Bayern



































































































Freistaat Bayern






Staatsflagge Bayerns


Staatsflagge Bayerns


Staatsflaggen



Berlin
Bremen
Bremen
Hamburg
Niedersachsen
Bayern
Saarland
Schleswig-Holstein
Brandenburg
Sachsen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern
Baden-Württemberg
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Schweiz
Bodensee
Österreich
Luxemburg
Frankreich
Belgien
Tschechien
Polen
Niederlande
Dänemark
Bornholm (zu Dänemark)
Stettiner Haff
Helgoland (zu Schleswig Holstein)
Nordsee
Ostsee
Karte
Über dieses Bild







Bayerisches Staatswappen


Staatswappen


Landeshymne: Bayernhymne
Basisdaten

Sprache:

Deutsch

Landeshauptstadt:

München

Staatsform:

parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates

Fläche:
70.550,19 km²

Gründung:
vor 555 n. Chr. belegt

ISO 3166-2:
DE-BY
Website:

www.bayern.de
Bevölkerung

Einwohnerzahl:
13.003.252 (31. Januar 2018)[1][2]

Bevölkerungsdichte:
184 Einwohner pro km²
Wirtschaft

Arbeitslosenquote:
2,6 % (Oktober 2018)[3]

BIP (nominal):
594,4 Mrd. EUR (2.) (2017)[4]

Schulden:
16,974 Mrd. EUR[5]
(31. Dezember 2017)
Politik

Regierungschef:

Ministerpräsident
Markus Söder (CSU)

Landtagspräsidentin:

Landtagspräsidentin
Ilse Aigner (CSU)
Regierende Parteien:

CSU und FW

Sitzverteilung des 18. Landtags:









      











Sitzverteilung im Landesparlament:
Von 205 Sitzen entfallen auf:[6]

  • CSU 85


  • Grüne 38


  • FW 27


  • AfD 22


  • SPD 22


  • FDP 11

  • Letzte Wahl:

    14. Oktober 2018

    Nächste Wahl:

    Ende 2023

    Stimmen im Bundesrat:
    6

    Topografische Karte Bayern.tif


    Bavaria relief location map.jpg





    München





    Nürnberg





    Augsburg


    Der Freistaat Bayern (Zum Anhören bitte klicken! [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈbaɪ̯ɐn]) ist mit mehr als 70.500 Quadratkilometern das flächengrößte der 16 Länder in Deutschland und liegt in dessen Südosten. Mit rund 13 Millionen Einwohnern ist er, nach Nordrhein-Westfalen, das zweitbevölkerungsreichste deutsche Land.


    Der Freistaat hat im Süden Anteil am Hochgebirge der Ostalpen und dem bis zur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich der Donau bestimmen Mittelgebirge wie etwa der Bayerische Wald oder das Fichtelgebirge das Landschaftsbild. Größte Stadt Bayerns ist die Landeshauptstadt und Millionenmetropole München, gefolgt von Nürnberg und Augsburg. Weitere Großstädte sind Regensburg, Ingolstadt, Würzburg, Fürth und Erlangen.


    Bayern ist eine parlamentarische Republik mit dem Bayerischen Landtag als Legislative und der Bayerischen Staatsregierung, an deren Spitze der Ministerpräsident als Regierungschef steht, als Exekutive. Grundlage der Politik ist die Verfassung des Freistaates Bayern, gemäß der Bayern ein Volks-, Rechts-, Kultur- und Sozialstaat ist. Die Bezeichnung Freier Volksstaat bzw. Freistaat als monarchiefreie Republik trägt Bayern seit 1918, mit der Ausrufung durch den revolutionären Ministerpräsidenten Kurt Eisner am 8. November 1918.


    Bereits im Jahre 555 n. Chr. (und damit rund 500 Jahre vor der Verwendung des Begriffs „deutsch“ im heutigen Sinn) ist das ältere bayerische Stammesherzogtum nachgewiesen, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Unter den Karolingern entstand erstmals ein baierisches Königtum, das diese entweder in Personalunion als Könige oder Unterkönige regierten oder Statthalter einsetzten. Nach dem Ende der Herrschaft der Karolinger erstarkte die baierische Eigenständigkeit im jüngeren bayerischen Stammesherzogtum. Mit Beginn der Herrschaft der Wittelsbacher 1180 folgte der Übergang zum Territorialstaat. Sie regierten Bayern über 700 Jahre bis 1918. Baiern war Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 Königreich. Durch die Gewährung der Verfassungen von 1808, 1818 und 1848 wurde Bayern konstitutionelle Monarchie. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als eine der Siegermächte einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten; unter anderem kamen das heutige Nordbayern, Teile Schwabens und die neugeschaffene linksrheinische Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbachermonarchie in der Novemberrevolution zusammen. Nach der Besetzung durch US-amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 Teil der neu gegründeten Bundesrepublik. Die Pfalz wurde 1946 von Bayern abgetrennt und ist heute Teil von Rheinland-Pfalz. Es begann ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine Entwicklung vom Agrarstaat zum modernen Industriestaat.


    Bayern liegt fast vollständig im oberdeutschen Sprachraum. Traditionell gliedert es sich in die drei Landesteile Franken (heute die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken), Schwaben (gleichnamiger Regierungsbezirk) und Altbayern (Regierungsbezirke Oberpfalz, Ober- sowie Niederbayern).




    Inhaltsverzeichnis






    • 1 Etymologie und Schreibweise


    • 2 Geographie


      • 2.1 Gebiet und Landschaft


      • 2.2 Gewässer


      • 2.3 Schutzgebiete


      • 2.4 Ausdehnung und Flächennutzung


      • 2.5 Klima


      • 2.6 Flora


      • 2.7 Fauna




    • 3 Geschichte


      • 3.1 Antike


      • 3.2 Älteres Stammesherzogtum


      • 3.3 Jüngeres Stammesherzogtum


      • 3.4 Territorialherzogtum


      • 3.5 Kurfürstentum


      • 3.6 Königreich


      • 3.7 Freistaat




    • 4 Bevölkerung


      • 4.1 „Vier Stämme Bayerns“


      • 4.2 Religion und Weltanschauung


      • 4.3 Bevölkerungsreichste Städte


      • 4.4 Gesundheitswesen


      • 4.5 Sprache und Dialekt




    • 5 Politik


      • 5.1 Staatsaufbau


      • 5.2 Legislative


      • 5.3 Exekutive


      • 5.4 Judikative


      • 5.5 Wahlrecht


      • 5.6 Direkte Demokratie


      • 5.7 Landräte und Bürgermeister


      • 5.8 Parteienlandschaft


      • 5.9 Partner- und Patenschaften


      • 5.10 Staatsverschuldung


      • 5.11 Innere Sicherheit


      • 5.12 Militär


      • 5.13 Bayern in Europa


      • 5.14 Bayern im Bund


      • 5.15 Konsulate


      • 5.16 Auszeichnungen




    • 6 Hoheitliche Symbole


    • 7 Verwaltungsgliederung


      • 7.1 Regierungsbezirke und Bezirke


      • 7.2 Planungsregionen


      • 7.3 Landkreise und kreisfreie Städte


      • 7.4 Gemeinden


      • 7.5 Verwaltungsreformen




    • 8 Wirtschaft und Verkehr


      • 8.1 Tourismus


      • 8.2 Energie


        • 8.2.1 Verbrauch


        • 8.2.2 Energieversorger


        • 8.2.3 Strommix


        • 8.2.4 Kernenergie


        • 8.2.5 Erneuerbare Energien




      • 8.3 Medien


        • 8.3.1 .bayern-Domains




      • 8.4 Verkehr


        • 8.4.1 Internationaler Verkehr


        • 8.4.2 Straßen


        • 8.4.3 Schienen-, Flug- und Schiffsverkehr






    • 9 Kultur


      • 9.1 Theater, Schauspiel und Oper


      • 9.2 Musik


      • 9.3 Film


      • 9.4 Küche


      • 9.5 Veranstaltungen


      • 9.6 Kartenspieltradition


      • 9.7 Kleidung


      • 9.8 Industriekultur


      • 9.9 Sehenswürdigkeiten


      • 9.10 UNESCO-Welterbe


      • 9.11 Museen


      • 9.12 Bibliotheken und Archive


      • 9.13 Zoologische Gärten, Tierparks, Parkanlagen und Gärten


      • 9.14 Gartenschauen


      • 9.15 Münzen


      • 9.16 Feiertage




    • 10 Bildung


      • 10.1 Schulsystem


      • 10.2 Universitäten und Hochschulen




    • 11 Sport


      • 11.1 Ballsportarten


      • 11.2 Wintersport


      • 11.3 Weitere Sportarten




    • 12 Siehe auch


    • 13 Literatur


    • 14 Weblinks


    • 15 Einzelnachweise





    Etymologie und Schreibweise |


    Die allein verwendete Schreibweise des Landesnamens mit „y“ geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern, vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die vorher geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung des Königs und seine Vorschrift des „griechischen“ Ypsilons steht im Zusammenhang mit dem Philhellenismus. Bis dahin wurde der Landesname oft mit „i“ geschrieben, wenngleich es viele ältere Belege mit einem „y“ gibt.[7] Während der Münchner Räterepublik kehrte man vorübergehend zur Schreibweise „Baiern“ zurück.[8]


    Der Stamm der einheimischen Bevölkerung Altbayerns (also ohne Franken und bayerisches Schwaben) wird aber weiterhin als die Baiern (in anderen Abschnitten auch Altbayern genannt) bezeichnet.[9] Vgl. auch: Bairisch bzw. Bajuwaren.


    Der Begriff Bayern bzw. Baiern ist auf das Volk der Bajuwaren zurückzuführen. Der volle Name der Bajuwaren wird hergeleitet aus einem mutmaßlichen germanischen Kompositum *Bajowarjōz (Plural). Überliefert ist dieser Name als althochdeutsch Beiara, Peigira, latinisiert Baiovarii.[10] Es wird angenommen, dass es sich dabei um ein Endonym handelt. Hinter dem Erstglied Baio steckt das Ethnikon des zuvorbewohnenden keltischen Stammes der Boier, der im althochdeutschen Landschaftsnamen Bēheima ‚Böhmen‘ (germanisch *Bajohaimaz ‚Heim der Boier‘, spätlateinisch dann Boiohaemum) und im onomastischen Anknüpfungspunkt (Baias, Bainaib usw.)[11] erhalten ist. Das Zweitglied -ware bzw. -varii der Bewohnerbezeichnung Bajuwaren stammt aus *warjaz ‚Bewohner‘ (vgl. altnordisch Rómverjar ‚Römer‘, altenglisch burhware ‚Stadtbewohner‘),[12] die noch aus indogermanischer Zeit stammt (vgl. walisisch gwerin ‚Menschenmenge‘). Der Baiernname wird deshalb als ‚Männer aus Böhmen‘ gedeutet. Die Namensdeutung ist allerdings weiterhin umstritten.



    Geographie |




    Landschaft in den Bayerischen Alpen: Ramsau bei Berchtesgaden, im Hintergrund die Reiteralpe




    Der Grünten, „Wächter des Allgäus“





    Wörth an der Donau: Übergang der Donauebene (Gäuboden, Dungau), rechts – zum Bayerischen Wald, links




    Kipfenberg: Geographischer Mittelpunkt Bayerns



    Gebiet und Landschaft |




    Karte der Landschaften von Bayern mit Flüssen.


    Als Binnenland grenzt Bayern an folgende Staaten: im Osten an Tschechien, im Südosten und Süden an Österreich, im Südwesten über den Bodensee indirekt an die Schweiz. Hinzu kommen die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg (im Westen), Hessen (im Nordwesten), Thüringen (im Norden) und Sachsen (im Nordosten). Die Landesgrenze Bayerns ist insgesamt 2705 Kilometer lang. Bayern grenzt, im Westen beginnend, im Uhrzeigersinn an Baden-Württemberg (829 Kilometer Grenzlänge), Hessen (262 Kilometer), Thüringen (381 Kilometer), Sachsen (41 Kilometer), an die tschechischen Regionen Karlsbad, Pilsen und Südböhmen (357 Kilometer), an die österreichischen Länder Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg (816 Kilometer) sowie an den Schweizer Kanton St. Gallen (19 Kilometer), wobei der Grenzverlauf im Bodensee nicht festgelegt ist.


    Bis 1990 bildete die Grenze zu Thüringen, Sachsen und der damaligen Tschechoslowakei einen Abschnitt des Eisernen Vorhangs. Sie stellte durch die Grenzsicherungsanlagen eine physisch nahezu unüberwindbare Trennung zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt dar. Bei Prex gab es ein Dreiländereck. Nicht zum bayerischen Staatsgebiet und daher nicht zum deutschen Bundesgebiet gehören die in Österreich gelegenen Saalforsten, die im privatrechtlichen Eigentum des Freistaates Bayern stehen. Andererseits gehört der Egerer Stadtwald, der historisch zur böhmischen Stadt Eger (tschechisch. Cheb) gehört, zum bayerischen Staatsgebiet und wird von einer Stiftung verwaltet.


    Bayern liegt in Süddeutschland und umfasst:



    • die Bayerischen Alpen im Süden

    • davon nördlich das Alpenvorland bis zur Donau mit den drei großen Seen Oberbayerns

    • das ostbayerische Mittelgebirge und

    • die Stufenlandschaft der Schwäbischen und Fränkischen Alb.


    Die Bayerischen Alpen im äußersten Süden Bayerns gehören den Nördlichen Kalkalpen an. Bayern ist das einzige deutsche Bundesland, das Anteil an den Alpen hat. Meist werden unter den Bayerischen Alpen nur die zwischen den Flüssen Lech und Saalach gelegenen Gebirgsteile verstanden. In diesem engeren Sinn zählen daher die Allgäuer Alpen, auf die sich das bayerische Staatsgebiet erst seit jüngerer Zeit erstreckt, und die Berchtesgadener Alpen nicht zu den Bayerischen Alpen. Er ist nicht mit dem Begriff der Bayerischen Voralpen, die nördlich an das Gebirge angrenzen, zu verwechseln. Letztere umfassen nur den bayerischen Anteil der Voralpen zwischen der Loisach im Westen und dem Inn im Osten. Während die Voralpen nur vereinzelt ausgeprägte Kalkfelswände zeigen, sind die Alpen durch die im Jungpleistozän entstandenen Kare, Seen und die typischen U-Täler durch Gletscher geprägt. Ablagerungen der eiszeitlichen Flüsse sowie vor allem die Gletscher ließen insbesondere im Alpenvorland eine hügelige Landschaft mit Seen und Mooren entstehen. Hier liegen etwa der Chiemgau, das Fünfseenland und das Allgäu.


    Während zwischen den Alpen und südlich der Donau das Gelände flach bis hügelig ist, liegen nördlich davon mehrere Gebirge, die eine Höhe von über Tausend Metern erreichen, darunter beispielsweise der Bayerische Wald mit dem Großen Arber als höchstem Berg Bayens außerhalb der Alpen und das Fichtelgebirge mit dem Schneeberg als höchstem Berg Frankens. Die Fränkische Alb als geologische Fortsetzung des Schweizer Juras und der Schwäbischen Alb zieht sich um einen Bogen durch den Norden Bayerns und schirmt Teile Frankens von Altbayern ab. Nördlich davon liegen zahlreiche Zeugenberge wie etwa der Hesselberg. Der äußerste Südwesten der Alb grenzt ans Nördlinger Ries, Rest eines während des Ries-Ereignisses vor etwa 14,6 Millionen Jahren entstandenen Einschlagkraters. Das Fränkische Keuper-Lias-Land, in dem etwa Aischgrund, Steigerwald und Frankenhöhe liegen, geht in die Mainfränkischen Platten über. Südwestlich davon liegen die Mittelgebirge Odenwald, Spessart und Rhön. Die östliche Hälfte Bayerns wird hingegen von Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald oder dem Frankenwald geprägt. Hier befindet sich das größte nicht zerschnittene Waldgebiet Mitteleuropas. Teile des Vogtlands liegen in Bayern. Der westliche Teil Unterfrankens als Bestandteil der Tiefebene des Rheins gehört zum Bayerischen Untermain.


    Die niedrigste Stelle Bayerns ist mit 100 m der Wasserspiegel des Mains in Kahl am Main (Unterfranken), die höchste auf dem Gipfel der Zugspitze (2962 m), des höchsten deutschen Berges im Wettersteingebirge. Alle 30 höchsten Berggipfel Deutschlands liegen in den Bayerischen Alpen, konzentriert in den Berchtesgadener Alpen, den Allgäuer Alpen und dem Wettersteingebirge.


    Der geographische Mittelpunkt Bayerns liegt etwa 500 Meter östlich des Marktes Kipfenberg im Landkreis Eichstätt Lage48.94660711.404567. Historisch betrachteten sich mehrere Orte in Bayern als Mittelpunkt Europas. Seit dem EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013 lag der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union im Landkreis Aschaffenburg, im Ortsteil Oberwestern der bayerischen Gemeinde Westerngrund (Lage50.1172869.247768).[13] Durch den Beitritt des französischen Übersee-Départements Mayotte, einer Inselgruppe in Nordwesten Madagaskars, hat er sich nochmals um 500 Meter verschoben (Lage50.680049.151501).




    Gewässer |




    Luftaufnahme des Brombachsees vom Westen aus in Richtung Staudamm. Auf der rechten Bildseite sind Ramsberg und der Bergrücken Schwarzleite zu sehen.


    Der bedeutendste Fluss des Bundeslandes ist die Donau, diese fließt in der Südhälfte des Landes von West nach Ost, gelangt bei Ulm auf das Landesgebiet und tritt bei Passau nach Österreich über. Ihre größten Nebenflüsse sind (stromabwärts):




    • Iller, Lech, Isar, Inn (von Süden)


    • Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen (von Norden)


    Die vier südlichen Nebenflüsse entspringen in den Alpen und sind wasserreicher. Inn und Lech führen (wegen des langen Oberlaufs) bei ihrer Mündung meist etwas mehr Wasser als die Donau.


    Im Heimatkundeunterricht wird zur Donau vielerorts folgender Merkspruch aufgesagt: „Brigach und Breg bringen die Donau zu weg. Iller, Lech, Isar, Inn, fließen rechts zur Donau hin. Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen fließen links dagegen.“


    Der größte Teil Frankens wird durch den Main von Ost nach West in den Rhein entwässert. In seinem markant geschwungenen Lauf bildet er das sog. Maindreieck und Mainviereck. Seine größten Nebenflüsse sind die Regnitz und Tauber von links und die Fränkische Saale von rechts. Im Nordosten Oberfrankens entspringen die linken Nebenflüsse der Elbe, die Sächsische Saale und die Eger.


    In den Endmoränenlandschaften im südlichen Teil des nördlichen Alpenvorlandes gibt es viele Seen, die teilweise ins Gebirge hineinragen, etwa der Tegernsee, der Starnberger See und der Schliersee. Bayern hat Anteil am Bodensee, dem größten See des westlichen Mitteleuropa. Der größte See innerhalb Bayerns ist der Chiemsee. Nördlich der Fränkischen Alb wurden die Stauseen des Fränkischen Seenlands gebildet. Sie dienen zur Wasserregulierung Nordbayerns, insbesondere der Wasserversorgung des Main-Donau-Kanals, einer wichtigen Wasserstraße in Nordbayern. In den Alpen wurde 1924 das Walchenseekraftwerk in Betrieb genommen, das das natürliche Gefälle zwischen dem als „Oberbecken“ fungierenden Walchensee und dem „Unterbecken“ Kochelsee zur Stromerzeugung nutzt.


    Durch Teile Bayerns führt die Europäische Hauptwasserscheide. Sie trennt die Flusssysteme von Rhein im nördlichen und Donau im südlichen Teil Bayerns.


    Entlang dem Nordrand der Alb gibt es etliche Steinerne Rinnen. Die etwa 150 Meter lange und 0,2 Meter hohe Käsrinne bei Heidenheim und die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn mit 128 Metern Länge und 1,5 Metern Höhe sind die längsten dieser „wachsenden Bäche“ in Bayern.





    Schutzgebiete |




    Bayerns schönste Geotope: Gipskarstquelle Bodenloses Loch


    In Bayern liegen der Nationalpark Bayerischer Wald und der Nationalpark Berchtesgaden. Von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate sind das Biosphärenreservat Berchtesgadener Land und das Biosphärenreservat Rhön. Es gibt 18 Naturparke in Bayern, das älteste ist das 1969 gegründete Naturpark Altmühltal.


