Landau in der Pfalz
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.1994444444448.1230555555556142Koordinaten: 49° 12′ N, 8° 7′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Höhe: | 142 m ü. NHN | |
Fläche: | 82,96 km2 | |
Einwohner: | 46.292 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 558 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 76829, 76857 (Taubensuhl)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahlen: | 06341, 06345 (Taubensuhl)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | LD | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 13 000 | |
NUTS: | DEB33 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktstraße 50 76829 Landau in der Pfalz | |
Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Thomas Hirsch (CDU) | |
Lage von Landau in der Pfalz in Rheinland-Pfalz | ||
Landau in der Pfalz (im Südpfälzer Dialekt Landaach) ist eine kreisfreie Stadt mit 46.292 Einwohnern (31. Dezember 2017) sowie Verwaltungssitz des Landkreises Südliche Weinstraße im Land Rheinland-Pfalz in Deutschland. Flächenmäßig ist Landau mit 82,96 km² die drittgrößte Stadt der Pfalz nach Kaiserslautern und Neustadt an der Weinstraße, welche zusätzlich bevölkerungsreicher sind. Berücksichtigt man nur die Einwohnerzahl, stehen die drei vorderpfälzischen Städte Speyer, Frankenthal und Ludwigshafen am Rhein ebenfalls vor Landau. Die Stadt ist ein Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums und war Ausrichter der Landesgartenschau 2015.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Lage
1.2 Stadtgliederung
1.3 Erhebungen
1.4 Gewässer
1.5 Klima
2 Geschichte
2.1 Entstehung
2.2 Frühe Neuzeit
2.3 Entwicklung seit 1871
3 Politik
3.1 Stadtrat
3.2 Oberbürgermeister
3.3 Wappen
3.4 Städtepartnerschaften
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
4.1 Theater
4.2 Museen
4.3 Soziokulturelles Zentrum
4.4 Kirchen
4.5 Jüdisches Leben in Landau
4.6 Bauwerke
4.7 Parks
4.8 Landesgartenschau
4.9 Regelmäßige Veranstaltungen
5 Wirtschaft und Infrastruktur
5.1 Wirtschaft
5.2 Erdölförderung
5.3 Geothermiepionierstadt Landau
5.4 Verkehr
5.5 Nahverkehr
5.6 Öffentliche Einrichtungen
5.6.1 Bildungseinrichtungen
5.6.2 Freizeit- und Sportanlagen
6 Persönlichkeiten
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geographie |
Lage |
Der Osten der Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, der Westen einschließlich der Kernstadt ist Teil der Weinstraße. Darüber hinaus gehören ausgedehnte Waldgebiete des Pfälzerwaldes zum Stadtgebiet. Die Stadtwald-Exklave Taubensuhl/Fassendeich, die Gemarkung Oberhaingeraide mit einer Fläche von 2248,58 Hektar,[2] liegt im Bereich des Forsthaus Taubensuhl und nach Westen bis zur Bundesstraße 48. Eine zweite Exklave im Pfälzerwald, die zu Landau gehört, ist der sogenannte Wollmesheimer Wald bei Eschbach bzw. im Wasgau. Dieser ist Teil der Gemarkung und des Ortsteils Wollmesheim und weist eine Fläche von 79 Hektar auf, liegt aber mehr als fünf Kilometer westlich des Ortskerns von Wollmesheim.[3]
Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Walsheim, Knöringen, Essingen (Pfalz), Bornheim (Pfalz), Offenbach an der Queich, Herxheim bei Landau/Pfalz, Insheim, Impflingen, Billigheim-Ingenheim, Heuchelheim-Klingen, Göcklingen, Ilbesheim bei Landau in der Pfalz, Leinsweiler, Ranschbach, Birkweiler, Siebeldingen, Frankweiler und Böchingen.
Stadtgliederung |
Mit Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörlheim, Mörzheim, Nußdorf, Queichheim und Wollmesheim gehören zu Landau insgesamt acht eingemeindete Ortsteile. Queichheim und Mörlheim wurden 1937 eingemeindet, alle anderen Teilorte wurden im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform um 1972 der Stadt zugeschlagen. Queichheim ist mit der Kernstadt inzwischen fast zusammengewachsen. Größere Neubaugebiete sind der Horst im Osten und die Wollmesheimer Höhe im Westen. Aktuell werden vor allem im Südosten der Stadt (im Bereich des neuen Messegeländes (Alfred-Nobel-Platz) bei Queichheim), sowie im Süden der Stadt (Wohngebiete Quartier Vauban) größere Gebiete bebaut. Mit dem „Wohnpark am Ebenberg“ entsteht auf den ehemaligen Kasernengeländen „Estienne et Foch“ im Süden der Stadt ein neues Wohngebiet für etwa 2200 Einwohner.
Ortsteil bzw. Gemarkung | Nr.[4] | Gemarkungs- Nr.[5] | Fläche ha[6] | Bevölkerung 2011-12-31[7] | Bevölkerungs- dichte[8] |
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Landau | 1x | 075551 | 1.181,25 | 30.947 | 2.619,9 |
Queichheim | 21 | 075554 | 581,16 | 3.430 | 590,2 |
Mörlheim | 22 | 075553 | 644,76 | 963 | 149,4 |
Arzheim | 33 | 075560 | 606,15 | 1.391 | 229,5 |
Dammheim | 34 | 075555 | 322,13 | 997 | 309,5 |
Godramstein | 35 | 075558 | 687,57 | 2.720 | 395,6 |
Mörzheim | 36 | 075562 | 652,22 | 1.140 | 174,8 |
Nußdorf | 37 | 075556 | 702,44 | 1.469 | 209,1 |
Wollmesheim1) | 38 | 075561 | 469,13 | 753 | 160,5 |
Oberhaingeraide2) | -- | 075552 | 2.448,58 | 0 | 0,0 |
Landau | 8.295,32 | 43.810 | … |
1) einschließlich der 79 Hektar großen unbewohnten Exklave Wollmesheimer Wald
2) Stadtwald, Exklave bei Taubensuhl/Fassendeich
Erhebungen |
Im Süden der Gemarkung unweit der Grenze zu Insheim erhebt sich der 160 Meter hohe Ebenberg. Südwestlich von Arzheim unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Ilbesheim erstreckt sich die 270, 5 Meter hohe Kleine Kalmit. Die Westflanke des 523 Meter hohen Schletterbergs gehört zur Exklave Wollmesheimer Wald. Die größere Exklave Landauer Stadtwald einschließlich des Nußdorfer und Godramsteiner Waldes umfasst Erhebungen wie dem 552,9 Meter messenden Erlenkopf, dem Armbrunnenkopf (545 Meter), dem Döreneck (514 Meter) und dem Kesselberg (502,4 Meter).
