Konzern 1923 die Fuji Denki Seizō K.K. gegründet. In die Zwischenkriegszeit fallen auch eine Reihe von internationalen Großprojekten, etwa der Ausbau der Metro Athen (1926–1928) und Buenos Aires (1933–1938). Besonders prestigeträchtig war das Wasserkraftwerk Ardnacrusha am Shannon (1925–1929) und die damit verbundene Elektrifizierung Irlands. Lediglich in den USA war Siemens aufgrund eines Austauschvertrags mit Westinghouse Electric nicht aktiv.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 waren die Siemens-Kapazitäten mit kriegswichtigen Bestellungen voll ausgelastet. Im Verlauf des Krieges wurden Produktionsstätten in alle Gegenden Deutschlands und in die besetzten Gebiete ausgelagert, wo auch Siemens in großem Umfang „Fremdarbeiter“ sowie Zwangsarbeiter (auch sogen. „Ostarbeiter“) ausbeutete. Für die Rüstungsproduktion ließ Siemens & Halske ab Juni 1942 Fertigungsbaracken in unmittelbarer Nähe zum Frauen-KZ Ravensbrück errichten. Es entstanden im Siemenslager Ravensbrück das Wernerwerk für Fernsprechgeräte (WWFG), Radio [14](WWR) und Meßgeräte (WWM).[15] Das Lager leitete SS-Hauptscharführer Grabow. Es wurde bald in zwei Schichten gearbeitet außer am Wochenende, weil in dem Betrieb auch Zivilarbeiterinnen beschäftigt waren. Diese Zivilarbeiterinnen der Firma Siemens-Halske unterstanden dem Betriebsleiter und Ingenieur Otto Grade als Angestellter.
Siemens produzierte in Auschwitz und Lublin mit von der SS angemieteten KZ-Häftlingen.[16] Zahlreiche Siemens-Produktionsstätten wurden durch den Krieg zerstört. Während der Schlacht um Berlin kam es zur völligen Schließung der Werke in Berlin. Der von 1941 bis 1956 amtierende Firmenchef Hermann von Siemens wurde 1945 zeitweise im Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis interniert und als Zeuge vernommen, jedoch kam es nicht zur Anklage. Er gab dem Unternehmen wichtige Impulse für den raschen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg von München und Erlangen aus.
Siemens-Telefon „Hockender Hund“ 1929
Siemens-Radio Rfe 37, 1929
Protos Typ C von 1918 bis 1924
Entwicklung nach dem Ende des Krieges bis 2000 |
Schon in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs hatte sich das Unternehmen auf die militärische Niederlage des nationalsozialistischen Deutschen Reiches vorbereitet und regionale Unterorganisationen gebildet.
Bereits 1947 wurde Erlangen zum Sitz der Siemens-Reiniger-Werke und wegen der unsicheren Zukunft des Standortes Berlin, verstärkt durch die Mitte 1948 begonnene Berlin-Blockade, wurden zum 1. April 1949 der Verwaltungshauptsitz der Siemens-Schuckertwerke ebenfalls nach Erlangen und die Konzernzentrale der Siemens & Halske AG nach München verlegt – Berlin blieb jedoch zweiter Firmensitz beider Unternehmen.[17]
Bayern wurde somit zum neuen Hauptstandort des Siemens-Konzerns, nachdem die Werke in der SBZ und im Ausland verloren gegangen und die historisch angestammten Produktionsstätten in Berlin-Siemensstadt (nun West-Berlin) politisch unzuverlässig und auf Grund der Entfernung zu den Absatzmärkten zu unwirtschaftlich geworden waren.
1950 erreichte das Unternehmen wieder 90 Prozent der Produktion von 1936. Dabei wurde die Produktpalette weiter ausgebaut, auch wenn Großprojekte und Investitionsgüter an Bedeutung gewannen. Ab 1954 stieg man in die Datenverarbeitung ein und produzierte Halbleiterbauelemente und Computer, etwa den Siemens 2002. Für den Konsumgüterbereich (z. B. Waschmaschinen, Fernsehgeräte) wurde 1957 die Siemens-Electrogeräte AG gegründet. Auch in der Medizintechnik konnte man etwa mit der Produktion von Herzschrittmachern die eigene Position ausbauen. 1962 beschäftigte der Konzern 240.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 5,4 Milliarden DM. Dieser hatte sich damit innerhalb eines Jahrzehnts vervierfacht.
Von 1956 bis 1971 war Ernst von Siemens Aufsichtsratsvorsitzender. Unter seiner Führung wurden 1966 die Siemens & Halske AG, die Siemens-Schuckertwerke AG und die Siemens-Reiniger-Werke AG (bis 1969 als Siemens AG, Wernerwerk für Medizinische Technik, später Siemens Medical Solutions) zur Siemens AG zusammengefasst. Die Neuordnung wurde 1969 mit der Bildung von sechs Unternehmensbereichen (Bauelemente, Datentechnik, Energietechnik, Installationstechnik, Medizinische Technik, Nachrichtentechnik), fünf Zentralbereichen (Betriebswirtschaft, Finanzen, Personal, Technik, Vertrieb) und zahlreiche sogenannte Regionale Einheiten (Zweigniederlassungen, Auslandsniederlassungen) abgeschlossen. Dennoch blieb ein umfangreiches Netz an Tochter- und Beteiligungsgesellschaften bestehen. 1967 übernahm man von Brown, Boveri & Cie. die Zuse KG zu 70 Prozent, zwei Jahre später zu 100 Prozent. Gleichzeitig wurde der Haushaltsgerätesektor mit dem von Bosch zur BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) zusammengelegt. 1969 erfolgte zusammen mit der AEG die Gründung der Tochterunternehmen Transformatoren Union (TU) und Kraftwerk Union (KWU). 1978 ging die Osram GmbH ganz in Siemens-Besitz über. Andere Tochtergesellschaften wie die Siemens-Bauunion oder die Siemens-Planiawerke wurden jedoch abgestoßen.
1971 übernahm Peter von Siemens von seinem Onkel Ernst von Siemens den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Siemens AG. 1977 gründete man gemeinsam mit Allis-Chalmers das Joint-Venture Siemens-Allis, das im Januar 1978 den Betrieb aufnahm.[18] Zu den technischen Erfolgen der 1980er-Jahre gehört die 1980 gemeinsam mit den Deutschen Telephonwerken in Berlin produzierte weltweit erste digitale Telekommunikationsanlage. Auch im Schienenfahrzeugbau, der 1989 in die Siemens-Verkehrstechnik ausgegliedert wurde, war Siemens durch seine Beteiligung am ICE-Projekt erfolgreich. Hier wurde zudem das Projekt der Magnetschwebebahn Transrapid verfolgt. Von 1981 bis 1988 hatte Bernhard Plettner, ab 1971 Vorstandsvorsitzender, den Vorsitz im Aufsichtsrat der Siemens AG.
1986/87 war der Konzernumsatz auf 51,4 Mrd. DM angewachsen. 1987 wurde die Siemens AG um die Unternehmensbereiche KWU – dort war Siemens bereits ab 1977 Alleinaktionär – und Halbleiter erweitert, bevor 1989/90 dann eine erneute Umorganisation mit nun vierzehn Unternehmensbereichen (Energieerzeugung (KWU); Energieübertragung und -verteilung; Anlagentechnik, Antriebs-, Schalt- und Installationstechnik; Automatisierungstechnik; Daten- und Informationstechnik; private Kommunikationssysteme; Sicherungstechnik; Verkehrstechnik; Automobiltechnik; medizinische Technik; Halbleiter; Bauelemente und Röhren) umgesetzt wurde. Diese Gliederung entspricht noch weitgehend den heutigen, nun englisch bezeichneten, Konzernteilen.
Die Geschäftsentwicklung verlief ab den 1970er Jahren keineswegs uneingeschränkt positiv. Zwischen 1971 und 1976 sowie zu Beginn der 1980er-Jahre sank die Zahl der Mitarbeiter um mehrere Tausend. Ein vorläufiger Mitarbeiterhöchststand wurde dann 1991 mit 427.000 Arbeitnehmern erreicht. 1985/86 kam es zudem zu einem kurzzeitigen Umsatzeinbruch von 14 Prozent (→ Karl Heinz Beckurts#Anschlag und Ermordung). Vor allem der deutsche Heimatmarkt verlor im Vergleich zu den außereuropäischen Märkten stark an Bedeutung. Schon Anfang der 1980er produzierte Siemens in 37 Ländern in 141 Fabriken. Die Nicht-Deutschen Konzernumsätze waren schon um die 1980er-Jahre mit 50 Prozent stark am Konzernumsatz beteiligt. In den 1990er-Jahren stieg der ausländische Anteil sogar auf zwei Drittel an. 1989 gehörte Siemens nach dem Volkswagen-Konzern und Veba zur größten Publikumsgesellschaft in der BR Deutschland, deren Anzahl der Aktionäre rund 538.000 betrug.