    In Bayern sind 603 Naturschutzgebiete, 702 Landschaftsschutzgebiete, 674 FFH-Gebiete, 84 Europäischen Vogelschutzgebiete, 160 Naturwaldreservate und über 3.400 Geotope vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesen (Stand: März 2017). Einhundert besonders sehenswerte Geotope sind als Bayerns schönste Geotope ausgewiesen.[14] Größtes Naturschutzgebiet sind die Allgäuer Hochalpen, kleinstes ist der Drabafelsen.


    Siehe auch:




    • Liste der Naturschutzgebiete in Bayern

    • Liste der Landschaftsschutzgebiete in Bayern

    • Liste der FFH-Gebiete in Bayern

    • Liste der EU-Vogelschutzgebiete in Bayern

    • Liste der Naturwaldreservate in Bayern

    • Liste der Geotope in Bayern

    • Naturparks in Bayern




    Ausdehnung und Flächennutzung |
























































    Flächennutzung im Freistaat Bayern
    Flächennutzung
    am 31. Dezember 2012
    Fläche
    (km²)
    Anteil
    in Prozent
    Landwirtschaft 34.703 49,2
    Waldgebiete 24.732 35,1
    Gebäude und Freiraum
    (einschl. Friedhöfe)
    4.207 6,0
    Verkehr 3.400 4,8
    Wasser 1.446 2,0
    Flächen anderer Nutzung
    (ohne Friedhöfe)
    1.394 2,0
    Erholung 391 0,6
    Abbauland 153 0,2
    Betriebsfläche ohne Abbauland 124 0,2

    Mit 70.550,19 Quadratkilometern ist Bayern das flächenmäßig größte deutsche Bundesland und hat damit knapp 22.000 Quadratkilometer mehr Fläche als Niedersachsen. Der Freistaat entspricht etwa 19 Prozent der deutschen Staatsfläche. Bayern ist größer als die meisten Staaten Europas, etwa die Niederlande oder Irland.


    Das Staatsgebiet Bayerns erstreckt sich von 47° 16′ bis zu 50° 34′ nördlicher Breite und von 8° 58′ bis 13° 50′ östlicher Länge. Bayern erstreckt sich in west-östlicher Richtung über maximal 384, in nord-südlicher über 362 Kilometer. Der südlichst gelegene Ort in Bayern ist Einödsbach, der westlichste Großwelzheim,[15] der nördlichste Weimarschmieden und der östlichste Breitenberg. Die südlichste Stelle Bayerns und ganz Deutschlands ist der Haldenwanger Eck. Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ist der Ortszeit an der äußersten Westgrenze des Landes um 24 Minuten und 8 Sekunden, an der äußersten Ostgrenze um 4 Minuten und 40 Sekunden voraus.[16]


    Etwa fünf Sechstel (84,2 Prozent) der Fläche werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. 11,5 Prozent sind Siedlungs- und Verkehrsflächen.[17]



    Klima |




    Passau bei Hochwasser


    Das Klima geht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) nach Osten vom Seeklima (Cfb) ins Kontinentalklima (Dfb) über. An etwa 100 Tagen sind die Temperaturen unter null Grad Celsius, die Westwinde bringen durchschnittlich 700 mm Niederschlag, im Nordstau der Alpen lokal bis 1800 mm pro Jahr. Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer beträgt 1600 bis 1900 Stunden.[18] Der wärmste Monat ist meist der Juli, kältester der Januar. Der Föhn beeinflusst das Wetter im gesamten Alpenvorland und kann stellenweise bis an die Fränkische Alb reichen. Der Norden Bayerns ist trockener und wärmer als der Süden;[19] die Region um Würzburg weist die meisten Sonnentage Süddeutschlands auf. Der Klimawandel zeigt sich auch verstärkt in Bayern: Gletscher schmelzen und extreme Wetterlagen, wie etwa das Hochwasser in Mitteleuropa 2013, nehmen zu.



    Flora |





    Bergmischwald im Herbst bei Burgberg, Lkr. Oberallgäu


    Bayern wäre von Natur aus hauptsächlich von Wäldern bedeckt. Im Flach- und Hügelland würden buchendominierte Mischwälder vorherrschen, die in den Gebirgen in Bergmischwälder übergehen würden. In den höheren Gebirgslagen würden Fichtenwälder vorkommen und die Flüsse würden von ausgedehnten Auwäldern begleitet. Nur die Gewässer und die Gebirgslagen oberhalb der Waldgrenze sowie Sonderstandorte wie Hochmoore wären natürlicherweise nicht bewaldet. Durch umfangreiche Rodungen für landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen hat der Mensch bereits aber im Mittelalter die Waldfläche in Bayern zurückgedrängt. Aktuell sind mit 2,6 Millionen Hektar 36,9 Prozent der bayerischen Landesfläche bewaldet. Damit befindet sich rund ein Viertel der deutschen Wälder in Bayern. Die Baumartenzusammensetzung der Wälder in Bayern ist stark von der forstwirtschaftlichen Nutzung geprägt. Die häufigste Baumart in Bayerns Wälder ist die Gemeine Fichte mit 41,8 Prozent Flächenanteil, gefolgt von der Waldkiefer mit 17,9 Prozent, der Rotbuche mit 13,9 Prozent und den Eichen mit 6,8 Prozent Anteilen.[20] Besonders große Waldgebiete finden sich noch in den Mittelgebirgen in Nord- und Ostbayern, wie zum Beispiel im Spessart, im Fichtelgebirge, im Steigerwald und im Bayerischen Wald, sowie in den Bayerischen Alpen.


    Dagegen sind insbesondere die Gegenden mit fruchtbaren Böden im Voralpenland, im Hügelland und in den Flussniederungen von überwiegend landwirtschaftlich genutzten Offenlandschaften mit Wiesen, Äckern und nur wenigen Einzelbäumen und kleineren Wäldern geprägt. Franken weist gebietsweise für Süddeutschland einzigartige Sandlebensräume auf, die als Sandachse Franken geschützt sind.[21] In den Flusstälern entlang von Main und Tauber wurde die Landschaft für den Weinanbau umgestaltet. Weit verbreitet sind Magerrasen, ein extensiv genutztes Grünland an besonders nährstoffarmen, „mageren“ Standorten. Besonders die Südliche Frankenalb mit dem Altmühltal ist gekennzeichnet von solchen Magerrasen. Viele dieser Gebiete sind als Schutzgebiet ausgewiesen.



    Fauna |




    Biberdamm am Buxbach bei Veitserlbach


    In den Wäldern Bayerns leben, wie in anderen Teilen Deutschlands, nur noch relativ wenige Großtierarten. Es gibt hier unter anderem verschiedene Marderarten, Dam- und Rothirsche, Rehe sowie Wildschweine und Füchse. In naturnahen Gebieten wie dem Fichtelgebirge leben Luchse und Auerhähne, aber auch Biber und Otter verbreiten sich wieder. Vereinzelt gibt es Sichtungen von seit längerem in Mitteleuropa ausgerotteten Tieren in Bayern, beispielsweise vom Wolf.[22] In hochalpinen Regionen leben der wieder eingebürgerte Alpensteinbock und das Alpenmurmeltier. Seltener ist die Gämse in einigen Mittelgebirgen, wie der Fränkischen Alb, beheimatet. Der Steinadler kommt in den Bayerischen Alpen vor.



    Geschichte |




    Großes Wappen des Königreichs Bayern




    Das bairische Stammesherzogtum
    im 8. Jahrhundert




    Antike |



    Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. gründeten die keltischen Stämme im Alpenvorland erste befestigte, stadtähnliche Siedlungen. In dem Oppidum von Manching lebten damals bereits etwa 5.000 bis 10.000 Kelten innerhalb einer Stadtbefestigung. Zur Zeit des Kaisers Augustus wurde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich der Donau Teil des Römischen Reiches und seiner Provinzen Raetia und Noricum. Nach Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildete sich das Volk der Bajuwaren. Vermutlich haben sich die Bajuwaren aus verschiedenen Volksgruppen gebildet:



    • aus Resten der keltischen Bevölkerung (Vindeliker, Boier)

    • aus einheimischen Römern

    • aus alemannischen, fränkischen bzw. thüringischen, ostgotischen und langobardischen Volkssplittern

    • aus germanischen Söldnern der römischen Grenztruppen


    Es wird von einer Stammesbildung der Bajuwaren im eigenen Land, also dem Land zwischen Donau und Alpen, ausgegangen.[23]



    Älteres Stammesherzogtum |


    Für das Jahr 555 n. Chr. ist die Existenz eines bairischen Stammesherzogtumes mit Sitz in Freising und Regensburg unter den Agilolfingern belegt, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs Austrasien wurde. Der Sieg Karls des Großen über den Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert das Ende des sogenannten Älteren Stammesherzogtums. Seit 788 bis zum Beginn des 10. Jahrhunderts gab es keinen baierischen Herzog. Die Karolinger regierten als bayerische Könige oder Unterkönige und setzten zur Herrschaftsausübung bisweilen Statthalter (Präfekten) ein.



    Jüngeres Stammesherzogtum |


    Der Niedergang der Karolinger ermöglichte ein Wiederaufleben der Eigenständigkeit der bayerischen Herzöge im sogenannten Jüngeren Stammesherzogtum. Nach Ende der Herrschaftsperiode der Karolinger kam es erneut dazu, dass die Eigenständigkeit der einzelnen Gebiete allmählich erstarkte. Unterstützt wurde dies durch die Bedrohung von außen durch die Ungarneinfälle ab etwa 862. Markgraf Luitpold von Bayern fiel 907 in der Schlacht von Pressburg in einer Niederlage gegen die Ungarn, jedoch wird das Datum durch den Antritt seines Sohns Arnulf I. als Herzog von Bayern gleichzeitig als Beginn des jüngeren baierischen Stammesherzogtums gesehen. Nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld erfolgte eine zweite Welle baierischer Ostsiedlung mit Gewinn von Gebieten im heutigen Niederösterreich, Istrien und der Krain. Der Streit mit den Ottonen führte wieder zu einer starken Abhängigkeit vom deutschen Königtum. 976 wurde der Südosten Bayerns als Teil eines neu geschaffenen Herzogtums Kärnten abgetrennt. Zusätzlich regierte das Geschlecht der Babenberger in der Marcha Orientalis (Ostarrichi) zunehmend unabhängiger vom bayerischen Herzog. 1014 wurde Herzog Heinrich IV. aus der bayerischen Linie der Ottonen als Heinrich II. römisch-deutscher Kaiser.


    Ab 1070 kam es unter den Welfen zu einem Wiedererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. 1180 stürzte Friedrich I. Barbarossa auf Betreiben der Fürsten Herzog Heinrich den Löwen, den Herzog von Bayern und Sachsen. Das Herzogtum Bayern wurde durch die Abtrennung der Steiermark und der andechsischen Markgrafschaft Istrien weiter verkleinert. Auch die Grafen von Tirol agierten zunehmend unabhängiger vom bayerischen Herzog und profitierten später wie die Wittelsbacher vom Aussterben der Grafen von Andechs, die zuletzt auch das von Bayern abgetrennte Herzogtum Meranien
    besessen hatten.



    Territorialherzogtum |


    Ab 1180 wurde das verkleinerte Bayern als Territorialherzogtum von den Wittelsbachern regiert, die bis zum Ende der Monarchie 1918 an der Macht blieben. 1214 fiel auch die Pfalz von den Welfen an die Wittelsbacher. Bayern erlebte von 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. Kurz vor der Wiedervereinigung erlangte Ludwig IV. 1328 als erster Wittelsbacher die Kaiserwürde, was für Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht bedeutete. Gleichzeitig löste sich jedoch das Fürsterzbistum Salzburg endgültig vom Mutterland Bayern. Im Hausvertrag von Pavia von 1329 teilte Ludwig den Besitz in eine pfälzische Linie mit der Rheinpfalz und der später so genannten Oberpfalz und in eine altbayerische Linie auf. Die von ihm neu hinzugewonnenen Gebiete Brandenburg, Tirol, die niederländischen Provinzen Holland, Seeland und Friesland sowie der Hennegau gingen unter seinen Nachfolgern sehr bald wieder verloren. Tirol fiel 1363 an die Habsburger, Brandenburg 1373 an die Luxemburger. Mit der Goldenen Bulle 1356 ging die Kurwürde für die altbayerische Linie an die der Pfalz verloren.


    1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter den Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von Herzog Albrecht IV. von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende.



    Kurfürstentum |



    In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor: 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Nach dem Krieg widmete sich Kurfürst Ferdinand Maria dem Wiederaufbau des verwüsteten Landes und verfolgte eine vorsichtige Neutralitätspolitik.


    Während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges und im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. Emanuels und später seines Sohnes Karl Albrecht wurde das absolutistische Bayern zweimal vorübergehend von Österreich besetzt. 1705 erhob sich das bayerische Volk gegen die kaiserliche Besatzung. Die bayerische Volkserhebung umfasste weite Gebiete Niederbayerns, das Innviertel und das östliche Oberbayern. Ein Landesdefensionskongress tagte im Dezember 1705 im damals noch bayerischen Braunau am Inn. Erst die Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 endete mit der völligen Niederlage der Volkserhebung. Nach der Kaiserkrönung Karl Albrechts wurden weite Teile des Kurfürstentums bis 1744 erneut besetzt. Karl Albrechts Sohn Maximilian III. Joseph beendete 1745 endgültig die Großmachtpolitik seiner Vorgänger und widmete sich inneren Reformen.


    Nach dem Aussterben der altbayerischen Linie der Wittelsbacher entstand 1777 das Doppel-Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern unter der Regentschaft des Kurfürsten Karl Theodor aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher.



    Königreich |





    Königreich Bayern 1816 nach dem Vertrag von München


    Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das 1779 verlorene Innviertel vorübergehend an Bayern. Im Frieden von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurde das mit Napoleon verbündete Bayern zum Königreich proklamiert. König Max I. Josephs Minister Maximilian Graf von Montgelas gilt dabei als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. Das neue Königreich beseitigte alle Relikte der Leibeigenschaft, die das alte Reich hinterlassen hatte. Durch das Religionsedikt von 1803 wurden alle drei christlichen Bekenntnisse gleichberechtigt – Katholiken, Reformierte und Lutheraner. 1807 wurden die ständischen Steuerprivilegien abgeschafft. 1805 wurden alle erblichen und käuflichen Ämter durch die große Dienstespragmatik abgeschafft. Das Münchner Regulativ von 1805 und das Juden-Edikt von 1813 gewährte den Israeliten im neuen Bayern erste Freiheiten. Am 27. August 1807 führte Bayern als erstes Land der Welt eine Pockenimpfung ein. 1812 wurde die bayerische Gendarmerie gegründet. Durch ein neues Strafgesetzbuch, das Anselm von Feuerbach entworfen hatte, wurde 1813 die Folter abgeschafft. Das Fürstentum Ansbach fiel 1806 durch einen von Napoleon erzwungenen Gebietstausch an das Königreich Bayern, das protestantische Fürstentum Bayreuth wurde 1810 von Napoleon an Bayern verkauft. Durch den rechtzeitigen Wechsel auf die Seite der Gegner Napoleons im Vertrag von Ried konnte Bayern auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen Teil der Gebietsgewinne behalten. Für den Verlust Tirols und der rechtsrheinischen Pfalz wurde es durch wirtschaftlich weiter entwickelte Gebiete um Würzburg und Aschaffenburg entschädigt. Der 1816 neugeschaffene linksrheinische Rheinkreis kam zu Bayern und war ab 1837 die bayerische Rheinpfalz.


    König Ludwig I., der seit 1825 regierte, baute die bayerische Hauptstadt München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Er führte die Zensur wieder ein und beseitigte die Pressefreiheit. Das Hambacher Fest 1832 in der Pfalz auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße hatte seine Wurzeln in der Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung mit der bayerischen Verwaltung. Wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez musste er 1848 im Zuge der Märzunruhen abdanken. Unter seinem Sohn und Nachfolger Max II. Joseph kam es zu einer schrittweisen Liberalisierung aber auch zum Pfälzischer Aufstand. Der König war ein Anhänger der Trias-Politik, die vorsah die deutschen Mittelstaaten unter Führung Bayerns zur dritten Kraft neben den beiden Großmächten Preußen und Österreich zu entwickeln. 1864 wurde Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert. Er ging wegen des Baues von Neuschwanstein und anderer Schlösser als Märchenkönig in die Geschichte ein. Im Deutschen Krieg 1866 erlitt Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage gegen Preußen. 1868 erfolgte die Gründung der konservativen, großdeutschen Patriotenpartei (1887 umbenannt in Bayerisches Zentrum).


    1871 wurde Bayern Teil des neu gegründeten Deutschen Reiches, erhielt dabei sogenannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- und Heereswesen sowie eigene Diplomatie). 1886 übernahm Prinzregent Luitpold die Regentschaft. Die „Prinzregentenzeit“, wie die Epoche Prinz Luitpolds häufig bezeichnet wird, gilt aufgrund der politischen Passivität Luitpolds als Ära der allmählichen Rückstellung bayerischer Interessen hinter die des Reichs. 1893 erfolgte der erste Einzug der SPD in den bayerischen Landtag, 1906 die Angleichung des Landtagswahlgesetzes an das Reichswahlrecht. 1913 wurde Ludwig III. König, im Jahr darauf brach der Erste Weltkrieg aus. Noch am 02. November 1918 kam es zu einer Wahlrechts- und Parlamentsreform. Im Rahmen der Novemberrevolution 1918 wurde jedoch kurz darauf die Wittelsbacher Monarchie abgesetzt.




    Freistaat |


    Im Verlauf der Novemberrevolution rief am 8. November 1918 Kurt Eisner, Schriftsteller und Journalist, Gründungsmitglied der USPD, Bayern als Volksstaat bzw. Freistaat aus, den Freien Volksstaat Bayern. 1919 konnten sozialistische Gruppen für kurze Zeit die Räterepublik installieren.[24] Im September 1919 trat die Bamberger Verfassung in Kraft.


    Durch eine Volksabstimmung kam 1920 der Freistaat Coburg zu Bayern (→ Landkreis Coburg). Durch die Bestimmungen des Versailler Vertrag mussten am 10. Januar 1920 das Bezirksamt St. Ingbert sowie Teile der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken an das neugeschaffene, unter Völkerbundsverwaltung stehende Saargebiet abgetreten werden.[25]


    Nach der Münchner Räterepublik wurde Bayern eine Hochburg konservativer und nationalistischer Kräfte, sie wurde als „Ordnungszelle des Reiches“ bezeichnet. Am 8. und 9. November 1923, zur Zeit der Weimarer Republik, wurde Bayern Schauplatz des Hitlerputsches, der aber von der bayerischen Landespolizei niedergeschlagen werden konnte. Stärkste Partei war die Bayerische Volkspartei, die meist auch den Ministerpräsidenten stellte.


    Als Verwaltungseinheit bestand Bayern auch während der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945), war aber weitgehend bedeutungslos. Die Stadt München, in der Adolf Hitler seit 1913 lange gelebt und seinen politischen Aufstieg begonnen hatte, wurde von den Nationalsozialisten allerdings propagandistisch zur Hauptstadt der Bewegung stilisiert. Mit dem KZ Dachau errichtete das NS-Regime nur wenige Wochen nach der sogenannten Machtergreifung das erste durchgehend betriebene Konzentrationslager. Im fränkischen Nürnberg hielt die NSDAP von 1933 bis 1938 auf dem Reichsparteitagsgelände ihre Reichsparteitage und andere Propagandaveranstaltungen ab. 1935 traten die Nürnberger Gesetze in Kraft. Auf dem Obersalzberg nahe Berchtesgaden ließ Hitler den Berghof errichten, der ihm als zweiter Regierungssitz diente und sich zu einem zentralen Ort der Macht im nationalsozialistischen Deutschen Reich entwickelte.


    Im Zweiten Weltkrieg erlitten bayerische Städte wie München, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg
    und Augsburg starke Zerstörungen (siehe Luftangriffe auf München, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg und Augsburg).


    Die Besatzungsmächte leiteten Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland gezielt in das dünn besiedelte Bayern. Dadurch wuchs die Bevölkerung bis 1949 um ein Viertel. Es entstanden mehrere Vertriebenenstädte.


    General Eisenhower stellte mit der Proklamation Nummer 2 vom 28. September 1945 Bayern offiziell als Staat wieder her; die Exekutive lag zwischen 1945 und 1952 in den Händen von US-amerikanischen Militärgouverneuren. Nach der Besetzung durch US-Truppen wurde Bayern Bestandteil der amerikanischen Besatzungszone, während im Jahr 1946 die in der französischen Besatzungszone gelegene stark industrialisierte Rheinpfalz dem neugebildeten Land Rheinland-Pfalz eingegliedert wurde.