Gewässer |
Zentrales Fließgewässer innerhalb der Stadtgrenzen ist die Queich, die in West-Ost-Richtung zunächst am südlichen Ortsrand von Godramstein und anschließend durch die Kernstadt verläuft; danach passiert sie den nördlichen Rand von Queichheim und Mörlheim. Der Ranschbach streift den nördlichen Siedlungsrand von Arzheim, bevor er von rechts in die Queich mündet. Der Birnbach durchfließt Wollmesheim, bevor er den südlichen Rand der Kernstadt passiert, danach südlich von Queichheim verläuft; zwischen Queichheim und Mörlheim mündet er von rechts ebenfalls in die Queich. Der Brühlgraben bildet im Süden die Grenze zu Impflingen und Insheim und verläuft danach südlich von Mörlheim. Nordwestlich von Nußdorf verläuft der Ranzgraben an der Grenze zu Böchingen; unmittelbar östlich der Nußdorfer Bebauung entspringt der Schleidgraben; beide münden jenseit der Stadtgrenzen von rechts in den Hainbach.
Der Oberlauf des Helmbachs befindet sich innerhalb der Exklave Landauer Stadtwald, ebenso derjenige von dessen Nebenfluss Grobsbach, die Bestandteil des Flusssystems Speyerbach sind. Mitten durch die Exklave verläuft die Wasserscheide zwischen Speyerbach und Queich. Zum Einzugsgebiet letzterer gehören der Wellbach, der die westliche Grenze der Exklave markiert und der Eußerbach, der im Südosten für rund anderthalb Kilometer durch die Gemarkung verläuft. Innerhalb dieser mündet von rechts in diesen der Dörenbach, der im Erlenbrunnen entspringt, das nach ihm benannte Tal durchfließt und seinerseits von rechts den im Armbrunnen entspringenden Armbrunnertalbach und den Godramsteiner Bach aufnimmt.
Klima |
Der Jahresniederschlag beträgt 667 Millimeter. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 33 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 5 Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte |
Entstehung |
Gegründet wurde Landau um 1260 von Graf Emich IV. von Leiningen-Landeck. Dieser ließ eine in die Ebene vorgelagerte Befestigung als zusätzlichen Schutz für seine Burg Landeck errichten. 1274 erhielt Landau von König Rudolf I. von Habsburg die Stadtrechte. Der König gewährte Landau 1291 den Status einer Reichsstadt. 1324 wurde Landau an den Bischof von Speyer Emich von Leiningen verpfändet. Erst 1511 wurde es durch Kaiser Maximilian I. wieder ausgelöst und der Vogtei Hagenau unterstellt. 1521 trat Landau der Dekapolis, dem Elsässischen Zehnstädtebund, bei. Bürgermeister Hans Hitschler unterzeichnete 1579 für den Rat der Stadt die lutherische Konkordienformel von 1577.[9]
Frühe Neuzeit |
Infolge des Westfälischen Friedens gelangten 1648 weite Teile des Elsass an Frankreich. Landau und die anderen Städte des Elsass blieben formal deutsch, wurden aber vom Reich im Stich gelassen. Die Dekapolis war zu schwach, um sich gegen den Sonnenkönig Ludwig XIV. zu behaupten. So gehörte Landau ab 1680 wie das gesamte Elsass zu Frankreich. Es wurde 1688 bis 1691 von Vauban zur Festung[10] ausgebaut. Dabei wurde die mittelalterliche Stadt zum großen Teil niedergebrannt. Vermutungen, dass der Brand im Auftrag des französischen Festungsbaumeisters gelegt wurde, konnten nie bewiesen werden. Beim Neubau entstanden gerade Straßen, rechtwinkelige Bauquadrate und der Marktplatz. Mit der Anlage der Festung änderte sich das Leben der Bewohner. Der Einlass in die Stadt erfolgte lediglich durch die Stadttore und war nach Sonnenuntergang nicht mehr möglich.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wechselte die französische Festung Landau mehrfach nach aufwändigen Belagerungen den Besitzer. 1702 lösten die Kaiserlichen Truppen die Franzosen ab, 1703 gewannen die Franzosen Landau nach der Schlacht am Speyerbach zurück, 1704 wurde Landau wieder kaiserlich.[11] Seit dem 12. März 1709 war Karl Alexander von Württemberg Festungskommandant.[12] 1713 wurde die Stadt von Marschall Jacques Bazin de Bezons (1646–1733) ab dem 6. Juni 1713 belagert, und die Franzosen gewannen die Festung am 20. August 1713 zurück.[13][14] Im Frieden von Rastatt 1714 war der Heimfall von Landau an Frankreich der wesentlichste Gewinn für Ludwig XIV.[15]
Wie im übrigen Frankreich herrschte ab dem 20. Juli 1789 die Französische Revolution in Landau. Die Stadt gehörte wie das Unterelsass seit 4. März 1790 zum Département Bas-Rhin. Auch 1814, nach dem ersten Sieg im Befreiungskrieg über Napoléon Bonaparte, blieb Landau zunächst französisch. Aufgrund der Vereinbarungen im Zweiten Pariser Frieden vom November 1815 kam das nördlich der Lauter liegende Gebiet und damit auch Landau zunächst unter die Hoheit Österreichs.[16] Landau war jetzt Bundesfestung. Österreich war schon im Juni 1815 auf dem Wiener Kongress die vorher zum Département du Mont-Tonnerre (Departement Donnersberg) gehörende übrige Pfalz zugesprochen worden. Im April 1816 schließlich wurde die gesamte Pfalz in einem Staatsvertrag von Österreich an das Königreich Bayern abgetreten.[17]
Entwicklung seit 1871 |
Nach dem Krieg 1871 war Landau nicht mehr Grenzstadt, da sich die Westgrenze des Deutschen Reichs infolge der Annexion Elsass-Lothringens deutlich nach Westen verschoben hatte. Die Festung wurde geschleift, neue Straßenzüge entstanden. Mit dem Reichsgesetz zur Gleichstellung der jüdischen Bürger 1871 kam es zu einem Zuzug jüdischer Familien. Landau wurde zum Zentrum des pfälzischen Weinhandels und galt bald als wohlhabendste Stadt der Pfalz. Dies lässt sich bis heute an der für eine Kleinstadt vergleichsweise prächtigen Architektur ablesen. Es entstanden repräsentative Bürgerhäuser entlang der neu angelegten Ringstraße und ihrer Seitenstraßen. Das vorherrschende Baumaterial war Sandstein.