Um im Bereich EDV-Technik konkurrenzfähig zu bleiben, erwarb Siemens 1990 einen Anteil von 51 Prozent an der Nixdorf Computer AG und brachte den Siemens-Unternehmensbereich mit in die Siemens Nixdorf Informationssysteme AG ein. Das Unternehmen wurde jedoch 1999 wieder ausgegliedert und firmiert ab den 2010er Jahren heute als Wincor Nixdorf International GmbH. Lediglich die PC-Sparte wurde in die Fujitsu Siemens Computers GmbH integriert, die 1999 aus dem Joint Venture der Fujitsu Computers Europe mit Siemens Computer Systems hervorging. Diese Verbindung wurde 2008 gelöst.
Der Übernahme des Ostberliner Elektroamtes 1990 durch die die Siemens AG folgte 1991 das frühere DDR-Unternehmen VEB Nachrichtenelektronik Greifswald (kurz NEG), das 1993 in den Geschäftsbereich Information and Communication Networks (ICN) eingegliedert wurde. Der Greifswalder Siemens-Standort spezialisierte sich auf die Entwicklung und Fertigung von Netzzugangstechnik (Access) für Telefonie und Datenübertragung und den erforderlichen Service, und wurde weltmarktfähig. 2002 sollte die Fertigung am Standort geschlossen werden. Dies konnte jedoch durch die Arbeitnehmervertretungen und das lokale Management durch ein Management-Buy-out verhindert werden. Die ursprüngliche Fertigung firmiert daher seit 2002 erfolgreich unter dem Namen ML&S als eigenständiges Unternehmen. Der verbleibende Standort wurde 2007 im Zusammenhang mit der Zusammenführung der Telekommunikationsnetztechnik mit Nokia in die Nokia Siemens Networks GmbH & Co KG eingebracht.
Ebenfalls 1991 kaufte die Firmenleitung von Texas Instruments deren Abteilung für Automatisierung.
Die Siemens AG geriet 1992 in die Schlagzeilen, weil sie ein Waffenprogramm im Nahen Osten unterstützte.
Im Frühjahr 1996 wurde Siemens in Singapur wegen Korruptionsvorwürfen zusammen mit vier weiteren ausländischen Unternehmen für fünf Jahre von allen öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen.
Im Oktober 1997 wurde die Siemens Financial Services GmbH (SFS) als Kompetenz-Center für Finanzierungsthemen und das Management der Finanzrisiken des Siemens-Konzerns gegründet.
1999 verkaufte Siemens die Hanauer Tochter Vacuumschmelze für 360 Millionen Mark an Morgan Crucible, die sie im Jahre 2005 für 360 Mio. Euro an die One Equity Group weiterveräußerte. Ebenfalls 1999 ausgegliedert wurde der Bereich der passiven Bauelemente und Röhren unter dem Namen Epcos AG und der Halbleiterbereich unter dem Namen Infineon Technologies AG. Die letzten Anteile an diesen beiden Unternehmen verkaufte die Siemens AG 2006.
Historie seit 2000 |
2001 erwarb Siemens eine Mehrheitsbeteiligung an der Atecs Mannesmann AG, deren Unternehmensaktivitäten Dematic, VDO und Demag in den Bereich Siemens Dematic (später Logistics and Assembly Systems, L&A) umgewandelt wurden. Dieser wurde am 1. Oktober 2005 wieder aufgelöst. Seine Teilgeschäftsgebiete Postal Automation (PA) und Airport Logistics (AL) wurden in den Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) integriert. Das Geschäftsgebiet Electronic Assembly Systems (EA) gehört nun Automation and Drives (A&D) an. Distribution and Industry (DI), Material Handling and Production (MHP) und Customer Services (CS) wurden zur Dematic GmbH & Co. KG. Diese rechtlich eigenständige Gesellschaft war eine 100-prozentige Tochter der Siemens AG und nahm am 1. Januar 2006 ihre Tätigkeit auf. Hauptgründe für diesen Umbau waren anhaltende operative Verluste, hauptsächlich der ausgegliederten Geschäftsgebiete. Im Juni 2006 gab Siemens schließlich den Verkauf von Dematic an den europäischen Private-Equity-Investor Triton bekannt.
Im März 2005 übernahm die Siemens AG die A. Friedr. Flender Aktiengesellschaft und damit einen der weltweit führenden Getriebehersteller mit über 80 Jahren Erfahrung im Getriebebau. Bis zum Jahr 2010 fand die vollständige Eingliederung in den Sector Industry – Drive Technologies der Siemens AG statt.
Am 7. Juni 2005 gab das Unternehmen den Verkauf der Handysparte Siemens Mobile an das taiwanische Unternehmen BenQ mit Wirkung zum 1. Oktober 2005 bekannt. BenQ führte das Mobilfunkgeschäft mit einer Zentrale in München kurz weiter, bis BenQ im Herbst 2006 die Zahlungen für die Mobilfunksparte einstellte und diese insolvent wurde. Tausende Arbeitsplätze, vor allem in München, Ulm und Kamp-Lintfort/Nordrhein-Westfalen, gingen verloren.
Weitere 7800 Stellen strich der Konzern schließlich im Februar 2015, circa 3300 davon in Deutschland.[19]
Im Mai 2015 erfolgte die Ausgliederung von Siemens Healthcare in eine rechtlich eigenständige GmbH. 2018 wurde diese Gesellschaft unter dem Namen Siemens Healtineers an die Börse gebracht, die Siemens AG hält aber weiterhin 85 Prozent der Anteile.
Arbeitsgebiete bis 2009 |
Bis 2009 unterteilte die Siemens AG ihr operatives Geschäft in fünf Hauptbereiche mit den folgenden Unterbereichen:
Automation and Control (Automatisierungstechnik)
Siemens Automation and Drives (A&D)- Siemens Building Technologies Division (vormals Siemens Building Technologies, zu Siemens Schweiz gehörend) (SBT)
Siemens Industrial Solutions and Services (I&S)
Lighting (Beleuchtung)
Osram GmbH
Medical (Medizintechnik)
Siemens Sector Healthcare (Med)
Power (Energieversorgung)
Siemens Sector Energy
- Siemens Power Generation (PG)
- Siemens Power Transmission and Distribution (PTD)
Transportation (Verkehrstechnik)
- Rail Systems (Siemens Mobility – Schienenfahrzeuge (wie U-Bahn- und Straßenbahn-Triebzüge, Transrapid und ICE) und Bahntechnik wie Stellwerke und Elektrifizierung)
Die SBT ist der einzige Bereich außerhalb Deutschlands. Der Hauptsitz der SBT ist in Zug. Sie wurde im Jahr 2005 mit der Siemens Schweiz AG fusioniert.
Daneben existieren vier Zentralabteilungen (Corporate Development (CD), Corporate Finance (CF), Corporate Personnel (CP), Corporate Technology (CT)) und sechs Zentralstellen (Corporate Communications (CC), Corporate Information Technology (CIT), Corporate Supply Chain and Procurement (CSP), Government Affairs (GA), Global Shared Services (GSS), Management Consulting Personnel (MCP)). In der Forschungsabteilung CT entsteht dabei ein großer Teil der derzeit 7400 (Stand 2004) jährlichen Patentanmeldungen des Unternehmens.
Für das Finanz- und Immobiliengeschäft wurden die Siemens Financial Services GmbH (SFS) und die Siemens Real Estate (SRE) gebildet.
Zudem existieren für einzelne Märkte so genannte regionale Einheiten, d. h. die Regionalorganisation Deutschland (RD) sowie Regionalgesellschaften, Repräsentanzen und Vertretungen im Ausland (siehe Standorte).
Unternehmensstruktur 2008 bis 2011 |
Der Aufsichtsrat bestätigte am 30. November 2007 die Neuaufstellung der Siemens AG.[20]
Für jeden der drei Sektoren wurde ein CEO benannt: Siegfried Russwurm (Industrie), Michael Süß (Energie), Hermann Requardt (Medizintechnik). Auch die Unterteilung in Divisionen wurde bekannt gegeben.