    Da die US-Militärregierung entschieden gegen die Wiederherstellung einer Monarchie eingestellt war, verbot sie 1946 die wiedergegründete Bayerische Heimat- und Königspartei. Diese wurde jedoch 1949 – nach dem Ende der Militärregierung – neu instituiert. Der noch immer populäre frühere Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955), den die Nationalsozialisten in den Untergrund getrieben hatten, vertrat die Auffassung, wenn es schon im Deutschen Kaiserreich auf Länderebene republikanische Landesverfassungen gegeben habe (so in den Hansestädten Hamburg und Bremen), dann könne sich doch auch Bayern als Bundesland innerhalb der Bundesrepublik Deutschland eine monarchische Verfassung geben, bei der die politischen Kompetenzen des Ministerpräsidenten von diesem gewählten Politiker, die Repräsentationsaufgaben des Landesvaters jedoch von einem erblichen Monarchen wahrgenommen würden. Ab dem 30. Juni 1946 tagte in München eine Verfassungsgebende Versammlung. Eine neue, republikanische Verfassung des Freistaates Bayern[26] wurde 1946 mit großer Mehrheit durch das Volk angenommen (Näheres im Artikel Bayerische Verfassungsgeschichte).


    1948 entschied der Landtag auf Antrag der Staatsregierung, das Grundgesetz abzulehnen, es aber dann als verbindlich anzuerkennen, wenn zwei Drittel der Bundesländer es annehmen würden. 1949 wurde Bayern auf dieser Basis als Land Teil der Bundesrepublik Deutschland.[27] Die Rückgliederung des Landkreises Lindau nach Bayern erfolgte am 1. September 1955. Ein langanhaltender Wirtschaftsaufschwung („Wirtschaftswunder“) trug dazu bei, dass Bayern nicht nur Agrarland blieb, sondern Heimat vieler Industriebetriebe wurde.[28] Von 1962 bis 2008 sowie von 2013 bis 2018 hatte die CSU die absolute Mehrheit in Bayern inne. Die Schwerpunkte in der bayerischen Politik waren seither die Förderung von Wirtschaftswachstum, die Pflege der Kulturstaatlichkeit und die Wahrung der föderalistischen Ordnung der Bundesrepublik. Bayern wechselte in Folge 1987 erstmals im Länderfinanzausgleich vom Nehmerland zum Geberland und ist seit 2008 ununterbrochen das größte Geberland.



    Bevölkerung |





























































    Einwohnerentwicklung des Freistaates Bayern[17]
    Jahr
    Bevölkerung
    Bevölkerungsdichte
    (Einwohner pro km²)
    1840
    3.802.515
    54
    1871
    4.292.484
    61
    1900
    5.414.831
    77
    1925
    6.451.380
    91
    1939
    7.084.086
    100
    1950
    9.184.466
    130
    1961
    9.515.479
    135
    1970
    10.479.386
    149
    1987
    10.902.643
    155
    2011
    12.397.614
    176

    Rund 13 Millionen Menschen oder 16 Prozent der deutschen Bevölkerung leben im Freistaat Bayern. Das sind 5 Millionen Menschen weniger als im bevölkerungsreicheren Nordrhein-Westfalen und rund 2 Millionen Menschen mehr als in Baden-Württemberg. Nach England und NRW ist Bayern die drittbevölkerungsreichste subnationale Entität der Europäischen Union und einer der bevölkerungsreicheren Gliedstaaten in der Westlichen Welt. Wäre Bayern ein eigenes Land, wäre es bevölkerungsmäßig an elfter Stelle der Staaten Europas.


    Bayerns Bevölkerung wächst. Seit 1840 hat sich die Einwohnerzahl Bayerns mehr als verdreifacht. Zur Volkszählung 1970 wurden erstmals mehr als 10 Millionen Einwohner gezählt.[17] Rund 50,92 Prozent der Bevölkerung ist weiblich. Von der Gesamtbevölkerung war etwas unter einem Fünftel zwischen 0 und 18 Jahre alt und etwas unter einem Fünftel älter als 65. 2012 gab es im Gebiet des Freistaates Bayern 107.039 Geburten, 125.448 Todesfälle, 845.228 Zuzüge und 753.642 Wegzüge; dies entspricht einer Bevölkerungszunahme von 73.177 Menschen.[17] Ende 2012 entsprach der Ausländeranteil 9,6 Prozent.[29]


    Wie in ganz (West-)Deutschland kam es ab den 1950er Jahren vor dem Hintergrund des deutschen Wirtschaftswunders zu Zuwanderung insbesondere aus der Türkei, dem damaligen Jugoslawien und Italien und verstärkt um 1990 nach dem Ende des Kalten Krieges aus ostmitteleuropäischen und osteuropäischen Ländern.


    Am 9. Mai 2011 lebten in Bayern 12.397.614 Menschen. Der Ausländeranteil betrug 8,2 Prozent. Es existierten 5.679.508 Privathaushalte, davon waren rund 40 Prozent Einpersonenhaushalte. Etwa ein Sechstel der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt, rund ein Fünftel ist über 65. 2013 gab es im Freistaat Bayern 109.562 Geburten, 126.903 Gestorbene, 888.596 Zugezogene sowie 790.949 Fortgezogene.[17]



    „Vier Stämme Bayerns“ |





    Maxmonument in München; Die Putten zu Füßen König Maximilians II. halten Schilde mit den Wappen der Landesteile Altbayern, Pfalz, Franken und Schwaben


    Anfang 1778 wurden das Kurfürstentum Bayern und die Kurpfalz durch Erbfolge der Wittelsbacher wiedervereinigt. Während in napoleonischer Zeit die rechtsrheinische Pfalz an Baden kam, fielen große Teile der linksrheinischen Pfalz 1816 als Rheinkreis an Bayern zurück. Gleichzeitig kamen durch Napoleon weitere schwäbische Gebiete und große Teile Frankens an das Königreich Bayern. Bis zum Zweiten Weltkrieg verstand man unter den vier Stämmen Bayerns die Altbayern, Franken, Schwaben und Pfälzer. Zahlreiche Monumente aus dieser Zeit betonen diesen Sachverhalt.


    Nach 1945 gelangten über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, vor allem die als Sudetendeutsche bezeichneten Deutschböhmen, Deutschmährer und Sudetenschlesier, nach Bayern. Die Sudetendeutschen wurden von Franz Josef Strauß als „vierter Stamm“ bezeichnet, wobei die deutschböhmische, -mährische und sudetenschlesische Bevölkerung aus unterschiedlichen Dialekt- und Kulturräumen des deutschen Sprachraumes innerhalb der damaligen Tschechoslowakei stammte und somit heterogen ist.[30]Sinti und Jenische haben ebenfalls eine staatlich bisher nicht anerkannte lange Tradition in Bayern.


    Seit dem Zweiten Weltkrieg und dem endgültigen Verlust der Rheinpfalz 1946 wird nun die ursprünglich ansässige und die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zugewanderte deutschböhmische Bevölkerung Bayerns in „Vier Stämme“ (siehe Deutsche Stämme für die Wortherkunft) untergliedert und setzt sich zusammen aus den drei traditionell ansässigen Stämmen, den Franken, den Schwaben und den für den Freistaat namensgebenden Altbayern sowie als viertem Stamm den Sudetendeutschen, für die Bayern die "Schirmherrschaft" übernahm.


    Unterscheidungsmerkmale der drei ursprünglich ansässigen Stämme sind etwa eigene Dialekte (bairisch, ostfränkisch, alemannisch), eigene Küchen (bayerisch, fränkisch, schwäbisch), eigene Traditionen, Trachten und teilweise Architekturstile. Es werden gelegentlich den einzelnen Stämmen sogar unterschiedliche Mentalitäten zugeschrieben, so etwa sind laut Bayerischer Staatsregierung die Altbayern weltoffen, beharrlich und musisch begabt, Franken hingegen zeichnen ein ausgeprägter „Gemeinschaftssinn, Organisationstalent, Heiterkeit und ein schnelles Auffassungsvermögen“ aus, während man Schwaben als sparsame Menschen sieht, die einen „Hang zur Untertreibung“ haben.[31] Bei Kabinettsbildungen werden aus Proporzgründen die Ämter nach den Stämmen verteilt. Auch die drei CSU-Ministerposten des Bundeskabinetts Merkel III waren auf die drei Stämme Franken, Baiern und Schwaben verteilt.


    Bekannt ist vor allem der lange Streit zwischen den Franken und den Altbayern um die angebliche Ungleichbehandlung der Franken durch die Bayern. Franken sei einigen Organisationen gemäß in den Parteistrukturen unterrepräsentiert und bekomme weniger Steuermittel. Auch werde sich generell weniger um Belange und Probleme der fränkischen Regierungsbezirke gekümmert.[32][33] Gelegentlich wird auch die Rückgabe von sogenannter Beutekunst, Kunstwerke aus fränkischen Städten und Schatzkammern, die vom Königreich Bayern im 19. Jahrhundert konfisziert und nach München gebracht wurden, gefordert.[34] Viele derartige Beschwerden gelten allerdings als gegenstandslos. So sind beispielsweise fränkische Politiker in den Strukturen der großen Parteien nicht unterrepräsentiert.[35] Auch ist die Forderung der Rückgabe von Kunstschätzen problematisch, da etwa der Hofer Altar in München und einige Dürer-Gemälde in der Alten Pinakothek nicht geraubt, sondern freiwillig abgegeben wurden.[36]



    Religion und Weltanschauung |


































































































    Konfessionszugehörigkeiten der bayerischen Bevölkerung (in Prozent)

    1840[37] *
    1900[37] *
    1933[37] *
    1950[37]
    1970[38]
    2006
    2011[39][40]
    2015[41][42][43]
    2016[44][45]
    2017[46][47]

    römisch-katholisch
    71,1
    70,5
    70,0
    71,9
    70,4
    57,2[48]
    55
    51,2
    50,5
    49,6

    evangelisch
    27,4
    28,3
    28,7
    26,5
    25,2
    21,3[49]
    21
    18,9
    18,8
    18,2

    muslimisch




    0,9
    2,2
    4




    christlich-orthodox






    1,6




    jüdisch
    1,4
    0,9
    0,5
    0,1
    0,1
    0,1
    0,1



    andere Konfessionen
    und Konfessionslose
    0,1
    0,3
    0,8
    1,5
    3,4
    19,2
    18,3

    >25
    >26

    * einschließlich der Region Pfalz




    Wieskirche in Oberbayern




    Eingang zur Augsburger Synagoge


    Bayern ist mit 49,6 % (Stand: 2017) nach dem Saarland das Bundesland mit dem höchsten römisch-katholischen Bevölkerungsanteil in Deutschland.[46] Weitere 18,8 % der Bevölkerung sind evangelisch-lutherisch.[42] Diese beiden Konfessionen verteilen sich ungleich über die Bezirke. So sind Altbayern und Unterfranken überwiegend katholisch, Mittelfranken und Teile Oberfrankens protestantisch geprägt. Sowohl die Markgraftümer Ansbach und Bayreuth als auch die Mehrzahl der freien Reichsstädte (wie etwa Nürnberg oder Rothenburg ob der Tauber) sind lutherisches Kernland und waren Hochburgen der Reformation. Die Zahl der Katholiken und Protestanten hat sich seit 1970 deutlich verringert.


    Der bayerische Staat zahlt der römisch-katholischen Kirche jährlich 65 Millionen Euro und der evangelischen Kirche 21 Millionen Euro Staatsdotationen aus dem allgemeinen Haushalt.[50] Die katholischen Pfarreien gehören dem Bistum Würzburg, dem Bistum Eichstätt und dem Erzbistum Bamberg in der Kirchenprovinz Bamberg sowie dem Bistum Regensburg, dem Bistum Passau, dem Bistum Augsburg, und dem Erzbistum München und Freising in der Kirchenprovinz München und Freising an. Weitere katholische Gemeinden unterstehen der Jurisdiktion katholischer Ostkirchen.


    Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ist eine Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und gliedert sich in sechs Kirchenkreise Ansbach-Würzburg, Augsburg, Bayreuth, München, Nürnberg und Regensburg. Zur EKD gehören ebenfalls die zehn bayerischen Gemeinden der Evangelisch-reformierten Kirche.


    Evangelische Freikirchen finden sich vor allem in den Ballungsräumen. Die altkatholische Kirche verfügt über ein bayerisches Dekanat.


    Jüdische Gemeinden gab es bis zum 19. Jahrhundert vor allem in ländlichen Gebieten Frankens und Schwabens sowie den freien Reichsstädten wie etwa in Nürnberg (Ansiedlungsverbot 1499 bis 1850) und Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern gab es so gut wie keine Juden, seit der Judenemanzipation aber zunehmend in bayerischen Städten. Von fast 200 jüdischen Gemeinden vor dem Holocaust existieren in Bayern noch oder wieder 13 Gemeinden.[51][52]


    Von wachsender Bedeutung ist insbesondere in Großstädten der Islam. Viele Moscheegemeinden versuchen, ihre bisherigen Hinterhofmoscheen durch repräsentative Neubauten zu ersetzen.
    Eine Studie des Bundesministeriums des Innern beziffert den Anteil der Muslime an der bayerischen Gesamtbevölkerung im Jahr 2008 auf ungefähr 4 Prozent (etwa 13 Prozent der in Deutschland wohnhaften Muslime).[53]


    Wie in vielen Gegenden in Deutschland wächst der Anteil konfessionell ungebundener Einwohner in Bayern. So gibt es einen Humanistischen Verband Bayern, Landesverband im Humanistischen Verbands Deutschlands. Dieser versteht sich als Weltanschauungsgemeinschaft und Interessenvertretung nichtreligiöser Menschen.[54] Der Verband, der im März 2007 eine Zahl von 1.800 Mitgliedern ausgewiesen hatte,[55] ist in Bayern unter anderem Träger des Humanistischen Lebenskundeunterrichts, er betreibt seit 2008 eine Grundschule in freier Trägerschaft[56] sowie über ein Dutzend Kindertagesstätten.[57] Er unterhält ferner ein eigenes Sozialwerk und den Turm der Sinne in Nürnberg.


    Besonders in Ballungszentren gibt es kleinere buddhistische, alevitische, bahaiistische und hinduistische Gemeinden, Königreichssäle der Zeugen Jehovas und Kirchen kleinerer christlicher Kirchen wie den Siebenten-Tags-Adventisten. Zuflucht gefunden etwa in München hat die fast ausgestorbene Religionsgemeinschaft der mandäischen Gemeinde. Aufgrund des Konflikts mit dem deutschen Staat wegen der Schulpflicht gerieten die Zwölf Stämme bei Nördlingen negativ in die Schlagzeilen.



    Bevölkerungsreichste Städte |





































































































































    Bevölkerungsreichste Städte des Freistaates Bayern (Große Mittelstädte mit mehr als 50.000 Einwohner)[58]
    Rang (2017)
    Stadt
    Einwohner am
    31. Dez. 2000
    Einwohner am
    31. Dez. 2017
    Veränderung
    2000–2017 in Prozent
    1.

    München, Landeshauptstadt
    1.210.223
    1.456.039
    +20,3
    2.

    Nürnberg
    488.400
    515.201
    +5,5
    3.

    Augsburg
    254.982
    292.851
    +14,9
    4.

    Regensburg
    125.676
    150.894
    +20,1
    5.

    Ingolstadt
    115.722
    135.244
    +16,9
    6.

    Würzburg
    127.966
    126.635
    −1,0
    7.

    Fürth
    110.477
    126.526
    +14,5
    8.

    Erlangen
    100.778
    110.998
    +10,1
    9.

    Bamberg
    69.036
    77.179
    +11,8
    10.

    Bayreuth
    74.153
    73.999
    −0,2
    11.

    Landshut
    58.746
    71.193
    +21,2
    12.

    Aschaffenburg
    67.592
    69.928
    +3,5
    13.

    Kempten (Allgäu)
    61.389
    68.330
    +11,3
    14.

    Rosenheim
    58.908
    63.080
    +7,1
    15.

    Neu-Ulm
    50.188
    57.727
    +15,0
    16.

    Schweinfurt
    54.325
    53.437
    −1,6
    17.

    Passau
    50.536
    51.781
    +2,5

    Anmerkung: Alle aufgeführten Städte – außer Neu-Ulm – sind kreisfrei.

    Größte Stadt sowie einzige Millionenstadt und Weltstadt Bayerns ist die Landeshauptstadt München mit rund 1,45 Millionen Einwohnern. Sie ist deutschlandweit die drittgrößte Stadt und die zwölftgrößte Stadt der Europäischen Union. Sie ist die größte Stadt Deutschlands, die kein Stadtstaat ist. Zudem ist München mit rund 4670 Einwohnern je Quadratkilometer (Dezember 2015) die am dichtesten bevölkerte Gemeinde Deutschlands sowie mit 519 m ü. NN dessen höchstgelegene Großstadt. Nürnberg ist mit seinen rund 510.000 Einwohnern die bayernweit zweitgrößte Stadt und belegt deutschlandweit den 14. Platz. Augsburg ist die bayernweit drittgrößte Stadt belegt den deutschlandweit 23. Platz. In Bayern gibt es insgesamt acht Großstädte. Jüngste Großstadt (mindestens 100.000 Einwohner) Bayerns ist Fürth (seit 1990), das zuvor bereits von 1951 bis 1956 und von 1972 bis 1976 eine Großstadt war. Nürnberg bildet zusammen mit Erlangen, Fürth und Schwabach ein ausgeprägtes Städteband. Metropolregionen in Bayern stellen die Metropolregion München, die Metropolregion Nürnberg und das Rhein-Main-Gebiet dar.



    Gesundheitswesen |


    In Bayern gibt es über 400 Krankenhäuser, davon fünf Universitätskliniken. Sie verfügen insgesamt über rund 73.000 Betten und rund 4.000 teilstationäre. Etwa 60 Prozent der Krankenhäuser befinden sich in öffentlicher Trägerschaft.[59] In Bayern gibt es zudem über 3200 Apotheken[60] und rund 60.000 Ärzte.[61] Die Arztdichte beträgt 208 Einwohner je Arzt, damit hat Bayern nach dem Saarland einen Spitzenwert unter den Flächenländern.[62] Dennoch wird vor den Folgen eines Ärztemangels in Bayern, vor allem auf dem Land und unter Fachärzten, gewarnt.[63] Die meisten Bewohner Bayerns sind bei der AOK Bayern krankenversichert.



    Sprache und Dialekt |



    Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden von jenen gesprochen, die aus anderen Sprachregionen kommen bzw. den entsprechenden Migrationshintergrund haben.


    In Bayern dominieren Dialekte der oberdeutschen Dialektfamilie. Daneben werden räumlich eng begrenzt mitteldeutsche Mundarten gesprochen.


    Die Dialekte in Bayern lassen sich folgenden Dialektgruppen zuordnen (von Nord nach Süd):


    Mitteldeutsche Dialekte:




    • Rheinfränkisch als Südhessisch um Aschaffenburg (Unterfranken)


    • Thüringisch-Obersächsisch als Südostthüringisch in Ludwigsstadt (Landkreis Kronach, Oberfranken)


    Oberdeutsche Dialekte:




    • Ostfränkisch als Mainfränkisch und Oberfränkisch vor allem in den fränkischen Regierungsbezirken


    • Bairisch als Nord- und Mittelbairisch, am Rand zu Tirol Südbairisch, vor allem in Altbayern


    • Alemannisch als Schwäbisch und Niederalemannisch vor allem im Regierungsbezirk Schwaben


    Zwischen diesen Mundarträumen bestehen nicht zu unterschätzende Übergangsgebiete, die sich nicht ohne Bruch einem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren bairisch-fränkische (etwa Nürnberg und Umgebung), bairisch-schwäbische (unter anderem Lechrain) und schwäbisch-fränkische (Gebiet um Dinkelsbühl und Hesselberggebiet) Übergangsgebiete, in manchen Orten sogar bairisch-schwäbisch-fränkische Mischdialekte (zum Beispiel Treuchtlingen, Eichstätt).


    Die Dialekte sind bei den Einheimischen, besonders außerhalb der großen Städte, sehr verbreitet, wobei in Ballungsgebieten wie München ein Aussterben der Dialekte zu beobachten ist.


    Lexikographisch erfasst werden die bairischen Dialekte durch das Bayerische Wörterbuch, die schwäbischen durch das Schwäbische Wörterbuch und die ostfränkischen durch das Fränkische Wörterbuch, wozu noch zahlreiche Wörterbücher über Orts- und Regionalmundarten kommen. Areallinguistisch werden die Dialekte Bayerns vom Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, dem Sprachatlas von Mittelfranken, dem Sprachatlas von Niederbayern, dem Sprachatlas von Nordostbayern, dem Sprachatlas von Oberbayern und dem Sprachatlas von Unterfranken aufgearbeitet.


