Luzern
Luzern | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Luzern-Stadt |
BFS-Nr.: | 1061i1f3f4 |
Postleitzahl: | 6000, 6002–6007, 6009 (Luzern) 6014 (Littau) 6015 (Reussbühl) |
UN/LOCODE: | CH LZN (Luzern) CH LIT (Littau) CH RBU (Reussbühl) |
Koordinaten: | 665892 / 21159147.052078.30585436 |
Höhe: | 436 m ü. M. |
Fläche: | 29,06 km² |
Einwohner: | i81'401 (31. Dezember 2017)[1] |
Einwohnerdichte: | 2801 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Bürgerrecht) | 24,2 % (31. Dezember 2015)[2] |
Arbeitslosenquote: | 3,1 % (30. April 2016)[3] |
Stadtpräsident: | Beat Züsli (SP)[4] |
Website: | www.stadtluzern.ch |
Reuss, Kapellbrücke mit Wasserturm, Jesuitenkirche, Rathaus und Rathausquai | |
Karte | |
w |
schweizerdeutsch Lozärn .mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}[loˈtsæːrn], französisch Lucerne, italienisch Lucerna, rätoromanisch ) ist eine Stadt, Einwohnergemeinde sowie Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons. Sie bildet zugleich den Wahlkreis Luzern-Stadt.
Die Stadt Luzern ist das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum der Zentralschweiz. Im Bildungsbereich ist sie unter anderem Sitz der Universität Luzern und der Hochschule Luzern. Anlässe mit überregionaler Ausstrahlung sind beispielsweise die Luzerner Fasnacht und das Lucerne Festival. Luzern ist ein bedeutendes Tourismusziel in der Schweiz, einerseits wegen seiner Lage am Vierwaldstättersee und der Nähe zu den Alpen und anderseits dank Sehenswürdigkeiten wie die Kapellbrücke und das Verkehrshaus der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Klima
1.2 Stadtgliederung
2 Geschichte
2.1 Ortsname
2.2 Frühzeit und Stadtgründung (um 750–1386)
2.3 Von der Stadt zum Stadtstaat (1386–1520)
2.4 Vorort der katholischen Schweiz (um 1520–1798)
2.5 Jahrhundert der Revolutionen (1798–1914)
2.6 Entwicklungsakzente im 20. Jahrhundert (1914–2000)
2.7 Entwicklung im 21. Jahrhundert (ab 2001)
3 Bevölkerung
3.1 Religionen – Konfessionen
3.2 Herkunft – Nationalität
4 Infrastruktur
4.1 Verkehr
4.2 Bildung
5 Politik
5.1 Grosser Stadtrat (Legislative)
5.2 Stadtrat (Exekutive)
5.3 Nationale Wahlen
5.4 Städtepartnerschaften
5.5 Wappen und Fahne
6 Kultur
6.1 Veranstaltungen
6.2 Spezialitäten
6.3 Feiertage
6.4 Sport
7 Sehenswürdigkeiten
7.1 Historisches
7.2 Museen
7.3 Moderne Architektur
7.4 Sehenswürdigkeiten der Umgebung
8 Söhne und Töchter der Stadt
9 Galerie
10 Literatur
11 Weblinks
12 Fussnoten
Geographie |
Die Stadt Luzern liegt am nordwestlichen Ufer des Vierwaldstättersees beim Ausfluss der Reuss. Die Reuss teilt die Stadt in die Altstadt und Neustadt. Die Kapellbrücke mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbinden die Alt- und Neustadt. Zu Luzern gehört auch die Exklave Bürgenstock. Die Lage zwischen See und den Bergen Pilatus und Rigi ist besonders malerisch und begünstigte die Entwicklung Luzerns als Fremdenstadt und frühe Hochburg des Tourismus ab 1840.
Der höchste Punkt der Gemeinde ist der Gipfel des Bürgenstocks in der Exklave Bürgenstock mit einer Höhe von 1127,8 m ü. M. Der tiefste Punkt ist am Rotsee auf 419 m ü. M.
Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 29,1 km², davon sind 44,2 % Siedlungsfläche, 30,2 % Landwirtschaftszonen und 23,7 % Wald. 2,0 % sind unproduktive Fläche.
Klima |
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Luzern 1981–2010
Quelle: Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz |
Stadtgliederung |
Die Stadt Luzern ist seit 2014 in 2 Stadtteile, 6 Stadtkreise, 26 Quartiere und 132 Kleinquartiere eingeteilt.[5] Die Stadtkreise 01 bis 10 liegen am rechten Ufer, die Stadtkreise 11 bis 19 am linken Ufer der Luzerner Bucht (nordwestlicher Arm des Kreuztrichters), vom See aus gesehen. Der Stadtkreis Littau umfasst gleichzeitig den gleichnamigen Stadtteil, während die übrigen fünf Stadtkreise im Stadtteil Luzern liegen.
