Floßkanal (München)
Der Floßkanal (auch Ländkanal) ist ein Fließgewässer im Münchner Stadtteil Thalkirchen und wurde Ende des 19. Jahrhunderts für die Flößerei auf der Isar als Zufahrt zur neuen Zentrallände erbaut. Heute ist er das letzte Teilstück der Strecke, die die großen – zur Unterhaltung eingesetzten – Flöße aus mächtigen Baumstämmen zurücklegen, wenn sie von Wolfratshausen die Isar abwärtsfahren. Dabei werden die Flöße kurz vor München in den Isar-Werkkanal gelenkt und von dort in den Floßkanal, der in die Floßlände mündet, an der die Flöße anlanden.
Inhaltsverzeichnis
1 Verlauf
2 Abzweige
3 Zuflüsse
4 Nutzung
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Verlauf |
Der Floßkanal zweigt kurz vor dem Hinterbrühler See vom Isar-Werkkanal ab. Im Winkel zwischen Isar-Werkkanal und Floßkanal steht die Bronzeskulptur Der Isarflößer von Fritz Koelle. Gleich hinter dem Abzweig folgt im Floßkanal eine Floßrutsche.
Am Campingplatz Thalkirchen weitet sich der Floßkanal zur Floßlände, die auch Zentrale Floßlände oder Zentrallände genannt wird. Da sie wesentlich breiter ist als der Floßkanal, fließt dort das Wasser ruhiger und die Flöße können anlegen.
Ab dem Wasserüberlauf der Floßlände bei der Gaststätte Zentrallände wird der Kanal Mühlbach genannt.[1] Er fließt durch das Naturbad Maria Einsiedel und mündet knapp unterhalb der Thalkirchner Brücke wieder in den Isar-Werkkanal.
Von der Gesamtlänge des Gewässerzugs von 2,3 km entfallen auf den Floßkanal selbst etwa 950 m, auf die Zentrallände etwa 500 m und auf den Mühlbach etwa 850 m. Der Wasserdurchfluss liegt bei etwa 8 Kubikmeter pro Sekunde.
Abzweige |
Knapp unterhalb des Gasthofs Hinterbrühl auf Höhe des Hinterbrühler Sees wird der Maria-Einsiedelbach[2] vom Floßkanal abgezweigt. Er fließt entlang der unteren Hangkante am linken Rand der Isaraue und mündet im Naturbad Maria Einsiedel in den Mühlbach. Er führt nur eine geringe Wassermenge von etwa 100 l/s. Früher trieb er eine Mühle, die im Thalkirchner Gemeindeteil Maria Einsiedel in der Nähe des heutigen Asam-Schlössls stand.
Zuflüsse |
Der einzige größere Zufluss des Floßkanals ist der Wenzbach, der in der zu Pullach im Isartal gehörenden Adolf-Wenz-Siedlung entspringt und nach etwa 1 km kurz hinter der Abzweigung des Floßkanals aus dem Isar-Werkkanal in den Floßkanal mündet.
Die zwei kleineren Abflüsse des Hinterbrühler Sees fließen ebenfalls in den Floßkanal.
Nutzung |
Floßkanal und Floßlände dienen auch als offizielle Kanustrecke. Die zahlreichen Münchner Kanuvereine nutzen die Strecke als Trainingsgelände. Jährlich finden hier wichtige Wettkämpfe, wie der Münchner Kanutriathlon oder der Münchner Kanuslalom statt.
Auch von Surfern wird die Kajakstrecke genutzt: Die stehende Welle an der Einmündung des Floßkanals in die Floßlände ist eine der bekanntesten Europas und nach dem Eisbach der zweite große Surfspot in München.
Literatur |
Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Stadtbäche. Hrsg.: Stadtarchiv München. Verlag Franz Schiermeier, München 2004, ISBN 3-9809147-2-0.
- Franz Schiermeier: Münchner Stadtbäche. Reiseführer zu den Lebensadern einer Stadt. Verlag Franz Schiermeier, München 2010, ISBN 978-3-9813190-9-5.
Weblinks |
Commons: Floßkanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Der Floßkanal und angrenzende Gewässer auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
Einzelnachweise |
↑ Auf älteren Karten ist dieser Abschnitt als Maria-Einsiedel-Bach bezeichnet.
↑ Auf älteren Karten ist dieser Bach als Maria-Einsiedel-Mühlbach bezeichnet.
48.0843911.540609Koordinaten: 48° 5′ 3,8″ N, 11° 32′ 26,2″ O