    Zahlreiche weitere deutsche und nichtdeutsche Dialekte werden von jenen gesprochen, die aus anderen Dialekt- oder Sprachregionen kommen.



    Politik |




    Staatsaufbau |





    Bayerische Staatskanzlei, München


    Grundlage der Politik in Bayern ist die durch Volksabstimmung am 1. Dezember 1946 angenommene Verfassung des Freistaates Bayern. Die Verfassung trat am 8. Dezember 1946 in Kraft. Bayern ist demnach Freistaat (Republik) und Volksstaat (Demokratie). Seit dem 1. Januar 2000 existiert nach der Abschaffung des Senats ein parlamentarisches Einkammersystem.


    Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete alle fünf Jahre (bis 1998: alle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte mit dem Senat eine zweite Kammer, mit der Vertreter sozialer und wirtschaftlicher Interessenverbände ein politisches Gegengewicht zum Landtag schaffen sollten. In einem Volksentscheid wurde am 8. Februar 1998 die Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Bis dahin war Bayern das einzige deutsche Land mit einer zweiten Kammer. Sie hatte jedoch nur bedingten Einfluss, weil sie keine Gesetze einbringen durfte, sondern nur das Recht der Mitwirkung besaß.


    Die Staatsregierung wird vom Bayerischen Ministerpräsidenten geführt. Er leitet die Geschäfte, bestimmt die Richtlinien der Politik, vertritt Bayern nach außen und ernennt die Staatsminister und -sekretäre.


    Außer vom Landtag können in Bayern Gesetze und Verfassungsänderungen durch Volksbegehren und Volksentscheid beschlossen werden. Zwingend notwendig ist ein Volksentscheid bei jeder Änderung der Bayerischen Verfassung.




    Legislative |





    Bayerischer Landtag





    18


    42


    19


    101



    18 42 19 101 








    Sitzverteilung der 17. Wahlperiode des Bayerischen Landtages seit 2013


    Der Bayerische Landtag ist das Landesparlament des Freistaates Bayern. Sein Sitz ist das Maximilianeum in München. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Im Bayerischen Landtag sind vier Parteien vertreten. Nach der Wahl vom 15. September 2013 ergaben sich folgende Sitzverteilung und Stimmenanteile (insgesamt 180 Sitze):[64]


































































    Wahl zum Bayerischen Landtag am 15. September 2013
    Partei Stimmenanteil
    in Prozent
    Sitze Veränderung gegenüber
    2008 in Prozent
    Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 47,7 101 +4,3
    Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 20,6 42 +2,0
    Freie Wähler (FW) 9,0 19 −1,2
    Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 8,6 18 −0,8
    Freie Demokratische Partei Deutschlands (FDP) 3,3 −4,7
    Die Linke (Linke) 2,1 −2,2
    Bayernpartei (BP) 2,1 +1,0
    Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 2,0 ±0,0
    Andere 2,6 −0,4


    Exekutive |





    Hans Ehard, erster gewählter Ministerpräsident Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg



    Die Staatsregierung ist die oberste Behörde des Freistaates Bayern. Der vom Landtag gewählte Ministerpräsident beruft und entlässt die Staatsminister und die Staatssekretäre mit Zustimmung des Landtags. Er weist den Staatsministern einen Geschäftsbereich oder eine Sonderaufgabe zu, den diese nach dem Ressortprinzip und den vom Ministerpräsidenten bestimmten Richtlinien der Politik (Richtlinienkompetenz) eigenverantwortlich verwalten. Die Staatssekretäre sind gegenüber ihren Staatsministern weisungsgebunden. Die Bayerische Staatskanzlei unterstützt den Ministerpräsidenten und die Staatsregierung in ihren verfassungsmäßigen Aufgaben. Die verfassungsrechtliche Höchstgrenze der 18 Mitglieder im Kabinett der Staatsregierung wird meist voll ausgeschöpft.




    Der Bayerische Verfassungsgerichtshof ist im Neuen Justizgebäude in München untergebracht.



    Judikative |



    Das oberste bayerische Gericht ist der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des Weiteren gibt es diverse obere Landesgerichte, darunter drei Oberlandesgerichte in München, Nürnberg und Bamberg, den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, zwei Landesarbeitsgerichte (München und Nürnberg), das Bayerische Landessozialgericht sowie die restliche Judikative. Das Bayerische Oberste Landesgericht als oberstes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2006 aufgelöst, zum 15. September 2018 wiedererrichtet, jedoch mit weniger Kompetenzen.[65]



    Wahlrecht |




    Das bayerische Landtagsgebäude (Maximilianeum) in München


    Im Vergleich zu Wahlen auf Bundesebene weist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, die in ihrem Wahlbezirk (Stimmkreis) die Wahl gewonnen haben, können nur in den Landtag einziehen, wenn auch ihre Partei die Hürde von fünf Prozent erreicht hat.


    Darüber hinaus ergibt sich die Sitzverteilung im Landtag aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen. In anderen Bundesländern und bei Bundestagswahlen entscheidet die Erststimme über die Wahl des Direktkandidaten im Wahlbezirk und allein die Zweitstimme bestimmt die Zahl der Sitze im Parlament, was üblicherweise dazu führt, dass Erststimmen häufiger den großen Parteien mit aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer bei einer bayerischen Landtagswahl eine kleinere Partei mit beiden Stimmen wählt, verschenkt seine Erststimme also nicht, da beide Stimmen dieser Partei zugutekommen, selbst wenn der entsprechende Stimmkreiskandidat den Einzug in den Landtag nicht schaffen sollte. Zudem besteht bei der Zweitstimme die Möglichkeit diese einem bestimmten Kandidaten einer Partei zu geben, sodass sich die Reihung der Bewerber gegenüber den von den Parteien aufgestellten Listen ändern kann.


    Eine weitere Besonderheit findet sich im Kommunalwahlrecht. Es besteht die Möglichkeit des Kumulierens („Häufeln“, bis zu drei Stimmen können für einen Kandidaten abgegeben werden) und des Panaschierens (Stimmen können auf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden).




    Direkte Demokratie |




    Aufbau des dreistufigen Volksgesetzgebungsverfahrens im Land Bayern



    In Bayern gibt es zahlreiche direktdemokratische Elemente. Neben Volksbegehren und Volksentscheid auf Landesebene wurde am 1. Oktober 1995 durch einen Volksentscheid die direkte Demokratie auf Kommunalebene eingeführt. Das bayerische Verfassungsgericht hat die Regelungen 1997 zwar verschärft (unter anderem durch Einführung eines Abstimmungsquorums), dennoch initiieren die Bayern jährlich rund 100 Bürgerentscheide.



    Landräte und Bürgermeister |


    Bei den Kommunalwahlen sind die drei größten Kräfte meist CSU, SPD und Freie Wähler. Von den 71 Landräten werden 50 von der CSU, 6 von der SPD, 13 von den Freien Wählern und zwei von den Grünen gestellt; fünf Landräte sind weiblich.[66] Von den Oberbürgermeistern der 25 kreisfreien Städte werden elf von der CSU und elf von der SPD, darunter in Nürnberg (Ulrich Maly) und München (Dieter Reiter) gestellt. Ferner sind je ein CDU-Mitglied, eine Parteilose und ein Kandidat der Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft ins Amt gewählt worden. Die letzte Bayerische Kommunalwahl fand am 16. März 2014 statt.




    Parteienlandschaft |


    Die Parteienlandschaft im Freistaat Bayern weist Merkmale auf, die in der übrigen Bundesrepublik nicht vorhanden sind: die CDU als Volkspartei ist mit keinem eigenen Landesverband vertreten und nimmt nicht an Wahlen teil. Stattdessen überlässt sie der CSU als Schwesterpartei den Vortritt. Ungewöhnlich für ein deutsches Flächenland ist auch, dass die CSU seit 1957 ununterbrochen den Ministerpräsidenten stellt; des Öfteren in Verbindung mit einer absoluten Mehrheit im Landtag.


    Die SPD hat in Bayern den geringsten Zuspruch aller SPD-Landesverbände. Sie war die größte Oppositionspartei mit einem Fünftel bis zu einem Drittel der Stimmen bei Landtagswahlen bis zur Landtagswahl in Bayern 2018. Bei dieser Wahl erreichte sie nur noch knapp 10 % und wurde damit nach CSU, Grünen (17,5 %), den Freien Wählern und der AfD. Hingegen zogen in der Vergangenheit die bayerischen Grünen stets mit etwas unter zehn Prozent der Stimmen ins Parlament ein. Bei der letzten Landtagswahl erhielten sie erstmals sechs Direktma date.
    Im Gegensatz zu anderen Bundesländern und zur Bundesebene ziehen in Bayern die Freien Wähler regelmäßig ins Landesparlament ein, während Die Linke, die Piratenpartei und die FDP politisch kaum eine Rolle spielen und nur selten bzw. noch nie in den Landtag gewählt wurden.
    Der AfD gelang es 2018, als sie das erste Mal zur Wahl antrat, in den neuen bayrischen Landtag einzuziehen.


    In Bayern sind mehrere Regionalparteien aktiv. Die Bayernpartei z. B. setzt sich für die Möglichkeit einer Volksabstimmung über den Austritt Bayerns aus dem deutschen Staatsverband ein. Während sie in den 1950er und 1960er Jahren in den Landtag und Bundestag einzog und sich von 1962 bis 1966 an der Staatsregierung beteiligte, verlor diese Partei nach ihrem Ausscheiden aus dem Landtag vollkommen an Bedeutung. 2009 gründete sich in Bamberg die Partei für Franken, eine regionale Kleinpartei, die sich unter anderem für eine bessere wirtschaftliche Gleichstellung Frankens innerhalb des Freistaates einsetzt.[67] Außer bei den Kommunalwahlen 2014 konnte diese Partei bisher keine besonderen Wahlerfolge vorweisen.



    Partner- und Patenschaften |


    Am 5. Juni 1954 übernahmen der Freistaat Bayern und die Bayerische Staatsregierung unter Hans Ehard die Patenschaft für die sudetendeutsche Volksgruppe, die nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik zogen.


    Mit folgenden Partnerregionen pflegt der Freistaat Bayern Kontakte:[68]



    • seit 1987: China VolksrepublikVolksrepublik China Shandong, Volksrepublik China

    • seit 1989: KanadaKanada Québec, Kanada

    • seit 1995: SudafrikaSüdafrika Westkap, Südafrika

    • seit 1995: SudafrikaSüdafrika Gauteng, Südafrika

    • seit 1997: BrasilienBrasilien São Paulo, Brasilien

    • seit 2004: China VolksrepublikVolksrepublik China Guangdong, Volksrepublik China

    • seit 2007: IndienIndien Karnataka, Indien

    • seit 2007: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Georgia, Vereinigte Staaten



    Staatsverschuldung |




    Schuldenentwicklung in Bayern


    Die Staatsverschuldung des Freistaates Bayern entwickelte sich wie auf Bundesebene und in anderen Bundesländern langfristig nach oben. Seit 2011 werden jährlich Schulden getilgt. 1992 lagen die Schulden noch bei rund 15 Milliarden, 2010 wurde ein Höchststand von 29 Milliarden erreicht. 2016 waren es 19 Milliarden Euro Schulden.[69] Die Staatsregierung möchte mittelfristig bis 2030 alle Schulden tilgen.



    Innere Sicherheit |



    Die bayerische Polizei ist der größte Polizeiverband der Bundesrepublik. Im Jahr 2007 wurden in Bayern 666.807 Straftaten statistisch erfasst. 428.766 Fälle (64,3 Prozent) konnten aufgeklärt, 305.711 Tatverdächtige ermittelt werden. Dies stellt die höchste Aufklärungsquote im Bundesgebiet dar. Die bayerische Polizei unterhält mit der Polizeihubschrauberstaffel Bayern außerdem die größte Polizeihubschrauberstaffel einer Landespolizei.



    Militär |





    Wilhelm Hoegner und Theodor Blank beim Besuch eines Offizierslehrgang in Sonthofen am 15. Mai 1956


    Eine Bayerische Armee existierte als stehendes Heer von 1682 bis zu seiner Auflösung im Jahre 1919. Über eine gewisse Eigenständigkeit verfügte bis 1924 die Bayerische Reichswehr. In der Gegenwart hat die Bundeswehr rund 60 Standorte in Bayern mit insgesamt 50.700 Dienstposten, im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr schließen in Bayern drei Standorte und die Anzahl an Dienstposten sinkt auf 31.000. Größte Kaserne Bayerns ist die Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall.[70]


    In München und Würzburg befinden sich Bundeswehrfachschulen. Die aus der Division Süd entstandene 10. Panzerdivision der Bundeswehr sitzt in Veitshöchheim. In München haben die Sanitätsakademie der Bundeswehr, das Truppendienstgericht Süd und die Universität der Bundeswehr, in Erding das Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe ihren Sitz. Oberste Kommandobehörde Bayerns ist das Landeskommando Bayern. Im Freistaat gibt es über 150.000 verbandlich organisierte Reservisten.[71]


    In Bayern gibt es zahlreiche ausländische Militärbasen. Drittgrößter Truppenübungsplatz Europas ist der Truppenübungsplatz Grafenwöhr.



    Bayern in Europa |




    Institutsgebäude der Bayerischen Vertretung bei der EU (2010)


    Mit der Verbindung zur Europäischen Politik und Verwaltung ist der Bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Georg Eisenreich betraut. Die Bayerische Staatskanzlei besitzt eine Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel.[72]


    Bayern hat viele Beziehungen und Kooperationen zu den europäischen Nachbarstaaten, unter anderem zur Koordinierung der Alpen- und Donaupolitik. Der Freistaat Bayern wird durch Politiker im Ausschuss der Regionen vertreten. Dem Europäischen Parlament gehören zwölf Abgeordnete aus Bayern an: fünf von der CSU, drei von der SPD jeweils einer von Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler, ÖDP und Linkspartei.


    Der Freistaat Bayern erhält zahlreiche Förderungen von der EU, etwa 495 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)[73] und knapp 300 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF),[74] jeweils in der Förderperiode 2014 bis 2020.



    Bayern im Bund |




    Bayerische Vertretung in Berlin


    Im Bundesrat hat Bayern ebenso wie Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die höchstmögliche Anzahl von sechs Stimmen. Vertreten wird Bayern durch den Ministerpräsidenten Markus Söder sowie Ilse Aigner, Winfried Bausback, Albert Füracker, Florian Herrmann, Joachim Herrmann.[75] Die Arbeit im Bundesrat wird von der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund koordiniert. Für Bundesangelegenheiten zuständig ist im bayerischen Kabinett Florian Herrmann.



    Konsulate |


    Die wirtschaftliche Bedeutung Bayerns für den Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland sowie die Bedeutung als wichtiges Zentrum von Industrie, Handel und Logistik, als Sitz von ausländischen Unternehmen und mit einer Bevölkerung, in der zahlreiche verschiedene Staatsangehörigkeiten vertreten sind, hat dazu geführt, dass auf dem Gebiet des Freistaats Bayern 115 Staaten mit ihren Konsulaten (Juni 2015) vertreten sind. Darunter sind 42 berufs- sowie 73 honorarkonsularische Vertretungen.[76] Die meisten Vertretungen befinden sich in München und seinem Umland. Ferner sind ausländische Vertretungen in Nürnberg, Fürth und Regensburg vorhanden. Doyen des bayerischen Corps Consulaire ist der italienische Generalkonsul Filippo Scammacca Del Murgo.[77]



    Auszeichnungen |




    Der Maximiliansorden




    Die bayerische Fahne an der Bayerischen Staatsoper in München


    Die höchste Auszeichnung, die der Freistaat Bayern verleiht, ist der 1853 gestiftete Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Zur Anerkennung für hervorragende Verdienste werden etwa der Bayerische Verdienstorden, die Bayerische Verfassungsmedaille und zahlreiche weitere Orden, Medaillen und Ehrenzeichen verliehen. Auf Vorschlag von Jurys verleiht der Freistaat zahlreiche Auszeichnungen wie etwa der Bayerische Filmpreis oder der Bayerische Printmedienpreis.



    Hoheitliche Symbole |



    Das Bayerische Staatswappen besteht aus sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich mit der wittelsbachischen Pfalz am Rhein verbunden, steht für die Oberpfalz, der „fränkische Rechen“ für die drei fränkischen Bezirke, der blaue Panther für die Altbayern und die drei schwarzen Löwen für Schwaben. Der weiß-blaue Herzschild deutet den Gesamtstaat Bayern an, die Volkskrone bezeichnet nach dem Wegfall der Königskrone die Volkssouveränität. Das Kleine Staatswappen zeigt die bayerischen Rauten und die Volkskrone. Als Wappenzeichen fungieren die bayerischen Rauten und der fränkische Rechen.


    Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen, die weiß-blau gerautete Flagge und die Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau. Die Rautenflagge hat immer vom Betrachter aus gesehen links oben (heraldisch rechte, obere Ecke) eine angeschnittene, weiße Raute (auch im Wappen) und mindestens 21 (angeschnittene) Rauten. Die gleichen weiß-blauen Rauten sind in vielen Städte- und Kreiswappen in den Gebieten der historischen Kurpfalz zu finden, da die Wittelsbacher auch in der Pfalz begütet waren. Ein Flaggenstreit besteht um die Frankenfahne.


    Die Landeshymne ist das Bayernlied. Der Ursprungstext umfasst drei Strophen und wurde von Michael Öchsner verfasst, die Melodie stammt von Konrad Max Kunz. Dieser historisch-korrekte Text ist auch heute noch die offizielle Version (ersten beiden Strophen), wird in Schulen gelehrt sowie zu offiziellen und staatlichen Veranstaltungen gespielt. Das Bayernlied (Originalfassung) hat seit 1966 Hymnen-Status der Bundesrepublik Deutschland.


    Die Bavaria (der latinisierte Ausdruck für Bayern) ist die weibliche Symbolgestalt Bayerns und tritt als personifizierte Allegorie für das Staatsgebilde Bayern in verschiedenen Formen und Ausprägungen auf. Sie stellt damit das säkulare Gegenstück zu Maria als religiöser Patrona Bavariae dar. Der Bayerische Löwe ist Symbolfigur des Freistaats Bayern, unter anderem auf Denkmälern und Auszeichnungen. Die Landesfarben sind weiß-blau.





















    Großes Staatswappen

    Kleines Staatswappen

    Rautenflagge

    Streifenflagge

    Landessymbol „Freistaat Bayern“

    Landessymbol „Freistaat Bayern“ – Franken
    Großes Staatswappen
    Kleines Staatswappen
    Staatsflagge (Rautenflagge)
    Staatsflagge (Streifenflagge)
    Landessymbol „Freistaat Bayern“
    Wappen Frankens


    Verwaltungsgliederung |





    Schweiz
    Österreich
    Baden-Württemberg
    Hessen
    Tschechien
    Sachsen
    Thüringen
    Unterfranken
    Oberfranken
    Oberpfalz
    Mittelfranken
    Schwaben (Bayern)
    Niederbayern
    Oberbayern


    Die bayerischen Regierungsbezirke, deckungsgleich mit den Bezirken



    Regierungsbezirke und Bezirke |


    Das Staatsgebiet des Freistaates Bayern ist für den Bereich der allgemeinen und inneren Verwaltung in Verwaltungssprengel eingeteilt, die Regierungsbezirke (laut Verfassung Kreise) genannt werden. Die Regierungsbezirke werden durch die Regierungen geleitet, denen je ein Regierungspräsident vorsteht, der vom Innenminister ernannt wird. Die Regierungen sind die Mittelbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung und unterstehen dem Staatsministerium des Inneren. Nachstehend sind die Regierungsbezirke sortiert nach dem Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) und mit den Abkürzungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern.