Landau setzte weniger auf die Entwicklung einer Industrie als auf das bayerische Militär. Es entstanden umfangreiche Kasernenanlagen für das 5. und 12. Feldartillerie-Regiment sowie das 18. und 23. Infanterie-Regiment.
Im Zweiten Weltkrieg war Landau 35 mal Ziel alliierter, besonders amerikanischer Luftangriffe. Der schwerste erfolgte am "Schwarzen Freitag", dem 16. März 1945. Insgesamt wurden 1.045 Tonnen Bomben auf Landau geworfen, 40 % der Stadt wurde zerstört und 586 Menschen fielen dem Luftkrieg zum Opfer.
Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945.[18]
Nachdem die Bundesrepublik Deutschland nach Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 souverän geworden war, war die Stationierung durch das NATO-Truppenstatut geregelt.
Am 1. April 1937 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Mörlheim und Queichheim eingegliedert.[19] Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig angeordnet.[20] Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947[21] festgelegt.
Im Jahr 1949 veranstaltete die Stadt Landau die Südwestdeutsche Gartenschau (SÜWEGA) als erste Gartenschau mit überregionaler Wirkung im Nachkriegsdeutschland. Später entwickelte sich daraus die Bundesgartenschau.
Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden am 22. April 1972 die Gemeinden Arzheim, Dammheim, Nußdorf, Godramstein, Mörzheim und Wollmesheim eingemeindet, wodurch Landau seine heutige Ausdehnung erhielt. Bereits am 7. Juni 1969 wurde ein Teil der Gemeinde Nußdorf mit 387 Einwohnern nach Landau umgemeindet.[22] 1990 wurde die teilweise in Landau ansässige Erziehungswissenschaftliche Hochschule Rheinland-Pfalz in eine Universität umgewandelt. Seither ist Landau eine der kleinsten Universitätsstädte in Deutschland. 1999 zogen die letzten französischen Soldaten aus Landau ab.
In den Jahren 1997 bis 1999 gab Frankreich den überwiegenden Teil seiner 34 militärisch genutzten Liegenschaften frei; so erlangte die Stadt Landau die Planungshoheit für 100 Hektar bebaute und 231 Hektar unbebaute Flächen. Drei Kasernen und 15 Objekte mit rund 860 Wohneinheiten wurden frei.[23]
Politik |
gewichtetes Ergebnis
Stadtrat |
Der Stadtrat von Landau in der Pfalz besteht aus 44 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[24]
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FDP | Linke | AfD | Piraten | FWG | UBFL | Gesamt |
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2014 | 14 | 14 | 6 | 1 | – | 2 | 1 | 4 | 2 | 44 Sitze |
2009 | 15 | 14 | 5 | 4 | 0 | – | – | 4 | 2 | 44 Sitze |
2004 | 13 | 17 | 5 | 3 | – | – | – | 4 | 2 | 44 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Landau in der Pfalz e. V.
- UBFL = Unabhängiges Bürgerforum Landau e. V.
Die Sitzverteilung hat sich durch Austritte aus Parteien geändert. So hat die CDU einen Sitz mehr bekommen und die AfD dadurch einen Sitz verloren. Sowie durch Parteiausschluss die UBFL einen Sitz verloren, während die Piraten mit dem nun unabhängigen Stadtratsmitglied eine Fraktion bildet, die sich Pfeffer und Salz nennt.
Oberbürgermeister |
Thomas Hirsch ist seit 2016 Oberbürgermeister von Landau. Sein Vorgänger Hans-Dieter Schlimmer (SPD, 2008–2015) wurde am 2. September 2007 mit 62,5 Prozent der Stimmen gewählt. Die CDU hatte keinen eigenen Kandidaten, nachdem am 24. August 2007 Kai Schürholt als Bewerber zurückgetreten war, als bekannt wurde, dass er seinen angeblich in Heidelberg erworbenen Doktorgrad der Theologie widerrechtlich führte, weil er sein „Promotionsverfahren bislang nicht abgeschlossen“ hatte.[25][26] Nachdem er aufgrund einer nur vorgetäuschten Krebserkrankung den Wahlkampf abbrach, konnte – da alle Fristen dafür bereits abgelaufen waren – kein anderer CDU-Kandidat mehr aufgestellt werden.[27] Schürholt wurde wegen Titelmissbrauch zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt.
Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg:
- 1946–1964: Alois Kraemer (CDU)
- 1964–1984: Walter Morio (CDU)
- 1984–2007: Christof Wolff (CDU)
- 2008–2016: Hans-Dieter Schlimmer (SPD)
- seit 2016: Thomas Hirsch (CDU)
Wappen |
Banner, Wappen und Hissflagge | |
Blasonierung: „In rotem Schildbord in Silber ein rotbewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, belegt mit einem goldenen Herzschild, darin ein rotbewehrter schwarzer Adler.“ Genehmigt wurde das Wappen am 10. Januar 1961 durch das rheinland-pfälzische Ministerium des Innern in Mainz. | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist ein Hinweis auf den Stadtgründer Graf Emich IV von Leiningen-Landeck (ca. 1260), der das Wappen der Grafschaft Dagsburg (Schwarzer Löwe in rotbordiertem silbernem Schild) führte. Der Reichsadler auf dem Schild des Adlers ist ein Hinweis auf die 1291 erlangte Reichsfreiheit und bezieht sich auf ein seit 1413 geführtes Sekretssiegel. |
Wappen vor 1907
Wappen 1907–1961
Städtepartnerschaften |
Mit den beiden französischen Städten Haguenau (Hagenau) und Ribeauvillé (Rappoltsweiler) bestehen seit den 1960er Jahren Partnerschaften. 1984 beschloss der Stadtrat eine Partnerschaft mit Kigoma in Ruanda einzugehen. Nach einer Kommunalreform wurde sie 2001 auf Ruhango übertragen, das Teile des ehemaligen Gebietes umfasst.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Theater |
Die Jugendstil-Festhalle wird für Theater, Konzerte und Kongresse genutzt.
Im weiteren Sinne als Theater zu zählen ist auch das Kulturzentrum Altes Kaufhaus. Das Gebäude wurde 1415 erstmals schriftlich erwähnt, ist jedoch nicht mehr in seiner ursprünglichen Anlage erhalten, da es 1839/1840 von August von Voit umgestaltet wurde. Im Vergleich zur Jugendstil-Festhalle ist das Alte Kaufhaus eher klein und wird überwiegend für kleinere Konzerte, Vorträge und Ausstellungen verwendet.
Museen |
Die Landauer Museumslandschaft hält für ihren Besucher sehr unterschiedliche Angebote bereit:
Das Historische Stadtmuseum mit Archiv befindet sich seit 2009 in der renovierten Alten Bahnpost am Hauptbahnhof. Zuvor war es in der Gründerzeitvilla Haus Mahla untergebracht. Ausstellungsschwerpunkte sind vor allem die Geschichte der Vauban-Festung Landau mit Stadtmodell von 1740, außerdem Exponate zur bürgerlichen und bäuerlichen Wohnkultur sowie Küfer- und Winzergerätschaften. Daneben beherbergt das Museum auch eine Gemäldesammlung bekannter Landauer Künstler wie Heinrich Jakob Fried und Friedrich Ferdinand Koch.
Darüber hinaus wird im städtischen Archiv eine Vielzahl von Dokumenten zur Stadtgeschichte, 17 000 Bände wissenschaftlicher Literatur, Landauer Zeitungen ab 1792 und 120 000 Fotografien aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das auch kunsthistorisch bedeutsame Frank-Loebsche Haus wurde 1987 nach umfangreichen Renovierungen als Dokumentations- und Erinnerungsstätte neu eröffnet. Es ist eng mit der Geschichte des Landauer Judentums verbunden, die in einer umfangreichen Dauerausstellung anschaulich nachvollzogen werden kann. Dabei stehen vor allem auch die Verfolgung pfälzischer Juden, Sinti und Roma während des Dritten Reiches im Vordergrund.
Als Museum und Galerie wird seit 1990 das im Jugendstil gebaute Wohnhaus des bekannten pfälzischen Landschaftsmalers Heinrich Strieffler (1872–1949) verwendet, wobei neben seinem eigenen Nachlass auch der seiner Tochter gezeigt wird. Ergänzend finden ganzjährig wechselnde Ausstellungen hauptsächlich mit „Altpfälzer Malerei“ statt.
Die 1882 im Stil der Neorenaissance erbaute Villa Streccius dient heute als städtische Galerie und wird für drei bis vier Ausstellungen im Jahr genutzt. Treibende Kraft ist der 1980 gegründete Kunstverein „Villa Streccius“, der in Zusammenarbeit mit städtischen Stellen eine Vielzahl künstlerischer Aktivitäten organisiert, wozu z. B. eigenverantwortete Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen zu Kunst und Kultur, darüber hinaus eine Malwerkstatt für Kinder und Jugendliche, Atelierbesuche und vieles mehr gehören.
Im Landauer Kutschen-Kabinett steht der Nachbau eines Landauers, eines Kutschentyps mit aufklappbarem Verdeck, im Mittelpunkt. In einer umfangreichen Sammlung werden weitere Exponate z. B. Kutschen, Schlitten, Pferdegeschirr, aber auch Holzschnitte und Kupferstiche zum Thema 5000 Jahre Rad und Wagen präsentiert.
Soziokulturelles Zentrum |
1987 wurde in Landau das Haus am Westbahnhof eröffnet als unabhängiges Zentrum zum kulturellen Austausch. Träger des soziokulturellen Zentrums ist der Verein Leben und Kultur e. V., der sich Anfang der 1980er Jahre aus der Ökologie- und Friedensbewegung heraus gründete. Heute ist das Haus am Westbahnhof organisiert im rheinland-pfälzischen Dachverband der soziokulturellen Zentren, der LAG Soziokultur & Kulturpädagogik.
Kirchen |
Das religiöse Leben wird durch die beiden großen Volkskirchen, aber auch durch andere christliche Kirchen und Glaubensgemeinschaften geprägt[28]:
Die Evangelische Kirche der Pfalz ist im Stadtgebiet von Landau durch 11 Kirchengemeinden vertreten, welche in übergreifende Organisationsstrukturen (Pfarrämter) eingebunden sind. Während die große protestantische Stiftskirchengemeinde (3 Pfarrämter) mit ihrer kunstgeschichtlich bedeutenden gotischen Stiftskirche und die Johannes-Kirchengemeinde Teile der Kernstadt (Innenstadt und Horst) repräsentieren, umfasst das Protestantische Pfarramt Queichheim die eher östlich gelegenen Gemeinden Queichheim, Horstring (Lukaskirche) und Mörlheim. Dammheim ist zwar ebenfalls ein Ortsteil von Landau, die hier lebenden evangelischen Christen gehören jedoch zur Kirchengemeinde Essingen-Dammheim-Bornheim mit Sitz des Pfarramtes in Essingen. Auf der Wollmesheimer Höhe im Südwesten der Stadt befindet sich die Matthäuskirchengemeinde, während das Pfarramt Mörzheim für die Gemeinden in Mörzheim und Wollmesheim zuständig ist. Im Nordwesten und Norden der Kernstadt liegen die Kirchengemeinden Godramstein und Nußdorf, welche das Angebot der evangelischen Kirche in Landau vervollständigen.