Stadtkreis | Nr. | Quartier | Fläche (ha) | Bevölkerung Ende 2016 | Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²) |
---|---|---|---|---|---|
A Rechte Seeseite | 01 | Oberseeburg/Rebstock | 84,9 | 2548 | 3001,2 |
02 | Würzenbach/Schädrüti | 112,6 | 4474 | 3973,4 | |
03 | Bellerive/Schlössli | 44,4 | 1105 | 2488,7 | |
04 | Halde/Lützelmatt | 239,8 | 2477 | 1032,9 | |
B Rechtes Reussufer | 05 | Wesemlin/Dreilinden | 90 | 4921 | 5467,8 |
06 | Maihof/Rotsee | 51,6 | 3629 | 7032,9 | |
07 | Hochwacht/Zürichstrasse | 30 | 2208 | 7360,0 | |
09 | Bramberg/St. Karli | 34,1 | 2286 | 6703,8 | |
10 | Kantonsspital/Ibach | 98,4 | 664 | 674,8 | |
C Innenstadt | 08 | Altstadt/Wey | 39,7 | 2292 | 5773,3 |
12 | Bruch/Gibraltar | 30,1 | 3429 | 11392,0 | |
14 | Hirschmatt/Kleinstadt | 56,5 | 3231 | 5718,6 | |
16 | Neustadt/Voltastrasse | 30,5 | 5780 | 18950,8 | |
17 | Unterlachen/Tribschen | 91,8 | 3999 | 4356,2 | |
D Linke Seeseite | 13 | Ober-/Untergütsch | 31 | 2058 | 6638,7 |
15 | Obergrund/Allmend | 128,1 | 3233 | 2523,8 | |
18 | Sternmatt/Hochrüti | 52,4 | 4641 | 8856,9 | |
19 | Langensand/Matthof | 80,8 | 5965 | 7382,4 | |
E Linkes Reussufer | 11 | Basel-/Bernstrasse | 103 | 4272 | 4147,6 |
20 | Udelboden | 3245 | |||
21 | Reussbühl | 3131 | |||
22 | Ruopigen | 3850 | |||
F Littau | 23 | Matt | 3810 | ||
24 | Littau Dorf | 1545 | |||
25 | An der Emme | 2158 | |||
26 | Littauerberg | 229 | |||
99 | Exklave Bürgenstock2) | 155,8 | 0 | 0,0 |
1) Das Schweizer Bundesamt für Statistik weist dem Stadtkreis Littau die Nummer 21 zu.[6] Littau war bis 31. Dezember 2009 selbständige Gemeinde mit der Gemeindenummer 1060.
2) Die Exklave Bürgenstock gilt nicht als Stadtkreis, sondern als Pseudo-Quartier Bürgenberg Wald mit der Nummer 99.[6]
Geschichte |
Ortsname |
Die frühesten bekannten Nennungen des Ortes sind ad monasterium Lucernense beziehungsweise ad Lucernense monasterium (9. Jahrhundert; Abschrift um 1200), monasterium Luciaria (840) und in quodam loco, qui Lucerna ex antiquitate est dictus (853; Abschrift des 11. Jahrhunderts). Die Bedeutung ist unklar. Vorgeschlagene Herleitungen von lateinisch lucerna «Leuchte» (vergleiche bis heute «Leuchtenstadt Luzern»), vom keltischen Gott Lugus und vom männlichen Personennamen Luz oder Luzius sind nicht haltbar. Eine mögliche Grundlage bleibt jedoch lateinisch lūcǐus «Hecht», verbunden mit dem eine Verbreitung ausdrückenden Suffix -ārǐa. Die Bedeutung des Namens Luzern wäre damit «Ort, wo sich Hechte in grossen Mengen aufhalten».[7]
Frühzeit und Stadtgründung (um 750–1386) |
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches nahmen germanische Alemannen ab dem 7. Jahrhundert immer grösseren Besitz von dieser Gegend. Die alemannische Sprache ersetzte allmählich die lateinische. Um 710 entstand durch eine karolingische Gründung das Benediktinerkloster St. Leodegar (dort heute St. Leodegar im Hof), das Mitte des 9. Jahrhunderts unter die Herrschaft der elsässischen Abtei Murbach gelangte. Zu dieser Zeit bzw. um 750 nannte man das Gebiet Luciaria. Die Vogtei über Murbach und damit auch über Luzern hatte seit 1135 das Adelsgeschlecht der Habsburger inne. Die Gründung der Stadt erfolgte wahrscheinlich durch die Brüder von Eschenbach, die Ende des 12. Jahrhunderts die Abtwürde von Murbach und Luzern gleichzeitig besassen. Das genaue Jahr der Stadtgründung ist unbekannt, es muss aber zwischen 1180 und 1200 liegen. Die Stadt gewann immer mehr an Bedeutung als Schlüsselstelle im wachsenden Gotthardverkehr und als Verwaltungszentrum. 1250 erreichte Luzern bereits die Grösse, die es bis ins 19. Jahrhundert beibehielt. Luzern war im 13. Jahrhundert durch Parteikämpfe zwischen Anhängern des Kaisers und des Papstes geprägt und schien bereits eine städtische Selbstverwaltung mit Rat und Bürgerversammlung besessen zu haben. 1291 erwarb der deutsche König Rudolf I. von Habsburg die Herrschaftsrechte des Klosters Murbach über Luzern, nachdem er schon die umliegenden Gebiete systematisch aufgekauft hatte.
Die Streitigkeiten um den deutschen Königsthron 1314–1325 führten auch zu Feindseligkeiten in den Ländern um den Vierwaldstättersee. Zur Stabilisierung der Verhältnisse ging Luzern 1332 einen Bund mit den benachbarten drei Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden ein. Dieser Bund richtete sich nicht speziell gegen die Habsburger: Luzern behielt sich seine Verpflichtungen gegenüber der Herrschaft Österreich ausdrücklich vor.[8]
Insbesondere ab der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts begann Luzern erfolgreich, seinen Einfluss in den umliegenden ländlichen Gebieten zu verstärken und Herrschaftsrechte an sich zu binden. Diese expansive Territorialpolitik, welche auch von anderen eidgenössischen Städten wie Zürich vorangetrieben wurde, führte zwangsläufig zu Konflikten mit der Herrschaft Österreich und gipfelte 1386 in der Schlacht bei Sempach. Der Sieg der eidgenössischen Parteien erlaubte Luzern eine Konsolidierung des Herrschaftsgebiets, das in seiner Ausdehnung bereits ungefähr dem heutigen Kanton Luzern entsprach.[9]
Von der Stadt zum Stadtstaat (1386–1520) |
1415 erhielt Luzern von Kaiser Sigismund die Reichsfreiheit und bildete ein kräftiges Glied im eidgenössischen Bund. Die Stadt baute ihre Territorialherrschaft aus, erhob Steuern und setzte beamtete Vögte ein. Die Zahl der Stadtbevölkerung von 3'000 ging um etwa 40 Prozent zurück. Schuld daran waren die Pest (um 1350, in mehreren Wellen) und etliche Kriege (so genannte Ennetbirgische Feldzüge). Nachdem sich Hexenverfolgungen zunächst vorwiegend im frankophonen Sprachraum ausgebreitet hatten, tauchte der Begriff «Hexereye» 1419 in einem Zaubereiprozess gegen einen Mann in Luzern auf und damit erstmals im deutschsprachigen Raum.[10]
Vorort der katholischen Schweiz (um 1520–1798) |
Im wachsenden Staatenbund der Eidgenossenschaft gehörte Luzern zu den einflussreichen Stadtorten. Als die Reformation nach 1520 die Eidgenossenschaft spaltete, wurden die meisten Städte reformiert, Luzern aber blieb katholisch. Nach dem Sieg der Katholiken über die Reformierten in der Schlacht bei Kappel 1531 dominierten die katholischen Orte die Eidgenossenschaft. Trotz des militärischen Sieges im Ersten Villmergerkrieg 1656 verschoben sich die Gewichte zu Gunsten der reformierten Städte wie Zürich, Bern und Basel, die im Zweiten Villmergerkrieg 1712 die Katholiken besiegten. Die führende Stellung Luzerns in der Eidgenossenschaft war damit vorbei. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die Kriege und Seuchen immer seltener, die Bevölkerung nahm vor allem auf dem Land kräftig zu, während die Stadt innerhalb der Mauern kaum wuchs.