Aufsichtsrat | |||
Vorstand | |||
Sector Industry
| Sector Energy
| Sector Healthcare
| Sektorübergreifende Geschäfte
Sektorübergreifende Dienstleistungen
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Regionale Einheiten |
Gemessen am jeweiligen Umsatz war der Sektor Industry mit 40 Mrd. Euro der größte. Der Sektor Energy sollte vorerst 20 Mrd. Euro und Healthcare 11 Mrd. Euro beitragen. Den sektorübergreifenden Geschäften verblieb damit ein Anteil von 6 Mrd. Euro.[21]
Unternehmensstruktur 2011 bis 2014 |
Von Oktober 2011 bis September 2014 waren die Aktivitäten des Unternehmens in, als Sektor bezeichnete, Hauptgeschäftsfelder gegliedert. Am 1. Oktober 2011 kam der Sektor Infrastruktur & Städte (Eigenbezeichnung Siemens Sector Infrastructure & Cities) zu den drei bestehenden hinzu. Bis dahin wurden Divisionen der bisherigen Sektoren neu gruppiert, bspw. Mobilität und Energieverteilung.[22]
Aufsichtsrat | ||||||
Vorstand | ||||||
Sektor Energie
| Sektor Medizintechnik
| Sektor Industrie
| Sektor Infrastruktur & Städte
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Regionale Einheiten |
Zum 1. Oktober 2014 ist die Sektorebene entfallen.[23]
Korruptionsaffäre |
Siemens stand zwischen 2006 und 2008 im Mittelpunkt eines der größten Korruptions-/Schmiergeldskandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte, in dessen Folge der Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld und der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer das Unternehmen verließen. Die Gesamtkosten mit erwarteten und bereits verhängten Strafen, Beraterkosten und Steuernachzahlungen beliefen sich auf 2,9 Mrd. Euro.[24]
Am 15. November 2006 durchsuchten 200 Beamte, Steuerfahnder und Staatsanwälte mehr als 30 Bürogebäude an allen großen Siemens-Standorten, außerdem Privatwohnungen von ranghohen Mitarbeitern, wegen des Verdachts der Untreue. Dabei wurden Akten geprüft und Unterlagen sichergestellt. Anschließend wurde neben anderen das ehemalige Vorstandsmitglied Thomas Ganswindt vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Ein Strafprozess gegen ihn vor dem Oberlandesgericht München wurde im Mai 2011 gegen Zahlung einer Geldauflage von 175.000 Euro eingestellt. 2012 erhielt der Konzern von Ganswindt einen Schadensersatz in Höhe von 500.000 Euro.[25]
Die Ermittlungen ergaben, dass bei Siemens über längere Zeit ein System von Schmiergeldzahlungen existierte. Über eine angeblich bis 1997 bei Siemens für Anweisungen zu Schmiergeldzahlungen benutzte Verschlüsselung zur Umwandlung von Ziffern in Buchstaben berichtete am 31. Januar 2007 The Wall Street Journal. Der ehemalige Siemens-Manager Michael Kutschenreuter soll der Staatsanwaltschaft München berichtet haben, dass zum Beispiel die Anmerkung „Legen Sie das in der Datei APP ab“ bedeutet habe, Schmiergelder in Höhe von 2,55 Prozent des Preises seien genehmigt (A=2, P=5). Den zehn Buchstaben des Schlüsselworts „MAKEPROFIT“ sei die Ziffernfolge „1234567890“ zugeordnet gewesen. Ein Siemens-Sprecher erklärte, dass ihm davon nichts bekannt sei. Der Code könnte sich als entscheidendes Hilfsmittel für die Staatsanwaltschaft erweisen,[26] da er auf Dokumenten als Hinweis auf Anweisungen zu Schmiergeldzahlungen dienen kann.
Die Korruptionsaffäre hatte unter anderem zahlreiche personelle Konsequenzen: Heinrich von Pierer stellte am 25. April 2007 den Aufsichtsrats-Vorsitz zur Verfügung, und zum 30. Juni 2007 legte Klaus Kleinfeld sein Amt als Vorstandsvorsitzender nieder.[27] Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde Gerhard Cromme, Peter Löscher folgte als Vorstandsvorsitzender nach. Sie bestellten zum 1. Juli einen neuen Chief Compliance Officer, beschlossen ein Anti-Korruptionsprogramm und änderten die Anti-Korruptionsrichtlinien.
Im Oktober 2007 wurde das Unternehmen vom Landgericht München wegen Schmiergeldzahlungen im Bereich der Telekommunikationssparte Com zu einer Geldbuße in Höhe von 201 Millionen Euro verurteilt. Siemens akzeptierte das Urteil.[28]
Neben der Korruptionsaffäre war die Siemens AG mit verschiedenen anderen Vorwürfen konfrontiert. Im Januar 2007 wurden elf multinationale Konzerne wegen illegaler Preisabsprachen von der EU zu Geldstrafen von insgesamt über 750 Mio. Euro verurteilt (EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes: „Diese Unternehmen haben ein Kartell gebildet, das öffentliche Versorgungsunternehmen und Verbraucher mehr als 16 Jahre lang betrogen hat“). Knapp 400 Mio. Euro dieser Geldstrafe entfielen auf den Siemens-Konzern.[29] Dies ist die zweithöchste Geldstrafe, zu der ein Unternehmen innerhalb der EU verurteilt wurde. Die ThyssenKrupp AG wurde wegen Bildung eines Preiskartells zu ca. 479 Mio. Euro verurteilt (Liftkartell).
Im Zusammenhang mit der Verhaftung ihres Beraters Wilhelm Schelsky am 14. Februar 2007[30] bestätigte ein Siemens-Sprecher, dass Schelsky seit 2001 unter anderem für Beratungsleistungen und Mitarbeiterschulungen über 14 Mio. Euro erhalten habe. Laut Siemens habe Schelsky aber seine Leistungen als Unternehmensberater nicht ausreichend nachgewiesen, weswegen das Unternehmen Ende 2006 seinen Beratervertrag fristlos gekündigt habe. Schelsky war zuvor mit Siemens beteiligt an der ML&S GmbH in Greifswald und der NSG Netzwerk-Service GmbH in Feldkirchen bei München, die heute unter dem Namen NSG ICT Service GmbH als Teil des Cancom-Konzerns ihren Sitz in Jettingen-Scheppach hat. Schelsky war Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), einer Arbeitnehmervereinigung, die sich als „die andere Gewerkschaft“ darstellt[31] und wurde von der AUB über 20 Jahre lang mit sehr großen Mehrheiten siebenmal wiedergewählt, bevor er sein Amt im Frühjahr 2007 niederlegte und die AUB ihm Ende Mai 2008 seine Mitgliedschaft aberkannte.
Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer wurde nach Unternehmensangaben am 27. März 2007 festgenommen. Laut einer Siemens-Sprecherin stand die Verhaftung im Zusammenhang mit der Affäre um die unabhängige Betriebsräteorganisation AUB. Am 4. April 2007 wurde Feldmayer mit Auflagen aus der Untersuchungshaft wieder entlassen.