Zum Pfarrverband Landau des Bistums Speyer gehören insgesamt 22 Gemeinden, welche in Pfarrgemeinschaften zusammengefasst sind und von denen sich 11 im eigentlichen Stadtgebiet von Landau befinden. Zu nennen ist als erstes die Pfarreiengemeinschaft St. Maria, welche aus der Pfarrei St. Maria (Kernstadt) mit ihrer großen, neoromanischen Marienkirche und den Pfarreien St. Martin in Mörlheim und Mariä Himmelfahrt in Queichheim besteht. Ebenfalls in der Innenstadt liegt die Pfarrei Hl. Kreuz, welche mit der gotischen Augustinerkirche ein besonderes Baudenkmal besitzt und mit St. Georg in Arzheim verwaltungstechnisch verbunden ist. Die Pfarrei St. Albert umfasst den Stadtteil Wollmesheimer Höhe und die neue Südweststadt und bildet mit den Gemeinden St Ägidius in Mörzheim und St Mauritius in Wollmesheim eine Pfarreiengemeinschaft. Auch die Gemeinden St. Pirmin in Godramstein und St. Quintin in Siebeldingen sind zu einer Pfarreiengemeinschaft verschmolzen, wobei Siebeldingen allerdings nicht mehr zum eigentlichen Stadtgebiet gehört. Die schon seit längerem miteinander verbundenen Pfarreien St. Elisabeth und Christ-König liegen eher im Osten der Stadt, sie betreuen auch die Gemeindemitglieder im Stadtteil Nußdorf, mit der Nepomuk Kapelle als Gemeindezentrum.
Zu den weiteren Kirchen und Glaubensgemeinschaften gehört unter anderem die Altkatholische Gemeinde, welche die Katharinenkapelle, das zweitälteste Kirchengebäude Landaus, als Zentrum ihrer Gemeindearbeit nutzt.
Die evangelischen Freikirchen werden u. a. durch die Adventgemeinde Landau (Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten), die christliche Gemeinde („Er lebt“- Gemeinde) und das Christliche Zentrum Landau vertreten. Außerhalb der verfassten kirchlichen Strukturen sehen sich auch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Landau/Pfalz (Baptisten), die Katharinengemeinde Landau der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und die Freie Christengemeinde Landau (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)).
Auch die Neuapostolische Kirche im Rheinland ist in Landau durch eine Kirchengemeinde repräsentiert, während die Zeugen Jehovas, wie in anderen Gemeinden auch, insbesondere durch ihre intensive Öffentlichkeitsarbeit auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Jüdisches Leben in Landau |
Die Jüdische Gemeinde Landau bestand mit Unterbrechungen seit dem Mittelalter und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus vernichtet. Bis zu dieser Zeit war sie eine der größten jüdischen Gemeinden der Pfalz.
Bauwerke |
Landau besitzt eine trotz Kriegszerstörungen recht gut erhaltene beziehungsweise wiederaufgebaute Altstadt mit vielen barocken und klassizistischen Gebäuden. Besonders gut erhalten sind die Bereiche um die Meerweibchen- und die Martin-Luther-Straße sowie zwischen Rathausplatz und Stadthausgasse. Das Ende der Altstadt bilden das Deutsche Tor im Norden und das Französische Tor im Süden als imposante Reste der einstigen Festung. In letzterem ist derzeit eine Brasserie untergebracht.
Der Bismarckturm steht im Luitpoldpark am Rande des Forts, einem Außenwerk der Festung Landau. Dieses Fort war eine frühere Festungsanlage, auf der sich heute ein Campus der Universität Koblenz-Landau und die Gebäude der Landauer Realschule befinden. Die besterhaltenen Mauern des Forts sind die Nord- und Westmauern und sind nördlich des Alten Meßplatzes frei zugänglich. Zudem ist innerhalb des ursprünglichen Grundrisses des Forts der Landauer Zoo untergebracht, wobei die östlichen Mauern innerhalb des Geländes des Zoos nicht frei zugänglich sind.
Entlang der Landauer Ringstraßen stehen noch etliche Bauten des Historismus und des Jugendstils. Der Innenstadtring weist eine für die Größe der Stadt ungewöhnlich aufwändige und prächtige Bauweise auf und ist so annähernd vollständig erhalten wie man es sonst nur bei den noch deutlich größeren Ringstraßen in Wien und Wiesbaden findet. Einer der bedeutendsten Jugendstilbauten im süddeutschen Raum ist die Festhalle, seltener auch als Jugendstil-Festhalle bezeichnet. Sie wurde von 1905 bis 1907 errichtet und wird nach einer umfassenden Sanierung als multifunktionale Veranstaltungsstätte genutzt.[29] Architekt war Hermann Goerke, der später auch den oben beschriebenen Bismarck-Turm plante.
Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Maria steht in der Innenstadt von Landau in der Pfalz, direkt am Südring. Sie ist die mächtigste Kirche der gesamten Südpfalz. Wegen ihrer alles überragenden Größe im neoromanischen Kathedralstil wird sie auch als Dom zu Landau bezeichnet. Die Kirche ist im Verzeichnis der Kulturdenkmäler der kreisfreien Stadt Landau aufgeführt.[30]
Die evangelische Stiftskirche ist ein Wahrzeichen von Landau in der Pfalz und mit 675 Jahren auch das älteste Gotteshaus der Stadt. Sie steht im Stadtzentrum von Landau in der Fußgängerzone. Auf dem Platz vor ihr, dem Stiftsplatz, steht ein Denkmal von Martin Luther des Bildhauers Martin Mayer.