    Geographisch deckungsgleich mit den Regierungsbezirken sind in Bayern die Bezirke gleichen Namens. Anders als die Regierungsbezirke, welche die örtliche Zuständigkeit der Regierungen festlegen, sind die Bezirke kommunale Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts. Der Bezirk ist in Bayern die dritte kommunale Ebene über den Gemeinden (erste Ebene) und Landkreisen (zweite Ebene). Sie sind Selbstverwaltungskörperschaften und haben daher demokratisch gewählte Verwaltungsorgane, den Bezirkstag, der alle fünf Jahre von den Wahlberechtigten des Bezirks direkt gewählt wird und einen Bezirkstagspräsidenten, der aus der Mitte des Bezirkstags gewählt wird. Sie können anders als die Regierungsbezirke Wappen und Flaggen wie eine Gemeinde oder ein Landkreis führen.






























































































    Regierungsbezirk
    Regierung
    Hauptstadt

    AGS
    Abk.
    Fläche
    in km²
    Einwohner
    (31. Dez. 2015)[78]
    Einwohner
    pro km²

    Oberbayern

    Regierung von Oberbayern

    München
    091 OB
    17.530,21
    4.649.534
    265

    Niederbayern

    Regierung von Niederbayern

    Landshut
    092 NB
    10.328,65
    1.230.037
    119

    Oberpfalz

    Regierung der Oberpfalz

    Regensburg
    093
    OPf.
    9.690,19
    1.104.407
    114

    Oberfranken

    Regierung von Oberfranken

    Bayreuth
    094
    Ofr.
    7.231,49
    1.066.840
    148

    Mittelfranken

    Regierung von Mittelfranken

    Ansbach
    095
    Mfr.
    7.244,89
    1.759.643
    243

    Unterfranken

    Regierung von Unterfranken

    Würzburg
    096
    Ufr.
    8.531,40
    1.313.375
    154

    Schwaben

    Regierung von Schwaben

    Augsburg
    097
    Schw.
    9.993,38
    1.873.368
    187
    Freistaat Bayern

    Bayerische Staatsregierung

    München
    09
    BY
    70.550,19
    12.997.204
    184



    Planungsregionen |



    In Bayern gibt es 18 Planungsregionen. Sie sind regionale Planungsräume, in denen nach dem Bayerischen Landesentwicklungsprogramm ausgewogene Lebens- und Wirtschaftsbeziehungen erhalten oder entwickelt werden sollen. Hierzu wird für jede Region ein Regionalplan aufgestellt. Die Region Donau-Iller (15) ist die erste länderübergreifende Planungsregion Deutschlands mit einem östlichen Teil in Bayern und einem westlichen Teil in Baden-Württemberg.








    Unterfranken:




    • Bayerischer Untermain (1)


    • Würzburg (2)


    • Main-Rhön (3)


    Mittelfranken:




    • Nürnberg (7)


    • Westmittelfranken (8)



    Oberfranken:




    • Oberfranken-West (4)


    • Oberfranken-Ost (5)


    Oberpfalz:



    • (Oberfranken-Ost; 5)


    • Oberpfalz-Nord (6)


    • Regensburg (11)


    Niederbayern:



    • (Regensburg; 11)


    • Donau-Wald (12)


    • Landshut (13)



    Schwaben:




    • Augsburg (9)


    • Donau-Iller (15)


    • Allgäu (16)


    Oberbayern:




    • Ingolstadt (10)


    • München (14)


    • Oberland (17)


    • Südostoberbayern (18)





    Die Planungsregionen




    Landkreise und kreisfreie Städte |




    Weiden in der Oberpfalz
    Straubing
    Würzburg
    Schwabach
    Schweinfurt
    Regensburg
    Rosenheim
    Nürnberg
    Passau
    Landshut
    Memmingen
    Kaufbeuren
    Kempten
    Ingolstadt
    Fürth
    Hof
    Erlangen
    Coburg
    Bayreuth
    Bamberg
    Augsburg
    München
    Aschaffenburg
    Amberg
    Ansbach
    Landkreis Würzburg
    Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
    Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
    Landkreis Weilheim-Schongau
    Landkreis Unterallgäu
    Landkreis Traunstein
    Landkreis Tirschenreuth
    Landkreis Straubing-Bogen
    Landkreis Starnberg
    Landkreis Schweinfurt
    Landkreis Schwandorf
    Landkreis Rottal-Inn
    Landkreis Roth
    Landkreis Rosenheim
    Landkreis Rhön-Grabfeld
    Landkreis Regensburg
    Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
    Landkreis Regen
    Landkreis Passau
    Landkreis Ostallgäu
    Landkreis Oberallgäu
    Landkreis Nürnberger Land
    Landkreis Neu-Ulm
    Landkreis Neustadt an der Waldnaab
    Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
    Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
    Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
    Landkreis München
    Landkreis Mühldorf am Inn
    Landkreis Miltenberg
    Landkreis Miesbach
    Landkreis Main-Spessart
    Landkreis Lindau (Bodensee)
    Landkreis Lichtenfels
    Landkreis Landshut
    Landkreis Landsberg am Lech
    Landkreis Kulmbach
    Landkreis Kronach
    Landkreis Kitzingen
    Landkreis Kelheim
    Landkreis Hof
    Landkreis Haßberge
    Landkreis Günzburg
    Landkreis Garmisch-Partenkirchen
    Landkreis Fürth
    Landkreis Fürstenfeldbruck
    Landkreis Freyung-Grafenau
    Landkreis Freising
    Landkreis Forchheim
    Landkreis Erlangen-Höchstadt
    Landkreis Erding
    Landkreis Eichstätt
    Landkreis Ebersberg
    Landkreis Donau-Ries
    Landkreis Dingolfing-Landau
    Landkreis Dillingen an der Donau
    Landkreis Deggendorf
    Landkreis Dachau
    Landkreis Coburg
    Landkreis Cham
    Landkreis Berchtesgadener Land
    Landkreis Bayreuth
    Landkreis Bamberg
    Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
    Landkreis Bad Kissingen
    Landkreis Augsburg
    Landkreis Aschaffenburg
    Landkreis Ansbach
    Landkreis Amberg-Sulzbach
    Landkreis Altötting
    Landkreis Aichach-Friedberg
    Schweiz
    Österreich
    Baden-Württemberg
    Hessen
    Tschechien
    Sachsen
    Thüringen


    Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern



    Die sieben Regierungsbezirke unterteilen sich in 71 Landkreise und 25 kreisfreie Städte.[79] Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind kommunale Gebietskörperschaften mit Selbstverwaltungsrecht. Die Landkreise haben als Verwaltungsorgane den Kreistag und den Landrat. Die kreisfreie Stadt handelt durch den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Sowohl der Landrat beziehungsweise der Oberbürgermeister als auch der Kreistag beziehungsweise der Stadtrat werden von den Wahlberechtigten auf die Dauer von sechs Jahren gewählt (süddeutsche Ratsverfassung).


    Die Landkreise bilden gleichzeitig Sprengel, welche die örtliche Zuständigkeit der Unterbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung festlegen. Anders als auf der Ebene der Regierungsbezirke hat der Staat hier jedoch keine eigenen inneren Behörden errichtet, sondern bedient sich durch Organleihe des Landrates zur Erfüllung der Aufgaben der staatlichen Verwaltung; der Landrat ist insoweit Kreisverwaltungsbehörde. Bei den kreisfreien Städten ist im Gegensatz dazu eine Vollkommunalisierung gegeben, da ihnen die Aufgaben der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde zur selbstständigen Erledigung übertragen werden.


    Flächengrößter Landkreis Bayerns ist der Landkreis Ansbach (Mittelfranken). Der Landkreis München (Oberbayern) ist mit rund 330.000 Einwohnern der einwohnerstärkste Landkreis des Freistaates. Schwabach (Mittelfranken) ist Bayerns kleinste kreisfreie Stadt.










    Die 71 Landkreise des Freistaates Bayern mit Kfz-Kennzeichen:



    1. Aichach-Friedberg (AIC, FDB)


    2. Altötting (AÖ, LF)


    3. Amberg-Sulzbach (AS, BUL, ESB, NAB, SUL)


    4. Ansbach (AN, DKB, FEU, ROT)


    5. Aschaffenburg (AB, ALZ)


    6. Augsburg (A, SMÜ, WER)


    7. Bad Kissingen (KG, BRK, HAB)


    8. Bad Tölz-Wolfratshausen (TÖL, WOR)


    9. Bamberg (BA)


    10. Bayreuth (BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG)


    11. Berchtesgadener Land (BGL, BGD, LF, REI)


    12. Cham (CHA, KÖZ, ROD, WÜM)


    13. Coburg (CO, NEC)


    14. Dachau (DAH)


    15. Deggendorf (DEG)


    16. Dillingen an der Donau (DLG, WER)


    17. Dingolfing-Landau (DGF, LAN)


    18. Donau-Ries (DON, NÖ)


    19. Ebersberg (EBE)


    20. Eichstätt (EI)


    21. Erding (ED)


    22. Erlangen-Höchstadt (ERH, HÖS)


    23. Forchheim (FO, EBS, PEG)


    24. Freising (FS)






    1. Freyung-Grafenau (FRG, GRA, WOS)


    2. Fürstenfeldbruck (FFB)


    3. Fürth (FÜ)


    4. Garmisch-Partenkirchen (GAP)


    5. Günzburg (GZ, KRU)


    6. Haßberge (HAS, EBN, GEO, HOH)


    7. Hof (HO, MÜB, NAI, REH, SAN)


    8. Kelheim (KEH, MAI, PAR, RID, ROL)


    9. Kitzingen (KT)


    10. Kronach (KC, SAN)


    11. Kulmbach (KU, EBS, SAN)


    12. Landsberg am Lech (LL)


    13. Landshut (LA, MAI, MAL, ROL, VIB)


    14. Lichtenfels (LIF, STE)


    15. Lindau (Bodensee) (LI)


    16. Main-Spessart (MSP)


    17. Miesbach (MB)


    18. Miltenberg (MIL, OBB)


    19. Mühldorf am Inn (MÜ)


    20. München (M, AIB, WOR)


    21. Neuburg-Schrobenhausen (ND, SOB)


    22. Neumarkt in der Oberpfalz (NM, PAR)


    23. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (NEA, SEF, UFF)


    24. Neustadt an der Waldnaab (NEW, ESB, VOH)






    1. Neu-Ulm (NU, ILL)


    2. Nürnberger Land (LAU, ESB, HEB, N, PEG)


    3. Oberallgäu (OA)


    4. Ostallgäu (OAL, FÜS, MOD)


    5. Passau (PA)


    6. Pfaffenhofen an der Ilm (PAF)


    7. Regen (REG, VIT)


    8. Regensburg (R)


    9. Rhön-Grabfeld (NES, KÖN, MET)


    10. Rosenheim (RO, AIB, WS)


    11. Roth (RH, HIP)


    12. Rottal-Inn (PAN, EG, GRI, VIB)


    13. Schwandorf (SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD)


    14. Schweinfurt (SW, GEO)


    15. Starnberg (STA, WOR)


    16. Straubing-Bogen (SR, BOG, MAL)


    17. Tirschenreuth (TIR, KEM)


    18. Traunstein (TS, LF)


    19. Unterallgäu (MN)


    20. Weilheim-Schongau (WM, SOG)


    21. Weißenburg-Gunzenhausen (WUG, GUN)


    22. Wunsiedel im Fichtelgebirge (WUN, MAK, REH, SEL)


    23. Würzburg (WÜ, OCH)










    Die 25 kreisfreien Städte in Bayern mit Kfz-Kennzeichen:



    1. Amberg (AM)


    2. Ansbach (AN)


    3. Aschaffenburg (AB)


    4. Augsburg (A)


    5. Bamberg (BA)


    6. Bayreuth (BT)


    7. Coburg (CO, NEC)


    8. Erlangen (ER)


    9. Fürth (FÜ)






    1. Hof (HO)


    2. Ingolstadt (IN)


    3. Kaufbeuren (KF)


    4. Kempten (Allgäu) (KE)


    5. Landshut (LA)


    6. Memmingen (MM)


    7. München (M)


    8. Nürnberg (N)






    1. Passau (PA)


    2. Regensburg (R)


    3. Rosenheim (RO)


    4. Schwabach (SC)


    5. Schweinfurt (SW)


    6. Straubing (SR)


    7. Weiden in der Oberpfalz (WEN)


    8. Würzburg (WÜ)




    Gemeinden |




    Die bayerischen Kommunen und Landkreise. Dunkelgrau sind die gemeindefreien Gebiete markiert. Hinweis: Die wenigen dargestellten Seen (aber nicht der Bodensee) sind ebenfalls gemeindefreie Gebiete




    Der Freistaat Bayern besteht aus 2056 politisch selbständigen Gemeinden sowie 192 gemeindefreien Gebieten, meist Seen und Forste (Stand: 13. Februar 2013).[79] Von den 2031 kreisangehörigen Gemeinden sind 985 Mitgliedsgemeinden in einer der 312 Verwaltungsgemeinschaften (Stand: 12. Februar 2013).[79]


    Die Gemeinden verteilen sich (Stand: 12. Februar 2013) auf 25 kreisfreie Städte und 29 Große Kreisstädte.[79] Zum 1. Januar 2009 gab es 262 sonstige Städte, 386 Märkte und 1355 sonstige Gemeinden. Zusätzlich sind 13 Orte zu leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden ernannt worden, die bestimmte Aufgaben der Bauaufsicht übernehmen. Während kreisfreie Städte die gleichen Aufgaben wie Landkreise übernehmen, haben Große Kreisstädte nur einige Aufgaben, die über die einer „normalen“ kreisangehörigen Gemeinde hinausgehen. Obwohl das Marktrecht heute keine rechtliche Bedeutung hat, können größere kreisangehörige Gemeinden auf deren Antrag auch heute noch von der Bayerischen Staatsregierung offiziell zum „Markt“ erklärt werden. Der Begriff „Marktgemeinde“ ist in Bayern keine offizielle Bezeichnung für eine Kommune. Es kommt dort aber vor, dass der Begriff „Markt“ offizieller Bestandteil des Gemeindenamens ist, zum Beispiel Markt Berolzheim oder Markt Einersheim.


    Flächengrößte und einwohnerstärkste Gemeinde Bayerns ist München, flächenkleinste Gemeinde ist Buckenhof im Landkreis Erlangen-Höchstadt, einwohnerärmste Gemeinde ist Chiemsee im Landkreis Rosenheim. Unterhaching ist die einwohnerstärkste Gemeinde Bayerns ohne eigenes Markt- oder Stadtrecht.



    Verwaltungsreformen |




    Kreisfreie Städte und Landkreise vor der Gebietsreform, 1970


    Die einzige Kreisreform in Bayern fand mit Wirkung vom 1. Juli 1972 statt. Alle weiteren Änderungen der Kreisgrenzen sind auf kleinere, nicht grundlegende Reformen zurückzuführen, bei denen es sich hauptsächlich um Gemeindegebietsreformen handelte. Manchmal wurden Gemeinden in bestehende Gemeinden eingemeindet, manchmal wurde auch eine neue Gemeinde gebildet. Von 1971 bis 1980 wurden in Folge von Gemeindefusionen die Effizienz der Gemeinden stark vergrößert. Die Zahl der Gemeinden wurde von etwa 7000 auf rund 2050 reduziert, die Zahl der Landkreise sank von 143 auf 71, die Zahl der kreisfreien Städte sank von 48 auf 25. Zugleich wurde die Verwaltungseinheit der Großen Kreisstadt eingeführt.




    Wirtschaft und Verkehr |




    Das Hochhaus Uptown München ist eines der höchsten Gebäude im Freistaat Bayern




    Deutsche Hauptverwaltung des größten Wälzlagerkonzerns der Welt SKF in Schweinfurt




    Die Gunvorraffinerie (ehem. Petroplus, Esso) in Ingolstadt




    Continental Automotive, Regensburg


    Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, er hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologiestandort entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2014 522 Milliarden Euro; das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug 2014 39.691 Euro, der Anteil Bayerns an der deutschen Wirtschaftsleistung betrug 18,0 Prozent.[80] Die wirtschaftlich stärkste Region ist der Großraum München mit Automobilindustrie (BMW, Audi, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Nokia Networks, Infineon, Microsoft, Wirecard, Nemetschek SE), Medien und Verlagen (ProSiebenSat.1 Media, Vodafone Kabel Deutschland, Hubert Burda Media), Rüstungsindustrie (Airbus, Krauss-Maffei), Touristik (Museen, Oktoberfest, Kongressen, Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte in Südbayern sind Augsburg (Airbus, Fujitsu Technology Solutions, MAN, KUKA, UPM-Kymmene, Verlagsgruppe Weltbild), Ingolstadt (Audi, MediaMarktSaturn Retail Group) und das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn und Salzach.


    Eine große Bedeutung haben in Bayern die Familienunternehmen. Im Ranking der 1000 größten Unternehmen[81] dieses Typus liegt Bayern mit 193 Unternehmen im Bundesländervergleich (nach Nordrhein-Westfalen) auf Rang zwei.[82] Die größten Unternehmen in maßgeblichem Unternehmerbesitz sind BMW, Schaeffler und Knauf.[83]


    In Nordbayern ist die Metropolregion Nürnberg–Fürth–Erlangen (Siemens, Adidas, Schaeffler-Gruppe, Uvex, Ergo Direkt, Playmobil, Diehl Stiftung) ein wichtiger Standort. Daneben kann der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter sechs Prozent und eine florierende Wirtschaft. Gleiches gilt für Regensburg (Continental Automotive, Maschinenfabrik Reinhausen, BMW, Siemens, Infineon, Osram Opto Semiconductors), das seit Jahren an Wirtschaftskraft zunimmt.


    Manche Grenzregionen sind durch Wettbewerbsvorteile in den Nachbarstaaten einesteils und mangelnde Infrastruktur andernteils von Subventionen abhängig. Speziell der Bayerische Wald hatte zu Zeiten des Kalten Krieges durch seine abseitige Lage im Zonenrandgebiet wenig Standortattraktivität besessen. Zwar fiel nach 1990 dort der Eiserne Vorhang zur CSFR, gleichzeitig wurde im wiedervereinigten Deutschland die Zonenrandförderung aufgehoben, und zugleich bot das angrenzende Tschechien – ab 2004 EU-Mitglied – oft bessere Investitionsanreize.


    Bayern konnte im Jahr 2006 ein Wirtschaftswachstum von 4,0 Prozent verbuchen. Dieser Wert entsprach 2006 etwa dem Bundesdurchschnitt. Nach zwischenzeitlichem Rückgang des Wachstums 2008 (+0,8 Prozent) und dem Fall in die Rezession im Jahr 2009 (−2,4 Prozent) infolge der weltweiten Finanzkrise erholte sich die Bayerische Wirtschaft wieder und konnte bereits 2010 wieder ein Wirtschaftswachstum von 5,5 Prozent verzeichnen. Im Jahr 2011 erreichte es 6,6 Prozent, 2012 2,6 Prozent, 2013 2,7 Prozent und 2014 stieg das Wachstum auf 3,5 Prozent.[84]


    Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte Bayern 2014 einen Index von 151 (Oberbayern: 186; EU-28: 100; Deutschland: 131; Hamburg: 215).[85] Die Arbeitslosenquote betrug 2,6 % (Oktober 2018)[86]; damit hat Bayern die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland.[87] Die höchste Arbeitslosenquote Bayerns hat Nürnberg.[88]


    Bayern musste immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Mitte der 1980er Jahre begann der Niedergang des Büromaschinenherstellers Triumph-Adler; 2003 löste sich die Grundig AG auf. Der ehemals weltgrößte Versandhaus-Konzern Quelle GmbH ging im Juni 2009 in Insolvenz und wurde ab Oktober des Jahres aufgelöst. Wichtige Messen befinden sich in Augsburg, München und Nürnberg.



















































































    Wichtigste Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung[89]
    Stadt (Arbeitsort)
    sozialvers.
    Beschäftigte
    30. Juni 2012
    Veränderung in Prozent
    seit 30. Juni 2007

    Pendlersaldo
    30. Juni 2012

    Arbeitsplatz-
    dichte1

    München, Landeshauptstadt
    733.967
    +8,99
    +197.245
    806

    Nürnberg
    275.210
    +4,77
    +88.404
    879

    Augsburg
    130.900
    +5,97
    +32.004
    760

    Regensburg
    105.142
    +8,25
    +53.702
    1150

    Ingolstadt
    87.945
    +15,25
    +36.550
    1097

    Erlangen
    87.262
    +14,39
    +44.898
    1271

    Würzburg
    80.178
    +8,68
    +36.570
    946

    Schweinfurt
    52.123
    +4,35
    +34.054
    1646

    Bamberg
    48.755
    +3,76
    +24.766
    1062

    Aschaffenburg
    45.956
    +8,27
    +20.740
    1062


    1 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im Alter zwischen 18 und 64; Zahlen zum 9. Mai 2011 gemäß Zensus 2011.[90]















































    Entwicklung der Arbeitslosenrate
    Jahr[91]
    2000
    2001
    2002
    2003
    2004
    2005
    2006
    2007
    2008
    2009
    2010
    2011
    2012
    2013
    2014
    2015
    2016
    2017
    Arbeitslosenquote in %
    5,5
    5,3
    6,0
    6,9
    6,9
    7,8
    6,8
    5,3
    4,2
    4,8
    4,5
    3,8
    3,7
    3,8
    3,8
    3,6
    3,5
    3,2



    Tourismus |




    Eine der bekanntesten Touristenattraktionen Bayerns ist Rothenburg ob der Tauber.