Ab Juni 2008 wurde dem ehemaligen leitenden Siemens-Mitarbeiter Reinhard Siekaczek vor dem Landgericht München I der Prozess wegen Untreue gegenüber seinem Ex-Arbeitgeber gemacht. Die Staatsanwaltschaft München trug insgesamt vergleichbare 58 Fälle der Untreue vor. Siekaczek war zuvor Chef der Siemens-Telefonsparte ICN gewesen.[32] Im Mai 2010 wurde er wegen Untreue in 49 Fällen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 108.000 Euro verurteilt.[33]
Im Dezember 2008 einigte sich Siemens mit dem US Justizministerium auf die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 450 Millionen US-Dollar und mit der United States Securities and Exchange Commission (SEC) auf eine weitere Gewinnabschöpfung in Höhe von 350 Millionen US-Dollar.[34]
In Deutschland erließ die Staatsanwaltschaft in München parallel dazu einen Bußgeldbescheid über 395 Millionen Euro. Siemens stimmte auch der Verpflichtung von Ex-Finanzminister Theo Waigel als unabhängigem „Compliance Monitor“ zu.[35]
Im April 2010 wurde Michael Kutschenreuter, ehemaliger Bereichsvorstand der Siemens-Kommunikationssparte Com,[36] vom Landgericht München I zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro verurteilt. Der ebenfalls angeklagte ehemalige Buchhalter Kutschenreuters wurde zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt.[37] Auf diese Strafen erkannte der Vorsitzende Richter Hans-Joachim Eckert nach Geständnissen der beiden Angeklagten, wobei er einen weiteren Anklagepunkt, nämlich Beihilfe zur Bestechung, fallen ließ. Beide Beschuldigten hatten in einem Deal zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigern eingeräumt, Schmiergeldzahlungen gedeckt zu haben. Kutschenreuter bedauerte öffentlich, die illegale Praxis der schwarzen Kassen gedeckt zu haben. Zugleich relativierten seine Anwälte insofern, als Schmiergeld ein selbstverständlicher Teil der Firmenstrategie bei Siemens gewesen sei.[38]
Ein Verfahren gegen den ehemaligen Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger wurde im Juli 2011 eingestellt.[39] Er hatte ein Angebot der Staatsanwaltschaft akzeptiert und 400.000 Euro an gemeinnützige Organisationen gezahlt. In einem Zivilverfahren wurde Neubürger 2013 verurteilt, an Siemens 15 Millionen Euro Schadenersatz zu zahlen, da er während der Korruptionsaffäre seine Aufsichtspflichten verletzt habe. Einen zuvor vom Gericht vorgeschlagenen Vergleich mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hatte er abgelehnt.[40]
2014 einigten sich Neubürger und Siemens darauf, dass Neubürger nur noch Schadenersatz in Höhe von 2,5 Millionen Euro zu leisten hatte und keine persönliche Schuld auf sich nehmen müsse. Die Hauptversammlung der Siemens AG stimmte der Vereinbarung am 27. Januar 2015 zu. Wenige Tage nach dieser Einigung beging Neubürger Suizid.[41]
In einem der letzten Prozesse in Deutschland gegen frühere Vorstandsmitglieder von Siemens wurde Uriel Sharef, als Vorstand zuständig für Lateinamerika, im Mai 2014 vom Landgericht München I vom Vorwurf der Untreue freigesprochen. Die Vorsitzende Richterin Jutta Zeilinger begründete das Urteil mit unzureichenden Beweisen und kritisierte die Arbeit der Staatsanwaltschaft. Sharef hatte die Anklagepunkte im Zusammenhang mit der Bestechung von argentinischen Regierungsvertretern im Jahr 2003 immer bestritten.[42] Gemäß einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom September 2016 muss das Verfahren in Teilen allerdings neu verhandelt werden. Die Bundesrichter folgten insofern einigen Argumenten der Münchner Staatsanwaltschaft, die gegen das Urteil vom Mai 2014 Revision eingelegt hatte. Der Bundesgerichtshof rügte eine Passage des Landgerichtsurteils als „rechtsfehlerhaft“.[43] Sie betraf den Vorwurf, dass Sharef eine von ihm in Südamerika angelegte und bis 1996 verwaltete schwarze Kasse mit einem Guthaben in Höhe von 35 Millionen US-Dollar nicht aufgelöst und das Geld an Siemens zurück transferiert habe. Das Landgericht München war Sharefs Einlassungen, vom weiteren Fortbestand der Kasse keine Kenntnis gehabt zu haben, unter Hinweis auf die geänderten Compliance-Strukturen bei Siemens gefolgt.[44] Da Sharef noch 2004 von einem südamerikanischen Siemens-Vertreter um Hilfe bei der Auflösung der Kasse gebeten worden war, lag hier nach Auffassung des Bundesgerichtshofs eine fehlerhafte Beweiswürdigung vor,[45] so dass eine andere Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München den Vorwurf einer Untreue durch Unterlassung neu gegen Sharef verhandeln muss.[46]
Im November 2014 wurde von einem Berufungsgericht in Athen gegen 64 Beschuldigte Anklage wegen Bestechung und Geldwäsche erhoben.[47] Den Angeklagten, darunter 13 Deutsche,[48] wurde vorgeworfen, Schmiergeldzahlungen in Höhe von 70 Millionen Euro geleistet zu haben, um Siemens einen Auftrag des staatlichen Telekommunikationsunternehmens OTE über 464,5 Millionen Euro zu verschaffen.[49] Der Vertrag zwischen Siemens und OTE wurde 1997 unterzeichnet.[50] Am 12. Juli 2016 wurde das Verfahren auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, da keine hinreichenden Übersetzungen der Prozessdokumente vorlagen.[51] In der Folge ordnete das Oberste Gericht eine Untersuchung an.[52] Im Juli 2017 wurde der frühere Verkehrsminister Griechenlands, Tassos Mantelis, wegen Geldwäsche schuldig gesprochen. Ein Siemens-Vorsitzender in Griechenland wurde wegen Bestechung und Geldwäsche zu 12 Jahren auf Bewährung verurteilt.[53]
Ein 800-seitiges Manuskript, auf Initiative von Siemens gefertigt, wird unter Verschluss gehalten.[54]
Neue Geschäftsfelder und Verkäufe |
Die Zahl der Mitarbeiter des Siemens-Konzerns (inkl. Joint Ventures und Beteiligungen) beträgt heute weltweit rund 351.000 Mitarbeiter (2016).[55] Dabei ist eine Entwicklung hin zum Offshoring zu erkennen. So waren 2001 über 41 Prozent der Siemens-Mitarbeiter in Deutschland tätig, 2006 waren es noch 34 Prozent. Gleichzeitig schuf Siemens in Osteuropa und Asien neue Beschäftigung. Zudem wurde 2011 ein neuer Sektor namens „Infrastructure & Cities“ geschaffen. Dieser Sektor soll weitere 100.000 Arbeitsplätze weltweit schaffen. Um nach Aufarbeitung der Korruptionsaffäre den neuen Stellenwert einer ethischen Kultur des Unternehmens zu beglaubigen, gründete die Siemens AG im September 2008 die Siemens Stiftung, die das gesellschaftliche Engagement der Siemens AG durch Projektarbeit in Europa, Lateinamerika und Subsahara-Afrika nachhaltig ausbauen soll.
Halbleitergeschäft |
Die Ausgliederung des Halbleitergeschäfts (1999) der Siemens AG führte im Jahr 2000 zum Börsengang des Halbleiterhersteller Infineon (IPO).
Elektronische Bauelemente |
2006 wurde der 12,5-Prozent-Anteil an Epcos verkauft.
Bereich COM |
Zum 1. Oktober 2004 wurden die Siemens Bereiche ICM und ICN zum neuen Bereich Communications (Com) zusammengefasst. Daraus ergibt sich der größte Einzelbereich der Siemens AG. Zum 3. März 2005 übernahm die a&o Gruppe aus Neuss die SBS-Tochter Sinitec. Dieser Verkauf wird als Beginn einer Umstrukturierung innerhalb des Siemens-Konzerns angesehen und wurde seinerzeit als richtungsweisend bezeichnet. Im Juli 2007 musste die a&o iTec (seinerzeit Sinitec) Insolvenz anmelden, wodurch am 1. Oktober 2007 der Geschäftsbetrieb endgültig eingestellt wurde.
Weiterhin hat der Vorstand von Siemens am 19. Juni 2006 bekannt gegeben, die Konsolidierung in der Enterprise-Communications-Industrie (Netzwerkgeschäft mit Geschäftskunden) aktiv zu verfolgen. Siemens ist nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit mehreren Interessenten zur Umsetzung dieser Strategie. Das Wireless-Modules-Geschäft (Geschäft mit drahtlosen Funkmodulen in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, z. B. in Verkaufsautomaten) soll zum 1. Oktober 2006 in den Siemens-Bereich Automation and Drives integriert werden.
Durch diese jüngsten Umstrukturierungen löste die Siemens AG den Communications-(Com)-Geschäftsbereich somit knapp zwei Jahre nach seiner Gründung wieder auf.
Telekommunikationssparte |
Im Jahr 2005 übernahm BenQ die Mobiltelefon-Sparte der Siemens AG.
Nokia Siemens Networks |
Im Februar 2006 kamen Gerüchte auf, der Siemens-Vorstand erwäge den Verkauf bzw. Ausgliederung von Teilen des Com-Bereichs. Am 19. Juni 2006 gab Siemens die Zusammenlegung seiner Sparten für das Geschäft mit Netzbetreibern mit dem finnischen Konkurrenten Nokia in einem neuen, rechtlich eigenständigen Unternehmen bekannt. Zum 1. Januar 2007 sollte durch dieses Joint Venture ein global führender Infrastrukturanbieter für Fest- und Mobilnetze unter dem Namen Nokia Siemens Networks entstehen, an dem Nokia und Siemens je zur Hälfte beteiligt sind. Durch das Bekanntwerden der Korruption im großen Stil im Dezember 2006 verzögerte sich dieses Vorhaben um ein Quartal, sodass das Gemeinschaftsunternehmen zum 1. April 2007 startete. Sitz der in den Niederlanden registrierten Gesellschaft wurde Espoo, Finnland. Simon Beresford-Wylie, vormals Executive Vice President und General Manager von Nokia Networks, übernahm den Vorstandsvorsitz von Nokia Siemens Networks. Das neue Unternehmen Nokia Siemens Networks beschäftigt ca. 60.000 Mitarbeiter. Angestrebt werden Synergieeffekte von rund 1,5 Mrd. Euro bis zum Jahr 2010 (etwa 10 Prozent des summierten Pro-Forma-Umsatzes der beiden Unternehmensteile im Jahr 2005), auch durch den Abbau von Personal (geschätzt 9.000 Stellen sollen ab Anfang 2007 entfallen).[56]
Im Juli 2013 wurden die verbliebenen Anteile für 1,7 Milliarden Euro an Nokia verkauft und das Unternehmen in Nokia Solutions and Networks umbenannt.[57]
Suchmaschine Quaero / Theseus-Projekt |
Siemens war 2006 an dem Projekt zur Entwicklung der europäischen Suchmaschine Quaero beteiligt,[58] deren deutscher Teil Ende 2006 in das Forschungsprogramm Theseus überging.[59]
Einstieg in die Windkraft |
Am 1. Dezember 2004 übernahm Siemens den dänischen Windturbinenhersteller Bonus A/S (gegründet 1979). Die Sparte firmiert unter dem Namen Siemens Wind Power.