Das Hafermagazin Landau ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Weißquartierstraße 23/Reduitstraße 6 in Landau in der Pfalz.[30] Das Hafermagazin Landau wurde 1914 bis 1916 im Auftrag der Bayerischen Militärverwaltung als Futterspeicher erbaut. Das Karlsruher Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann war für die Planung und Ausführung des Baus zuständig.[31]
Im Stadtzentrum befindet sich auch ein für die Öffentlichkeit nicht zugänglicher Fernmeldeturm, bei dem es sich baulich um einen Typenturm des Typs FMT 9 handelt.
Weitere Bauwerke sind:
- Galeerenturm
- Altes Kaufhaus
- Böckingsches Palais
- Frank-Loebsches Haus
- Villa Streccius
- Justizgebäude
- Landauer Volksbank
- Stadtbibliothek
- Quartier Chopin
- Villa Ufer
- Schlössl
- Augustinerkirche mit Kreuzgang und Kreuzgarten
- Katharinenkapelle
Parks |
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Das Zoogelände erstreckt sich entlang den französischen historischen Fortanlagen. Gründungsdatum ist der 24. Juli 1904.
Landesgartenschau |
Vom 17. April – 18. Oktober 2015 fand auf dem ehemaligen Kasernengelände im Süden der Stadt die Landesgartenschau statt. Aufgrund zahlreicher Bombenfunde wurde die ursprünglich für 2014 geplante Gartenschau um ein Jahr verschoben.[32]
Regelmäßige Veranstaltungen |
- Benefizkonzert Hans-Rosenthal-Stiftung
- Fest des Federweißen
- Goetheparkplaudereien
- ImWoBau – Immobilien, Wohnen, Bauen (Messe)
La.Meko Filmfestival (April/Mai)- Internationaler Pfälzer Saumagen-Wettbewerb
- Landauer Gespräche
- Landauer Sommer
- Landauer Weihnachtszirkus
- Landauer Wirtschaftswoche
- Mai- und Herbstmarkt
- Thomas-Nast-Nikolausmarkt
- Wochenmarkt (Dienstag und Samstag)
Wirtschaft und Infrastruktur |
Wirtschaft |
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet | Rang unter allen rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinden nach Rebfläche | Bestockte Rebfläche (in ha) | Rebsorten | |
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weiße | rote | |||
(in %) | ||||
Pfalz | | 23.363 | 59,3 | 40,7 |
Landau (Pfalz) | 1 | 2.039 | 59,8 | 40,2 |
Neustadt (Weinstr.) | 2 | 2.012 | 60,8 | 39,2 |
Landau in der Pfalz ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 2039 Hektar bestockter Rebfläche die größte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Wichtige am Ort vertretene Unternehmen sind unter anderem Michelin, ein Werk der Pechiney-Aluminium-Gruppe sowie das inhabergeführte Großhandelsunternehmen Chr. Ufer GmbH mit einer Firmenhistorie von über 225 Jahren.[33] Über die Tiefdruckerei wwk der Schlott-Gruppe wurde am 1. April 2011 ein Insolvenzverfahren eröffnet.[34] Landau verfügt über ein umfangreiches Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot.
Erdölförderung |
Im Gemeindegebiet von Landau befinden sich 68 Ölförderstellen des Landauer Ölfeldes. Unter der Nußdorfer Scholle lagert das Erdöl in 500 bis 1.800 Metern Tiefe. Es wird seit 1955 von der BASF-Tochter Wintershall unter Anwendung von Pferdekopfpumpen gefördert; 2011 betrug die Fördermenge 21.050 Tonnen, wobei der Wasseranteil im Öl bei ca. 90 % liegt. Das Öl wird in der MiRO-Raffinerie in Karlsruhe weiterverarbeitet. 30 Personen sind an der Landauer Außenstelle der Wintershall Holding GmbH beschäftigt.[35]
Geothermiepionierstadt Landau |
In Landau wurde 2007 mit dem 3 Megawatt Strom produzierenden Geothermiekraftwerk Landau das erste funktionierende Erdwärmekraftwerk in der Oberrheinischen Tiefebene errichtet.
Am 15. August und 14. September 2009 kam es in Landau zu leichten seismischen Ereignissen der Stärken 2,7 bzw. 2,4 auf der Richterskala. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat eine Expertenkommission mit der Untersuchung dieser Seismizität auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Kraftwerksbetrieb beauftragt.[36] Am 11. November 2009 leitete die Betreiberfirma der Geothermieanlage mit vorgeschalteten Funktionstests die Wiederaufnahme des Probebetriebs ein. Zuvor hatte das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium bestätigt, dass das Kraftwerk alle notwendigen Sicherheitskriterien erfüllt.[37]
Verkehr |
Die wichtigsten Fernstraßen sind die Bundesautobahn 65 (mit den drei Anschlussstellen Landau-Nord, -Zentrum und -Süd), die Bundesstraße 10 und die Bundesstraße 38. Die touristische Deutsche Weinstraße am Fuße des Pfälzerwaldes liegt in unmittelbarer Nähe.
Nahverkehr |
1855 erhielt Landau durch den Bau der Maximiliansbahn genannten Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg Anschluss an das Eisenbahnnetz. Mit Eröffnung der Bahnstrecke Germersheim–Landau im Jahr 1872 sowie der Südpfalzbahn über Annweiler nach Zweibrücken im Jahr 1875 wurde die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt. 1898 folgte die Nebenbahn nach Herxheim. Die Strecken nach Herxheim und Germersheim wurden in den 1980er Jahren stillgelegt. Von 1911 bis 1953 führte außerdem mit der Pfälzer Oberlandbahn eine Überlandstraßenbahn von Neustadt nach Landau.
Dreh- und Angelpunkt des Nahverkehrs ist heute der Hauptbahnhof. Während die Maximiliansbahn keine weiteren Halte im Stadtgebiet hat, verfügt die Queichtalbahn durch die Südpfalz mit den Haltepunkten Landau West, Landau Süd und einem Bahnhof im Stadtteil Godramstein über drei weitere Stationen; Dammheim besaß an der Strecke nach Germersheim einen Haltepunkt und Mörlheim einen an der Stichstrecke nach Herxheim.
