Wegmann & Co.
Wegmann & Co. | |
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Rechtsform | |
Gründung | 1882 (als Casseler Waggonfabriken von Wegmann, Harkort & Co.) |
Auflösung | 1999 |
Auflösungsgrund | Fusion mit den Rüstungsaktivitäten von Krauss-Maffei zu Krauss-Maffei Wegmann |
Sitz | Kassel, Deutschland |
Leitung |
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Branche | Eisenbahnwagenhersteller, Rüstungsindustrie, Kraftfahrzeughersteller |
Wegmann & Co. war eine deutsche Waggonfabrik, die 1882 in Kassel von Kommerzienrat Peter Wegmann zusammen mit Richard Harkort als Casseler Waggonfabriken von Wegmann, Harkort & Co. gegründet wurde. 1886 bekam das Unternehmen den Namen Wegmann & Co. 1999 folgte mit den Rüstungsaktivitäten von Krauss-Maffei, einer damaligen Tochtergesellschaft der Mannesmann, der Zusammenschluss zu Krauss-Maffei Wegmann (KMW).
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Siehe auch
3 Literatur
4 Einzelnachweise
Geschichte |
1912 wurde die Gesellschaft von dem Ingenieur August Bode und dem Kaufmann Conrad Köhler übernommen. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1917 erhielt das Unternehmen den Auftrag zum Bau des ersten deutschen Panzers, des K-Wagens. In den 1920er Jahren war zunächst wieder der Bau von Eisenbahnwagen der Schwerpunkt der Gesellschaft.
1925 wurde der Sportwagen 4/20 PS auf der Deutschen Automobil-Ausstellung in Berlin vorgestellt. Das Fahrzeug war mit einer stromlinienförmigen Holzkarosserie ausgestattet, die mit Kunstleder bespannt war. Es bot Platz für zwei bis drei Personen. Im Heck war ein wassergekühlter Zweizylinder-Boxermotor eingebaut, der aus 1000 cm³ Hubraum 20 PS Leistung abgab. Es ist nicht bekannt, wie viele Exemplare produziert wurden.
Bekannt wurde das Unternehmen in den 1930er Jahren als Hersteller der Reisezugwagen für den Henschel-Wegmann-Zug. Wegmann & Co lieferte 1936 die sechs Prototypen der Schürzenwagen. Ferner baute Wegmann einige der Salonwagen des Führersonderzuges, der Adolf Hitler zur Verfügung stand, und den Salonwagen 10205[1].
Während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur war die Ausbeutung von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und politischen Gefangenen Teil der Unternehmenspolitik des späteren Wehrwirtschaftsführers August Bode.
Es wurden Panzerkampfwagen montiert, und vor allem Panzertürme produziert.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg fertigte Wegmann zunächst wieder Waggons und Straßenbahnwagen. 1950 wurde unter der Leitung von Fritz Bode ein Akku-Bus konstruiert, der auf der IAA 1951 auf einem gekürzten Krauss-Maffei-Fahrgestell des Typs KMO 133 vorgestellt wurde. Sechs AFA-Akkus wurden in einem einachsigen Anhänger mitgeführt.[2] Im Jahr 1959 baute Wegmann in Zusammenarbeit mit der Schaltbau und AFA den Tunneluntersuchungswagen Kar 6209 für die Deutsche Bundesbahn.
Anfang der 1960er Jahre beteiligte sich das Unternehmen an der Entwicklung und Produktion der Kampfpanzer Leopard 1 und Leopard 2. Später kam in der Rüstungsproduktion unter anderem das Leichte Artillerie-Raketen-System (LARS) hinzu, das bei der Bundeswehr von 1969 bis 2000 im Einsatz war.
1960 übernahmen die Söhne von August Bode, Engelhard und Fritz, die Geschäftsleitung. Acht Jahre später erfolgte eine Aufspaltung des Unternehmens in zwei unabhängige Gesellschaften – die Wegmann & Co. und die Gebrüder Bode & Co. 1979 wurde Wegmann & Co. an die Söhne von Fritz, Manfred und Wolfgang Bode, weitergegeben.
1999 ging Wegmann & Co. im Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) auf, wobei 51 % Unternehmensanteile in Besitz der Wegmann und Co. Unternehmens-Holding KG in Kassel sind, die von der Familie Bode kontrolliert wird.
Der Straßenname des Kasseler Unternehmensstandorts von KMW erinnert noch an den früheren Besitzer und Ehrenbürger von Kassel, den Fabrikanten August Bode.
Siehe auch |
- Liste der Ehrenbürger von Kassel
BKK Herkules, 1888 als Betriebskrankenkasse Wegmann & Co. gegründet
Literatur |
- Thomas Vollmer, Ralf Kulla: Panzer aus Kassel. Die Rüstungsproduktion der Firmen Henschel und Wegmann. Prolog-Verlag, Kassel 1994, ISBN 3-88122-996-5.
- Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945, 10. Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7, S. 462.
Ulrich Kubisch: Deutsche Automarken von A–Z. VF Verlagsgesellschaft, Mainz 1993, ISBN 3-926917-09-1.
Einzelnachweise |
↑ Alfred Gottwaldt: Salonwagen 10205. Von der Schiene ins Museum. 4. Aufl., Bonn 2007, ISBN 978-3-937-08615-6, S. 6.
↑ Holger Werner: Wegmann-Akkumulatoren-Omnibus. In: Jahrbuch Omnibus 2017, Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 2016, ISBN 978-3-86133-815-4, S. 37–42
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