    Der Tourismus gilt aufgrund seines hohen Beitrags zur bayerischen Wirtschaft als „Leitökonomie“. So betrug der Bruttoumsatz der Tourismuswirtschaft 2016 fast 24 Milliarden Euro, die Tagesreisen stellten mit 63 Prozent den größten Anteil davon. Die Beherbergungsindustrie spielt in Bayern mit 13.400 Beherbergungsbetrieben mit mindestens neun Betten und 548.000 Gästebetten eine große Rolle. Das bedeutet, dass sich etwa jeder vierte deutsche Beherbergungsbetrieb in Bayern befindet.[92] Nach Mecklenburg-Vorpommern war Bayern im Jahre 2014 das zweitbeliebteste innerdeutsche Urlaubsziel (gemessen an Reisen ab fünf Tagen Dauer).[93] 2015 hat der Tourismus in Bayern mit 34,2 Mio. Ankünften und 88,1 Mio. Übernachtungen den vierten Ankunfts- und Übernachtungsrekord in Folge erzielt.[94] Bayern war 2016 das beliebteste Reiseziel ausländischer Gäste in Deutschland.[95]


    Touristisch sind neben München besonders die Regionen um die bayerischen Seen und in den Alpen, die kulturhistorisch bedeutende Stadt Augsburg mit der Fuggerei, Stadtmauer, Renaissancebauten, sowie Regensburg mit der historischen Altstadt als UNESCO-Welterbe seit 2007 stark. Oberbayern nimmt mit 38,0 Mio. Übernachtungen einen Spitzenplatz unter den Regierungsbezirken ein, die zweitstärkste Destination ist Bayerisch Schwaben mit 15,5 Mio.[96] Die offizielle Marketinggesellschaft der bayerischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist seit Jahresbeginn 2000[97] die BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH (München).[98] Der Claim lautet: „Bayern – traditionell anders“.




    Energie |





    Kernkraftwerk Isar




    Die 380 kV-Leitung Etzenricht-Hradec überquert die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien. Der Mast im Vordergrund steht in Bayern, der im Hintergrund in Tschechien.



    Verbrauch |


    Der Primärenergieverbrauch im Land ist recht konstant und lag im Jahr 2010 bei 578,2 Mrd. kWh, nach 556,8  Mrd. kWh im Jahr 2009 und 566,6 Mrd. kWh im Jahr 2008.[99] Dies kann einer steigenden Energieproduktivität zugeschrieben werden, also einer verbesserten wirtschaftlichen Produktivität im Verhältnis zur eingesetzten Energie. Diese ist seit 1995, das als Basisjahr angelegt wird, fast durchgehend gestiegen. Die Jahre 2008 und 2009 fallen hinter den Bestwert im Jahr 2007 zurück.[100]


    Die größten Energieverbraucher im Jahr 2010 waren die Privathaushalte, die 29 Prozent des Endenergieverbrauches ausmachten. Die Bereiche Industrie und Verkehr benötigten gleichermaßen 28 Prozent der Endenergie und damit nur geringfügig weniger als die Haushalte. Etwas abgeschlagen war der Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen mit insgesamt 15 Prozent am Endenergieverbrauch.[101]



    Energieversorger |


    In Bayern sind im Jahr 2013 ungefähr 420 Energieversorger angesiedelt, die in einem oder mehreren Bereichen tätig sind: Circa 350 dieser Versorger engagieren sich in der Stromversorgung, ungefähr 100 wirtschaften im Bereich der Wärme- und Kälteversorgung, etwa 140 befassen sich mit der Erdgas-Sparte.[102]



    Strommix |


    Die Kernenergie bildet mit 48,7 Prozent den größten Anteil an der Nettostromerzeugung. Auf dem zweiten Platz folgen erneuerbare Energien mit 29,2 Prozent. Beide Anteile sind damit im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (18 bzw. 21 Prozent) überdurchschnittlich groß. Konventionelle Gase tragen mit 15,5 Prozent zur Nettostromerzeugung bei – dieser Anteil liegt nahezu im Bundesdurchschnitt (14 Prozent). Die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken ist relativ unbedeutend, ihr Anteil beträgt 4,1 Prozent (Bundesweiter Durchschnitt von Braun- und Steinkohle insgesamt 42 Prozent). Einen noch geringeren Anteil besitzen mineralische Öle mit 2,6 Prozent, die bundesweit im Schnitt seltener genutzt werden (Heizöl, Pumpspeicher und andere hier insgesamt 5 Prozent) (Stand: jeweils 2011).[103][104]



    Kernenergie |


    An zwei Standorten in Bayern befinden sich Kernkraftwerke (KKW Isar und KKW Gundremmingen), außerdem wird in Garching bei München ein Forschungsreaktor betrieben (FRM II). Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stellte 2015 fest, dass der Atomausstieg die Versorgungssicherheit in Bayern und Deutschland nicht gefährdet.[105]



    Erneuerbare Energien |




    Verschiedene Dächer mit Photovoltaikanlagen in Oberstdorf




    Windkraftanlage des Windparks Berching


    Erneuerbare Energien trugen 2014 mit 36,2 % zur Bruttostromerzeugung bei.[106] Der hohe Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung fußt vor allem auf dem bedeutenden Anteil der bereits seit Jahrzehnten genutzten Wasserkraft: Ihr Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt bei 35,3 Prozent. Zweitwichtigster regenerativer Energielieferant ist mittlerweile die Photovoltaik mit 35,2 Prozent am Gesamtanteil der erneuerbaren Energien, die mit im Rahmen der Energiewende stark ausgebaut wurde. Die Stromerzeugung aus Biomasse hatte einen Anteil von 25,4 Prozent. Weiterhin eher unbedeutend ist die Nutzung der Windenergie – der Beitrag beläuft sich auf 5,6 Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung (Stand: jeweils 2014).[106] Im Bundesländervergleich „Erneuerbare Energien“ belegte Bayern im Jahr 2012 den zweiten Platz nach Brandenburg. Bis 2021 sollen erneuerbare Energien dem Bayerischen Energiekonzept (2011) zufolge einen Anteil von 20 Prozent am Endenergieverbrauch und 50 Prozent am Stromverbrauch erreichen.[107]


    Nach diesem Energiekonzept sollte die Windenergie bis 2025 ca. 6 bis 10 Prozent des Strombedarfes decken, was etwa dem Neubau von 1.000 bis 1.500 zusätzlichen Windkraftanlagen entspricht. Im Widerspruch zu diesem Ziel wurden 2014 deutlich verschärfte restriktive Abstandsregelungen in Form der 10-H-Regelung eingeführt und ein Jahr später das Windenergieausbauziel auf 5 bis 6 Prozent des Strombedarfes reduziert. Daraufhin brachen die Zahl der Baugenehmigungen von 336 im Jahr 2014 auf 25 im Jahr 2015 ein. Bei einer Gesamthöhe von 200 m stehen für die Windenergienutzung theoretisch nur 0,05 % der Landesfläche zur Verfügung; unter Berücksichtigung, dass nur manche Standorte auch genügend Wind aufweisen nur 0,01 %.[108] Bis Mitte 2018 waren 1159 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2510 MW installiert.[109]




    Medien |




    Verlagsgebäude der Nürnberger Nachrichten in Nürnberg (2010)


    Bayern ist Sitz mehrerer bedeutender Medienunternehmen, insbesondere in der Landeshauptstadt München. Dort, beziehungsweise im Umland von München, befinden sich etwa öffentlich-rechtliche Medien wie der Bayerische Rundfunk und die Programmdirektion des ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste und des ZDF-Landesstudios Bayern sowie private Fernseh- und Hörfunkanbieter wie ProSiebenSat.1 Media, Sport1 oder Sky Deutschland. Des Weiteren sind in München etwa 250 ansässige Verlage und große Zeitungen wie etwa die Süddeutsche Zeitung (SZ) angesiedelt. Nürnberg bildet einen der größten Verlagsstandorte Deutschland; dort werden beispielsweise das bundesweit erscheinende Sportmagazin Kicker des Nürnberger Olympia-Verlags und die Nürnberger Nachrichten, eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 300.000 Exemplaren, herausgegeben.




    .bayern-Domains |





















    Top-Level-Domain .bayern
    Kategorie
    nTLD
    Registry
    Bayern Connect GmbH
    Vergabe
    uneingeschränkt

    Im Jahr 2012 bewarb sich Bayern im Rahmen des Bewerbungsverfahrens für neue generische Top Level Domains (gTLD) um die eigene Top Level Domain .bayern.[110] Verantwortlich dafür ist die Bayern Connect GmbH.[111] Am 29. September 2014 erhielt das Unternehmen die gTLD .bayern zugesprochen.[112]


    Eine Domain darf zwischen 3 und 63 Zeichen beinhalten (ohne Endung). Umlaute sind möglich.[113]



    Verkehr |




    Karte der Flughäfen und Landeplätze in Bayern



    Internationaler Verkehr |


    Im internationalen Straßen- und Bahnverkehr sind die Verbindungen von Deutschland nach Österreich und darüber hinaus nach Italien und Südosteuropa von überragender Bedeutung. Beispielhaft sind hier die Verbindungen von Nürnberg über Regensburg und Passau nach Linz, die Verbindungen von Würzburg bzw. Nürnberg und München über Rosenheim nach Salzburg beziehungsweise Innsbruck sowie die Verbindung von München über Lindau nach Bregenz und Zürich zu erwähnen. Hingegen sind die Verkehrsverbindungen ins benachbarte Tschechien bei weitem nicht von vergleichbarer Relevanz, lediglich die Bundesautobahn 6 wurde nach der politischen Wende in der Tschechischen Republik verwirklicht. Insbesondere die Bahnverbindungen in die Tschechische Republik sind bis heute nicht sehr leistungsfähig. Eine Elektrifizierung wurde bisher auf keiner nach Tschechien führenden Verbindung umgesetzt. Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der tschechoslowakischen Stadt Cheb (Eger) ein Bahnknotenpunkt, der mittels Korridorverbindungen im deutschen Binnenverkehr genutzt wurde. Seit seinem Bestehen unterstand er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bayerischen beziehungsweise deutschen Bahnverwaltungen. Zu Zeiten des Kalten Krieges besaß die Verbindung von Nürnberg über Cheb nach Prag eine vergleichsweise wichtige Bedeutung. Heute besteht von Nürnberg aus nur noch Umsteigeverbindungen mit Regionalzügen über Cheb und Furth im Wald, während von München aus mit dem Alex eine Direktverbindung über Regensburg (Richtungswechsel), Schwandorf (erneuter Richtungswechsel) und Furth im Wald nach Prag besteht. Für die Zukunft wird im Rahmen des Projektes Donau-Moldau-Bahn eine Elektrifizierung der Verbindung geplant. Für den Fernverkehr von Nürnberg nach Prag bietet die Deutsche Bahn Fernbusse an.



    Straßen |





    Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald (2011)


    Bayern ist straßenverkehrsmäßig gut erschlossen. Dennoch stammen mit 344 Projekten zu Bundesautobahnen und Bundesstraßen 18,5 Prozent der Anmeldungen zum Bundesverkehrswegeplan 2030 aus Bayern.


    Durch Bayern führen unter anderem die Autobahnen A 3, 6, 7, 8, 9 und 70 sowie die seit dem Herbst 2005 fertiggestellte A 71 und die im August 2008 fertiggestellte A 73, die beide Bayern mit Thüringen verbinden. Anbindung an das Bundesland Hessen besteht über die A 3, die A 7 sowie ein kleines Teilstück der A 45. Über die A 72 erhält man Anschluss an den Freistaat Sachsen. Sternförmig von München aus führen die A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, die A 96 über Memmingen nach Lindau, die A 93 über Regensburg nach Hof, die A 92 über Landshut nach Deggendorf und die A 94 in Abschnitten nach Passau. Von der A 95 zweigt die A 952 als Verbindung zum Starnberger See ab. Südlich verbindet ein Stück der A 93 die A 8 mit der Brenner Autobahn. Seit den 1970er Jahren geplant, bisher wegen Streitigkeiten um die Trassenführung nur in Abschnitten fertiggestellt ist die A 94 von München über Altötting nach Passau. Daneben führt auch eine große Anzahl an Bundesstraßen durch Bayern. Den Münchner Ring bilden die Autobahnen A 99 mit der Eschenrieder Spange (auch A 99a genannt) und die A 995. Ergänzt werden diese durch Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen.


    Im Süden wird Bayern überdies gerne als Abkürzung im innerösterreichischen Verkehr benutzt, da aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Weg durch die Alpen bei weitem länger ist als von Innsbruck über die A 8 oder von Lofer über die B 21 oder B 305 nach Salzburg („Großes“ bzw. „Kleines Deutsches Eck“).




    Schienen-, Flug- und Schiffsverkehr |




    Flughafen München mit Terminal 1, Terminal 2 und München Airport Center


    Bayern verfügt über ein dichtes Streckennetz im Eisenbahnverkehr mit zahlreichen Bahnhöfen. Der Münchener Hauptbahnhof – einer der größten in Deutschland – stellt dabei einen wichtigen Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehr dar. Die Städte München und Nürnberg verfügen über U- und S-Bahnen mit einem weiten Einzugsgebiet.


    Eines der größten europäischen Drehkreuze für den Flugverkehr ist der Flughafen München „Franz Josef Strauß“. Zwei weitere internationale Verkehrsflughäfen befinden sich in Nürnberg und Memmingen, überdies gibt es zahlreiche Verkehrslandeplätze.


    Die meisten Binnenschifffahrten finden auf der Donau, dem Main sowie auf dem Main-Donau-Kanal statt. Hierfür gibt es zahlreiche Güterhäfen.




    Kultur |



    Theater, Schauspiel und Oper |





    Nürnberger Opernhaus (2014)


    Bayern verfügt über vier Staatstheater. Die Bayerische Staatsoper im Nationaltheater München gilt als das national und international renommierteste Haus in Bayern. Des Weiteren spielen in München das Bayerische Staatsschauspiel, das Residenztheater München, das Bayerische Staatsballett und das Staatstheater am Gärtnerplatz. Als letzte große Neugründung eines Staatstheaters ging 2005 aus den Städtischen Bühnen Nürnberg das Staatstheater Nürnberg hervor.


    17 Theater werden von bayerischen Kommunen getragen. Mehrspartenhäuser sind hierbei die Theater in Augsburg, Regensburg, Würzburg und Coburg. Vorwiegend oder ausschließlich Sprechtheater bieten das E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg, Das Theater Erlangen, das Stadttheater Fürth und das Stadttheater Ingolstadt sowie in der bayerischen Landeshauptstadt die Münchner Kammerspiele und das Münchner Volkstheater. Die vier Landesbühnen sind in Memmingen, Landshut/Passau/Straubing, Coburg und Dinkelsbühl beheimatet.[114]


    Theater für Kinder und Jugendliche bieten neben den Kinder- und Jugendsparten der kommunal geförderten Häuser unter anderem die Schauburg in München oder das Theater Pfütze und das Theater Mummpitz in Nürnberg an. Internationale Bekanntheit erlangte die Augsburger Puppenkiste durch ihre Fernsehproduktionen, das Figurentheater bietet jedoch auch ein Programm für Erwachsene an.


    Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an freien und privaten Theatern sowie Volks- und Bauerntheatergruppen.[115]


    Die von Richard Wagner gegründeten Bayreuther Festspiele sind ein international bedeutendes Festival. Jährlich finden in wechselnden Städten die Bayerischen Theatertage statt.



    Musik |




    Das Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel


    Bayern wird traditionell als die Heimat der Volksmusik, der Jodler und Schuhplattler angesehen. Aus Bayern stammen bekannte Komponisten wie Max Reger, Carl Orff, Wilfried Hiller, Richard Strauss und Christoph Willibald Gluck. Die Regensburger Domspatzen, die Augsburger Domsingknaben, der Tölzer Knabenchor und der Windsbacher Knabenchor sowie der Münchener Bach-Chor sind weltweit bekannte Chöre. Zu den bekanntesten in Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen die Münchner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Bamberger Symphoniker, das Bayerische Staatsorchester am Nationaltheater, das Münchener Bach-Orchester, die Bayerische Kammerphilharmonie in Augsburg, die Münchner Symphoniker, das Münchener Kammerorchester, das Georgische Kammerorchester in Ingolstadt, die Nürnberger Philharmoniker am Staatstheater Nürnberg, die Nürnberger Symphoniker und die Hofer Symphoniker.


    Unter den Musikfestspielen herausragend sind die Bayreuther Festspiele und die Münchner Opernfestspiele.
    Ein weiteres Highlight in der Musikszene sind die Thurn-und-Taxis-Schlossfestspiele, die in Regensburg seit mehreren Jahren unter dem Protektorat von Gloria von Thurn und Taxis gegeben werden. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Besucher stetig an. Ebenfalls beachtenswert ist der Münchner Kaiserball sowie der Nürnberger Opernball.


    Auch erfreuten sich in den letzten Jahren lokale Bands und Solokünstler größerer Beliebtheit. Die Gruppe LaBrassBanda feiert seit 2008 große Erfolge nicht nur in Bayern, sondern auch auf Bundesebene und in benachbarten deutschsprachigen Ländern.



    Film |




    Ehemalige Außenkulissen auf dem Bavaria-Film-Gelände


    Bayern ist zusammen mit seiner Landeshauptstadt München, dem Bayerischen Rundfunk sowie der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft Gesellschafter der Internationalen Münchner Filmwochen GmbH, die sowohl das alljährliche Filmfest München als auch das Internationale Festival der Filmhochschulen München organisieren.



    Küche |


    Durch das Nebeneinander der zwei bayerischen Stämme Altbayern und Franken, dazu kulturelle Teile von Schwaben, ist die bayerische Küche sehr vielfältig:




    • Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schäufele (Schweineschulter), Kalbshaxe, Spanferkel


    • Semmelknödel, Kartoffelknödel oder fränkisch Kloß, Leberknödel und -suppe


    • Sauerkraut, Krautwickel, Krautspätzle, Krautkrapfen


    • Leberspätzle(suppe), Speckknödel(suppe), Pfannkuchensuppe (Fädlesuppe)


    • Weißwurst, Wollwurst, Stockwurst, Regensburger Wurst, Nürnberger Rostbratwurst, Blaue Zipfel


    • Dampfnudeln, Rohrnudeln, Schmalznudeln, Bayerisch Creme


    • Bayerischer Kartoffelsalat, Bayerischer Wurstsalat


    • Obazda oder fränkisch: Gerupfter

    • Leberkäse


    • Schwaben und Allgäu: Kässpatzen


    • Fingernudeln (Schupfnudeln)

    • Saures Lüngerl



    Veranstaltungen |




    Oktoberfest 2007


    Volksfeste und Kirchweihen sind in Bayern weit verbreitet. Anfänglich gedachte man damit der Kirchenweihe. Vielerorts gibt es viele Kirchweih-Traditionen, wie etwa das Aufstellen eines Kirchweihbaumes.[116] In größeren Städten wird meist anstatt einer Kirchweih ein Volksfest begangen. Das größte Volksfest der Welt ist das Münchner Oktoberfest (Wiesn) mit 6,3 Millionen Besuchern im Jahr 2014.[117] Weitere große Volksfeste in Bayern sind das Gäubodenvolksfest in Straubing, das Nürnberger Volksfest, die Regensburger Dult, die Fürther Michaeliskirchweih, Fürth und die Erlanger Bergkirchweih.


    Bayern hat offiziell kein Landesfest, jedoch hat der Tag der Franken, der seit 2006 in Franken begangen wird, den Charakter eines Landesfesttags. Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist ein Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt und gehört mit über zwei Millionen Besuchern jährlich[118] zu den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands und den bekanntesten weltweit.


    Aushängeschild unter den traditionellen Dorfkirchweihfesten ist die Limmersdorfer Lindenkirchweih im oberfränkischen Thurnau (Landkreis Kulmbach), in deren Mittelpunkt der Tanz in der Lindenkrone zählt. Sie wird seit mindestens 1729 als fränkische Plankirchweih ununterbrochen durchgeführt. 2014 wurde sie deshalb als Sinnbild dörflicher fränkischer Festkultur als einer von 27 Bräuchen in Deutschland in die Nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.