Im Zuge des Fahrplanwechsels im Sommer 2012 wurde das Buskonzept in Landau umgestellt, sodass seitdem mehr und bessere Verbindungen geboten werden. Mit den Linien 535, 536, 537 und 539 existieren vier innerstädtische Buslinien. Die übrigen Linien, welche ins Umland führen, werden hauptsächlich von der QNV (Queichtal-Nahverkehr GmbH) betrieben.
Ein Anrufsammeltaxi ergänzt das Angebot im Früh- und Spätverkehr. Landau ist Mitglied im Karlsruher Verkehrsverbund sowie im Verkehrsverbund Rhein-Neckar.
Öffentliche Einrichtungen |
- Staatsanwaltschaft
- Landgericht
- Amtsgericht
- Sitz der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße
- Sitz der Verbandsgemeinde Landau-Land
- Institut für Hygiene und Infektionsschutz des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz
- Vermessungs- und Katasteramt Landau
- Forstamt Haardt
Bildungseinrichtungen |
Die 1990 gegründete Universität Koblenz-Landau hat in Landau einen Campus, der Schwerpunkt der Studiengänge liegt hier in den Bereichen Lehrerbildung, Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie Sozial- und Umweltwissenschaft. Hervorgegangen ist die Universität aus der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH). Im Wintersemester 2015/16 waren am Campus Landau rund 7700 Studierende immatrikuliert.[38]
Das seit 1991 bestehende Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung (ZFUW) der Universität Koblenz-Landau bietet in Kooperation mit dessen Fachbereichen wissenschaftliche Weiterbildungen in folgenden Bereichen an: Energie, Gesundheit, Management/BWL und Umwelt. Das Programm des ZFUW umfasst Fernstudiengänge mit Diplom- und Masterabschlüssen, einsemestrige Fernstudienkurse mit spezifisch berufsbezogenen Inhalten, Universitäts-Zertifikatslehrgänge sowie Tages- und Wochenendseminare. Seit Herbst 2010 ist das ZFUW auch am Campus Landau angesiedelt, und 2011 wurde das ZFUW in eine zentrale Betriebseinheit der gesamten Universität Koblenz-Landau umgewandelt. Seit September 2014 hat die neugegründete Friedensakademie Rheinland-Pfalz – Akademie für Krisenprävention & Zivile Konfliktbearbeitung ihren Sitz im Frank Loebschen Haus in Landau. Sie ist eine besondere wissenschaftliche Einrichtung der Universität Koblenz-Landau. Zu ihren Aufgaben gehört die friedenswissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit sowie Forschung und Lehre. Darüber hinaus zeichnet sich die Friedensakademie RLP durch ein friedenspädagogisches Weiterbildungsangebot aus.
Landau verfügt aufgrund des großen Einzugsgebietes über drei staatliche Gymnasien (Max-Slevogt-, Eduard-Spranger- und Otto-Hahn-Gymnasium) und eine private katholische Mädchenschule mit Gymnasial- und Realschulzweig (Maria-Ward-Schule). Hinzu kommt eine Duale Oberschule im Schulzentrum Ost, Hauptschule (West – Schule im Fort), eine Duale Oberschule, die Herman-Gmeiner-Hauptschule, die im Jahr 2000 geschlossen wurde, eine Realschule (Konrad-Adenauer-Realschule), eine staatliche berufsbildende Schule, ein naturwissenschaftliches Technikum (Künkele-Institut) und elf Grundschulen sowie eine private Montessori-Schule in Form einer Grund- und integrierten Gesamtschule. Abgerundet wird das Schulangebot durch fünf Sonderschulen in verschiedenen Ausrichtungen.
Freizeit- und Sportanlagen |
Bekannteste Freizeiteinrichtung ist der seit 1904 existierende Zoo Landau in der Pfalz, der sich in der Nähe der Fortanlagen befindet. Eine vergleichbare Einrichtung ist das im Südosten der Stadt gelegene Reptilium, ein Terrarien- und Wüstenzoo.
Am westlichen Stadtrand sind das Südpfalz-Stadion sowie das Freibad angesiedelt, das nach seiner Renovierung seit Sommer 2008 wieder eröffnet hat. Auf der anderen Seite der Stadt befindet sich das Freizeitbad La Ola, und das Kino Filmwelt.
Das Haus der Jugend Landau wurde am 3. September 1983 in der „Roten Kaserne“, einem ehemaligen Kasernengebäude der französischen Streitkräfte in Deutschland (Forces françaises en Allemagne) im Zuge der Konversionen eröffnet. Zu ihm gehört als Außenstelle auch noch der Städtische Jugendtreff Horstring.
Mit über 5000 Mitgliedern[39] der größte Sportverein der Stadt, der zeitweise auch der größte in Rheinland-Pfalz war, ist der ASV Landau. Ebenfalls hier ansässig ist der Horst Sport-Verein (HSV Landau), bei dem der ehemalige Bundesligaspieler Benjamin Auer in der Jugendabteilung begann.
In der Landauer Südstadt hat sich der Inlinehockey-Club IHC Landau 1999 e. V. in der ehemaligen französischen Sporthalle angesiedelt, der es durch seine Meisterschaft 2006 in der Regionalliga Süd-West in die 2. Bundesliga der ISHD schaffte.
Der 1908 gegründete Schachklub Landau stieg 2015 in die 2. Bundesliga-Süd auf, konnte sich allerdings nicht halten. Mit zwölf gemeldeten Mannschaften und über 100 Mitgliedern gehört der Verein zu den größten Schachvereinen in Rheinland-Pfalz. Mehrere Einzeltitel konnten gewonnen werden: Rolf Bernhardt (1959 deutscher Jugendmeister, 1967 und 1968 deutscher Pokalsieger), Henning Silber (2001 deutscher Jugendmeister im Schnellschach), Torsten Lang (2012 deutscher Meister im Schnellschach).
Persönlichkeiten |
Literatur |
- Hans Heß: Die Reichsstadt im Spätmittelalter. Die Stadt in ihrer politischen Geschichte. In: Landau in der Pfalz. Aus der Geschichte einer alten Reichs- und Festungsstadt (= Landau i. d. Pfalz, Stadtverwaltung [Hrsg.]: Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Landau in der Pfalz. Band 1). Band 1. Landau 1974.