Jahrhundert der Revolutionen (1798–1914) |
1798, neun Jahre nach Beginn der Französischen Revolution, marschierte die französische Armee in der Schweiz ein. Die Alte Eidgenossenschaft zerfiel und die Herrschaft der Patrizier wurde in eine Demokratie umgeformt, es entstand die Helvetische Republik, deren Hauptstadt Luzern für kurze Zeit war.
Die industrielle Revolution trat in Luzern erst spät ein. 1860 waren nur 1,7 Prozent der Bevölkerung in der Heim- oder Fabrikarbeit tätig, dies waren nur ein Viertel so viel wie in der übrigen Schweiz. Die Landwirtschaft mit einem hohen Anteil von 40 Prozent der Erwerbstätigen im Bauernstand prägte den Kanton. Dennoch zog die Stadt etliche Industrien an, die sich aber in den Gemeinden um Luzern ansiedeln. Von 1850 bis 1913 vervierfachte sich die Zahl der Bevölkerung und ihre Siedlungsfläche wuchs. Ab dem Jahre 1856 folgten die Bahnen, zuerst jene nach Olten und Basel, 1864 nach Zug und Zürich und 1897 in den Süden.
Von 1910 bis 1912 verkehrte in Luzern mit der Ville de Lucerne ein Luftschiff für Passagierrundflüge. Der Landeplatz mit der Halle und einem Gaskraftwerk befand sich im Tribschenmoos.
Entwicklungsakzente im 20. Jahrhundert (1914–2000) |
Im 20. Jahrhundert gewannen die Vororte immer mehr an Bedeutung. Die Bevölkerungszahl im umliegenden Grossraum verdoppelte sich, während die städtische Bevölkerung nur langsam zunahm. 1981 folgte der Anschluss an die Autobahn A2.
Entwicklung im 21. Jahrhundert (ab 2001) |
Am 17. Juni 2007 stimmten die Einwohner von Luzern und Littau für eine Gemeindefusion von Littau mit Luzern. In Luzern stimmten 9869 der Stimmberechtigten für die Fusion, 8875 dagegen (53 % zu 47 %, Stimmbeteiligung 46,2 %). Die Littauer stimmten mit 2824 gegen 2343 (55 % zu 45 %, Stimmbeteiligung 60,4 %) für die Fusion. Die Fusion wurde am 1. Januar 2010 vollzogen. Die «neue» Stadt heisst weiterhin Luzern und wird das alte Stadtwappen beibehalten. Die Einwohnerzahl beträgt nun rund 75'000 Personen.
Der Luzerner Stadtrat sah darin aber nur den ersten Schritt für weitere Fusionen. Im November 2011 entschieden sich Ebikon, Adligenswil und Kriens gegen eine Fusion. Im März 2012 lehnten die Stimmberechtigten von Emmen in einer Volksabstimmung die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Stadt Luzern ab.
Bevölkerung |
Bei der ersten modernen Volkszählung im Jahr 1798 zählte die Stadt Luzern 4314 und Littau 668. In den heutigen Stadtgrenzen somit 4982 Personen. Bis 1950 wuchsen beide Gemeindeteile gewaltig. Littau von 668 auf 5644 Einwohner (+745 %) und das alte Stadtgebiet von 4314 auf 60.526 Personen (+1303 %). Dabei gibt es aber deutliche Unterschiede. Littau wuchs relativ gleichmässig. Die Stadt Luzern erlebte allerdings schon in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine gewaltige Entwicklung wegen des zunehmenden Fremdenverkehrs. Dies und die hervorragende Erschliessung der Stadt durch die Eisenbahn und die Zentrumsfunktion als Kantonshauptstadt lösten eine Massenzuwanderung aus. Bis 1975 wuchs die Einwohnerschaft der Kernstadt auf knapp 75'000 Personen. Die Landflucht wurde danach durch Stadtflucht abgelöst. Die Leute zogen massenweise in Neubauquartiere der Agglomerationsgemeinden Horw, Kriens, Emmen, Littau, Ebikon, Adligenswil, Meggen, Neuenkirch, Buchrain sowie Root und Dierikon. In den 25 Jahren bis 2000 büsste die Kernstadt Luzern einen Drittel seiner Einwohnerschaft ein. Das pure Gegenteil geschah in Littau. Zwischen 1950 und 1980 nahm die Anzahl Einwohner von 5644 auf 14'966 zu (1950–1980: +165,2 %). Der stetige Bevölkerungsanstieg hielt bis zur Fusion von Littau mit der Stadt Luzern Ende 2009 an. Wenn auch in langsamerem Tempo als zuvor (1980–2009: +15,1 % oder + 2258 Personen). Seit dem Jahr 2000 stabilisierte sich die Einwohnerzahl innerhalb des alten Stadtgebiets (2000: 59.496 Einwohner; Ende 2009 59.509 Bewohner). Das Bevölkerungswachstum der Stadt Luzern in den letzten Jahren (Ende 2010 77'198, Ende 2016 81'592 Bewohner) findet allerdings in allen Stadtkreisen statt. Eine Rückbewegung von der Agglomeration ins Stadtzentrum hat eingesetzt. Bedingt durch die hohen Mietpreise in der Stadt verlassen ärmere Bevölkerungsschichten weiterhin die Stadt (Gentrifizierung). Vermehrt ziehen dagegen junge Leute (Studenten, junge Paare etc.) und junge Familien in die Stadt. Beweggründe sind das grössere Angebote an Kinderhorten, das Nachtleben, die Nähe zur Uni und der sehr gute Öffentliche Verkehr (= Verzicht auf ein Auto). Studenten wohnen oft in WG's (=geringer Mietanteil), junge Paare sind oft Doppelverdiener und bei den jungen Familien, die in die Stadt ziehen, handelt es meist um Haushalte mit hohem Einkommen. Dagegen ziehen Einzelverdiener mit kleinem Verdienst, Rentner mit geringer Rente und Familien mit geringem Einkommen ins Umland, wo Miete und Krankenkasse günstiger sind. Die verschieden starke Bevölkerungsentwicklung in der Kernstadt Luzern und der ehemaligen Gemeinde Littau zeigt folgende Tabelle:
Verteilung der Bevölkerung der Stadt Luzern | ||||||||||||||
Volkszählung 1798 | Volkszählung 1850 | Volkszählung 1900 | Volkszählung 1950 | Volkszählung 1970 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | ||||||||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
GESAMT | 4982 | 100 % | 11.382 | 100 % | 32.954 | 100 % | 66.170 | 100 % | 83.374 | 100 % | 76.466 | 100 % | 75.425 | 100 % |
altes Stadtgebiet | 4314 | 86,59 % | 10.068 | 88,46 % | 29.255 | 88,78 % | 60.526 | 91,47 % | 69.879 | 83,81 % | 61.034 | 79,82 % | 59.496 | 78,88 % |
Littau | 668 | 13,41 % | 1314 | 11,54 % | 3699 | 11,22 % | 5644 | 8,53 % | 13.495 | 16,19 % | 15.432 | 20,18 % | 15.929 | 21,12 % |
Die generelle Bevölkerungsentwicklung in den heutigen Grenzen zeigt die untenstehende Tabelle[11]:
Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[12]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 STATPOP; heutige Gemeindegrenzen
Religionen – Konfessionen |
Mit (2015) 69,8 % bekennt sich eine klare Mehrheit der Bevölkerung ab 15 Jahren zum christlichen Glauben. 52,4 % sind Angehörige der römisch-katholischen Kirche, 11,6 % von evangelisch-reformierten Kirchen und 5,9 % gehören anderen christlichen Glaubensgemeinschaften an. 22,0 % sind konfessionslos und 4,7 % gehören islamischen Glaubensgemeinschaften an.[13]
Herkunft – Nationalität |
Die Anzahl Einwohner der Stadt Luzern betrug Ende 2017 81'401 Personen. Darunter waren 61'616 Schweizerische Staatsangehörige und 19'785 Angehörige anderer Staaten und Staatenlose (24,31 %). Die zehn grössten Migrantengruppen stammen aus[14]:
Weitere Nationen mit mehr als hundert Staatsangehörigen sind Mazedonien (393 Menschen), China (392 Menschen), die Türkei (358 Menschen), Grossbritannien (338 Menschen), Ungarn (238 Menschen), die Vereinigten Staaten (235 Menschen), die Niederlande (232 Menschen), Frankreich (216 Menschen), Brasilien (207 Menschen), Polen (204 Menschen), Syrien (188 Menschen), Thailand (187 Menschen), Schweden (172 Menschen), Indien (162 Menschen), die Slowakei (157 Menschen), Somalia (154 Menschen), Russland (149 Menschen), Vietnam (139 Menschen), Rumänien (138 Menschen), Afghanistan (135 Menschen), Griechenland (130 Menschen), Tschechien (111 Menschen) sowie Slowenien (110 Menschen). Bei 21 Personen ist die Staatszugehörigkeit ungeklärt und zwei Personen sind staatenlos.
Die Luzerner Quartiere haben unterschiedlich hohe Ausländeranteile (von Littauerberg 1,7 % bis BABEL 55,7 %)[15] und sind auch hinsichtlich der Herkunftsstaaten sehr verschieden.[16]
Infrastruktur |
Verkehr |
Die Stadt wie auch die Agglomeration Luzern sind mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – per Schiene, auf der Strasse und mit dem Schiff.
Die Schweizerischen Bundesbahnen, die Zentralbahn und die BLS AG sind die Partner im Schienenverkehr (Fernverkehr, Regionalverkehr und S-Bahn Luzern). Auf der Strasse erschliessen die Verkehrsbetriebe Luzern mit Trolleybussen, die die frühere Trambahn Luzern ersetzten, und diversen Autobus-Linien Stadt und Umland. Weitere Autobuslinien werden von den Verkehrsunternehmen Auto AG Rothenburg, Rottal AG und Postauto Schweiz betrieben. Schliesslich sind verschiedene Gemeinden durch die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) mit Luzern verbunden. All diese Unternehmen handeln als Partnerunternehmen im Auftrag des Verkehrsverbunds Luzern (VVL). Die verschiedenen Linien werden in regelmässigen Abständen öffentlich ausgeschrieben.
Am 11. Dezember 2004 wurde die erste Phase der S-Bahn Luzern mit sechs neuen Haltestellen, einer Verdichtung des Fahrplans – vielfach Halbstundentakt – und neuem Rollmaterial eröffnet. Im Stadtgebiet gibt es vier Bahnhöfe: die Bahnhöfe Luzern und Luzern Verkehrshaus, den Bahnhof Littau, der seit der Fusion von 2010 zu Luzern gehört, sowie seit dem 9. Dezember 2012 den unterirdischen Bahnhof Luzern Allmend-Messe, der von der Zentralbahn bedient wird.