Verkauf von VDO, Kauf von Dade Behring |
Am 25. Juli 2007 entschied der Aufsichtsrat der Siemens AG, seine Tochter Siemens VDO Automotive für 11,4 Mrd. Euro an die Continental AG zu verkaufen und für 5 Mrd. Euro Dade Behring zu übernehmen.
Stellenabbau bei SEN |
Am 23. Februar 2008 wurde bekannt, dass Siemens sich von der Hälfte der rund 6200 Mitarbeiter bei Siemens Enterprise Communications trennen will.[60]
Ausstieg aus FSC |
Im Juli 2008 gab Siemens bekannt, dass man das auf zehn Jahre geschlossene Joint Venture mit Fujitsu (Fujitsu Siemens Computers) nicht weiterführen werde.
Trennung von Siemens Home and Office Communication Devices (SHC) |
Am 1. August 2008 gab der Siemens Vorstand den Verkauf von 80,2 Prozent seiner Anteile der Kommunikationssparte „Siemens Home and Office Communication Devices (SHC)“ an den Starnberger Finanzinvestor Arques Industries zum 1. Oktober 2008 bekannt. Die restlichen 19,8 Prozent sollen für zunächst zwei Jahre im Unternehmensbesitz verbleiben, wobei Arques berechtigt ist, zwei weitere Jahre die Produkte unter dem Namen „Siemens“ zu vertreiben. Eine Beschäftigungsgarantie wurde den 1650 Mitarbeitern der abgetretenen Sparte an den Standorten Bocholt und München für drei Jahre zugesichert. Der Verlust der Aktion belaufe sich nach Unternehmensinformationen auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Um eine ähnliche Pleite wie die nach der Abtretung der Handy-Sparte an BenQ Mobile zu verhindern, wurde eine Mitgift von 50 Millionen Euro der SHC-Sparte vereinbart. Dadurch soll auch ein positives Signal in Richtung der Belegschaft in Bezug auf Jobsicherung gesendet werden.[61]
Siemens IT Solutions and Services / SIS |
Ab 1. Juli 2010 wurde die SIS wieder aus dem Konzern ausgegliedert und in eine eigenständige Gesellschaft umgewandelt. In diesem Zuge wurden bei SIS bis Mitte 2011 weltweit etwa 4.200 der 35.000 Stellen reduziert, davon in Deutschland ca. 2.000 von etwa 9.700 Stellen.[62]
Am 14. Dezember 2010 wurde bekanntgegeben, dass die Siemens AG und Atos Origin eine strategische Partnerschaft eingehen, in deren Zuge die SIS an Atos Origin verkauft wurde. Dieser Übergang zu Atos Origin fand am 4. Juli 2011 statt und beinhaltete das Re-Branding des IT-Unternehmens zu Atos. Atos hat zum Stand Mai 2012 74.500 Mitarbeiter in 42 Ländern weltweit.
Siemens hält weiterhin eine 15-Prozent-Beteiligung an Atos. Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprogramme sowie der Betrieb der Siemens-IT durch Atos sind weitere Säulen der oben zitierten strategischen Partnerschaft.
Kernkrafttechnik |
Angesichts der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 beschloss Siemens, sich vollkommen aus der Kernkrafttechnologie zurückzuziehen.[63] Die geplante Kooperation mit Rosatom kam deswegen nicht zustande.[64]
Kraftwerkssparte |
In den nächsten Jahren sollen weltweit 6.900 Arbeitsplätze (von weltweit 46.800) gestrichen werden, davon die Hälfte in Deutschland. Die Turbinenwerke in Görlitz und Leipzig sollen geschlossen werden. Durch geplante Zusammenlegung der Werke in Erlangen und Offenbach wird wohl der Standort Offenbach mit rund 700 Beschäftigten geschlossen. In der Kraftwerksparte allein fallen 6.100 Stellen weg, davon 2.600 in Deutschland. Bei den elektrischen Antrieben werden 760 Arbeitsplätze abgebaut, der überwiegende Teil davon in Berlin (Alle Angaben: Stand Ende 2017).[65]
Lichttechnik |
Am 8. Juli 2013 wurden Anteile an Osram an die Börse gebracht. Siemens bleibt mit 17 Prozent an Osram beteiligt.[66]
Hausgeräte |
Im Januar 2015 verkaufte Siemens seine Anteile an der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH an die Robert Bosch GmbH.[67]
Healthineers
Im Mai 2015 erfolgte die Ausgliederung von Siemens Healthcare in eine rechtlich eigenständige GmbH.[68] Am 15. März 2018 erfolgte dann der Börsengang als Siemens Healthineers zum Einführungspreis von 28 €. Die Siemens AG bleibt mit einem Anteil von 85 Prozent Mehrheitseigentümer.[69]
Mobility – Siemens Alstom |
Im September 2017 gaben Siemens und Alstom bekannt, die jeweiligen Transportaktivitäten zusammenlegen zu wollen; dabei soll die börsennotierte Alstom den Kern der zukünftigen Siemens-Alstom bilden, das durch Einbringung von Siemens Mobility bis Ende 2018 entstehen soll; Siemens soll an dem erweiterten börsennotierten Unternehmen knapp über 50 Prozent und somit auch die Kontrolle über das Unternehmen halten.[70]
Organisation und Beteiligungen |
Beteiligungen |
Neben den unter den Geschäftsfeldern genannten 100-prozentigen Tochterunternehmen ist die Siemens AG unter anderem an folgenden Gesellschaften beteiligt:
Atos SE (12 Prozent)
BWI Informationstechnik GmbH (50 Prozent)
Dresser-Rand Group Inc. (100 Prozent)[71]
Enocean GmbH- Evosoft GmbH (100 Prozent)
Infineon Technologies Bipolar GmbH & Co. KG (40 Prozent)
Maschinenfabrik Reinhausen GmbH (26 Prozent)
Siemens Gamesa Renewable Energy S.A. (59 Prozent)[72]
Steinmüller Engineering GmbH (100 Prozent)
Voith Hydro GmbH (35 Prozent)
next47 GmbH (Wagniskapitalarm)
In Österreich ist Siemens Österreich tätig. Mit der Übernahme von VA Technologie 2005 wurden rund 8 Milliarden Euro Umsatz erzielt und rund 34.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Umsatz 3,4 Milliarden Euro und es wurden etwa 10.300 Mitarbeiter beschäftigt.[73]
Die Beteiligung an der Transrapid International GmbH & Co. KG endete mit deren Schließung nach der Beendigung des Transrapid-Projektes am 1. Oktober 2008.[74]
Die Herstellung von Halbleiterbauelementen und passiven Bauelementen wurde 1999/2000 in die eigenständigen Unternehmen Infineon und Epcos ausgegliedert. An diesen Unternehmen ist die Siemens AG seit 2006 nicht mehr beteiligt. Die Anteile am Joint-Venture Fujitsu Siemens Computers (PC-Hardware, Software, IT-Services) wurden am 1. April 2009 vollständig an Fujitsu übertragen.