    Kartenspieltradition |


    Siehe: Schafkopf, Watten



    Kleidung |


    Siehe: Bayerische Tracht



    Industriekultur |




    Schiene, hergestellt in der Maxhütte


    Mit der Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) verfügt Bayern über eines der bedeutendsten Industriedenkmale Europas. Die technik- und architekturhistorisch einmalige Anlage wird trotz bestehenden Denkmalschutzes teilweise demontiert. Aktuell wird versucht, das Industriedenkmal vor einem endgültigen Abriss zu bewahren.[119]



    Sehenswürdigkeiten |


    Bayern kann auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken.
    Laut Artikel 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat Bayern fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Millionen Euro, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.


    Die ersten Steinbauten in Bayern entstanden in der Römerzeit. Beispielsweise wurde in Weißenburg eine römische Therme ausgegraben.
    Zeugnisse aus dem Frühmittelalter gibt es nur wenige. Ein Beispiel ist jedoch die Krypta des Bamberger Doms aus der Zeit Heinrichs II.
    Im Hochmittelalter wurden Würzburg und Regensburg zu wohlhabenden Handelsstädten. In Regensburg entstanden wie in Italien mächtige Geschlechtertürme. Der Regensburger Dom ist ein Hauptwerk der gotischen Architektur in Süddeutschland. Da die Steinerne Brücke lange Zeit die einzige Brücke zwischen Ulm und Wien an der Donau war, führte sie den Handel hierher. Zu den historischen Stadtkernen gehören neben den großen Städten auch Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Straubing und Nördlingen. Die Stadt Landshut ist für die Martinskirche, den größten Backsteinturm der Welt sowie für die Stadtresidenz mit ihren Renaissancemalereien bekannt. In Augsburg errichteten die Fugger die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Das Rathaus der Stadt gilt als das Paradestück dieser Zeit. Zu den Sehenswürdigkeiten in München gehören das Siegestor und die Antikensammlungen. Unter Ludwig II. entstanden Schloss Neuschwanstein, Schloss Linderhof und Herrenchiemsee. Das Reichsparteitagsgelände aus der Zeit der Nationalsozialisten kann noch heute besichtigt werden.





    UNESCO-Welterbe |




    Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, seit dem 30. Juni 2012 eine UNESCO-Weltkulturerbestätte


    Zum Welterbe der UNESCO[120] innerhalb Bayerns gehört unter anderem seit 1981 die Würzburger Residenz, ein Schlossbau des süddeutschen Barocks, samt Hofgarten und angrenzendem Residenzplatz. Die bemerkenswert prächtig ausgestattete Wieskirche bei Steingaden wurde 1983 zum Welterbe erklärt. 1993 wurde die Altstadt von Bamberg zum Weltkulturerbe erklärt. Seit dem 15. Juli 2005 gehört der Obergermanisch-Raetische Limes, mit insgesamt 550 Kilometern Länge das längste Bodendenkmal Europas, zum Welterbe. Teil des Welterbes sind mehrere zum Limes gehörende Bauten wie die Thermen in Weißenburg. 2006 wurde die Altstadt von Regensburg mit Altem Rathaus, Dom und Steinerner Brücke aufgenommen, 2012 folgte das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth. Zu den Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (Welterbe seit 2011) gehören mehrere in Bayern gelegene urgeschichtlichen Siedlungen.


    Zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehören seit 2003 die Bamberger Apokalypse, einer Handschrift des Klosters Reichenau, sowie seit 2013 das Lorscher Arzneibuch. Beide Schriften werden in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt. In der Bayerischen Staatsbibliothek in München liegen das 2003 aufgenommene Perikopenbuch Heinrichs II., das 2009 aufgenommene Hohenems-Münchener Handschrift A, das 2003 aufgenommene Evangeliar aus dem Bamberger Dom, das 2003 aufgenommene Evangeliar Ottos III. und das 2005 aufgenommene Bibliotheca Corviniana. Eine Goldene Bulle (aufgenommen 2013) lagert im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, eine weitere im Staatsarchiv Nürnberg.



    Museen |




    Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums



    Bayern ist mit rund 1350 Museen das museumsreichste Bundesland Deutschlands und eine der museumsreichsten Regionen des Kontinents.[121] Zur vielfältigen Museumslandschaft zählen Sammlungen, Schlösser, Gärten und private Sammlungen. Zu den größten und bekanntesten gehören das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und das Bayerische Nationalmuseum in München. Größtes naturwissenschaftlich-technisches Museum der Welt ist das Deutsche Museum. Zu den größten und bedeutendsten ihrer Art gehören das seit 1976 bestehende Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim und das seit 1990 bestehende Fränkische Freilandmuseum in Fladungen. Einen wesentlichen Teil des Gemälde- und Kunstbesitzes des Freistaates Bayern betreuen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.



    Bibliotheken und Archive |



    Größte Bibliothek des Freistaates ist die Bayerische Staatsbibliothek in München. Sie ist die zentrale Landesbibliothek Bayerns und eine der bedeutendsten europäischen Forschungs- und Universalbibliotheken mit internationalem Rang. Mit 10,22 Millionen Medieneinheiten ist sie die drittgrößte Bibliothek Deutschlands und besitzt eine der größten Sammlungen im deutschsprachigen Raum. Größte Universitätsbibliothek ist die Münchner Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität. Größte öffentliche Bibliothek ist die Münchner Stadtbibliothek. Größte Bibliothek Bayerns außerhalb Münchens ist die Bibliothek der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Um die Versorgung mit wissenschaftlicher Literatur in allen Regionen zu gewährleisten, existieren zehn staatliche Regionalbibliotheken, die größte ist die Staatsbibliothek Bamberg.


    Das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München ist das größte bayerische Staatsarchiv und aufgrund der langen staatlichen Existenz Bayerns auch eines der bedeutendsten Archive in Europa. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Staatsarchive.



    Zoologische Gärten, Tierparks, Parkanlagen und Gärten |




    Tierpark Hellabrunn


    (Auswahl)




    • Zoo Augsburg

    • Zoologischer Garten Hof


    • Tierpark Hellabrunn, München

    • Tiergarten Nürnberg


    • Wildpark Klaushof, Bad Kissingen

    • Wildpark Poing


    • Wildpark an den Eichen, Schweinfurt

    • Tiergarten Straubing


    • Jura-Zoo, Neumarkt in der Oberpfalz


    • Wildpark Tambach, Coburg

    • Bayerwald-Tierpark, Lohberg am Großen Arber




    Gartenschauen |


    In Bayern fand schon zweimal die Bundesgartenschau statt: Die Bundesgartenschau 1983, die mit der Internationalen Gartenbauausstellung zusammenfiel, und die Bundesgartenschau 2005, die beide jeweils in München stattfanden.


    Bayern konzipierte als eines der ersten Bundesländer eine eigene Landesgartenschau, die erstmals 1980 zusammen mit dem Land Baden-Württemberg in Neu-Ulm/Ulm stattfand.



    Münzen |


    Seit 2006 erscheinen jährlich 2-Euro-Gedenkmünzen mit einem Motiv des Landes, das den Präsidenten des Bundesrates stellt. 2012 war dies Bayern, somit wurden mit dem Ausgabedatum 3. Februar 2012 rund 30 Millionen 2-Euro-Münzen mit dem Schloss Neuschwanstein als Motiv geprägt, die als offizielles Zahlungsmittel im Umlauf sind und beim Münzen sammeln beliebt sind.



    Feiertage |




    Friedenstafel am Augsburger Rathaus während des Augsburger Hohen Friedensfestes


    Neben den bundesweit gültigen Feiertagen Neujahr (1. Januar), Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag und Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) sowie der 1. und 2. Weihnachtsfeiertag (25./26. Dezember) gibt es im Freistaat Bayern gemäß dem Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage noch weitere Feiertage.[122] In ganz Bayern als Feiertag gültig sind Heilige Drei Könige (6. Januar), Fronleichnam und Allerheiligen (1. November). Aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums im Jahr 2017 war der Reformationstag am 31. Oktober 2017 ein einmaliger gesetzlicher Feiertag. Mariä Himmelfahrt (15. August) ist nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung ein gesetzlicher Feiertag. Das Augsburger Friedensfest (8. August) ist nur in der Stadt Augsburg ein gesetzlicher Feiertag. Buß- und Bettag war bis 1994 Feiertag. Seitdem ist der Tag zwar Werktag, jedoch haben Schüler unterrichtsfrei.


    Mit zwölf landesweit gültigen Feiertagen ist Bayern das Bundesland mit den meisten Feiertagen, inklusive Mariä Himmelfahrt sind es in katholischen Gebieten 13 Feiertage, in Augsburg sind es 14.


    Neben den Feiertagen sind stille Tage, an denen besondere Einschränkungen zu beachten sind, festgelegt. Es sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten, die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen, beispielsweise herrscht an Karfreitag Tanzverbot. Die stillen Tage in Bayern sind Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag, Buß- und Bettag sowie der Heilige Abend (24. Dezember).[123]



    Bildung |



    Schulsystem |




    Das 1526 gegründete Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg gilt als das älteste Gymnasium im deutschsprachigen Raum.[124][125]


    Es sind etwa 5500 Schulen im Freistaat Bayern vorhanden, die nach dem Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen arbeiten. Es folgt nach der vierjährigen Grundschule das dreigliedrige Schulsystem mit Mittelschule, Realschule und Gymnasium mit Abitur nach der zwölften Klasse. Ab der siebten Klasse gibt es die Möglichkeit, die Wirtschaftsschule, und ab der zehnten, die Berufliche Oberschule (Fachoberschule und Berufsoberschule) mit Erlangung des bayerischen Abiturs nach der 13. Klasse zu besuchen. Hinzu treten sonderpädagogische Förderschulen sowie Schulen für Kranke. Das Schulsystem ist generell durchlässig, und jedem Schüler steht mit jedem erreichten Abschluss der Weg zum nächsthöheren schulischen Abschluss offen.[126]


    Als Schulen besonderer Art sind in Bayern fünf Gesamtschulen vorhanden. Ferner gibt es in Bayern zahlreiche Internate, Privatschulen sowie Einrichtungen des zweiten Bildungswegs. Eine Besonderheit im bayerischen Bildungswesen sind Schulvorbereitenden Einrichtungen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die es so in der Form in keinem anderen Bundesland gibt. Weitere Besonderheiten des bayerischen Schulsystems sind Jahrgangsstufentests, Absentenheftführer sowie das Elitenetzwerk Bayern zur akademischen Spitzenausbildung.


    In den von der OECD durchgeführten PISA-Studien erreichen die Schüler Bayerns regelmäßig Spitzenplätze.[127]






    Erlanger Schloss: Das 1702 als markgräfliche Residenz fertiggestellte Schloss ging 1817 an die Universität von Erlangen über.



    Universitäten und Hochschulen |


    In Bayern existieren neun staatliche Universitäten des Freistaates, sowie die Universität der Bundeswehr München. Bis 1962 existierten lediglich vier Universitäten in München (LMU, TU), Würzburg und Erlangen (ab 1966 Erlangen-Nürnberg). Zwischen 1962 und 1975 wurden in Regensburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth und Passau fünf weitere durch den Freistaat gegründet. Hinzu kam 1973 noch die neu gegründete Bundeswehruniversität.


    Daneben gibt es 18 staatliche Fachhochschulen in Bayern, die zwischen 1971 und 1996 gegründet wurden. Darüber hinaus existiert mit der 1980 gegründeten Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt eine kirchliche Universität, sowie vier weitere private bzw. kirchliche Hochschulen und 10 Kunsthochschulen.



    Sport |



    Ballsportarten |




    Die Allianz Arena, Heimstadion des FC Bayern München


    Zu den beliebtesten Sportarten gehört der Fußball. Der Bayerische Fußball-Verband zählt rund 1,5 Millionen Mitglieder[128] und ist damit der mitgliederstärkste Verband des Deutschen Fußball-Bunds. International bekannt ist der FC Bayern München, er ist Rekordmeister der Fußball-Bundesliga, der er seit 1965 angehört, und darüber hinaus mehrfacher Gewinner von internationalen Fußballwettbewerben wie der UEFA Champions League. Ebenfalls in der höchsten deutschen Spielklasse spielen seit 2011 der FC Augsburg und seit 2018 wieder der neunfache deutsche Meister 1. FC Nürnberg. In der zweithöchsten Spielklasse, der 2. Fußball-Bundesliga, spielen drei bayerische Vereine: Der FC Ingolstadt 04, der SSV Jahn Regensburg und die SpVgg Greuther Fürth. In der Saison 2018/19 spielen zudem die Würzburger Kickers, die SpVgg Unterhaching sowie der langjährige Erstligist TSV 1860 München in der 3. Fußball-Liga.


    Bei den Frauen ist ebenfalls die Mannschaft des FC Bayern München, Deutscher Meister 1976, 2015 und 2016, in der Bundesliga vertreten.


    Im Volleyball sind in der 1. Bundesliga der mehrmalige deutsche Meister der Frauen Roten Raben Vilsbiburg und NawaRo Straubing sowie die Herren von WWK Volleys Herrsching und Hypo Tirol AlpenVolleys Haching aktiv.


    Die Basketballmannschaften von Brose Bamberg, s.Oliver Würzburg, medi Bayreuth und die des FC Bayern München spielen in der höchsten deutschen Spielklasse. Brose Bamberg wurde 2005, 2007, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2015 Deutscher Meister und 2010, 2011 und 2012 Pokalsieger. Im Damen-Basketball konnte die in der 1. Bundesliga spielende Mannschaft des TSV Wasserburg in den Jahren 2004 bis 2007 den Deutschen Meistertitel erringen und wurde zudem 2005–2007 Deutscher Pokalsieger.


    Derzeit (Saison 2018/19) sind der HC Erlangen (Bundesliga) sowie der HSC 2000 Coburg und der DJK Rimpar (beide 2. Bundesliga) die höchstklassig spielenden Handballvereine der Männer im Freistaat Bayern. Die Handballabteilung des TV Großwallstadt aus dem Landkreis Miltenberg spielte lange Jahre in der 1. Handball-Bundesliga. Bekannt, wenn auch ebenso nicht mehr erstklassig, sind die Münchener Vereine TSV Milbertshofen und MTSV Schwabing.


    Im Damenhandball ist der 1. FC Nürnberg das erfolgreichste bayerische Team. In der jüngeren Vergangenheit wurden sie 2005, 2007 und 2008 Deutscher Meister und stießen 2007/2008 bis in die Hauptrunde der EHF Champions League vor.


    Jedes Jahr findet in München ein großes Tennisturnier statt, das von BMW gesponsert wird: Die BMW Open. Sie gelten als Eingangstor für spätere Karrieren. Namhafte Tennisspieler der ganzen Welt reisen dorthin, um wichtige ATP-Punkte mitzunehmen. Weibliche Tennisspieler nehmen an den WTA-Wettkämpfen teil. Bekannte Repräsentanten des bayerischen Tennis sind Philipp Kohlschreiber aus Augsburg und David Prinosil aus Amberg. Bayern steht mit 163 Golfplätzen deutschlandweit an der Spitze, Oberbayern hat gemeinsam mit der Metropolregion Hamburg die größte Golfplatzdichte. Es sind 110.000 aktive Golfer registriert.[129]


    Im Baseball haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Mannschaften hervorgebracht, die erfolgreich in der 1. und 2. Baseball-Bundesliga spielen. Dazu zählt unter anderem der Deutsche Meister der Saison 2008, 2010 und 2011 aus Regensburg, die Regensburg Legionäre. Zu den weiteren erfolgreichen bayerischen Teams gehören die Gauting Indians, die Ingolstadt Schanzer und die Haar Disciples. Auf Landesverbandsebene gehören unter anderem die Augsburg Gators, die Erlangen White Sox, die Fürth Pirates, die Deggendorf Dragons und die Garching Atomics zu den bayerischen Vereinen. Mit rund 60 angemeldeten Vereinen ist der BBSV, der Bayerische Baseball und Softball Verband, einer der größten in Deutschland.


    Auch im American Football ist Bayern mit einigen Mannschaften in den höchsten Spielklassen vertreten. In der Bundesliga, genannt GFL (German Football League), spielen 2018 die Munich Cowboys, die Ingolstadt Dukes, die Allgäu Comets (aus Kempten) und der Aufsteiger Kirchdorf Wildcats aus Kirchdorf am Inn.[130] In der zweithöchsten Spielklasse, GFL2, sind zwei bayerische Mannschaften vertreten, die Nürnberg Rams und der Aufsteiger Straubing Spiders.[131] Im Damenfootball sind die Munich Cowboys Ladies und die München Rangers Ladies in der Bundesliga[132] vertreten, sowie die Allgäu Comets Ladies, die Nürnberg Rams Ladies, die Erlangen Sharks Ladies und Regensburg Phoenix Ladies in der zweiten Liga.[133]


    Korbball wird vor allem in Franken, aber auch im Allgäu gespielt. Schweinfurt gilt seit 1937 als Zentrum des Korbballs.[134] In der Region nehmen mehr als 80 Vereine am Spielbetrieb teil.[135]



    Wintersport |




    Schattenbergschanze in Oberstdorf beim Auftaktspringen zur Vierschanzentournee am 30. Dezember 2006


    Speziell im alpinen Raum hat der Wintersport eine traditionell große Bedeutung. Günstige Bedingungen für Ski-Rennlauf finden sich in den Bayerischen Alpen. Die herausragenden Vertreter dieser Sportart sind Mirl Buchner, Heidi Biebl, Rosi Mittermaier, Marina Kiehl, Christa Kinshofer, Martina Ertl-Renz, Hilde Gerg, Maria Höfl-Riesch, Franz Pfnür und Markus Wasmeier. Aus dem Biathlon-Bundesleistungszentrum in Ruhpolding gingen zahlreiche Gewinner internationaler Wettbewerbe hervor, die bekanntesten unter ihnen sind Fritz Fischer, Michael Greis, Uschi Disl, Martina Glagow und Magdalena Neuner. Im Langlauf erreichten Tobias Angerer und Evi Sachenbacher-Stehle bedeutende Resultate.


    In Bayern gibt es fünf Eishockey-Vereine in der Deutschen Eishockey Liga; die Augsburger Panther, den ERC Ingolstadt, die Nürnberg Ice Tigers, den EHC Red Bull München und die Straubing Tigers.
    In der DEL2 spielen die Mannschaften des EHC Bayreuth, des Deggendorfer SC, des ESV Kaufbeuren und der Tölzer Löwen, sowie in der Oberliga der SC Riessersee und die Starbulls Rosenheim. Weitere, besonders durch ihre Nachwuchsarbeit bekannte Vereine sind der TEV Miesbach sowie der EV Füssen.


    Vor allem im Gebiet des Oberallgäuer Orts Oberstdorf und in Garmisch-Partenkirchen finden zahlreiche Sportveranstaltungen statt, etwa die ersten beiden Springen der Vierschanzentournee. In Garmisch fanden die Olympischen Winterspiele 1936 statt. Auch zahlreiche Welt- und Europameisterschaften, etwa im Bereich Rennrodeln, Eiskunstlauf, Curling oder Skiflug, fanden dort statt.



    Weitere Sportarten |


    Nicht zuletzt durch den Dokumentarfilm Am Limit wurden die Sportkletterer Thomas und Alexander Huber einem größeren Publikum ein Begriff. Auch früher waren Bayern unter den weltbesten Gipfelstürmern, unter anderen Johann Grill, Josef Enzensperger, Otto Herzog, Anderl Heckmair oder Toni Schmid.



    In Bayern haben sich einige Brauchtumssportarten wie Fingerhakeln und Eisstockschießen erhalten, die in organisierten Ligen betrieben werden.
    Auch das Sautrogrennen gehört zu den bayerischen Brauchtumssportarten. Besondere Beliebtheit erfreut sich diese Sportart im Süden Bayerns an den Flüssen Donau, Iller, Isar und Lech. In Franken wird anlässlich von Volksfesten in den meist noch vorhandenen örtlichen Dorf- bzw. Löschwasserteichen diesem Sport gehuldigt. Unter größter Belustigung der Zuschauer werden ernste regionale und überregionale Meisterschaften bestritten, seit 2010 in Schwarzenbach an der Saale sogar echte Weltmeisterschaften.[136]




    Der Nürnberger Norisring


    Im Bereich des Motorsports gibt es die alljährlichen Tourenwagenrennen zur DTM auf dem Norisring in Nürnberg-Dutzendteich. Speedwayrennen gibt es in Landshut, Pocking, Abensberg und Olching, sowie Sandbahnrennen in Mühldorf am Inn, Pfarrkirchen, Vilshofen, Dingolfing und Plattling. In Inzell gibt es internationale Eisspeedwayrennen. Sportschießen wird in den Disziplinen Gewehr, Pistole, Bogen, Wurfscheibe, Laufende Scheibe und Armbrust im gesamten Land ausgeübt. Die Sportschützen stellen mit dem Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) den viertgrößten Sportfachverband im Land. Viele bayerische Teilnehmer bei Olympischen Spielen konnten bereits Erfolge erzielen.