Die Seebrücke, welche Altstadt und Neustadt miteinander verbindet, ist eine der meistbefahrenen Strassen der Schweiz.
Die Stadt wird in Nord-Süd-Richtung (teils in Tunneln) von der A2 durchquert. Der Reussporttunnel ist einer der am stärksten befahrenen Autobahnabschnitte der Schweiz. Aus- und Zufahrten sind (von Nord nach Süd) Emmen-Süd, Luzern-Zentrum, Luzern-Kriens und Luzern-Horw. Emmen-Süd erschliesst die Quartiere im Norden der Stadt, während Kriens und Horw für einige südliche Stadtviertel wichtiger sind als die Ausfahrt Luzern-Zentrum.
Das Strassenverkehrsamt[17] befindet sich in Kriens an der Autobahn (nähe Kreisverkehr).
In PlanungVorlage:Zukunft/In 5 Jahren ist der Tiefbahnhof Luzern.[18]
Bildung |
Im Jahr 2000 wurde die Universität Luzern als jüngste der zehn Schweizer Universitäten mit den drei Fakultäten Theologie, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Rechtswissenschaften gegründet. Luzern ist auch Hauptsitz der Hochschule Luzern (HSLU) mit ihren sechs Departementen Design & Kunst, Musik, Soziale Arbeit, Technik & Architektur, Wirtschaft und Informatik. Ausserdem ist Luzern Standort der PH Luzern (Pädagogische Hochschule Luzern) mit dem Zentrum für Menschenrechtsbildung. Institutionen wie das Medien-Ausbildungs-Zentrum, die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik (hsl), die Schweizerische Hotelfachschule Luzern (SHL), die Richemont Fachschule (Bäckerei, Konditorei und Confiserie) oder die Schulen der höheren Kaderausbildung der Schweizer Armee (HKA) runden das Angebot des Bildungsstandortes Luzern ab.
Politik |
Grosser Stadtrat (Legislative) |
Die Anliegen der Bevölkerung werden durch den Grossen Stadtrat vertreten. Er besteht aus 48 Mitgliedern. Der Grosse Stadtrat hält seine Sitzungen donnerstags im Rathaus (Rathaussaal) ab. Er wird alle vier Jahre im Proporzwahlverfahren gewählt – zuletzt am 1. Mai 2016.
So setzt sich das Parlament zusammen:[19][20][21]
Partei | 2004 | 2009 | 2012 | 2016 |
---|---|---|---|---|
SP | 14 | 10 | 11 | 13 |
CVP | 8 | 10 | 9 | 7 |
FDP | 8 | 9 | 9 | 9 |
SVP | 9 | 7 | 7 | 7 |
Grüne | 7 | 7 | 6 | 6 |
Grünliberale Partei | 0 | 3 | 4 | 4 |
JUSO Luzern | 0 | 1 | 1 | 1 |
Junge Grüne Luzern (JG) | 1 | 1 | 1 | 1 |
Chance21 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Stadtrat (Exekutive) |
Der Stadtrat von Luzern besteht aus fünf Mitgliedern im Vollamt. Der Stadtrat wird alle vier Jahre im Majorzverfahren gewählt zuletzt am 1. Mai 2016 mit Nachwahl am 5. Juni 2016.
Der Stadtrat besteht seit 1. September 2016 aus:[22]
Beat Züsli (SP), Stadtpräsident (und damit Leiter der Stadtkanzlei) sowie Bildungsdirektion, im Amt seit 2016- Adrian Borgula (Grüne), Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit, im Amt seit 2012
- Manuela Jost (glp), Baudirektorin, im Amt seit 2012
- Martin Merki (FDP), Sozialdirektor, im Amt seit 2012
- Franziska Bitzi Staub (CVP), Finanzdirektorin, im Amt seit 2017 (Ersatzwahl am 27. November 2016 für Stefan Roth)
sowie Urs Achermann (parteilos), Stadtschreiber, im Amt seit 2017 (Nachfolge des pensionierten Toni Göpfert, FDP, 1990–2017)
Nationale Wahlen |
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in der Stadt Luzern: SP 25,8 %, SVP 19,5 %, FDP 15,4 %, CVP 14,1 %, Grüne 13,3 %, glp 8,7 %, BDP 1,4 %.[23]
Städtepartnerschaften |
Luzern unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:[24]
Frankreich Guebwiller/Murbach, Frankreich, seit 1978
Vereinigtes Konigreich Bournemouth, Vereinigtes Königreich, seit 1982
Polen Cieszyn/Teschen, Polen, seit 1992
Tschechien Olmütz, Tschechien, seit 1992
Vereinigte Staaten Chicago, Vereinigte Staaten, seit 1998
Deutschland Potsdam, Deutschland, seit 2002
Wappen und Fahne |
Blasonierung: «Gespalten von Blau und Silber.» | |
Zur Unterscheidung vom Wappen des Kantons Luzern existiert zudem ein Wappen mit Mauerkrone und zwei Löwen.[25] Die Gemeinde Cossonay im Kanton Waadt führt das gleiche Wappen wie Luzern.
Wappen der Stadt Luzern zur Unterscheidung des Wappens vom Kanton Luzern
Fahne der Stadt Luzern
Kultur |
Luzern hat drei grössere Theater, es sind dies das Luzerner Theater, das Kleintheater Luzern und der Theaterpavillon. Das Luzerner Theater verfügt neben dem Hauptgebäude über einen zweiten Aufführungsort, das «UG» in der Winkelriedstrasse. Als Veranstaltungsort von Konzerten, insbesondere der klassischen Musik, spielt das KKL die bedeutendste Rolle. Residenzorchester des KKL ist das Luzerner Sinfonieorchester.