Vorstand |
Der Vorstand der Siemens AG besteht zurzeit aus acht Personen (Stand: 24. März 2017):[75]
Joe Kaeser (Vorstandsvorsitzender/CEO)- Roland Busch (Divisionen Building Technologies, Mobility; Corporate Technology & Corporate Development)
Lisa Davis (Power and Gas, Wind Power and Renewables, Region: Amerika)- Klaus Helmrich (Digital Factory, Process Industries and Drives, Region: Europa, Afrika)
Janina Kugel (Human Resources)
Ralf P. Thomas (Controlling and Finance, Financial Services)- Cedric Neike (Division Energy Management, Region: Asien/Australien)
- Michael Sen (Siemens Healthineers, Siemens Gamesa Renewable Energy, Global Services)
Aufsichtsrat |
Der Aufsichtsrat der Siemens AG hat 20 Mitglieder (Stand: 31. Januar 2018):[76]
Jim Hagemann Snabe (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG)
Birgit Steinborn* (1. stellv. Vorsitzende, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Siemens AG)
Werner Wenning (2. stellv. Vorsitzender, Aufsichtsratsvorsitzender der Bayer AG und E.ON SE)- Dr. Werner Brandt (Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG und der ProSiebenSat.1 Media SE)
Michael Diekmann (ehem. Vorstandsvorsitzender der Allianz SE)- Dr. Andrea Fehrmann* Gewerkschaftssekretärin in der IG Metall-Bezirksleitung Bayern
- Reinhard Hahn* (Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall)
- Bettina Haller* (Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Siemens AG)
- Robert Kensbock* (stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Siemens AG)
- Harald Kern* (Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Siemens AG, Vorsitzender des Siemens-Europabetriebsrats)
- Jürgen Kerner* (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall)
Nicola Leibinger-Kammüller (geschäftsführende Gesellschafterin und Vorsitzende der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG)- Benoît Potier (Vorstandsvorsitzender (Chairman und Chief Executive Officer) der Air Liquide S.A.)
Norbert Reithofer (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der BMW AG)- Dame Nemat Talaat (Minouche) Shafik (Director der London School of Economics)
Nathalie von Siemens (Sprecherin des Vorstands der Siemens Stiftung)- Michael Sigmund* (Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses der Siemens AG)
- Dorothea Simon* (Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Siemens Healthcare GmbH)
- Matthias Zachert (Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG)
- Gunnar Zukunft* (stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Siemens Industry Software GmbH)
* = Arbeitnehmervertreter
Mitgliedschaften |
- Bundesverband der Hersteller- und Errichter von Sicherheitssystemen e. V. (BHE)
Europäische Bewegung Deutschland e. V.[77]
- Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen
- Internationale Fernmeldeunion
Studentische Darlehnskasse e. V.- Verband für Wärmelieferung e. V. (VfW)
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI)
Wesentliche Anteilseigner |
Größter Einzelaktionär ist die Gründerfamilie von Siemens mit 6 Prozent, sodann diverse institutionelle Anleger mit insgesamt 65 Prozent, Privataktionäre mit 19 Prozent und sonstige bzw. nicht identifizierbare Anleger mit 10 Prozent. (Die aktienrechtliche Meldeschwelle für eine verpflichtende Stimmrechtsmitteilung liegt bei 3 Prozent, als Streubesitz gilt alles unter 5 Prozent.)
Stand: 30. August 2017[78]
Standorte |
Niederlassungen in Deutschland |
Siemens unterhält Niederlassungen in über 50 Städten; unter anderem in:
- Aachen
- Alzenau
- Amberg
- Augsburg
- Bayreuth
- Berlin
- Bielefeld
- Bocholt
- Bonn
- Braunschweig
- Bremen
- Chemnitz
- Darmstadt
- Dortmund
- Dresden
- Düsseldorf
- Erfurt
- Erlangen
- Essen
- Feldafing
- Frankfurt am Main
- Freiburg im Breisgau
- Göppingen
- Görlitz
- Karben
- Karlsruhe
- Kemnath
- Kiel
- Koblenz
- Köln
- Konstanz
- Krefeld
Laatzen (bei Hannover)- Leipzig
- Lingen (Ems)
- Magdeburg
- Mannheim
- Marburg
- Mühlhausen/Thüringen
- Mülheim an der Ruhr
- München
- Münster
- Nürnberg
- Offenbach am Main
- Osnabrück
- Potsdam
- Rastatt
- Regensburg
- Renningen
- Rostock
- Saarbrücken
- Schwalbach am Taunus
- Siegen
- Stuttgart
- Ulm
- Villingen-Schwenningen
- Wetzlar
- Würzburg
In Heidelberg unterhielt Siemens einen kleinen Standort mit zeitweise über hundert Mitarbeitern, dieser wurde jedoch aus Kostengründen im Sommer 2013 geschlossen.
In Hamburg unterhält Siemens eine Hauptniederlassung am Lindenplatz sowie verschiedene Betriebsstätten. In der Stadt sind 1300 Mitarbeiter beschäftigt (Stand 2011),[79] weitere 330 sollten hinzukommen.
Verwaltungs-, Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland |
Siemens unterhält Fertigungs- und Entwicklungsstandorte unter anderem in folgenden Städten:
- Amberg
- Bad Neustadt an der Saale
- Berlin
- Bocholt
- Böblingen
- Braunschweig
- Bremen
- Bruchsal
- Cham
- Chemnitz
- Dresden
- Duisburg
- Düsseldorf
Erfurt[80]
- Erlangen
- Forchheim
- Frankenthal
- Fürth
Görlitz[80]
- Greifswald
- Günzburg
- Karlsruhe
- Kemnath
- Kiel
- Kirchheim unter Teck
- Konstanz
- Krefeld
Leipzig[80]
- Lingen (Ems)
- Marburg
- Mülheim an der Ruhr
- München
- Nürnberg
- Paderborn
- Rastatt
- Regensburg
- Renningen
- Rudolstadt
- Ruhstorf an der Rott
- St. Wolfgang
- Tübingen
- Voerde
- Waltershausen
- Witten
Erlangen bildet mit ca. 23.000 Mitarbeiter den weltweit größten Standort und die zentrale Verwaltungsabteilung des Siemens-Konzerns.
Kritik an der Siemens AG |
Schwarzbuch Markenfirmen |
Im Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne wird Siemens die Massenvertreibung und Zerstörung der Lebensgrundlagen durch Staudammprojekte vorgeworfen. Ebenso wird Siemens eine Beteiligung am nordkoreanischen Atomprogramm unterstellt.[81]
Gehaltspolitik |
Am 17. September 2006 wurde bekannt, dass der Aufsichtsratsvorsitzende von Pierer die Vorstandsgehälter um durchschnittlich 30 Prozent erhöhen wollte. Da sich viele Siemens-Mitarbeiter hingegen auf Lohnkürzungen einstellen müssen sowie durch eine vermutete Zusammenlegung von Bereichen mit Nokia Tausende Arbeitsplätze wegfallen,[82] gab dies Anlass zu Kritik aus der Politik, Wirtschaft und sogar von Kirchen.[83] Diese geplante Erhöhung wurde jedoch um ein Jahr verschoben[84] zugunsten des medienwirksamen Versuchs, die Arbeitsplätze des abgespalteten Unternehmens BenQ Mobile zu erhalten (die umstrittene Gehaltserhöhung für den Siemens-Vorstand tritt doch früher in Kraft als angenommen. Stand: 7. November 2006). BenQ Mobile musste in Deutschland am 29. September 2006 Insolvenz anmelden, nachdem der Mutterkonzern BenQ die Zahlung an seine deutsche Tochter einstellte.[85]
Geschäfte mit dem Iran |
Siemens steht, neben anderen deutschen Unternehmen, durch Geschäfte mit dem Iran in der Kritik. Die USA etwa forderten weltweit Unternehmen – darunter auch Siemens – auf, Geschäfte mit dem Iran einzustellen, bis dieser sein umstrittenes Atomprogramm aufgibt.[86][87] Die Jerusalem Post meldete 2008, das gesamte Handelsvolumen des Siemens-Konzerns mit dem Iran betrage jährlich mehr als 500 Millionen US-Dollar.[88]
Heftige Kritik gab es auch wegen der Lieferung moderner Überwachungstechnologie an die iranische Regierung im Jahr 2008 durch das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks, besonders infolge der Proteste der Opposition nach den laut Vorwurf manipulierten iranischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009.[89] Diese Überwachungstechnologie wird vom iranischen Regime dazu eingesetzt, Gespräche im Fest- und Mobilfunknetz zu überwachen, um Oppositionelle aufzuspüren und zu verhaften. Der genaue Umfang der gelieferten Technologie ist unklar – laut Presseberichten ist sogar davon auszugehen, dass damit auch das Internet überwacht werden kann („Deep Packet Inspection“).