    Im Tanzsport tanzen die Latein- und die Standardformation des RGC Nürnberg in der zweiten Bundesliga. Im Einzeltanzbereich gibt es sehr viele erfolgreiche Tänzer. Viele Turnvereine haben in Bayern eine lange Tradition. Das Landesleistungszentrum war in Nürnberg, wurde aber mit dem Bundesleistungszentrum in Frankfurt am Main zusammengelegt. Zentren sind Augsburg, Würzburg, Schweinfurt, Nürnberg, Landshut, Passau und Rosenheim.
    Bayerische Turnerinnen belegten in den 1920er Jahren oftmals weltweit Spitzenplätze.[137]


    Seit 2000 gibt es für Kinder eine „Bayerische Kinderturnolympiade“. Austragungsort war fünf Mal Neumarkt in der Oberpfalz, im Jahre 2000, 2004, 2008, 2012 und 2016.[138] 2012 fanden in Neumarkt zudem die 31. Turnerjugend-Festspiele im Rahmen der Kinderturnolympiade statt. Im Jahre 2020 wird die nächste Kinderturnolympiade ausgetragen.



    Siehe auch |



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    Literatur |




    • Institut für Bayerische Geschichte: Einführende Bibliographie zur Geschichte Bayerns. (Zusammenstellung grundlegender Literatur und Quellensammlungen; PDF; 51 kB).

    • Bayerische Bibliographie


    • Karl Bosl (Hrsg.): Bayern. (= Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 7), 3. Auflage. Stuttgart 1961 (= Kröners Taschenausgabe. Band 277).


    • Max Spindler (Hrsg.), Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969.

    • Max Spindler, Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Beck, München 1971ff. (4 Bände).


    • Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte: 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.


    • Peter Claus Hartmann: Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute. 2. Auflage. Pustet, Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1875-4.


    • Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. Staat und Volk, Kunst und Kultur, 18. Auflage, Rosenheim 2013, ISBN 978-3-475-53756-1.


    • Gerald Huber: Kleine Geschichte Niederbayerns. 2. Auflage. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2048-7.


    • Gerald Huber: Lecker derbleckt. Eine kleine bairische Wortkunde. Societätsverlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-7973-1100-9.

    • Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur Euregio. Samson, München 2006, ISBN 3-921635-98-5.


    • Dirk Götschmann: Wirtschaftsgeschichte Bayerns, 19. und 20. Jahrhundert. Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2230-6.

    • Peter Fassl, Wilhelm Liebhart, Doris Pfister, Wolfgang Wüst (Hrsg.): Bayern, Schwaben und das Reich. Festschrift für Pankraz Fried zum 75. Geburtstag (Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens 11) Augsburg 2007, ISBN 978-3-89639-589-4.


    • Bayerisches Jahrbuch. 86. Jahrgang, K. G. Saur, München 2007, XIII, 611 S., ISBN 978-3-598-23666-2; auch CD-ROM-Ausgabe: ISBN 978-3-598-23667-9 (wichtiges Nachschlagewerk mit Informationen zu mehr als 7.000 Institutionen und ca. 12.500 Personen).

    • Michael Beer: Bayerns Boom im Bauernland. Landesplanung und Strukturwandel der bayerischen Wirtschaft im ländlichen Raum von 1945 bis 1975. Lulu, Morrisville 2008, ISBN 978-1-4092-0580-7.

    • Franz X. Bogner: Bayern aus der Luft. Stürtz, Würzburg 2009. ISBN 978-3-8003-4014-9.

    • Martin Wittmann: Total alles über Bayern / The Complete Bavaria. Folio Verlag, Wien-Bozen 2014. ISBN 978-3-85256-646-7.



    Weblinks |



     Commons: Bayern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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    • bavarikon Kunst- und Wissensschätze Bayerns


    • Literatur über Bayern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek



    Einzelnachweise |




    1. Bayerisches Landesamt für Statistik: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes


    2. Bayerns Bevölkerung übersteigt erstmals die 13 Millionen Marke, Pressemitteilung 13. September 2018


    3. Arbeitslosenquoten im Oktober 2018 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 30. Oktober 2018. 


    4. Statistik informiert … Nr. 58/2018. Abgerufen am 19. Juni 2018. 


    5. Quelle: destatis, Schulden der öffentlichen Haushalte am 31. Dezember 2016


    6. Aktuelle Sitzplatzordnung im Landtag Bayerischer Landtag


    7. Bayerisch, Bayrisch oder Bairisch??? In: www.bairische-sprache.at. Marc Giegerich, 9. März 2018, abgerufen am 23. April 2018. 


    8. An das Volk in Baiern, Deklaration der Räterepublik. In: Münchner Neueste Nachrichten vom 7. April 1919, S. 1.


    9. Wiesbadener Kurier, 20. Oktober 2015, Chronik, Seite 19.


    10. Ludwig Rübekeil: Der Name „Baiovarii“ und seine typologische Nachbarschaft. In: Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. St. Ottilien, Universität Zurich 2012, S. 152 (Als PDF online).


    11. Ludwig Rübekeil: Diachrone Studien, 337 f.


    12. Vladimir Orel: A Handbook of Germanic Etymology. Leiden, Brill 2003, S. 449.


    13. Frank Müller:Westerngrund (Lkr. AB): Der Nabel Europas in Franken. (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) Radioreportage, Bayern 2, regionalZeit – Franken


    14. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Bayerns schönste Geotope. Online auf www.lfu.bayern.de, abgerufen am 5. Oktober 2013.


    15. Zeitschrift der Bayerischen Vermessungsverwaltung (PDF; 753 kB)


    16. Gebiet, Flächennutzung. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 20. Juni 2012. 


    17. abcde Bayern: Amtliche Statistik des LfStat


    18. Wetter in Bayern. BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, abgerufen am 20. Juni 2012. 


    19. Lufttemperatur, Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 6. Juni 2015


    20. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (Hrsg.): Nachhaltig und naturnah – Wald und Forstwirtschaft in Bayern – Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur.


    21. Projektbüro SandAchse: Sandwege. Online auf www.sandachse.de, abgerufen am 16. April 2015.


    22. Wildtiere in Bayern: Der Wolf – ein Ureinwohner Bayerns (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive), www.br.de, bayerischer Rundfunk, abgerufen am 6. Juni 2015


    23. Bayern im Frankenreich. In: hdgb.de. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 1. April 2018. 


    24. Daniel Schlögl: Stationen des Parlamentarismus in Bayern. Ein Überblick. In: Walter Ziegler (Hrsg.): Der Bayerische Landtag vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Probleme und Desiderate historischer Forschung. München 1995.


    25. Wolfgang Behringer, Gabriele Clemens: Geschichte des Saarlandes. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58456-5, S. 94–102.


    26. Verfassung des Freistaates Bayern vom 2. Dezember 1946


    27. - Warum Bayern das Grundgesetz ablehnte. Abgerufen am 31. August 2016. 


    28. Gabriele Wolf: Laptop und Lederhose in: Historisches Lexikon Bayerns, 7. September 2012


    29. Ausländer in Bayern: Aktuelle Zahlen und historische Entwicklung. In: br.de. Abgerufen am 1. April 2018. 


    30. "Der vierte Stamm Bayerns". In: Kreisbote. 29. Juni 2011, abgerufen am 5. April 2017. 


    31. Bayerische Staatsregierung: Menschen in Bayern. Online auf www.bayern.de, abgerufen am 9. September 2015.


    32. Fränkischer Bund kritisiert Staatsregierung: „Franken massiv benachteiligt“, Mainpost, abgerufen am 19. Juli 2014.


    33. Benachteiligung, Partei für Franken, abgerufen am 19. Juli 2014.


    34. "Beutekunst": Das Gezerre um fränkische Kunstgüter (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive), www.br.de, Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 19. Juli 2014.


    35. Florian Steidl: “Franken. Frei statt Bayern!?” (Memento vom 7. November 2014 im Internet Archive). In: up-campusmagazin.de, 1. Januar 2007.


    36. "Hofer Altar" bleibt in München, Frankenpost, erschienen am 11. März 2010, abgerufen am 19. Juli 2014.


    37. abcd Konfessionsstruktur (19./20. Jahrhundert). historisches-lexikon-bayerns.de, abgerufen am 21. Juni 2011. 


    38. Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid).


    39. Religionszugehörigkeit der Deutschen nach Bundesländern im Jahr 2011*


    40. Zensus 2011: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich). Abgerufen am 1. September 2018. 


    41. Broschüre „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2015/2016“. Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 13. September 2016 (PDF). 


    42. ab Zahlen und Fakten zum kirchlichem Leben 2016. Abgerufen am 13. September 2016 (PDF). 


    43. BR-Bericht vom 17. Juli 2015 (Memento vom 20. Juli 2015 im Internet Archive)


    44. DBK: Eckdaten der Bundesländer 2016


    45. EKD: Kurzbericht Kirchenmitglieder


    46. ab DBK: Eckdaten der Bundesländer 2017


    47. EKD-Statistik: Demografischer Wandel macht Kirche weiter zu schaffen. Abgerufen am 20. Juli 2018. 


    48. Deutsche Bischofskonferenz Statistik 2006 (PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.dbk.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven))


    49. Die Bayerische Landeskirche in Zahlen. www.bayern-evangelisch.de, archiviert vom Original am 9. März 2008; abgerufen am 21. Juni 2011. 


    50. Staat zahlt 442 Millionen Euro für Kirchengehälter. In: Spiegel Online. 8. Juni 2010, abgerufen am 21. Juni 2011. 


    51. Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern K.d.ö.R. Zentralrat der Juden in Deutschland, abgerufen am 28. August 2018. 


    52. Interaktive Karte "Jüdische Gemeinden in Bayern". Peter Athmann/Israel Schwierz, abgerufen am 20. Juni 2012. 


    53. Anne Kuhl: Etwa vier Millionen Muslime in Deutschland (Memento vom 17. August 2011 im Internet Archive). In: deutsche-islam-konferenz.de, 6. August 2009. Abgerufen am 5. April 2017.


    54. Selbstdarstellung des HVD Bayern (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive).


    55. Webseite des HVD Bayern.


    56. Humanistische Grundschulen in Fürth und München.


    57. Humanistische Kindertagesstätten in Bayern.


    58. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung


    59. Krankenhäuser in Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, abgerufen am 24. Mai 2016


    60. Apotheken und Arzneimittelversorgung in Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, abgerufen am 24. Mai 2016


    61. Tabelle 2: Bundesärztekammer, abgerufen am 24. Mai 2016, Stand: 2015


    62. Abbildung 2: Bundesärztekammer, abgerufen am 24. Mai 2016


    63. Ärztemangel in Bayern. Kein Ende in Sicht! (Memento vom 14. Dezember 2016 im Internet Archive), Bayerischer Rundfunk vom 12. Januar 2016.


    64. Wahl zum 17. Bayerischen Landtag am 15. September 2013 – Erst- und Gesamtstimmen (absolut und in Prozent) sowie deren Veränderung gegenüber 2008. Der Landeswahlleiter des Freistaates Bayern, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Abgerufen am 9. November 2014.


    65. https://www.zeit.de/2018/40/bayrisches-oberstes-landesgericht-justiz-identitaet-bayern/komplettansicht?cid=22442130#cid-22442130


    66. Kommunalwahlen in Bayern. Landräte/-rätinnen in den Landkreisen Bayerns, abgerufen am 25. Mai 2016


    67. Partei für Franken: Grundsatzprogramm (abgerufen am 23. Mai 2014).


    68. BAYERN.GLOBAL. (Memento vom 8. April 2017 im Internet Archive) In: bayern.de.


    69. Schulden der öffentlichen Gesamthaushalte: Bundesländer


    70. Bundeswehr in Bayern, Stand 2011


    71. Über uns, Landeskommando Bayern, abgerufen am 24. Mai 2016


    72. Bayern in Brüssel, abgerufen am 12. August 2018.


    73. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung in Bayern. In: efre-bayern.de. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie, abgerufen am 12. August 2018. 


    74. Der ESF in Bayern. In: esf.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, abgerufen am 12. August 2018. 


    75. Bundesrat – Mitglieder des Freistaats Bayern. Abgerufen am 12. August 2018. 


    76. Bayerische Staatskanzlei: Die Welt in Bayern. Konsulate im Freistaat, München 2015, S. 12 (als PDF herunterladbar)


    77. Bayerische Staatskanzlei: Die Welt in Bayern. Konsulate im Freistaat, München 2015, S. 6 (als PDF herunterladbar)


    78. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Bevölkerung: Kreise, Geschlecht, Nationalität, Stichtag. Abgerufen am 16. Oktober 2016. 


    79. abcd Bayerisches Staatsministerium des Innern: Verzeichnis der Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien Gebiete in Bayern nach dem Stand am 1. Januar 2013. Online auf www.verkuendung-bayern.de, abgerufen am 19. Juni 2016.


    80. Bruttoinlandsprodukt – In jeweiligen Preisen – 1991 bis 2014. Bayerisches Landesamt für Statistik, Februar 2015, abgerufen am 17. Juni 2015. 


    81. Ranking der größten Familienunternehmen in Deutschland auf dem Medium DDW unter https://die-deutsche-wirtschaft.de/die-liste-der-1000-groessten-familienunternehmen-in-deutschland/


    82. https://die-deutsche-wirtschaft.de/bundeslaender-nach-top-familienunternehmen/


    83. https://die-deutsche-wirtschaft.de/die-30-groessten-familienunternehmen-in-bayern/


    84. Bruttoinlandsprodukt – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Februar 2015, archiviert vom Original am 17. Dezember 2015; abgerufen am 17. Juni 2015. 


    85. Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen. Eurostat, 26. Februar 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016. 


    86. Arbeitslosenquoten im Oktober 2018 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 30. Oktober 2018. 


    87. Arbeitslosenquoten Deutschland. In: statistik.arbeitsagentur.de. Abgerufen am 5. April 2017.


    88. Arbeitsmarkt in Bayern. In: statistik.arbeitsagentur.de. Abgerufen am 1. April 2018.


    89. Statistik der Bundesagentur für Arbeit.


    90. Zensusdatenbank


    91. © Statistisches Bundesamt (Destatis),: Federal Statistical Office Germany - GENESIS-Online (en) 13. November 2018.


    92. Tourismus in Bayern (Juni 2005). Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Juni 2005, archiviert vom Original am 8. April 2014; abgerufen am 20. Juni 2012 (PDF; 632 kB). 


    93. Maximilian Weingartner: Rügen statt Toskana. Mecklenburg-Vorpommern hat sich zum Touristenmagnet entwickelt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. September 2015, S. 20.


    94. Tourismus in Bayern im Dezember 2015 und im Jahr 2015 Bayerisches Landesamt für Statistik, Februar 2016. Abgerufen am 15. Februar 2016.


    95. Daten & Fakten: Wirtschaftsministerium Bayern In: stmwi.bayern.de, abgerufen am 6. Februar 2018.


    96. Zahlenwerk 2016


    97. Unternehmen | BAYERN TOURISMUS In: bayern.by, abgerufen am 6. Februar 2018.


    98. Bayern Tourismus Marketing GmbH: Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) e.V. In: btw.de, abgerufen am 6. Februar 2018.


    99. Föderal Erneuerbar: Primärenergieverbrauch in Bayern, abgerufen am 1. August 2013.


    100. Energie-Atlas Bayern – Zahlen, Daten und Indikatoren, abgerufen am 1. August 2013.


    101. Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft: Endenergieverbrauch nach Verbrauchergruppen (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive). In: vbwe.de. Stand 2010 (PDF; 66 kB).


    102. Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft: Energieversorger in Bayern (Memento vom 16. August 2016 im Internet Archive). In: vbew.de. Stand 2013 (PDF; 109 kB).


    103. Energie-Atlas Bayern – Zahlen, Daten und Indikatoren, abgerufen am 1. August 2013.


    104. Statista – Verteilung der Nettostromerzeugung in Deutschland nach Energieträger im Jahresvergleich 2001 und 2011, abgerufen am 1. August 2013.


    105. DIW: Perspektiven für eine sichere, preiswerte und umweltverträgliche Energieversorgung in Bayern. Berlin, 2015 (PDF)


    106. ab Energie-Atlas Bayern – Zahlen, Daten und Indikatoren, abgerufen am 31. Juli 2016.


    107. Bundesländervergleich Erneuerbare Energien – Ergebnisse


    108. Katharina Langer et al.: A qualitative analysis to understand the acceptance of wind energy in Bavaria. In: Renewable and Sustainable Energy Reviews. Band 64, 2016, S. 248–259, doi:10.1016/j.rser.2016.05.084. 


    109. Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland, 1. Halbjahr 2018. Internetseite der Deutschen Windguard. Abgerufen am 28. August 2018 (PDF; 683 kB).


    110. gTLD der Woche: .bayern, united-domains.de, abgerufen am 28. August 2018.


    111. Application Details. In: icann.org. Abgerufen am 28. August 2018 (englisch). 


    112. Bayerischer Rundfunk, Online-Meldung vom 29. September 2014 (Memento vom 4. Oktober 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. Oktober 2014.


    113. .bayern-Domain. Die Domain für den Freistaat. Abgerufen am 28. August 2018. 


    114. Theater: „Die ganze Welt ist Bühne“. In: km.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, abgerufen am 1. April 2018.


    115. Kulturportal Bayern, abgerufen am 9. Februar 2013.


    116. Kirchweih in Franken, Verein zur Förderung der fränkischen Braukultur, abgerufen am 7. Juni 2015.


    117. Millionengeschäft Oktoberfest – Wie das Münchner Volksfest die Wirtschaft ankurbelt Abgerufen am 7. Juni 2015.


    118. Mehr als zwei Millionen Besucher. In: br.de, 22. Dezember 2017. Abgerufen am 1. April 2018.


    119. Verfall der Maxhütte – Schichtende. In: sueddeutsche.de. 21. Juli 2012, abgerufen am 10. Dezember 2014. 


    120. Welterbestätten in Deutschland, Deutsche UNESCO-Kommission e. V., abgerufen am 7. Juni 2015.


    121. Die Bayerische Museumsakademie, Bayerische Museumsakademie, abgerufen am 7. Juni 2015.


    122. Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz – FTG) Vom 21. Mai 1980 (BayRS 1983 II S. 172) BayRS 1131-3-I, abgerufen am 23. Mai 2016


    123. Feiertage in Bayern, Bayerisches Innenministerium, abgerufen am 28. August 2018.


    124. Startseite auf melanchthon-gymnasium.de, aufgerufen am 12. November 2018


    125. "Humanistische Bildung gibt es auch ohne Latein und Griechisch" auf sueddeutsche.de, veröffentlicht am 18. April 2017, aufgerufen am 12. November 2018


    126. Das bayerische Schulsystem, abgerufen am 23. Mai 2016


    127. Bayern und Baden-Württemberg an der Spitze. In: faz.net. 23. Juni 2010, abgerufen am 11. Dezember 2014. 


    128. DFB-Mitgliederstatistik 2014, siehe http://www.dfb.de/verbandsstruktur/mitglieder/


    129. Bericht 2008 des Deutschen Golfverbandes (PDF; 367 kB).


    130. GFL. In: AFVBy - American Football Verband Bayern e.V. 28. Dezember 2013 (afvby.de [abgerufen am 4. April 2018]). 


    131. GFL 2. In: AFVBy - American Football Verband Bayern e.V. 28. Dezember 2013 (afvby.de [abgerufen am 4. April 2018]). 


    132. 1. Bundesliga. In: AFVBy - American Football Verband Bayern e.V. 28. Dezember 2013 (afvby.de [abgerufen am 4. April 2018]). 


    133. 2. Bundesliga. In: AFVBy - American Football Verband Bayern e.V. 28. Dezember 2013 (afvby.de [abgerufen am 4. April 2018]). 


    134. Alexander Priebe: Korbball und Basketball im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Deutschland. In: SportZeiten. Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft. 13. Jahrgang, Nr. 1. Verlag Die Werkstatt, 2013, ISSN 1617-7606, S. 85. 


    135. Gemeinschaft im Vordergrund. Main-Post, 22. September 2015, abgerufen am 9. Oktober 2016. 


    136. Die Badewannen- und Sautrogweltmeisterschaft, abgerufen am 28. August 2016


    137. Hans Fischer: Die Geschichte des Turnens in Bayern. Eine historische Begegnung. 3. Auflage, Berlin 1958.


    138. Offizielle Seite der Kinderturnolympiade Neumarkt 2012 (abgerufen am 18. Mai 2012).


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    48.94944444444411.395Koordinaten: 48° 57′ N, 11° 24′ O









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