Die Kornschütte befindet sich im Rathaus Luzern. Dort steht sechsmal im Jahr ein Raum für Ausstellungen aus dem Luzerner Kulturleben zur Verfügung. Häufig finden Kunstausstellungen statt. Seit 1981 ist in dem ehemaligen Gefängnis Sedel das Musikzentrum Sedel, das für Konzerte und Musikproben genutzt wird, insbesondere in den Bereichen Punk und Rock. Mit dem Konzerthaus Schüür steht eine weitere Konzertbühne zur Verfügung; daneben finden im Musik-Restaurant Stadtkeller Konzerte und Kleinkunstveranstaltungen statt. Die Stadt verfügt über 13 Kinosäle in fünf Kinos, es gibt sechs grosse Clubs.
Veranstaltungen |
- Die Luzerner Fasnacht dauert vom Schmutzigen Donnerstag bis Güdisdienstag. Sie ist der grösste jährlich stattfindende Anlass der Zentralschweiz.
- Das Luzerner Fest, 2009 zum ersten Mal durchgeführt, ist der Zusammenschluss der ehemaligen Veranstaltungen Luzerner Altstadtfest und Seenachtfest.
Fumetto: Jährlich im Frühling stattfindendes Comic-Festival.
Lucerne Blues Festival: Eines der weltweit wichtigsten Bluesfestivals, seit 1995 in und von Luzernern ausgetragen und mit diversesten Preisen ausgezeichnet (2006 zum Beispiel mit dem «Keeping The Blues Alive»-Award, der erstmals in der Geschichte ausserhalb der Vereinigten Staaten ausgehändigt wird).
Lucerne Festival (früher Musikfestwochen): Eines der bedeutendsten europäischen Festivals für klassische und neue Musik, bekannt durch Gastkonzerte der weltbesten Sinfonieorchester im KKL.
Blue Balls Festival: Alljährlich im Juli stattfindendes Musikfestivals mit ca. 100'000 Besuchern während neun Tagen. Mit Open-Air-Konzerten ums Luzerner Seebecken sowie Konzerten im Kultur- und Kongresszentrum und im Hotel Schweizerhof Luzern. Das Festival umfasst die Sparten Blues, Jazz, Soul, Rock- und Pop sowie Singer-Songwriter.[26]
Rose d’Or: Das grösste Festival der Fernsehunterhaltung fand von 2004 bis 2012[27] jährlich in Luzern statt. Bei diesem in Montreux gegründeten Festival werden die besten internationalen Fernsehformate mit der «Goldenen Rose» ausgezeichnet.
Funk am See: Ein Gratis-Open-Air, das alle zwei Jahre, jeweils zu geraden Jahreszahlen, auf der Lido-Wiese vor dem Verkehrshaus in Luzern stattfindet. Neben Rock- und Pop-Acts sind auch immer Hip-Hop-Acts vor Ort.
Ruderwelt Luzern: Internationale Ruderregatta, die jährlich im Rahmen des Ruder-Weltcups ausgetragen wird und jeweils anfangs Juli auf dem Rotsee stattfindet.[28]
Spitzenleichtathletik Luzern: Jährliches, internationales Leichtathletikmeeting.
Luzerner Stadtlauf: Alljährlicher Lauf-Event durch die Neu- und Altstadt.
Lucerne Marathon: Drittgrösster Marathon der Schweiz
LUGA (Luzerner Gewerbeausstellung): Messe auf der Luzerner Allmend
PinkPanorama: Lesbischwules Filmfestival Luzern
Spezialitäten |
Aus Luzern kommen viele kulinarische Spezialitäten, wie zum Beispiel der Birnenweggen, Luzerner Lebkuchen, Luzerner Chügelipastete (Fleischpastete, auch Fritschipastete genannt). Lokale Pâtissiers kreieren neue Spezialitäten wie Lozärner Rägetröpfli (Schokoladen-Praline) oder die Lozärner Chatzestreckerli.
Feiertage |
Der 2. Oktober ist zu Ehren des heiligen Leodegars ein gesetzlicher städtischer Feiertag.
Sport |
Der FC Luzern spielt in der Super League, der höchsten Schweizer Fußballliga, und ist seit 2011 in der Swissporarena beheimatet. Zuvor spielte der Verein im Stadion Allmend. Der FC Luzern Frauen spielt ebenfalls in der höchsten Liga, die Nationalliga A genannt wird. Daneben gibt es noch den FC Kickers Luzern.
Der HC Luzern spielt in der Regio League, der vierthöchsten Eishockey-Liga. Im Feldhockey ist der Luzerner Sportclub Hockey aktiv.
Mit dem See-Club Luzern und dem Ruderclub Reuss Luzern gibt es zwei Rudervereine in der Stadt. Darüber hinaus gibt es auch noch einen Basketballverein, die Luzern Eagles, einen Tanzsportverein, den Rock’n’Roll Club Sixteen Luzern, sowie mit dem Rugby Club Luzern auch einen Rugby-Union-Verein.
Sehenswürdigkeiten |
Luzern ist innerhalb der Schweiz ein häufiger Haltepunkt für Gruppenreisen insbesondere aus Asien sowie Gästen aus den USA. Die Gruppenreisenden (zirka 1,4 Millionen Tagesgäste pro Jahr) konzentrieren sich auf den Bereich Löwendenkmal – Schwanenplatz (mit den Uhr- und Schmuckgeschäften) – Kapellbrücke.[29] Der gesamte Tourismus soll gemäss Prognosen bis ins Jahr 2030 zwölf Millionen Tagesgäste pro Jahr erreichen.[30]
Historisches |
Kapellbrücke mit Wasserturm
- Da die Stadt durch die Reuss geteilt wird, besitzt sie mehrere Brücken, welche die Altstadt mit der Neustadt verbinden. Die bekannteste davon ist die Kapellbrücke von 1365. Sie ist die älteste noch erhaltene und mit 202 Metern die zweitlängste gedeckte Holzbrücke Europas. Im Jahre 1993 zerstörte ein Feuer einen Grossteil der Brücke. Da diese in den 1960er Jahren umfassend renoviert und jedes einzelne hölzerne Bauteil registriert worden war, konnte sie nach dem Brand originalgetreu wieder aufgebaut werden. Von den dreieckigen Originalgemälden aus dem frühen 17. Jahrhundert, die auf ihrer ganzen Länge im Giebel der Brücke angebracht waren, wurden beim Brand jedoch 81 von 111 unrettbar zerstört. In der Mitte der Brücke befindet sich das Wahrzeichen von Luzern, der Wasserturm mit einem achteckigen Grundriss. Brücke wie Turm bildeten einen Teil der Stadtbefestigung. Deshalb sind auf der Seite des Wasserturms die Holzgeländer höher.