- Stadt Landau in der Pfalz (Hrsg.): Landau und der Nationalsozialismus. Mit Beiträgen von Karl Georg Berg und anderen. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher u. a. 2012, ISBN 978-3-89735-757-0.
- Michael Martin: Landau. Der Stadtführer. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2009, ISBN 978-3-7650-8525-3.
- Michael Martin: Kleine Geschichte der Stadt Landau. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2006, ISBN 978-3-7650-8340-2.
- Hans Hess: Die Landauer Judengemeinde. Landau 1969 (erweiterte Ausgabe Landau 1983)
- Falko Heinz: Landau in der Pfalz unter französischer Besatzung 1945–1949, Peter Lanf, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-631-58054-7.(Militärhistorische Untersuchungen, Band 9).(Zugleich: Dissertation, Würzburg, Universität 2007).
Landau. Ein Bild von einer Stadt. Fotografiert von Björn Kray Iversen, mit Textbeiträgen von Walter Appel, Roman Heiligenthal, Thomas Hirsch, Elke Partovi und Hans-Dieter Schlimmer (übersetzt ins Englische und Französische). KnechtVerlag, Landau 2011, ISBN 978-3-939427-07-0.- Heinz-Helmut Lüger (Hrsg.): Zeitzeugen auf der Spur – Landauer Profile und Karrieren. VEP, Landau 2013, ISBN 978-3-941320-94-9.
Weblinks |
Commons: Landau in der Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Landau – Quellen und Volltexte
- Offizielle Website der Stadt Landau in der Pfalz
- Landau in alten Postkartenansichten
- Johann von Birnbaum: Geschichte der Stadt und Bundesfestung Landau, mit dazu gehörigen Belegen, Kohlhepp, Kaiserslautern, 1830, bei google.books
Literatur über Landau in der Pfalz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Landau in der Pfalz in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Linkkatalog zum Thema Landau in der Pfalz bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise |
↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2017, Gemeindeebene (Hilfe dazu).
↑ Flächennutzungsstatistik 2004
↑ Das Gemeindegebiet von Landau inkl. der Ortsteile
↑ GeoPortal Landau: Einwohnerstatistik, Dezember 2011 Die Kernstadt Landau in ihren ursprünglichen Grenzen wird in die statistischen Bezirke 10 bis 19 gegliedert. Die übrigen Ortsteile entsprechen statistischen Bezirken.
↑ Gemarkungsnummern: Gemarkungsverzeichnis Rheinland-Pfalz (ZIP; 249 kB)
↑ Flächennutzungsstatistik 31. Dezember 2004
↑ GeoPortal Landau: Einwohnerstatistik, Dezember 2011
↑ Einwohner pro km², errechnet
↑ Vgl. BSLK, S. 765; vgl. S. 16.
↑ Historische Karten als Digitalisate 1 und 2 der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
↑ Emil Heuser: Die dritte und vierte Belagerung Landaus im Spanischen Erbfolgekrieg. 1704 und 1713. Ed. Kaußlers Buchhandlung, Landau Pfalz 1896, S. 93 ff.
↑ region-suedliche-weinstrasse.de: Landau in der Pfalz
↑ Emil Heuser: Die dritte und vierte Belagerung Landaus im Spanischen Erbfolgekrieg. 1704 und 1713. Ed. Kaußlers Buchhandlung, Landau Pfalz 1896, S. 163 ff.
↑ Zeno.org: Bezons, Jacques Bazin. Abgerufen am 5. November 2009
↑ Emil Heuser: Die dritte und vierte Belagerung Landaus im Spanischen Erbfolgekrieg. 1704 und 1713. Ed. Kaußlers Buchhandlung, Landau Pfalz 1896, S. 257.
↑ Vertragstext des „Zweiten Pariser Friedens“, Artikel I.
↑ Münchener Vertrag vom 14. April 1816 (Google Books)
↑ Zur Besatzungszeit 1945 bis 1949 siehe auch Falko Heinz: Landau in der Pfalz unter französischer Besatzung 1945-1949. Peter Lang 2008, Diss. Universität Würzburg 2007, ISBN 978-3-631-58054-7 (Blick ins Buch)
↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 506.
↑ Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946), S. 292
↑ Volltext der Verfassung vom 18. Mai 1947
↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 169 (PDF; 2,8 MB; Fußnote 34).
↑ landau.de/Konversion; siehe auch landau.de/Konversionsprojekte
↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadtratswahlen der kreisfreien Städte
↑ flf/dpa: OB-Kandidat: Doktortitel und Tumor frei erfunden. In: Focus Online. 24. August 2007, abgerufen am 14. Oktober 2018.
↑ Wissenschaft: Hintergrund: Wenn Politiker über Doktortitel stolpern. In: Zeit Online. 23. November 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.
↑ Doktortitel und Tumor frei erfunden. In: Focus Online. 24. August 2007 (Online [abgerufen am 26. September 2007]).
↑ Die Reihenfolge der Darstellung der Kirchen und Glaubensgemeinschaften erfolgt jeweils nach alphabetischen Gesichtspunkten
↑ Stadtholding Landau in der Pfalz: Jugendstil-Festhalle
↑ ab Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz. Mainz 2018 (PDF; 5,0 MB).
↑ Hafermagazin Landau landau.city-tiger.de, abgerufen am 14. September 2012.
↑ Mitteilung über Terminverschiebung, abgerufen am 5. Februar 2014
↑ http://www.ufer.de/images/stories/derufer/presse/rheinpfalz_jubilum_150415.pdf
↑ http://www.schlottgruppe.de/de/presse-2011.html
↑ Landau-Nussdorf.de: Erdöl sprudelt aus 102 Bohrlöchern (Memento vom 7. Mai 2005 im Internet Archive), abgerufen am 21. September 2007
↑ http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=5287220/1cturq2/index.html/
↑ http://www.geox-gmbh.de/de/Aktuelle_Meldungen.asp
↑ Universität Koblenz-Landau: Campus Landau! Abgerufen am 25. Mai 2016.
↑ ASV Landau: Geschichte des Vereins (in Kurzform). Abgerufen am 15. März 2011.
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