Korpus (Musikinstrument)
Als Korpus (von lateinisch corpus, ‚Körper‘) bezeichnet man meist den Resonanzkörper, also den Klangkörper,[1] eines Musikinstrumentes. Er ist, abgesehen von elektrisch verstärkten Musikinstrumenten, notwendig für die Verstärkung (und damit Hörbarkeit und Tragfähigkeit) des erzeugten Tones. Außerdem ist er durch seine Schwingungseigenschaften wesentlich für den individuellen Klang eines Instrumentes verantwortlich.
Der Bau des Korpus ist je nach Instrument oder Instrumentengruppe verschieden.
Inhaltsverzeichnis
1 Saiteninstrumente
2 Blasinstrumente
3 Musikinstrumente ohne Korpus
4 Einzelnachweise
Saiteninstrumente |
Bei Saiteninstrumenten wird die Schwingung von den Saiten zumeist über einen Steg abgenommen und auf den Korpus übertragen. Die relativ große Fläche des Korpus überträgt die Schwingung auf die Luft und macht dadurch den Klang erst deutlich hörbar. Wichtig ist in diesem Sinne, dass der Korpus aus sehr schwingfähigem Material besteht und so gebaut ist, dass alle auf den Saiten gespielten Töne optimal aufgenommen und verstärkt werden.
Der Korpus eines Saiteninstruments besteht meist aus mehreren Teilen, die im Allgemeinen als Decke, Zargen und Boden bezeichnet werden.
Saiteninstrumente sind unter anderem die Mitglieder der Geigenfamilie, Gamben, Lauten, Gitarren, Klavier, Cembalo, Harfe und Hackbrett.
Blasinstrumente |
Bei Blasinstrumenten ist der Korpus in der Regel eine Röhre, in der – vom Instrumentenmundstück angeregt – eine Luftsäule schwingt. Je nach Instrumententyp kann die Röhrenlänge durch Tonlöcher oder Klappen verändert werden oder durch Überblasen die Frequenz vervielfacht werden.
Zu den Blasinstrumenten gehören Blechblasinstrumente, Holzblasinstrumente und Orgeln.
Musikinstrumente ohne Korpus |
Seitdem es die Möglichkeit gibt, den Klang von Instrumenten elektrisch zu verstärken, kann diese Methode den Resonanzkörper überflüssig machen. Populäre Beispiele dafür sind E-Gitarren, E-Bässe, E-Pianos oder E-Violinen, die technisch auf das Bauteil des Korpus verzichten könnten, ihn jedoch meistens aus optischen und spieltechnischen Gründen beibehalten. Seit dem Aufkommen elektrisch verstärkter Instrumente nennt man klassische, also mit einem Resonanzkörper versehene Instrumente akustisch (zum Beispiel akustische Gitarre im Gegensatz zur E-Gitarre).
Einzelnachweise |
↑ Duden Stichwort „Klangkörper“