- Altstadt
Rathaus (erbaut 1602–1604, Spätrenaissance)- Spreuerbrücke
Museggmauer und Museggtürme (erbaut 1350–1403 als nördlicher Befestigungswall)
Ritter’scher Palast, Renaissancepalais mit dreistöckigem Arkadeninnenhof, erbaut ab 1556 für den Luzerner Schultheiss Lux Ritter, von 1577 bis 1773 Sitz des Luzerner Jesuitenkollegiums, seit 1804 Hauptgebäude der Kantonsregierung. Im zweiten Obergeschoss des Arkadenhofes hängen sieben großformatige Ölgemälde mit einem kunstvollen Totentanzzyklus. Er wurde in den Jahren 1610 bis 1615 von dem Luzerner Maler Jakob von Wyl (auch von Wil) geschaffen. Das heute als achtes Bild («Beinhauskonzert» im Hochformat) hinzugefügte Tafelgemälde gehörte wahrscheinlich zu einem verloren gegangenen Totentanz aus dem benachbarten Franziskanerkloster.[31]
Löwendenkmal nach Bertel Thorvaldsen (1819)
Nadelwehr (1860)- Das Château Gütsch, ein 1888 im Stil des Historismus fertiggestelltes Hotel, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Eine bereits für 2012 geplante Generalrenovierung verzögerte sich mehrfach.[32]
- Fünf Raddampfer der SGV, die weltweit grösste aktive Dampferflotte auf Süsswasser.
- Die Matthäuskirche ist ein bedeutender Zeuge der Neugotik.
- Die Jesuitenkirche ist die älteste grosse Barockkirche der Schweiz.
- Der Stiftsbezirk im Hof[33].
- Die Hofkirche St. Leodegar im Hof ist der bedeutendste Kirchenbau der Renaissance der Schweiz.
- Am Schweizerhofquai und dem Nationalquai entstanden in der Belle Époque der Kursaal (heute Grand Casino) und die Nobelhotels Schweizerhof, National und Palace Luzern.
- Die Peterskapelle mit Innenausstattung im Nazarener Stil.
- Das Gotthardgebäude ist der repräsentativste Neurenaissancebau im Kanton Luzern.
- Das Bourbaki-Panorama ist eines der wenigen erhaltenen Grosspanoramen.
- Das Anderallmend-Haus als eines der baulichen Wahrzeichen der Stadt Luzern.
- Das Kloster St. Anna auf dem Gerlisberg.
- Die Franziskanerkirche
- Schloss Steinhof (erbaut 1759–1777 von Jakob Anton Thüring von Sonnenberg). Das barocke Schlossgebäude ist einer der bedeutendsten Profanbauten Luzerns.
Museen |
Verkehrshaus der Schweiz: grösstes und meistbesuchtes Museum der Schweiz mit einer grossen Sammlung von Lokomotiven, Automobilen, Schiffen und Flugzeugen. Das Verkehrshaus beherbergt unter anderem das einzige IMAX-Kino und das einzige Grossplanetarium der Schweiz. Zudem befindet sich in ihm die Swissarena, eine 200 m² grosse begehbare Luftbildkarte.
Bourbaki-Panorama: eigens erbautes Panoramagebäude mit dem 112 × 10 m grossen Rundbild von Edouard Castres (1881)
Sammlung Rosengart: Werke von Pablo Picasso, Paul Klee und der Klassische Moderne, ehemals Picasso Museum
Richard-Wagner-Museum Tribschen, Räume Wagners und Sammlung klassischer Musikinstrumente. Das Landhaus an idyllischer Lage des Vierwaldstättersees führt immer wieder Musik- und Poesieabende durch.
Hans Erni Museum: Das Museum des bekannten Luzerner Malers Hans Erni im Verkehrshaus der Schweiz.- Kunstmuseum Luzern
Alpineum Luzern: 3D-Alpen-Panorama/-Diorama
Gletschergarten: Luzern während der Eiszeit vor 20'000 Jahren und im subtropischen Klima vor 20 Millionen Jahren, direkt neben dem Löwendenkmal
Historisches Museum: Im Depot kann die Geschichte lebendig und hautnah erlebt werden.
Naturmuseum Luzern: Die vielen Sonderausstellungen zeigen die Flora und Fauna der Zentralschweiz.
Moderne Architektur |
Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern von Otto Dreyer (1951)
Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) des französischen Architekten Jean Nouvel (1999), direkt am Seeufer
Bahnhof von den Architekten Ammann + Baumann erstellt, Santiago Calatrava hat unter anderem die Hauptfassade mitgestaltet (1991)
The Hotel, ein von Jean Nouvel gestaltetes Hotel mit Restaurant und Bar an der Sempacherstrasse 14
Wohnhochhaus Schönbühl von Alvar Aalto (1965–1968)
Sehenswürdigkeiten der Umgebung |
- Der Pilatus: Der ehemalige Pilatussee auf dem Hausberg von Luzern soll gemäss einer Sage die letzte Ruhestätte des Pontius Pilatus sein und die Besteigung war daher im Mittelalter strengstens verboten. Heute ist der Berg touristisch von beiden Seiten erschlossen: von der Alpnacher Seite mit der steilsten Zahnradbahn der Welt und auf der Luzerner Seite mit einer Panorama-Gondelbahn und einer Luftseilbahn.
- Die Rigi: Sie wird die «Königin der Berge» genannt und besitzt die erste Bergbahn Europas.
- Der Vierwaldstättersee hat mit fünf Raddampfern (Uri, Stadt Luzern, Unterwalden, Gallia und Schiller) die grösste Dampfschiffflotte der Schweiz.