Bei der Hauptversammlung im Januar 2010 gab der Konzern bekannt, ab Mitte des Jahres 2010 keinerlei Geschäfte mehr mit dem Iran zu machen.[90]
Russlandgeschäft |
2009 bestrafte die Weltbank ein russisches Tochterunternehmen von Siemens: Die Firma habe sich in Verbindung mit einem Verkehrsprojekt in Moskau an „betrügerischen und korrupten Praktiken“ beteiligt und zwischen 2005 und 2006 rund drei Mio. US-Dollar an Schmiergeldern gezahlt.[91][92]
Im August 2010 stoppten Zollbeamte am Frankfurter Flughafen eine Siemens-Sendung mit Schalterkomponenten und Rechenmodulen. Das Paket war für eine Tochter des russischen Atomkonzerns Rosatom bestimmt, die Nuklearfirma Atomstroyexport, die am Bau des iranischen Atomreaktors in Buschehr beteiligt war. Atomstroyexport wiederum wollte die Siemens-Sendung nach Informationen deutscher Behörden von Frankfurt über Moskau zum Kernkraftwerk Buschehr weiterleiten. Die Weiterleitung der Siemens-Komponenten hat nach Auffassung der Behörden gegen das EU-Iran-Embargo verstoßen. Siemens geriet in diesem Zusammenhang in Erklärungsnot. Man habe nicht gewusst, dass die Siemens-Module über den russischen Empfänger weiter in den Iran transportiert werden sollten, sagte ein Konzernsprecher.[92][93]
Zwei Wochen nach der Krim-Annexion durch Russland und nachdem die Europäische Union Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt hatte, reiste Siemens-Chef Joe Kaeser nach Moskau, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Eisenbahnchef Wladimir Jakunin zu treffen, der persönlich auf der Sanktionsliste der EU steht. In Moskau lobte Kaeser die „vertrauensvollen Beziehungen“ zu Russland and sagte, dass Siemens sich in seinen Geschäften nicht von „kurzfristigen Turbulenzen“ leiten lasse. Der Zeitpunkt des Besuchs sowie Kaesers Äußerungen und Auftreten vor den Kameras gaben Anlass zur Kritik, dass Siemens die Bedeutung der Krim-Annexion herunterspiele und den eigenen Profit über das Völkerrecht und die Interessen Europas stelle.[94][95][96][97] Siemens steht den Russland-Sanktionen der EU ablehnend gegenüber.[98]
Siemens wird verdächtigt, Sanktionen durch die Lieferung von Gasturbinen auf die Krim verletzt zu haben.[99][100][101] Die EU, die Vereinigten Staaten und andere Länder haben wegen der Krim-Annexion den Export bestimmter Güter auf die von Russland besetzte Hakbinsel verboten, vor allem für die Energieförderung. Im März 2015 bestellte Technopromexport, eine Tochterfirma des russischen Staatskonzerns Rostec, vier Kraftwerksturbinen von Siemens. Laut Vertrag waren sie für ein neues Elektrizitätswerk im südrussischen Taman vorgesehen. Dabei handele es sich aber um eine Formalität, um die Krim-Sanktionen zu umgehen, wie die russische Zeitung Wedomosti im Juni 2015 unter Berufung auf hohe russische Beamte mitteilte.[100][101][102] Tatsächlich seien die Turbinen für die von Russland annektierte Krim bestimmt und Siemens wolle sie trotz Sanktionen an ihre eigentlichen Bestimmungsorte in Sewastopol und Simferopol liefern, berichteten internationale Medien.[99] Siemens dementierte die Berichte und versicherte, das Unternehmen würde sich an die Sanktionsbeschlüsse halten.[100][101] 2016 wurde am vertraglich vereinbarten Bestimmungsort Taman der Bau des Gaskraftwerks abgesagt, wohingegen auf der Krim der Bau der Elektrizitätswerke voranging.[103][104] Trotz dieser Entwicklungen versprach Siemens 2016 erneut, dass die Turbinen in Taman und nicht auf der Krim zum Einsatz kommen würden.[105] Im Juli 2017 bestätigte Siemens Medienberichte, dass die Gasturbinen auf die Krim transportiert wurden. Die Lieferung sei jedoch „gegen den Willen“ des Konzerns geschehen.[99][105][106][107] Der russische Abnehmer Technopromexport räumte ein, die Siemens-Turbinen umgerüstet und auf die Krim gebracht zu haben.[108] Technopromexport behauptet außerdem, man habe Siemens vor der Lieferung der Gasturbinen auf die Krim einen Rückkauf der Geräte angeboten. Das deutsche Unternehmen habe das Angebot jedoch abgelehnt.[109] Siemens bestreitet das und sieht sich von seinen Geschäftspartnern hintergangen, da der Vertrag eine Lieferung an die Krim untersagt hätte. Der Konzern reichte vor einem Moskauer Gericht Anzeige gegen zwei Rostec-Tochterunternehmen ein,[99] das Moskauer Gericht wies die Klage vorerst aus formalen Gründen ab.[110] Kritiker sehen die Klage als eine PR-Aktion, um eine direkte Sanktionierung des Konzerns zu verhindern.[111] Siemens fordert zudem von der Montagefirma ZAO Interautomatika, an der Siemens zu 46 Prozent beteiligt ist, Aufträge auf der Krim sofort zu stoppen und hat angekündigt, sich von der Minderheitsbeteiligung ganz zu trennen.[99][107][109] Die Bundesregierung rügte den Konzern. „Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens, dass Exportgesetze und Sanktionen eingehalten werden“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.[105] Über mögliche Konsequenzen eines solchen „gänzlich inakzeptablen“ Vorganges werde derzeit beraten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.[112]
Am 20. August 2017 wurde bekannt, dass das Moskauer Schiedsgericht die Beschlagnahme vier sanktionswidrig auf die Krim gelieferte Turbinen ablehnte; Siemens hatte den Empfänger Technopromexport auf Rücklieferung oder Rückabwicklung verklagt.[113]
Lobbyisten |
Siemens nutzt die Erfahrungen und das Netzwerk von Politikern für Lobbyarbeit. Seit Oktober 2009 ist der ehemalige deutsche Bundesaußenminister, Vizekanzler und Grünen-Vorsitzende Joschka Fischer als Lobbyist für Siemens tätig. Ebenso arbeitet die ehemalige Außenministerin der USA, Madeleine Albright, für den Konzern. Nach Unternehmensangaben beraten sie Siemens „in außenpolitischen und unternehmensstrategischen Fragen“.[114] Leiter der Siemens-Vertretung bei der EU in Brüssel ist seit 2007 der ehemalige EU-Botschafter der deutschen Bundesregierung, Wilhelm Schönfelder.[115]
Im Rahmen des Personalaustauschprogramms „Seitenwechsel“ arbeiteten Mitarbeiter der Siemens AG im Auswärtigen Amt unter Joschka Fischer, was 2006 als „neue Art von Lobbyismus“ kritisch hinterfragt wurde.[116][117]
Literatur |
- Ute Böhme: Die Enteignung von Großbetrieben und der Aufbau einer sozialistischen Planwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). 1945 bis 1949. Am Beispiel der Firma Siemens. Hrsg.: Universität Erlangen-Nürnberg. Erlangen-Nürnberg 2006, urn:nbn:de:bvb:29-opus-4147 (Dissertation).
- Karl Burhenne: Siemens. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 203–228.
F. C. Delius: Unsere Siemens-Welt – Eine Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Hauses S. Erweiterte Neuausgabe, 1. Auflage. Rotbuch-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-88022-480-3.
- Wilfried Feldenkirchen: Siemens : 1918–1945. Piper, München 1995, ISBN 3-492-03798-4.
- Wilfried Feldenkirchen: Siemens. Von der Werkstatt zum Weltunternehmen. 2. Auflage. Piper, München 2003, ISBN 3-492-04534-0.
- Wilfried Feldenkirchen, Eberhard Posner: Die Siemens-Unternehmer. Kontinuität und Wandel 1847–2005. Zehn Portraits. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04801-3.
- Heidrun Homburg: Rationalisierung und Industriearbeit: Arbeitsmarkt, Management, Arbeiterschaft im Siemens-Konzern Berlin 1900–1939. Haude & Spener, Berlin 1991, ISBN 3-7759-0329-1, S. 306–310.
- Günther Klebes: 100 Jahre elektrische Zugförderung – 100 Jahre elektrische Triebfahrzeuge von Siemens. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg Br 1979. ISBN 3-88255-823-7
- Miron Mislin: Industriearchitektur in Berlin 1840–1910. Wasmuth Verlag, Tübingen 2002, ISBN 3-8030-0617-1.
Carola Sachse: Siemens, der Nationalsozialismus und die moderne Familie: eine Untersuchung zur sozialen Rationalisierung in Deutschland im 20. Jahrhundert. Rasch & Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-374-5.
- Georg Siemens: Der Weg der Elektrotechnik: Geschichte d. Hauses Siemens. Alber, Freiburg, München 1961, DNB 454696337.
„… warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wachzuhalten.“ Zwangsarbeit für Siemens in Auschwitz und Berlin. Dokumentation einer Begegnung mit ehemaligen KZ-Häftlingen, hrsg. Zwangsarbeit erinnern e. V., Mit Interiew-DVD, Redaktion: Thomas Irmer, Berlin: Metropol, 2006- Frank Wittendorfer, Wilfried Feldenkirchen, Martin L. Müller, Sabine Dittler: Siemens. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 369–380 (Digitalisat).
Weblinks |
Commons: Siemens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews: Portal:Siemens – in den Nachrichten
- Offizielle Website des Unternehmens
- Seiten zur Unternehmensgeschichte
- Dietmar H. Lamparter: Nur Gewinner dürfen bleiben – Skandale, Krisen – und neues Wachstum: Die Siemens-Welt wird umgekrempelt. Eine Reise zu den Baustellen des Großkonzerns. Die Zeit vom 5. Oktober 2006 (41/2006).
Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Siemens in der Pressemappe 20. Jahrhundert der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW).
Einzelnachweise |
↑ Vorstand
↑ Aufsichtsrat
↑ ab Siemens Geschäftsbericht 2017. 2017, abgerufen am 1. Februar 2018 (PDF).
↑ The World’s Largest Public Companies. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 17. Juli 2018]).
↑ Unternehemensstruktur Siemens AG. Siemens AG, abgerufen am 18. Juni 2018.
↑ Siemens Healthineers AG startet erfolgreich an der Frankfurter Wertpapierbörse. Siemens Gamesa, abgerufen am 18. Juni 2018.
↑ Company History I Siemens Gamesa. Abgerufen am 18. Juni 2018 (englisch).
↑ Siemens und Alstom wollen gemeinsam europäischen Champion für Mobilitätslösungen schaffen. Abgerufen am 18. Juni 2018.
↑ „Siemens ist nicht akzeptabel“. In: FAZ.net. 2. Februar 2007, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ Zeitleiste auf www.siemens.com
↑ Biographie: Werner von Siemens S. 4 Siemens History Site, abgerufen am 7. Januar 2015
↑ Wilfried Feldenkirchen, Werner von Siemens. Erfinder und internationaler Unternehmer. München/Zürich 1996, ISBN 3-8009-4156-2, S. 180 f.
↑ Die Siemensstadt auf ww3.siemens.de (Memento des Originals vom 24. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de
↑ Siemens Radio Chronik. 7. November 2016, abgerufen am 6. November 2016.
↑ Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
↑ Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. München 1964. ISBN 978-3-492-24822-8, S. 163.
↑ 1. April 1903 – Gründung der Siemens-Schuckertwerke auf www.siemens.com
↑ eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑ Siemens streicht weltweit 7800 Stellen (Memento des Originals vom 6. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.de web.de, abgerufen am 6. Februar 2015
↑ Neue Konzernstruktur für Siemens auf ww1.siemens.com (PDF; 39 kB), Stand: 24. Juni 2010
↑ Präsentation zur Bekanntgabe der neuen Unternehmensstruktur vom 28. November 2007 auf ww1.siemens.com PDF-Datei
↑ Axel Höpner: Siemens erfindet sich noch einmal neu. In: handelsblatt.com. 28. März 2011, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ Siemens benennt künftiges Führungsteam. Siemens, Presseerklärung vom 6. Mai 2014.
↑ Zahlen im 4. Absatz auf www.manager-magazin.de, 12. Dezember 2008.
↑ Die Akteure des Siemens-Skandals, zehn Jahre danach
↑ Der Code zum Schmiergeld auf www.manager-magazin.de, 8. Februar 2007.
↑ Geschäftsbericht 2007 S.9 auf www.siemens.com PDF-Datei
↑ Siemens muss 201 Millionen Euro Strafe zahlen. In: FAZ.net. 4. Oktober 2007, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ Siemens droht teurer Ärger. In: handelsblatt.com. 23. Januar 2007, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ Süddeutsche Zeitung, 16. Februar 2007: Chef von Splittergewerkschaft AUB verhaftet (Memento vom 16. Dezember 2007 im Internet Archive)
↑ Die Geschichte der AUB (Memento vom 27. Februar 2007 im Internet Archive)
↑ Süddeutsche Zeitung: Herr der schwarzen Kassen
↑ Süddeutsche Zeitung: Der treue Untreue
↑ U.S. Securities and Exchange Commission: SEC Charges Siemens AG for Engaging in Worldwide Bribery
↑ Spiegel Online: Siemens beendet Schmiergeldaffäre mit Milliardenbuße
↑ Handelsblatt: Ex-Manager von Siemens müssen vor Gericht
↑ finanzen.net: Siemens-Schmiergeldprozess endet mit Bewährungsstrafen
↑ Zeit: Früherer Siemens-Manager vor Bewährungsstrafe
↑ manager magazin: Neubürger kommt mit blauem Auge davon
↑ Süddeutsche Zeitung: Ex-Finanzchef Neubürger soll 15 Millionen zahlen
↑ Zeit: Tod eines Managers
↑ Süddeutsche Zeitung: Ex-Vorstand in Untreueprozess freigesprochen
↑ Klaus Ott: Ein letzter Prozess. In: Süddeutsche Zeitung. 6. September 2016, abgerufen am 17. September 2016.
↑ BGH hebt freisprechendes Urteil gegen früheres Vorstandsmitglied der Siemens AG teilweise auf. In: beck-aktuell. 6. September 2016, archiviert vom Original am 17. September 2016; abgerufen am 17. September 2016.
↑ Ex-Siemens-Vorstand muss wieder vor Gericht. In: Frankfurter Allgemeine. 6. September 2016, abgerufen am 17. September 2016.
↑ Bundesgerichtshof kippt Freispruch von Ex-Vorstand. In: Der Spiegel. 6. September 2016, abgerufen am 17. September 2016.
↑ Focus Money: Griechischer Staatsanwalt klagt Siemens-Vorstände an
↑ 64 suspects to stand trial for SIEMENS/OTE €70m bribes scandal; among them 13 Germans. In: Keep Talking Greece. 9. März 2015, abgerufen am 13. Oktober 2016.
↑ Hazel Mae Pan: Greek Drama: Siemens Trial Hangs Pending Translation. In: Slator. 15. Juli 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
↑ SIEMENS €70m-bribes trial indefinitely postponed – Definitely Lost in Translation. In: Keep Talking Greece. 12. Juli 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
↑ Supreme Court prosecutor seeks swift translation of charge sheet in Siemens trial. In: Kathimerini. 19. Juli 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
↑ Top judge orders inquiry into Siemens case delay. In: Kathimerini. 14. Juli 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
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↑ Das Buch, das keiner lesen soll. In: Der Spiegel. Nr. 12, 2017, ISSN 0038-7452, S. 66–68.
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↑ heise online Siemens beteiligt sich an europäischer Suchmaschine Quaero vom 2. Februar 2006
↑ heise online IT-Gipfel: Quaero heißt jetzt Theseus vom 18. Dezember 2006
↑ Joachim Herr: Siemens will 3000 Stellen streichen. In: FAZ.net. 23. Februar 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
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↑ abc Bruch von Russland-Sanktionen: Siemens bestätigt Turbinenlieferung auf die Krim. In: Spiegel Online, 10. Juli 2017.
↑ Exclusive: Russia appears to deliver more turbines to Crimea - Reuters witnesses. In: Reuters, 12. Juli 2017.
↑ ab Siemens-Turbinen für die Krim: Zweiter Akt eines Schattenspiels. In: Neue Zürcher Zeitung, 13. Juli 2017.
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↑ Суд оставил иск Siemens к «Технопромэкспорту» без движения. In: Коммерсант. 15. Juli 2016, abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch).
↑ #Турбинынаши. In: Новая газета. 15. Juli 2017, abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch).
↑ Gasturbinen-Affäre: Bundesregierung nimmt Siemens ins Visier. In: Tagesspiegel, 12. Juli 2017.
↑ Streit über Turbinen: Siemens-Niederlage in Moskau, orf.at, 20. August 2017, abgerufen 20. August 2017.
↑ Joschka Fischer jetzt auch Lobbyist für Siemens. In: welt.de. 23. Oktober 2009, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ EU-Diplomat Schönfelder wird Chef-Lobbyist. In: welt.de. 12. August 2007, abgerufen am 14. Dezember 2014.
↑ Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Rainer Brüderle, Paul K. Friedhoff, Patrick Döring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 16/3165 PDF-Datei, vom 13. November 2006, abgerufen am 31. Januar 2010
↑ Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Dr. Thea Dückert, Matthias Berninger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN – Drucksache 16/3431 PDF-Datei, Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden, 4. Dezember 2006, abgerufen am 31. Januar 2010
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