Söhne und Töchter der Stadt |
Galerie |
Luzern Juli 2005
Der Vierwaldstättersee prägt das Stadtbild (2011)
Hofkirche im März 2007
Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL)
Luzern, von Nordwesten, zwischen 1820 und 1825
Die Stadt Luzern und der Pilatus gesehen aus der Luft vom Quartier Wesemlin her (2017)
Konzertsaal des KKL Luzern (World Band Festival Luzern 2012)
Literatur |
- Ebbe Nielsen, Hermann Fetz, Konrad Wanner, Markus Trüeb, Markus Lischer: Luzern (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Andreas Bürgi: Eine touristische Bilderfabrik. Kommerz, Vergnügen und Belehrung am Luzerner Löwenplatz, 1850–1914. Chronos Verlag, Zürich 2016, ISBN 978-3-0340-1296-6.
- Heinz Horat: Luzern, Rathaus. (Schweizerische Kunstführer GSK, Band 301). Bern 1981, ISBN 3-85782-301-1.
- Paul Letter: Geschichte und Kultur von Luzern. Anfänge und Entwicklungen einer Kantonshauptstadt. Frieling, Berlin 2002, ISBN 3-8280-1759-2.
Dominik Riedo (Hrsg.): Luzern, Luzern … Literarische Spuren. Ein Lesebuch. Pro Libro, Luzern 2011, ISBN 978-3-905927-16-0.- Peter Schnider: Fabrikindustrie zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Industrialisierung der Agglomeration Luzern zwischen 1850 und 1930. Rex Verlag, Luzern 1998.
- Dominik Sieber: Jesuitische Missionierung, priesterliche Liebe, sakramentale Magie. Volkskulturen in Luzern 1563–1614. Schwabe, Basel 2005. ISBN 3-7965-2087-1.
Leo Tolstoi: Aus dem Tagebuch des Fürsten Nechljudow: Luzern – Reisebericht.
Mark Twain: A Tramp Abroad (dt. Bummel durch Europa). – Der Reisebericht enthält eine ausführliche, satirische Beschreibung Luzerns. – Link zum Volltext auf Project Gutenberg
Weblinks |
Wiktionary: Luzern – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Luzern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews: Luzern – in den Nachrichten
Wikivoyage: Luzern – Reiseführer
Wikisource: Luzern – Quellen und Volltexte
- Offizielle Website der Stadt Luzern
- Website von Luzern Tourismus
Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes (PDF; 109 KB)- Bildgalerie der Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern (Fotodok)
- Luzerner Stadtansicht von Martin Martini 1597
- Plan der Stadt Luzern von 1790 von Franz Xaver Schumacher
Roger Brunner und Paolo Hendry: Lebensqualität in den Quartieren. Die Luzerner Quartier- und Stadtteilpolitik vor dem Hintergrund raumbezogener Identität und politischer Steuerungsmöglichkeiten – Grundlagenbericht für die Weiterentwicklung der Quartier- und Stadtteilpolitik in Luzern. Masterarbeit, 2009 (PDF; 1,7 MB)
Fussnoten |
↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 30. September 2018.
↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Ständige Wohnbevölkerung)
↑ wira-Statistik, Arbeitslose nach Wahlkreisen (pdf)
↑ Beat Züsli löst Stefan Roth als Stadtpräsident von Luzern ab (Memento vom 5. Juni 2016)
↑ Infrakommunale Einheiten: Stadtkreise und Quartiere der Stadt Luzern. In: lustat.ch. Statistik Luzern, abgerufen am 22. März 2016.
↑ ab BFS-Codes Quartiere (Bundesamt für Statistik BFS), abgerufen am 12. Januar 2012
↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 558.
↑ Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 25. September 2011.
↑ Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 25. September 2011.
↑ Heike Albrecht: Hexenglauben, Hexenverfolgung, Hexenwahn im Deutschland der Frühen Neuzeit. Ansatz einer soziologischen Analyse. Magisterarbeit, Diplomica-Verlag, S. 80 (Google Books) – mit Quellenangaben.
↑ Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht seit 1860
↑ Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Religionen 2010−2015
↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen und Staatsangehörigkeit (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
↑ Einwohner und Nationalität in den Stadtkreisen
↑ Ausländische Bevölkerung nach Nationalität in den Stadtkreisen
↑ Strassenverkehrsamt Kanton Luzern
↑ Tiefbahnhof Luzern
↑ Stadt Luzern – Wahlen und Abstimmungen – Ergebnisse vom 16. Juni 2009
↑ Gewählte und nicht gewählte, Partei- und Kandidatenstimmen, Sitzanzahl
↑ http://www.stadtluzern.ch/dl.php/de/5726316ebd848/Resultat_Sitzverteilung_Grosser_Stadtrat_2016_05_01.pdf
↑ Der Stadtrat von Luzern
↑ Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden. In: Ergebnisse Nationalratswahlen 2015. Bundesamt für Statistik, 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
↑ Partnerstädte der Stadt Luzern Offizielle Webseite der Stadt Luzern
↑ Wappen der Stadt Luzern (.gif/.tif-Format, farbig). Stadt Luzern, 10. November 2009, abgerufen am 15. Januar 2015.
↑ Blue Balls Festival – Offizielle Webseite des Blue Balls Festival
↑ About the Rose d’Or, rosedor.com; Zugriff am 1. November 2017
↑ Ruderwelt Luzern
↑ Luzern-Touristen wollen vermehrt dorthin, wo die Einheimischen sich treffen. In: Luzerner Zeitung, 21. März 2018
↑ Barcelona, Venedig, Luzern – die Angst vor dem «Overtourism» wächst. In: Neue Zürcher Zeitung, 2. August 2018
↑ Hans Georg Wehrens: Der Totentanz im alemannischen Sprachraum. „Muos ich doch dran – und weis nit wan“. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2563-0. S. 185ff.
↑ Baustart im Château Gütsch Artikel des Blick vom 16. Juli 2012
↑ Fabrizio Brentini: Luzern. Stiftsbezirk im Hof. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 522). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992.
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